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Kindersitztest 2025: Sieger und Verlierer bei Babyschalen & Kindersitzen

Schon in der Schwangerschaft steht sie auf der Einkaufsliste: die Babyschale fürs Auto. Für viele werdende Eltern ist sie eine der ersten großen Anschaffungen und zugleich eine der unsichersten Entscheidungen. Denn bei Kindersitzen geht es nicht nur um Komfort oder Preis, sondern um echte Sicherheit.

Und kaum ist das Baby ein paar Monate alt, steht oft schon der nächste Kauf an: ein neuer Sitz für größere Kinder. Die Auswahl ist riesig und die Unterschiede für Laien schwer erkennbar. Der neue Kindersitztest 2025 von ADAC und ÖAMTC schafft Klarheit. 20 Modelle wurden getestet – von Babyschalen über Reboarder bis zu Sitzerhöhungen. Hier erfährst du, welche Sitze wirklich gut abschneiden – und worauf du beim Kauf achten solltest.

Kindersitztest 2025: Sieger und Verlierer bei Babyschalen & Kindersitzen

Was wurde getestet – und warum das wichtig ist

Der Kindersitztest 2025 umfasst insgesamt 20 Modelle für verschiedene Alters- und Gewichtsklassen – darunter Babyschalen für Neugeborene, Reboarder für Kleinkinder und Sitzerhöhungen für größere Kinder. Getestet wurde in fünf Hauptkategorien: Sicherheit, Bedienung, Ergonomie, Schadstoffe und – neu in diesem Jahr – Umweltschadstoffe.

Die Crashtests wurden verschärft und entsprechen nun realistischeren Szenarien: Frontalaufprall mit 50 km/h, Seitenaufprall mit 60 km/h. Auch der Einbau und die tägliche Handhabung wurden genau unter die Lupe genommen – denn was nützt ein sicherer Sitz, wenn er falsch verwendet wird?

Die gute Nachricht: In jeder Altersklasse gab es Sitze mit dem Testurteil „gut“. Aber es gab auch Ausreißer nach unten. Und die Unterschiede liegen oft im Detail – besonders bei der Bedienung oder bei versteckten Schadstoffen im Material.

Was sich 2025 geändert hat

Der Kindersitztest 2025 ist härter als je zuvor. Die Prüfer von ADAC und ÖAMTC haben die Anforderungen deutlich verschärft. Ihr Ziel ist es, Kindersitze noch realitätsnäher zu bewerten. Das beginnt schon beim Crashtest: Die simulierten Unfälle sind jetzt schneller und damit belastender für die Test-Dummys. Getestet wird bei 50 km/h frontal und 60 km/h seitlich – das entspricht echten Unfallsituationen auf der Straße.

Neu ist außerdem die Kategorie Umweltschadstoffe. Hier geht es nicht um direkte Gesundheitsgefahren fürs Kind, sondern um sogenannte PFAS, also Chemikalien, die sich in der Umwelt kaum abbauen und langfristig problematisch sein können. Modelle mit zu hoher Belastung wurden im Gesamtergebnis abgewertet.

Auch bei der Bedienung gibt es eine wichtige Neuerung: Erstmals wurden nicht nur gedruckte Anleitungen, sondern auch digitale Hilfen wie Online-Handbücher oder Montagevideos in die Bewertung aufgenommen. Denn ob ein Sitz richtig genutzt wird, hängt oft davon ab, wie gut er erklärt ist – und wie leicht sich der Einbau nachvollziehen lässt.

Die besten Babyschalen im Test

Gleich mehrere Babyschalen haben im aktuellen Test richtig gut abgeschnitten – und das ist eine gute Nachricht für alle, die gerade mitten in der Schwangerschaftsvorbereitung stecken. Zwei Modelle stechen besonders heraus: die Joie Sprint und die Maxi-Cosi Pebble S + FamilyFix S. Beide erhielten die Note 1,8 („gut“) – das beste Ergebnis im gesamten Testfeld.

Die Joie Sprint ist leicht, unkompliziert in der Handhabung und mit rund 215 Euro auch preislich familienfreundlich. Die Maxi-Cosi Pebble S punktet vor allem in Kombination mit der Isofix-Basis „FamilyFix S“ – eine stabile Lösung, die auch beim Einbau überzeugt.

