Die besten Hausmittel bei Schnupfen & Co.
Ob Herbst, Frühling oder Winter besonders bei Babys und Kleinkindern haben Viren immer Hochsaison. Nicht jede Erkältung erfordert den Besuch beim Kinderarzt, manchmal können bewährte Hausmittel und liebevolle Pflege kleine Wunder bewirken. Sanfte Heilmittel waren schon zu Großmutters Zeiten beliebt, wie sie helfen und wann du mit deinem Schatz doch lieber zur ärztlichen Kontrolle gehen solltest, kannst du hier nachlesen.
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Erblickt ein Baby das Licht der Welt, ist es vielen neuen Eindrücken ausgesetzt. Das Leben außerhalb des Mutterleibs erscheint fremd und gewöhnungsbedürftig. Auch der Körper muss mit einer Reihe von Umwelteinflüssen zurecht kommen und vielleicht auch schon bald den ersten Infekt abwehren. Etwa ab dem 6. Lebensmonat nimmt der so genannte Nestschutz ab. Bis zu diesem Zeitpunkt erhalten Babys wichtige Antikörper direkt von der Mutter (über die Muttermilch). Auch nicht gestillte Babys sind geschützt. Man geht jedoch davon aus, dass der Nestschutz nicht so lange anhält wie bei gestillten Babys.
Das Immunsystem von Babys und Kleinkindern ist noch nicht ausgereift, daher sind sie in den ersten Lebensjahren anfälliger für Infekte und Erkrankungen. Spätestens mit dem Krippen- oder Kindergartenalter startet ein Trainingsprogramm für den Organismus (und nicht selten für die Nerven der Eltern). Keime haben es in Kindergruppen und auf Spielplätzen leicht. Es wird geniest, geschnupft, Spielsachen wandern in den Mund, Trinkbecher und Taschentücher werden freundschaftlich geteilt. Die Ansteckungsgefahr ist also groß – ein echter Härtetest für das Immunsystem. Nicht selten folgt ein Infekt auf den nächsten. Die gute Nachricht: auch wenn diese Zeit für alle Beteiligten sehr anstrengend sein kann, der Körper deines Kindes bildet viele wichtige Antikörper aus. Das Immunsystem speichert jede durchlaufene Krankheit. Dadurch entwickeln Kinder eine natürliche Widerstandsfähigkeit. Später werden Viren zum Teil gar nicht mehr aufgeschnappt oder die Infekte verlaufen generell milder.
Ob man bereits bei einer leichten Erkältung den Kinderarzt/die Kinderärztin konsultiert oder ein paar Tage abwartet, bleibt jedem selbst überlassen. Zur Bekämpfung von Schnupfen, Husten und Ohrenschmerzen stehen viele Hausmittel und pflanzliche Heilmittel zur Verfügung. In Bezug auf einen Arztbesuch gilt: sobald sich der Zustand des Kindes rapide verschlechtert oder die Unsicherheit seitens der Eltern groß wird, sollte man einen Arzt/eine Ambulanz aufsuchen. Auch hohes Fieber, Fieberkrämpfe, starke Schmerzen, hoher Flüssigkeitsverlust (z.B. bei Durchfall), anhaltender Husten oder Atemnot erfordern eine medizinische Abklärung. Eine ärztliche Kontrolle hilft letztlich auch, die Eltern zu beruhigen und Klarheit in Bezug auf den Gesundheitszustand des Kindes zu schaffen.
Erkältungen & Atemwegsinfekte
Auf der Hitliste der Erkrankungen stehen Erkältungen ganz weit oben. Im Baby- und Kleinkindalter machen Kinder bis zu zwölf Atemwegserkrankungen. Üblicherweise nehmen diese einen „normalen“ Verlauf, gelegentlich können sich daraus aber Folgeerkrankungen wie Bronchitis, Mittelohrentzündung oder Lungenentzündung entwickeln. Häufig gehen derartige Infekte auch mit erhöhter Temperatur oder Fieber einher, dabei handelt es sich um eine natürliche Reaktion des Immunsystems auf die Erreger.
