Stiftung Warentest: Die beste Sonnencreme für Familien 2024
Kaum klettern die Temperaturen am Thermometer hoch, bekommen Sonnencreme und Co. wieder einen fixen Platz im Badezimmer und in der Handtasche. Der richtige Sonnenschutz ist in dieser Jahreszeit das A & O – nicht nur für die Großen, sondern auch besonders für die Kleinen. Die Barrierefunktion der kindlichen Haut ist noch nicht vollkommen ausgeprägt, UV-Strahlung kann wesentlich schneller Schäden verursachen als beim Erwachsenen. Sonnencreme, Kopfbedeckung und Aufenthalte im Schatten sind also ein Muss. Stiftung Warentest überprüft daher jedes Jahr aufs Neue, wie gut handelsübliche Sonnencremes schützen und gibt darüber hinaus Tipps, was man beim Auftragen beachten sollten. Wir haben die Testergebnisse für dich zusammengefasst!
Nur jede zweite Lotion besteht den Test
Übermäßig begeistern konnten die aktuell erhältlichen Sonnenschutzmittel für Erwachsene im heurigen Test nicht. Nur jedes zweite Produkt liefert gute Ergebnisse. Zwei Produkte halten nicht, was sie hinsichtlich UV-Schutz versprechen, denn sie unterschreiten den angegebenen Faktor. Und besonders erschreckend: In vier Sonnenschutzmitteln (in ausgewählten Produkten von Newkee, Ladival, Müller und Kaufland) wurde der Weichmacher Dinhexylphthalat (DnHexP) gefunden. Laut EU-Kosmetikverordnung ist sein Einsatz verboten. Man geht davon aus, dass der Weichmacher durch eine Verunreinigung in die Produkte gekommen ist, das darf laut Stiftung Warentest jedoch keinesfalls passieren. Strengere Kontrollen wären unbedingt erforderlich.
Auf den ersten drei Plätzen mit einer Bewertung von jeweils Sehr gut liegen drei Sonnensprays:
- Sun D’Or Spray von Edeka (4,30 Euro/200ml)
- Sunozon Sonnenspray von Rossman (3,90 Euro/200 ml)
- Eau Thermale Avéne Sonnenspray (um 26,90 Euro pro 200 ml)
Empfehlenswerte Kindersonnenschutzmittel
Sonnencremes sind für Kinder besonders wichtig, da ihre Haut empfindlicher und anfälliger für UV-Schäden ist. Kinderhaut ist dünner und produziert weniger Melanin, das natürlichen Schutz bietet. UV-Strahlen können schnell zu Sonnenbrand und langfristigen Hautschäden führen, was das Risiko für Hautkrebs im späteren Leben erhöht. Regelmäßiger Schutz mit Sonnencreme hilft, diese Risiken zu minimieren. Zudem sind Kinder oft länger im Freien und spielen intensiver, das macht den Einsatz von Sonnencreme unerlässlich. Ein hoher Lichtschutzfaktor (LSF) und die richtige Anwendung bieten den besten Schutz für die empfindliche Kinderhaut.
2023 hat Stiftung Warentest zuletzt Sonnenschutzmittel speziell für Kinder getestet – dazu gibt es mittlerweile ein Update. 11 Produkte wurden mit gut oder sehr gut bewertet. Auf den ersten Plätzen mit einer sehr guten und guten Bewertung liegen unter anderem die Lidl Cien Sun Kids Sonnencreme (2,75 Euro für 100 ml), das Rossmann Sunozon Kids Sonnenspray (4,15 Euro pro 200 ml), die Bübchen Sonnenlotion Sensitiv (6,95 Euro pro 100ml) und die Eucerin Kids Dry Touch Sun Gel-Creme Ultraleicht (24,30 Euro pro 200 ml). Von diesen 11 Sonnenschutzmitteln sind derzeit 8 in unveränderter Zusammensetzung am Markt erhältlich. Das haben die Tester*innen von Stiftung Warentest direkt bei den entsprechenden Hersteller*innen nachgefragt.
Vier Sonnencremes für Kinder fielen im Vorjahr jedoch durch, darunter zwei sehr teure Naturkosmetika von Biosolis und Ey für je 24 Euro pro 100 Milliliter. Sie bieten keinen ausreichenden Schutz vor UVA-Strahlen. Was du beachten solltest: Die Kindersonnenschutzmittel wurden 2023 nicht auf verbotene Weichmacher geprüft. Stiftung Warentest empfiehlt hier also jenen, die auf Nummer sicher gehen wollen, auf ein Produkt für Erwachsene mit einer guten Beurteilung zurückzugreifen. Achte jedoch bitte darauf, dass die empfindliche Kinderhaut mindestens Lichtschutzfaktor 30, 50 oder 50+ benötigt.
