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Weltstillwoche 2023: Jede fünfte Frau vermeidet das Stillen im öffentlichen Raum

Anlässlich der Weltstillwoche präsentiert der österreichische Babyartikelhersteller MAM die Ergebnisse seiner aktuellen Umfrage mit dem Schwerpunktthema Stillen im öffentlichen Raum. 87 % der befragten Mütter stillen gerne und tun dies auch in der Öffentlichkeit. Negative Reaktionen des Umfeldes bleiben beim Stillen in Lokalen, auf öffentlichen Plätzen, beim Einkaufen oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln leider jedoch nicht aus. Das bestätigen nun auch die Erfahrungen der Umfrageteilnehmerinnen.

MAM Stillsiegel

Stillmamas sind in Lokalen nicht gern gesehen

Wenngleich Stillen der natürlichste und in manchen Situationen schnellste Weg ist, um das Hungerbedürfnis eines Baby zu befriedigen, scheint dieses Bewusstsein in Teilen der Gesellschaft noch nicht vollends implementiert zu sein. An der Umfrage des Babyartikelherstellers MAM nahmen 6.419 Mütter aus der DACH-Region teil, die größtenteils über schlechte Erfahrungen beim Stillen außerhalb der eigenen vier Wände berichten. Am wenigsten gern gesehen sind Stillmamas laut Umfrage in Cafés, Restaurants oder Lokalen. 37 % der Umfrage-Teilnehmerinnen haben dort derartige Erfahrungen gemacht. 30 % der befragten Mamas waren an öffentlichen Plätzen und Parks mit negativen Reaktionen konfrontiert, 12 % in Einkaufsgeschäften. Nicht nur, dass auf Mütter nicht stillfreundlich reagiert wurde, sie waren teilweise Anfeindungen, verletzenden Kommentare bis hin zu übergriffigen Anmerkungen ausgesetzt.

Im Rahmen der Umfrage hatten die Teilnehmerinnen die Gelegenheit, das Erlebte in eigenen Worten wiederzugeben: „Die Brust in einem Restaurant herzuzeigen sei unappetitlich“; „Ein Kellner kam zu mir und fragte: Können Sie ihr Kind nicht am Klo stillen?“; „In einem Café wurde ich hinausgeschmissen“; „Ein Mann fragte mich, ob er auch mal ‚ran dürfe‘“; „Mir wurde gesagt, ich könne mein Kind ja auch eine halbe Stunde später stillen“ – das waren nur einige der angeführten Erlebnisse. Erschreckend sei das für Georg Ribarov, Umfrage-Initiator und MAM Market Manager, mit Unverständnis reagiert auch Hebamme Christina Ruthhofer. Sie hat eine klare Haltung: „Bedürfnisse von Babys müssen prompt gestillt werden, um für eine gesunde Entwicklung zu sorgen. Der Ort dafür ist völlig irrelevant. Hat das Baby im Museum Hunger, muss es dort gestillt werden, möchte es im Café Nähe gilt es auch dieses Bedürfnis zu stillen.“

Die MAM-Stillumfrage

2022 führte MAM eine groß angelegte Studie zum Thema Stillen im DACH-Raum durch. Hier zeichnete sich seitens der befragten Mütter bereits eine Unzufriedenheit mit der Akzeptanz des Stillens im öffentlichen Raum ab. Ein Negativ-Trend, der durch die Ergebnisse der Stillumfrage 2023 bestätigt wird. „Die Zahlen – sowohl aus dem Vorjahr als auch die aktuellen Ergebnisse – zeigen, dass Stillen in der Öffentlichkeit nach wie vor ein polarisierendes Thema ist. Jede Dritte (39 %) findet es unangenehm, in der Öffentlichkeit zu stillen. Die Mehrheit der stillenden Mütter haben bereits negative Reaktionen – manche sogar regelrechte Anfeindungen – erleben müssen. Zahlen, die uns als Gesellschaft zu denken geben sollten“, so Georg Ribarov, Umfrage-Initiator und MAM Market Manager.“ 48 % der befragten Frauen suchen bewusst wenig frequentierte Orte auf, um ihre Babys zu stillen. 43 % wählen Orte, die nicht gut einsehbar sind. Stillen ist die natürlichste Sache der Welt – für viele aber scheinbar nur, wenn sie in den eigenen vier Wänden stattfindet. Wer öffentlich stillt, muss möglicherweise mit negativen Reaktionen oder der Bitte, sich einen anderen Platz zu suchen, rechnen.

 

MAM Stillsiegel

Stillsiegel für mehr Akzeptanz

Anlässlich der Umfrageergebnisse möchte sich der Babyartikelhersteller MAM für ein still- und familienfreundlicheres Klima in Österreich einsetzen. Dazu wurde das erste österreichische Stillsiegel für Lokale und Institutionen ins Leben gerufen. Betriebe, Lokale und Institutionen können sich unter www.stillsiegel.at registrieren und einer auf fünf Säulen basierenden Stillcharta zustimmen, die es Frauen ermöglicht, sichere Räume zu finden, um ihr Baby zu versorgen. Das Siegel wird anschließend für Besucher*innen gut sichtbar im Eingangsbereich oder an der Fensterfront angebracht. Ein Cafetier, der sich der Aktion bereits angeschlossen hat, ist Berndt Querfeld: „Stillen sollte selbstverständlich allerorts akzeptiert sein. Daher sind wir als Familie Querfeld samt unseren Betrieben gerne dabei und freuen uns, wenn schon bald das Stillsiegel unsere Türen schmückt. Damit alle wissen, bei uns sind Babys natürlich auch bei Tisch herzlich willkommen.“

Mehr Informationen zu MAM und zu den laufenden Umfragen des Herstellers findest du unter: www.mambaby.com.

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