Linderung schaffen folgende Hausmittel:
Bei Schnupfen:
Er ist lästig, aber zum Glück nicht gefährlich für den Körper. Zu Beginn ist die Nase noch verstopft. Wenn sich das Sekret verflüssigt, beginnt die Nase zu laufen. Babys und Kleinkinder sind sowohl beim Schlafen als auch bei der Nahrungsaufnahme beeinträchtigt.
- Muttermilch oder physiologische Kochsalzlösung befeuchten die Schleimhäute und helfen beim Abtransport des Sekrets (mehrmals täglich ein paar Tropfen in beide Nasenlöcher träufeln z.B. mit einer Pipette).
- Achte auf eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr in Form von Tees (z.B. Lindenblütentee, Holunderblütentee), lauwarmen Wasser oder Muttermilch/Pre-Nahrung.
- Trockene Heizungsluft begünstigt die Entstehung von Infekten und verlangsamt die Genesung. Ein Luftbefeuchter oder feuchte Tücher, die in der Wohnung aufgehängt werden, schaffen Abhilfe.
- Gemüse- oder Fleischkraftsuppen unterstützen den Ausheilungsprozess und sorgen dafür, dass der Nachwuchs ganz nebenbei Flüssigkeit zu sich nimmt.
Bei Husten:
Schnupfen und Husten gehen oft Hand in Hand. Zu Beginn einer Erkältung ist der Husten meist noch trocken, später wird er lockerer und hilft dabei, das Sekret abzutransportieren (man spricht auch von Abhusten).
- Beim Inhalieren werden die Atemwege befeuchtet, der Schleim löst sich nach einigen Anwendungen. KinderärztInnen können spezielle Inhalationsgeräte verschreiben, inhaliert wird üblicherweise mit Kochsalzlösung aus der Apotheke. Kinder können auch mit einem Topf warmen Wasser (unter Beigabe von Thymian, Salbei oder Kamillenblüten) und einem Handtuch inhalieren, dabei ist allerdings größte Vorsicht geboten.
- Selbst gemachter Zwiebelsaft lindert den Hustenreiz. Viele Eltern schwören in der Nacht auch auf Zwiebelsäckchen über dem Kinderbett oder auf eine aufgeschnittene Zwiebel am Nachtkästchen.
- Brust – und Halswickel haben sich ebenfalls bewährt. Es fällt jedoch nicht allen Kindern leicht, dabei ruhig zu halten. Manche Kinder entfernen die warme Auflage von selbst. Tipp: manchmal lohnt sich der Versuch, die Auflage unter der Kleidung z.B. unter dem Body zu „verstecken“.
- Empfehlenswert sind außerdem Einreibemittel mit den Wirkstoffen Thymian, Myrte oder Salbei. Sie werden auf Brust und Rücken aufgetragen. Vorsicht bei klassischen ätherischen Erkältungsölen wie Menthol, Kampfer oder Eukalyptus. Sie sind für Babys und Kleinkinder nicht geeignet, da sie starke Atemwegsbeschwerden auslösen können.
Bei Ohrenschmerzen:
Entzündungen im Bereich der Ohren können besonders schmerzhaft ausfallen. Es handelt sich hierbei um einen Schmerz, den Kinder sofort und sehr stark spüren. Hinlegen z.B. beim Schlafen, kann das Empfinden verschlimmern (da sich der Druck verlagert). Beim Versuch Ohrenschmerzen mit Hausmitteln zu behandeln, sollten Eltern also sehr behutsam vorgehen und stets das Schmerzempfinden des Kindes beobachten. Gelegentlich muss man in solchen Fällen zu kindergerechten Schmerzmitteln greifen (in Absprache mit dem Kinderarzt/der Kinderärztin).
- Die Inhalation von Kochsalz hilft auch bei Ohrenschmerzen.
- Abschwellende Nasentropfen schaffen ebenfalls Linderung.
- Sofern es vom Kind akzeptiert wird, können auch warme Auflagen den Heilungsprozess unterstützen. Dafür werden geschnittene Zwiebel oder gekochte Kamillenblüten in ein Tuch gefüllt, dieses wird anschließend zu einem Säckchen zusammengebunden und auf das betroffene Ohr gelegt. Zusätzliche Wärme verstärkt den Effekt.
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