Sonnencreme großzügig auftragen
Sonnenschutzmittel sind unverzichtbar, um die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der ultravioletten (UV) Strahlung der Sonne zu schützen. UV-Strahlen, insbesondere UVA und UVB, können zu Sonnenbrand, vorzeitiger Hautalterung und einem erhöhten Risiko für Hautkrebs führen. Die Verwendung von Sonnenschutzmitteln hilft, diese Risiken zu minimieren. Sonnenschutzmittel wirken, indem sie die UV-Strahlung entweder reflektieren, streuen oder absorbieren. Es gibt zwei Haupttypen: chemische Filter, die UV-Strahlen absorbieren und in Wärme umwandeln, und physikalische Filter, wie Zinkoxid oder Titandioxid, die die Strahlen reflektieren. Beide Filter schützen zuverlässig, welchen du bevorzugst, hängt von deinen Bedürfnissen ab. Mineralische Sonnencremes hinterlassen einen weißen Film auf der Haut, werden üblicherweise aber sehr gut vertragen, auch von Menschen, die empfindlich reagieren. Chemische Filter lassen sich rückstandslos auftragen, sie sind auf der Haut unsichtbar.
Wichtig: Die Sonnencreme muss mindestens 20 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne aufgetragen werden. Wir empfehlen, Kindergarten,- und Schulkinder direkt in der Früh beim Anziehen einzucremen. In manchen Kindergärten ist es auch möglich, den Kindern Sonnenschutzmittel mitzugeben. Die Betreuer*innen können dann bei Bedarf nachcremen oder die Kinder anleiten, sich selbst einzuschmieren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Lichtschutzfaktor (LSF), der angibt, wie lange man sich nach dem Auftragen des Sonnenschutzmittels in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Ein höherer LSF bietet längeren Schutz, doch unabhängig vom LSF ist es wichtig, regelmäßig nachzucremen, besonders nach dem Schwimmen oder starkem Schwitzen. Apropos: Der Großteil aller Sonnenlotionen trägt die Bezeichnung „wasserfest“. Das bedeutet jedoch nicht, dass es ausreicht, den Körper einmal einzucremen. Wasserfeste Sonnencremes werden zwar nicht sofort von der Haut gewaschen und sie schützen auch beim Planschen, dennoch verlieren sie an Schutzfunktion. Als wasserfest dürften Produkte bereits dann deklariert werden, wenn sie nach zwei Badegängen á 20min nur mehr die Hälfte der UV-Schutzleistung aufweisen. Wenn man bedenkt, dass sich Kinder oft stundenlang im Wasser und im Freien aufhalten, ist das natürlich viel zu wenig. Stiftung Warentest empfiehlt also folgende Grundregeln: Jedes Mal nach dem Baden neu eincremen und Kinder mehrmals täglich nachcremen. Der Schutzfaktor verringert sich auch schon, wenn man nur schwitzt oder Arme oder Beine mit Wasser abgewaschen oder einem feuchten Tuch gewischt werden.
Und so viel Sonnencreme wird aufgetragen: 2-3 Esslöffel pro Kind und etwa 3-4 Esslöffel für einen Erwachsenen. Achte bei der Verwendung von Schutzsprays darauf, das Spray im angegebenen Abstand auf die Haut zu sprühen. Wenn der Abstand zum Körper zu groß ist, kann Lotion verloren gehen, sie landet dann nicht auf der Haut. Auch der Schutz ist dann nicht gegeben. Generell solltest du für Kinder eine Lotion verwenden, da du gut sehen kannst, wie viel Creme schon aufgetragen wurde und ob es Stellen gibt, die du möglicherweise vergessen hast.
Tipps für einen gesunden Sommer
Und hier noch ein paar Tipps, wie du dich und deine Liebsten am besten vor Sonneneinstrahlung schützen kannst:
- Verwende einen hohen Lichtschutzfaktor (ab LSF 30) und achte auf UVA sowie UVB-Schutz.
- Vergiss nicht auf die richtige Für Babys und Kleinkinder gibt es Sonnenmützen, die mit einem großzügigen Nackenschutz versehen sind. Dadurch wird auch der empfindliche Nackenbereich automatisch geschützt.
- Kinder sollten sich möglichst häufig im Schatten aufhalten und direkter Sonneneinstrahlung nur dosiert ausgesetzt werden.
- Achte darauf, dass der Nachwuchs ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Wasser und ungesüßte Fruchtsäfte oder lauwarme Tees sind am besten geeignet.
- Die Mittagshitze unbedingt meiden: in den heißen Mittagsstunden solltest du dich bevorzugt in möglichst kühlen Innenräumen aufhalten. Eine kleine Siesta empfiehlt sich ebenso – besonders wenn dein Kind ohnehin noch ein Mittagsschläfchen benötigt.
- Empfindliche exponierte Stellen beim Eincremen nicht vergessen! Dazu zählen die Ohren, der Nasenrücken sowie der Fußrücken.
- Wähle für deine Kinder luftige atmungsaktive Kleidung möglichst aus Naturmaterialien.
Alle Ergebnisse im Detail findest du hier.
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