Ebenfalls empfehlenswert:

  • die Nuna Pipa Lite + Base Next (Note 2,0)
  • und der Avionaut Pixel Pro 2.0 C + IQ Orbit (Note 2,1)

Beide sind hochwertig verarbeitet und schneiden in allen Testbereichen solide ab.

Wichtig zu wissen: Einige dieser Modelle gibt es auch ohne Basis zur Gurtbefestigung. Diese Varianten sind zwar günstiger, schnitten im Test aber bei der Bedienung schlechter ab. Wer auf Komfort und einfache Handhabung Wert legt, sollte besser zur Version mit Isofix greifen.

Reboarder für Kleinkinder: Rückwärts ist sicherer

Sobald Babys aus der Schale herausgewachsen sind wird es Zeit für den nächsten Sitz. Am sichersten unterwegs sind Kinder in einem Reboarder, also einem rückwärtsgerichteten Sitz. Diese Sitzposition schützt besonders gut bei Frontalunfällen, weil der Kopf nicht nach vorn geschleudert wird.

Bester Reboarder im Test ist der Thule Elm RWF + Alfi Base mit der Note 2,2 („gut“) – Testsieger seiner Klasse (67–105 cm Körpergröße). Er überzeugt mit hoher Sicherheit, einfacher Handhabung und angenehmer Sitzergonomie. Praktisch: Der Elm gehört zu einem modularen System, das mit dem Kind mitwächst.

Auch zwei drehbare Modelle schnitten gut ab:

  • Joie i-Pivot 360
  • Graco Turn2Me DLX i-Size

Beide erhielten die Note 2,4. Sie lassen sich bequem zur Seite drehen. Das ist besonders hilfreich beim Anschnallen in engen Autos. Dafür sind sie etwas schwerer und nicht ganz so intuitiv in der Bedienung wie der Testsieger von Thule.

Wichtig: Reboarder können meist ab etwa 9 Monaten bis 4 Jahre genutzt werden, je nachdem, wann dein Kind aus der Babyschale herauswächst. Wichtig ist: Der Kopf darf nicht über den Rand der Schale hinausragen, und die Körpergröße sollte zur Zulassung des Folgesitzes passen.

Sitzerhöhungen: Sicher bis ins Schulalter

Wenn dein Kind dem Reboarder entwächst, ist der nächste Schritt eine Sitzerhöhung mit Rückenlehne. Diese Sitze begleiten viele Familien oft über Jahre. Hierzulande bis zum 14. Geburtstag oder bis dein Kind mindestens 135 cm groß ist.

Im Test 2025 haben besonders drei Modelle überzeugt:

  • Cybex Solution G2 (Note 2,1)
  • Recaro Axion 1 (Note 2,1)
  • Joie i-Trillo FX (Note 2,3) und besonders preiswert

Cybex und Recaro bieten eine stabile Sitzposition, gute Ergebnisse beim Seitenaufprall und sind leicht genug, um auch mal zwischen Autos zu wechseln. Der Joie i-Trillo FX ist mit nur rund 100 Euro der günstigste getestete Sitz. Trotz des geringen Preises ist er sicher und komfortabel. Dank Isofix wackelt er nicht und bleibt auch in Kurven stabil.

Tipp: Auch bei größeren Kindern lohnt sich ein genauer Blick auf die Gurtführung. Der Gurt sollte sauber über Schulter und Becken verlaufen, denn nur dann kann er im Ernstfall richtig schützen.

Mitwachsende Kindersitze: Flexibel und alltagstauglich

Viele Eltern wünschen sich einen Sitz, der nicht nach wenigen Monaten wieder ersetzt werden muss. Genau hier setzen mitwachsende Systeme an. Sie decken mehrere Altersphasen ab – entweder über verstellbare Funktionen oder durch modulare Lösungen mit austauschbaren Sitzschalen.

Ganz vorn dabei: das Thule-System. Der Thule Elm RWF + Alfi Base (Testsieger unter den Reboardern) gehört zu einem durchdachten Baukastensystem, das sich mit dem Kind weiterentwickelt. Schon 2024 schnitt die passende Babyschale Thule Maple sehr gut ab, und auch der vorwärtsgerichtete Thule Elm wurde 2025 erneut getestet. Alle Modelle nutzen die gleiche Isofix-Basis. Das spart Geld, Platz und macht den Umbau im Alltag einfacher.

