Hallo,
ich bin neu hier und bräuchte gleich mal einen Rat. Ich weiß nicht ob es so etwas wie Jammerkinder gibt - würde aber mein Kind als solches bezeichnen. Meine Tochter wird bald 18 Monate alt und ist den ganzen Tag am jammern sprich am heulen. Und gleich vorab - an den Zähnen liegts nicht.
Sie war von Anfang an ein schwieriges Kind, aber je älter sie wird desto anstrengender wird es. Das lustige ist: als sie ein Baby war hat sie mich Null gebraucht, es war ihr egal ob ich da bin oder nicht. Im Pekip ist sie eine Stunde lang durch den ganzen Raum gerobbt um auch nur ohne einmal zu mir zu kommen. Kuscheln wollte sie nie und auch auf dem Arm hielt sie es nie lange aus. Sie war total interessiert an anderen Kindern. Jetzt seit sie ungefähr 10/11 Monate alt ist das krasse Gegenteil. Sie hängt mir die ganze Zeit nur am Rockzipfel, will ständig herumgetragen werden. Mal alleine spielen Fehlanzeige. Und beim spielen muss sie auch auf mir sitzen. Sie schafft es auch nicht in unserer 3 - Zimmerwohnung mal die paar Meter vom Schlafzimmer in die KÜche alleine zu gehen - dann heißt es ständig "Hand". Wenn ich ihr erkläre, dass sie doch eine Große ist und dass doch alleine kannt beginnt sie sofort zu schreien. Langsam macht mich das echt fertig dieses ständige jammern und heulen wegen nix - das kann wegen einer Kleinigkeit sein weil das blatt papier weiß und nicht grün ist. Ich weiß mir keinen Rat mehr - vor allem wenn ich beobachte, dass die Kinder im gleichen Alter im Freundeskreis viel selbstständiger und zufriedener sind. Die turnen alleine im Pekip - ich muss ständig "hand-hand-hand". Auch kann ich sie einfach nicht die ganze Zeit rumtragen. Dem Jammern möchte ich auch nicht ständig nachgeben, ich will nciht dass sie lernt "wenn sie jammert- springt auch gleich jeder". Ich finde es auch so schade, dass ich dann oft denke wann ist der Tag endlich rum und sie geht schlafen. Ich will die Zeit doch mit ihr geniessen. Aber mit diesem ständigen jammern in Sirenentonart wegen allem und nix - ich halts kaum noch aus.
Heute zb sagt sie Joghurt - ich geb ihr joghurt - sie nimmt keinen biss sondern fängt sofort an zu schreien um dann darauf zu sagen Apfel. Als ich ihr dann sage den Apfel gibts jetzt nicht du wolltest joghurt - schreien, weil ich sie nicht trage schreien, weil ich nich mit ihr ins schlafzimmer hand-in hand laufe - schreien (man bemerke die Ironie dass sie draußen natürlich nicht an der Hand laufen will).
Kennt das Problem jemand? Wie kann ich das Jammern eindämmen bzw. abgewöhnen. Wie kann ich ihr beibringen etwas selbständiger zu sein? Ich weiß mir gerade echt keinen Rat mehr - hört das auch wieder auf?
DAnke schon mal!
Kommentare
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vorweg möcht ich gleich sagen, dass ich wirklich nicht vorhabe dich zu frusten oder anzugreifen oder so
Ich finde, dass was du so erzählst ganz normal, wenn man bedenkt, dass es einfach offenere und verschlossenere Kinder gibt. Und man sollte sie auch nicht vergleichen oder darauf hinarbeiten dass A so ein offenes Kind ist wie B oder so selbstständig etc. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und geht auch nicht immer nur nach vorne sondern auch mal einen Schritt zurück.
Dann ein kleines Beispiel: Jeder kennt das, dass wenn jemand Katzen nicht mag, dass ihnen immer die Katzen zugehen.
Genauso hört sich das mit deiner Maus an. Du möchtest nicht, dass sie so anhänglich ist, und umso anhänglicher ist.
Ich kann dir nur den Tipp geben: Schmeiß alle deine Prinzipien diesbezüglich mal über Bord, mach dich locker und vor allem ignoriere die blöden Kommentare deines Umfelds. Biete ihr einfach von selbst IMMER deine Hand an, und sei es nur vom Wohnzimmer ins KIZI. Vermutich braucht sie es gerade und es gibt sich von selbst wieder.
Und schau, dass du ihr mehr Aufmerksamkeit durch positives Verhalten oder einfach mal so als durch Frust, Ärger etc. schenkst.
Wenn sie merkt: "Mama ist länger mit mir in Kontakt, wenn ich weine, jammere etc, als wenn ich was gut gemacht habe" dann läuft es immer mehr in diese Richtung und schnell wird es zur Qual.
Wenn sie sich von Joghurt auf Apfel umentscheidet bevor es offen ist, ist ja noch nichts verhaut. Bei so sachen würd ich dann auch einfach mal wortlos tauschen.
Und wenn sie irgendwas ärgert und sie herumjammert, dann nimm sie einfach mal in den Arm und sag ihr "Ach Gott, musst du dich ärgern? Schau, ich helfe dir" oder so. Aber nicht immer genervt reagieren oder Augen verdrehen.
Ich hab meiner Tochter zum Beispiel auch Alternativen gelernt zu diesem Sirenenschreien.
Wenn sie sich geärgert hat, hat sie immer die Hände an den Kopf gelegt und "Ach Gott" gesagt (also gesagt hat sie "tuuugoo= Ach Gott")
Wenn sie sich weh getan hat (bei kleineren Sachen) kam sie immer und sagte "buuu" (=pusten)
Ich hab jetzt zwar einige Alternativen aufgezählt, und ja, ich weiß zwar natürlich nicht, ob es auf euch zutrifft. Aber vl konnte ich ja trotzdem ein bisschen helfen