Muss dazu sagen, es ist eher schwer, finde ich. Ich transportiere es unten im Kinderwagen, wenn wir in den Park gehen, der weiter weg ist. Sorry für den Dreifachpost, kann am Handy nicht bearbeiten. 😉
Heute: Ich setze mich beim Abendessen an den Tisch, nachdem ich 30x irgendwas geholt hab. E (2,5) zeigt auf meinen Griesbrei und fragt: "Wieso hast du da zwei Löffel?" Ich:" Ich hab vergessen, dass ich schon einen hatte. Da hab ich noch einen geholt."
E, kichernd:" Du bist aber eine schlechte Mama, dass du vergisst, dass du eh schon einen Löffel hattest!"
Äh so direkt hätte ich es nicht gebraucht. 😅
Also letzte Nacht ist E um 4 Uhr ins Wohnzimmer zum Papa gegangen und hat dort einfach weitergeschlafen, es war unglaublich. Bis 7 in der Früh! Obwohl er gestern keinen Mittagsschlaf hatte! Das regt die Hoffnung an. Heute hab ich ihn mit viel Mühe (wir sind samt Baby durch halb Wien mit der U-Bahn gefahren) dazu bringen können, mittags einzuschlafen. Mal sehen, wie die Nacht wird. Das Einschlafen war echt mühsam, er hat Silben geklatscht, gesungen, die Wochentage aufgezählt und als er endlich ruhig war, ist über uns ein Nachbar durchs Zimmer gegangen und schon ging's wieder los. Ich lass euch mal teilhaben an diesem Irrsinn.
*Schritte von oben*
E: "Wer war das? Der Papa?"
Ich: "Ein Nachbar über uns."
E: "Warum über uns?"
Ich: "Weil über uns noch Nachbarn wohnen."
E: "Über unseren Fenstern?"
Ich: "Ja." Und, daran denkend, dass er abends Angst hat, dass jemand hereinkommen könnte: "Aber die Nachbarn können nicht zu uns herein."
E: "Warum nicht?"
Ich: "Weil die Tür zugesperrt ist."
E: "Hast du sie zugesperrt?"
Ich: "Ja."
E: "Warum hast du sie zugesperrt?"
Ich: "... weil ... ich sie immer zusperre."
Pause.
E: "Aber ... der Papa? Der sperrt sie auch manchmal zu. Warum sperrst du sie dann IMMER zu?"
Mal wieder wurde ich dabei ertappt, wie ich nicht die absolut exakt richtige Wortwahl getroffen habe.
@Angelika89 Danke für die Erzählung. Ich hatte heut ein Gespräch mit meiner Mama, die schon total geladen gekommen ist, weil sie den Sinn überhaupt nicht verstanden hat. Ich hab ihr alles erklärt und ich denke, sie versteht es jetzt mehr. Sie hat sich wohl gefürchtet, dass E dann "nie wieder" zu ihr kommen kann. Als wär's für mich nicht selbst leiwand, wenn er den Nachmittag über bei ihr ist. Ich würd den beiden das auch nie wegnehmen wollen, ich weiß gar nicht, wie sie auf die Idee kommt. Ich werde mal abwarten, wie die heutige Nacht läuft, heute waren wir gemeinsam am Spielplatz, also die Kinder, sie und ich. Am Abend hat E sich trotzdem nur sehr schwer beruhigt und ewig gebraucht, vielleicht liebt er sie so sehr, dass es ihn einfach aufregt, wenn er sie sieht. Er würde sie am liebsten jeden Tag sehen.
Ich komm gerade nur kurz ans Handy, aber hier eine schnelle Entwarnung: Wir hatten jetzt 2 (!!) Nächte, in denen E DURCHGESCHLAFEN HAT, von 20:30 bis 6 in der Früh! Das hatten wir letzte Woche auch einmal, danach war es wieder schlimm, aber jedenfalls konnten wir ein bisschen Energie tanken. 🙏🙏🙏
Ich male Blumen auf ein Blatt Papier. E (2,5) deutet auf einen leeren Stängel und sagt: "Da musst du noch eine Blume malen! Das ist noch nicht ausgeblütet!"
So, wir hatten gestern und heute einige Termine und haben auch neue Eindrücke gewonnen. Gestern waren wir bei einer Neurologin, die sich wirklich Zeit genommen hat. Sie hat auch sehr erfahren gewirkt und gleich mal die nächsten Schritte zusammengestellt, damit wir der Schlafstörung auf den Grund gehen und möglichst viele Faktoren ausschließen können. Blutabnahme (Hormonstatus, Schilddrüse etc. werden angeschaut), Entwicklungsdiagnostik, EEG, Beratung zur Schlafhygiene. In zwei Wochen sind wir wieder dort. Es ist wahnsinnig langwierig alles und wir haben eigentlich das Gefühl, es immer kaum bis zum nächsten Morgen zu schaffen. Aber was sollen wir tun? Schneller geht's nicht, wir sind eh schon bei 1000 Stellen. Untertags ist leider derzeit kaum Hilfe zu erwarten. Auf Anraten des Spitals haben wir uns bei der Caritas gemeldet, die frühestens ab April Ressourcen für uns hat. Das ist ziemlich bitter, ich hatte mich die letzten 2 Wochen an diese Hoffnung geklammert.
