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Grippeimpfung 2025/26: Kostenloser Schutz für Familien und Schwangere startet

Die neue Grippesaison steht vor der Tür, und Österreich zieht die Schutzmaßnahmen an. Im Rahmen des öffentlichen Influenza-Impfprogramms ist die Grippeimpfung ab sofort für alle kostenlos erhältlich. Das gilt unabhängig von Alter, Versicherung oder Wohnort. Ziel ist, mehr Menschen zu erreichen und schwere Krankheitsverläufe zu verhindern.

Besonderes Augenmerk liegt heuer auf Schwangeren, Babys und Kindern, die ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben. Doch auch das Umfeld spielt eine wichtige Rolle. Denn, wer sich impfen lässt, schützt nicht nur sich selbst, sondern hilft mit, die Ausbreitung der Influenza insgesamt zu bremsen.

Influenza 2025 bei Schwangeren und Kindern

Die Grippe ist keine harmlose Erkältung

Jedes Jahr infizieren sich in Österreich schätzungsweise 5 bis 15 Prozent der Bevölkerung mit dem Influenza-Virus. Das entspricht bis zu einer Million Erkrankungen pro Saison. Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) waren in der vergangenen Grippesaison rund 3.570 Todesfälle direkt oder indirekt auf Influenza zurückzuführen. Damit zählt die Grippe weiterhin zu den bedeutendsten Infektionskrankheiten des Landes.

Auch wirtschaftlich hinterlässt sie Spuren. Denn laut WIFO-Fehlzeitenreport 2025 verursachen Erkrankungen der Atemwege – einschließlich Influenza – jedes Jahr rund 2,4 Millionen Krankenstandstage.

Besonders gefährdet in der Grippesaison sind Kinder und ältere Menschen. Sie machen über 60 Prozent aller Spitalsaufnahmen und etwa 90 Prozent der Todesfälle aus.

Wichtig: Diese Zahlen zeigen, dass Influenza mehr ist als eine lästige Winterkrankheit. Eine rechtzeitige Impfung kann nicht nur schwere Verläufe verhindern, sondern auch das Gesundheitssystem entlasten.

Schwangerschaft und Kinderwunsch: Vorsorge mit doppeltem Nutzen

Für Frauen mit Kinderwunsch oder in der Schwangerschaft spielt der Grippeschutz eine besondere Rolle. Denn eine Influenza-Infektion kann den Körper in dieser sensiblen Zeit stark belasten, gleichzeitig schützt eine Impfung nicht nur die werdende Mutter, sondern auch das ungeborene Kind.

Fachärzt*innen empfehlen die Grippeimpfung einmal pro Saison, idealerweise im Herbst, bevor die Influenzawelle beginnt. Der Schutz hält rund ein Jahr an. Liegt die letzte Impfung länger zurück, sollte sie aufgefrischt werden, in der Schwangerschaft bevorzugt im zweiten oder dritten Trimester. Steht allerdings bereits zu Beginn der Schwangerschaft eine Grippewelle bevor, kann die Immunisierung auch im ersten Trimester sinnvoll sein.

Studien zeigen, dass die Impfung in allen Phasen der Schwangerschaft sicher und gut verträglich ist. Sie verringert das Risiko für Komplikationen deutlich und bietet einen wichtigen Nestschutz für das Neugeborene in den ersten Lebensmonaten.

Die Kleinsten schützen und das Umfeld gleich mit

Babys unter sechs Monaten können noch nicht gegen Influenza geimpft werden. Ihr Immunsystem ist in den ersten Lebensmonaten nicht reif genug, um selbst Antikörper zu bilden. Deshalb ist es entscheidend, dass Eltern, Geschwister, Großeltern und Betreuungspersonen geimpft sind. Denn sie bilden den sogenannten „Kokonschutz“. Ist das Umfeld geschützt, sinkt das Risiko, dass sich das Baby überhaupt ansteckt.

Ab einem Alter von sechs Monaten können Kinder geimpft werden. Für viele von ihnen wird ein nasaler Impfstoff verwendet, der einfach über die Nase verabreicht wird und meist gut verträglich ist. Besonders für Kinder bis etwa zehn Jahre ist diese Form angenehm und effektiv.

Tipp: Kinder gelten oft als „Motor“ der Influenzawelle. Sie geben das Virus leicht weiter, speziell in Kindergarten und Schule. Wenn auch sie geimpft sind, profitieren alle von weniger Ansteckungen in Familien, weniger Krankenstände und einem besseren Schutz für jene, die sich selbst nicht impfen lassen können.

Wirkung und mögliche Nebenwirkungen

Die Grippeimpfung schützt zwar nicht zu hundert Prozent vor einer Ansteckung, sie verhindert aber viele schwere Krankheitsverläufe. Wer geimpft ist, erkrankt meist milder, erholt sich schneller und muss deutlich seltener ins Krankenhaus. Weil sich das Virus jedes Jahr verändert, wird auch der Impfstoff jährlich angepasst. Ein regelmäßiges Auffrischen bleibt daher wichtig.

Wie bei jeder Impfung kann es zu leichten Reaktionen kommen, etwa zu Rötung oder Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit oder leichtem Fieber. Diese Beschwerden verschwinden meist nach kurzer Zeit. Schwere Nebenwirkungen sind äußerst selten, die Impfstoffe werden streng geprüft und laufend überwacht. Damit gilt die Influenza-Impfung als sicher sowie gut verträglich und bleibt eine der wirksamsten Maßnahmen, um sich und andere zu schützen.

So funktioniert das neue Impfprogramm

Die Influenza-Impfung ist heuer so einfach zugänglich wie nie zuvor. Alle Menschen in Österreich können sich kostenlos impfen lassen, unabhängig von Alter, Versicherung oder Wohnort. Der Impfstoff ist direkt in den Ordinationen erhältlich, ein Umweg über die Apotheke ist nicht mehr nötig. Ziel des überarbeiteten Impfprogramms ist es, den Zugang zu erleichtern und die Impfquote deutlich zu erhöhen.

Geimpft wird an vielen vertrauten Orten, wo Menschen ohnehin regelmäßig medizinisch betreut werden, etwa:

  • in der Hausarztpraxis,
  • bei Kinderärzt*innen oder Gynäkolog*innen,
  • in Gesundheitszentren,
  • oder im Rahmen von betrieblichen Impfaktionen.

Diese Vielfalt an Impfstellen soll sicherstellen, dass möglichst viele Menschen unkompliziert und ohne lange Wege erreicht.

Wer sich unsicher ist, wann der beste Zeitpunkt für die Impfung ist oder ob eine Auffrischung nötig wäre, kann sich direkt bei der behandelnden Ärzt*in beraten lassen. Auch Kinderärzt*innen und Gynäkolog*innen sind zentrale Ansprechpartner, wenn es um den richtigen Schutz in Schwangerschaft, Stillzeit oder für kleine Kinder geht.

Bei allgemeinen Fragen steht zusätzlich die Hotline der Österreichischen Gesundheitskasse unter 05 0766 – 501510 zur Verfügung. Dort gibt es Auskünfte zu teilnehmenden Impfstellen und aktuellen Impfaktionen.

Auch das Gesundheitsministerium bietet umfassende Informationen. Der aktuelle Impfplan Österreich kann dort eingesehen werden und listet alle empfohlenen Impfungen.

 

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