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Kindersitztest 2021: Die aktuellen Ergebnisse des ADAC

Der sichere Transport eines Babys im Auto ist für den Großteil aller Eltern schon in der Schwangerschaft ein wichtiges Thema – schließlich soll der Nachwuchs ja nach der Geburt sicher nach Hause gebracht werden. Aber auch in den vielen Jahren danach gilt es, Kindersicherheit im Auto großzuschreiben. Der ADAC testet regelmäßig gängige Kindersitze hinsichtlich Ergonomie, Sicherheit, Handhabung und Komfort. Im aktuellen Test (Herbst 2021) wurden insgesamt 26 Kindersitze aller Gruppen unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind durchwegs erfreulich, einige wenige Modelle können jedoch aufgrund von Mängeln nicht empfohlen werden.

Viele Kindersitze schneiden gut ab

Derzeit haben wir zwei unterschiedliche Einordnungen für Kindersitze. Im alten System werden die Kindersitze in Gruppen von 0 bis III eingeteilt, ausschlaggebend ist hierbei das Gewicht des Kindes. Die neue Einteilung nach i-Size richtet sich nach der Körpergröße des Kindes. Hier gibt es die Kategorien Körpergröße 40 cm bis hin zu 150 cm. Im aktuellen ADAC-Test finden sich Modelle aus beiden Systemen und erfreulicherweise haben 12 der getesteten Sitze mit einem „Gut“ abgeschnitten. Babyschalen fürs Auto wurde beinahe durchwegs gut bewertet, sie bieten insbesondere mit einer Isofix-Befestigung einen hohen Grad an Sicherheit auf. Mittlerweile gibt es auch Kindersitzmodelle, die eine Symbiose aus Babyschale und Kleinkindersitz darstellen. Sie können entgegen der Fahrtrichtung montiert und so in den ersten Lebensmonaten als Babyschale verwendet werden. Später fungieren sie dann als Kleinkindsitze. Die 2-in-1-Lösung ist für viele Eltern ein Kaufargument.

Du solltest jedoch laut ADAC bedenken, dass solche Hybrid-Sitze nicht wie eine Babyschale getragen werden können und dass die Handhabung etwas aufwendiger ist. Manche Gurtsysteme passen nicht optimal für Babys. Mit durchwegs guten Bewertungen punkten auch die herkömmlichen Kleinkindsitze, die häufig in einer Reboarder-Variante verkauft werden. Rückwärtsgerichtete Sitze sind bei Eltern auch nach dem Babyalter beliebt, da sie sehr gute Ergebnisse in den Crashtest erzielen und die Babys rundum gut geschützt sind.

Tipp: Es gibt Reboarder, die gedreht werden können. Diese Funktion bewährt sich im Alltag, wenn du dein Kind in den Sitz oder wieder heraushebst. Ab einer Größe von 100 cm oder einem Gewicht von 15 kg kommen Kindersitze der Gruppe III zur Anwendung. Hier sind alle Modelle vorwärtsgerichtet und dein Kind wird nur mehr über das Autogurtsystem gesichert. Sitzerhöhungen sind laut ADAC nur für Kinder ab einer gewissen Körpergröße (125 cm) empfohlen. Sie sollten zudem nur im Ausnahmefall verwendet werden.

Mitwachsende Sitze weniger empfehlenswert

Kein gutes Licht wirft der ADAC-Test auf mitwachsende Kindersitze. Darunter versteht man jene Modelle, die für einen relativ langen Nutzungszeitraum konzipiert sind. Für Eltern erscheint das oftmals verlockend, da sie sich nicht um einen neuen Sitz kümmern müssen, wenn das Kind wächst und man sich dadurch Geld sparen kann. Hinsichtlich der Sicherheit und Konstruktion gibt es laut ADAC bei mitwachsenden Sitzen jedoch deutliche Einbußen. Die Hybrid-Sitze erzielen in den Crashtests bescheidene Ergebnisse, da ein erhöhter Druck auf den Testdummy verzeichnet wurde.

Ebenso sind sie teilweise schwerer und anfälliger für Handhabungsfehler, das wiederum kann die Sicherheit beeinträchtigen. Bedauerlicherweise gab es im Test auch einen Sitz, bei dem eine erhebliche Schadstoffbelastung festgestellt wurde. Es handelt sich hierbei um das Modell Osann Oreo 360 II. In einer Stoffprobe fanden die Tester den Weichmacher DPHP, der als krebserregend gilt.

Tipps für den Kindersitzkauf

Es beansprucht ein wenig Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen, welches Modell denn am besten geeignet wäre. Kindersitztests geben dir gute Anhaltspunkte hinsichtlich Sicherheit und Ergonomie. Folgende Faktoren solltest du zudem beachten:

  1. Passt der Kindersitz in mein Auto? Ist die Gurtlänge ausreichend und der Autorücksitz tief genug?
  2. Wie kann und möchte ich ihn befestigen? Benötige ich vielleicht eine Isofix-Erweiterung? Wie sieht es mit Top-Tether-Verankerung aus? Ist sie bei meinem Auto schon verbaut?
  3. Wie viel kann ich für einen Kindersitz ausgeben? Sind gebrauchte Kindersitze eine Alternative?
  4. Möchte ich ein mitwachsendes Modell oder ist es in Ordnung, zum gegebenen Zeitpunkt einen neuen Sitz aus der nächsten Kindersitzgruppe zu kaufen?
  5. Kann ich den Sitz vor Ort mit meinem Kind ausprobieren? Das ist vor allem bei kleineren Autos und Modellen mit Fangkörper empfehlenswert.
  6. Wie viel Budget habe ich für den Kindersitz?
  7. Verfügt der Sitz über ein aktuelles Prüfsiegel und ist er entsprechend der Norm zugelassen?

 

Aller Ergebnisse des ADAC Tests kannst du hier nachlesen. Tipp: Online hast du die Möglichkeit, jene Sitze auszuwählen, für die du dich interessierst, und sie dann untereinander zu vergleichen. Der ADAC stellt hier auch die Ergebnisse der Vorjahre zur Verfügung.

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