Aber auch andere Marken bieten praktische Lösungen: Der Joie i-Pivot 360 und der Graco Turn2Me DLX i-Size sind drehbare Reboarder, die sich über mehrere Jahre hinweg nutzen lassen (bis ca. 105 cm). Beide erhielten die Note 2,4 und bieten durch ihre 360-Grad-Funktion besonderen Komfort beim Anschnallen.

Mitwachsende Kindersitze können eine gute Lösung sein. Vorausgesetzt, sie sind sicher, passen gut ins Auto und lassen sich zuverlässig einstellen.

Kindersitztest 2025: Sieger und Verlierer bei Babyschalen & Kindersitzen

Diese Sitze weisen Mängel auf

Die meisten getesteten Kindersitze haben solide abgeschnitten, aber es gab auch Ausreißer. Ein Modell fällt besonders negativ auf: der Lionelo Braam i-Size. Er ist zwar als mitwachsender Sitz von Geburt bis 12 Jahre gedacht, konnte im Test aber nicht überzeugen. Die Note 3,6 („ausreichend“) gab es hauptsächlich wegen schlechter Ergebnisse beim Frontalaufprall. Auch bei Bedienung und Ergonomie schnitt der Sitz nur mittelmäßig ab. Zwar freut der günstige Preis, dennoch ist er nicht empfehlenswert.

Ein Sonderfall ist der Cybex Anoris T2 i-Size: Er wäre fast Testsieger geworden. Besonders überzeugt habt die technisch hervorragende Sicherheitsleistung. Allerdings wurde in den Materialien eine erhöhte Belastung mit PFAS festgestellt. Diese Chemikalien gelten als besonders langlebig und belastend für Umwelt und Körper. Deshalb wurde der Sitz im Gesamtergebnis auf Note 2,8 abgewertet.

Die Tester machen damit deutlich: Sicherheit allein reicht nicht mehr aus! Auch Umweltaspekte und Materialqualität zählen.

Kindersitz im Sommer: So bleibt dein Kind cool & sicher

Wenn die Temperaturen steigen, wird das Autofahren mit kleinen Kindern schnell zur Herausforderung. Babys und Kleinkinder reagieren empfindlich auf Hitze, und der Kindersitz kann sich im geschlossenen Auto innerhalb kürzester Zeit stark aufheizen. Gerade bei längeren Fahrten ist es deshalb wichtig, gut vorbereitet zu sein. Denn übermäßiges Schwitzen, Hitzestau oder gereizte Haut lassen sich mit ein paar einfachen Maßnahmen leicht vermeiden.

Ob Urlaubsreise, Wochenendausflug oder nur die Fahrt zur Oma: Mit diesen Tipps bleibt dein Kind auch an heißen Tagen sicher und so entspannt wie möglich angeschnallt im Auto:

  1. Kindersitz im Schatten parken: Wenn möglich, stell dein Auto so ab, dass es nicht direkt in der Sonne steht, entweder im Schatten oder in einer Tiefgarage.
  2. Fenster abdecken oder Sonnenschutzfolien nutzen: Helle Tücher, Sonnenblenden oder spezielle UV-Schutzfolien halten die direkte Hitze draußen und schützen zusätzlich die empfindliche Kinderhaut.
  3. Kindersitz vor dem Einsteigen prüfen: Die Gurtschlösser, Schnallen und Polster können richtig heiß werden. Am besten mit der Handfläche kontrollieren oder mit einem Tuch abdecken.
  4. Leichte, atmungsaktive Kleidung: Verzichte auf dicke Stoffe und zieh deinem Kind lieber ein dünnes Baumwollshirt an, auch wenn die Klimaanlage läuft.
  5. Reisezeiten gut wählen: Fahr möglichst früh morgens oder am Abend, wenn die Hitze noch nicht so stark ist. In der Mittagshitze stehen ist für Kinder besonders belastend.
  6. Regelmäßig trinken und Pausen machen: Gerade kleine Kinder dehydrieren schnell. Nimm genug Wasser oder ungesüßten Tee mit – und plan längere Pausen zum Durchatmen ein.
  7. Luftzirkulation verbessern: Lüfte das Auto vor der Fahrt gründlich durch, nutze eine leicht eingestellte Klimaanlage oder Kipplüftung – aber ohne direkten Luftstrom auf das Kind.

Ein Kindersitz soll Sicherheit bieten, aber auch Komfort. Gerade im Sommer kann beides nur funktionieren, wenn du vorausschaust und auf ein paar Kleinigkeiten achtest. Dein Kind wird es dir danken und du selbst fährst ebenfalls entspannter. 

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