Kindersitztest 2024: Die aktuellen Ergebnisse des ADAC und ÖAMTC
Eltern haben die Sicherheit ihrer Kinder bei jeder Autofahrt fest im Blick – von der ersten Heimfahrt nach der Geburt bis zu den letzten Jahren der Kindersitzpflicht. Im Kindersitztest Herbst 2024 nahmen ADAC und ÖAMTC insgesamt 15 bis 17 Kindersitze aller Altersklassen genau unter die Lupe und prüften sie auf Sicherheit, Ergonomie, Handhabung und Schadstofffreiheit. Die Ergebnisse zeigen: Viele Modelle schneiden gut ab, und einige Sitze stechen besonders hervor.
Spitzenreiter: Thule Maple + Alfi Base und Nuna Pruu
Besonders positiv fiel die Babyschale Thule Maple + Alfi Base auf, die sowohl in den ADAC- als auch in den ÖAMTC-Tests hervorragende Bewertungen in Stabilität, Ergonomie und Sicherheit erhielt. Die Isofix-Basis sorgt für eine stabile Montage, und das innovative Rückenteil ermöglicht eine flachere Position außerhalb des Autos – ideal für Komfort unterwegs. Auch auf Reisen punktet der Thule Maple: Er ist für die Nutzung in bestimmten Flugzeugen zugelassen und somit ein praktischer Begleiter für reisende Familien.
Im Bereich der Kleinkindersitze überzeugt der Nuna Pruu als vielseitiger Sitz für Kinder bis etwa vier Jahre. Seine Bestnoten in der Schadstoffprüfung und die hervorragende Sicherheitsleistung machen ihn zur erstklassigen Wahl. Durch die leichte Handhabung und den einfachen Wechsel zwischen Fahrzeugen eignet sich der Nuna Pruu besonders für Eltern, die oft unterwegs sind und Flexibilität schätzen.
Gute Alternativen in den verschiedenen Kategorien
Für Eltern, die sich nach weiteren empfehlenswerten Modellen umsehen, gibt es einige Sitze, die im guten Bereich angesiedelt sind:
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Babyschalen: Neben dem Thule Maple schnitten auch die Doona i + Isofix Base und der Britax Römer Baby-Safe Core mit "gut" ab. Die Doona i beeindruckt durch ihr integriertes Fahrgestell, sodass der Sitz auch als Kinderwagen nutzbar ist – ideal für Familien, die wenig Stauraum für einen zusätzlichen Kinderwagen haben. Der Britax Römer Baby-Safe Core überzeugt mit seinem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und einem robusten Isofix-System, das Sicherheit und Stabilität gewährleistet.
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Kleinkindersitze: Neben dem Nuna Pruu punktete auch der Besafe Beyond + Beyond Base. Dieser Reboarder bietet hohen Schutz bei Frontalaufpralltests und stützt den gesamten Körper des Kindes in der Schale, was die Sicherheit weiter erhöht. Mit der Isofix-Basis und einer ergonomisch optimierten Form bietet er zudem hohen Komfort für längere Autofahrten.
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Kindersitze für ältere Kinder: Im Bereich der Sitze für größere Kinder überzeugten der Maxi-Cosi Rodifix R und der Britax Römer Evolvafix. Der Rodifix R ist nicht nur sicher, sondern auch sehr leicht, was den Wechsel zwischen Fahrzeugen vereinfacht. Der Evolvafix bietet eine lange Nutzungsdauer und eignet sich gut für Kinder, die langsam in die nächste Altersgruppe hineinwachsen. Beide Modelle wurden sowohl in Ergonomie als auch Handhabung gut bewertet und bieten zuverlässigen Schutz für Kinder ab ca. vier Jahren.
Schadstoffbelastung: Graco Snuglite i-Size nicht empfehlenswert
Leider gab es in beiden Tests auch einen Ausreißer: Der Graco Snuglite i-Size fiel wegen einer hohen Schadstoffbelastung im Bezugstoff durch. Bei diesem Modell wurden erhebliche Mengen Formaldehyd festgestellt, was zur Abwertung führte. Trotz guter Crashtestergebnisse empfehlen ADAC und ÖAMTC den Sitz nicht, bis der Hersteller die Belastung behebt.
Reboarder: Sicher rückwärtsgerichtet unterwegs
Für Kleinkinder bieten Reboarder-Sitze einen klaren Sicherheitsvorteil: Beim rückwärtsgerichteten Transport wird der Kopf des Kindes besser gestützt, was bei einem Frontalaufprall das Verletzungsrisiko erheblich senkt. ADAC und ÖAMTC empfehlen daher, Kinder möglichst lange rückwärtsgerichtet zu transportieren, mindestens bis zum Alter von zwei Jahren.
Der Besafe Beyond + Beyond Base schnitt im aktuellen Test besonders gut ab. Dieser Reboarder bietet hohe Stabilität und gute Crashtestergebnisse und lässt sich einfach über die Isofix-Basis montieren. Die ergonomische Gestaltung sorgt dafür, dass auch längere Fahrten bequem sind. Viele Reboarder können zudem später in Fahrtrichtung gedreht werden, wodurch der Sitz mit dem Kind mitwachsen kann. Damit bieten Reboarder-Sitze Sicherheit und Flexibilität für die gesamte Kleinkindphase.
Tipps für den Kindersitzkauf
Für Eltern, die sich auf die Suche nach dem besten Kindersitz machen, sind ADAC und ÖAMTC Tests eine gute Orientierung. Folgende Faktoren sollten dabei bedacht werden:
- Passt der Sitz in mein Auto? Die Gurtlänge und Sitzbefestigung können von Fahrzeug zu Fahrzeug variieren.
- Isofix oder Gurtbefestigung? Isofix-Modelle wie der Thule Maple und Nuna Pruu bieten zusätzlichen Halt und vereinfachen die Handhabung.
- Mitwachsendes Modell? Modelle wie der Evolvafix bieten eine längere Nutzungsdauer, doch Sicherheit und Ergonomie sollten Vorrang haben.
Fazit
Für alle, die auf maximale Sicherheit, Schadstofffreiheit und Komfort setzen, sind die Modelle Thule Maple + Alfi Base und Nuna Pruu hervorragende Wahlmöglichkeiten. Sie vereinen Sicherheit und Komfort und erleichtern Eltern den Alltag durch durchdachte Funktionen. Weitere Sitze, wie die Doona i, Besafe Beyond, Maxi-Cosi Rodifix R und Britax Römer Evolvafix bieten ebenfalls gute Sicherheit und praktische Features – ideal für die vielen Jahre, in denen der Nachwuchs sicher mitreisen soll.
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