Heute waren wir jedenfalls bei der Sensorischen Integration, da hat die Dame sich eine Stunde lang mit E beschäftigt. Sie war sehr nett udn engagiert und meinte, es passt alles, er sei "sehr gut integriert" (das sagt man dort wohl so ), aber eben sehr kopflastig. Und sie hat unser Gefühl bestätigt und dieselbe Vermutung wie mein Mann und ich:
Er nimmt über den Tag extrem viele Reize wahr und verarbeitet sie dann tagsüber nicht ausreichend, sodass sie den Nachtschlaf stören. Er braucht stärkere körperliche Reize, um die kognitiven Reize besser verarbeiten zu können. Wir machen intuitiv eh schon viel in die Richtung, aber er muss noch mehr Druck abbauen können. Beispiele für sinnvolle Übungen sind "Palatschinkenrollen" auf einer Matratze oder Matte, Pucken am Abend, "Karottenziehen", Tauziehen, Hüpfen (auch auf Hüpftieren), etwas fest ziehen oder schieben (z.B. einen gefüllten Kindereinkaufswagen). Also seine ganze Bewegung am Spielplatz, mit dem Laufrad etc. ist super, aber die Übungen helfen ihm hoffentlich beim besseren Schlafen. Stichworte waren Eigenwahrnehmung und Tiefensensibilität. Sie hat mir außerdem den Kontakt einer Bekannten gegeben, die ein Kurszentrum für hochbegabte Kinder leitet und auch Elternstammtische anbietet. Also @Blumenkind86 , du hast es schon richtig herausgelesen, er ist für sein Alter extrem weit entwickelt, sowohl motorisch als auch sprachlich und kognitiv, und wir werden mal unsere Fühler in die Richtung ausstrecken. Es kommt eh nicht von irgendwoher und wir haben es auch schon eine Weile vermutet. Es gibt Hochbegabung in der nächsten Verwandtschaft. Wir sind also zumindest in guter Gesellschaft, wenngleich wir keine Kinder kennen, denen es ähnlich geht. Außerdem ist er höchstwahrscheinlich hochsensibel, was auch nicht sehr überraschend ist, weil ich selbst hochsensibel bin. Mir sind sehr schnell Eindrücke zu laut oder zu viel, und E drückt so etwas auch oft aus. Er denkt auch schon extrem empathisch für sein Alter, was vermutlich mit der übermäßigen Empfindsamkeit zu tun hat. Die Hochsensibilität empfinde ich selbst als nicht einfach und hätte sie ihm nicht direkt gewünscht, da sie ihm aber bleiben wird, muss er sowieso damit umgehen lernen. Und ich auch mit meiner eigenen, denn ich sollte wohl mit gutem Beispiel vorangehen und ihm z.B. vorzeigen, dass es wichtig ist, sich zwischendurch Auszeiten zu nehmen oder Pausen zu machen. Das wird eine Herausforderung ...
@Kaffeelöffel Das ist ein wichtiger Input mit den Prioritäten. Wenn er älter wird, werden wir sicher mal in genau diese Situation kommen: dass ER wach sein möchte, aber WIR schlafen wollen. WIr werden nicht ewig ein Baby im Nebenzimmer haben, irgendwann müssen wir da nicht mehr so viel Rücksicht nehmen und können auch kreativer bei den Lösungsansätzen sein.
@kastanie91 Danke dir für den Beistand. So langsam sind wir leider wirklich am Ende mit den Schlafressourcen, gestern und heute hab ich mich wie ein Zombie gefühlt. Und dabei war ich heute sogar 2x nochmal im Bett und hab ein bisschen nachgeschlafen! Mein Mann ist auch fertig mit den Nerven, der will sich eigentlich gerade eine Selbstständigkeit aufbauen und stattdessen sind wir beide so dauererschöpft und die Kinder und ich so oft krank, dass er kaum zum Arbeiten kommt. Da leidet dann auch die Stimmung und damit werden die Tage noch mühsamer als sie eh schon sind, wenn man so müde ist. Hoffentlich schläft deine Tochter heute Nacht wieder besser!
Ich hole Umstandsshirts heraus, um sie meiner schwangeren Freundin zu geben.
E, zweieinhalb, fragt: "Kriegen wir auch noch Babys?"
"Nein, im Moment kriegen wir keine Babys. Hättest du gern noch ein Baby?"
"Zwei!"
"Zwei Babys?!"
E:" Ja!"
Ich:" Wieso?"
E:" Weil eins nicht genug ist!" Und weil ich ihn nur perplex anschaue, noch mal ganz deutlich: "Weil - ein - Baby - nicht - genug - ist!" Ich:" Aber wir haben ja schon den N.! Und da hättest du gern NOCH ein Baby?"
E: "Nein. ZWEI!"