Väterkarenz mit Mindestsicherung. Frau Asylanträgerin in Österreich ohne Einkommen

bearbeitet 21. 05. 2015, 17:28 in Karenz & Rechtliches
Hallo liebe Babyforum Community,

folgende Situation bei mir, bei der ich eure Hilfe brauche. Hatte bereits 2 Termine beim Sozialamt und eine Rechtsberatung. Es konnte uns leider nicht weitergeholfen werden.

Als erstes möchte ich uns kurz vorstellen. Ich heisse Alex und bin 26 Jahre alt. Gelernter Nachrichtentechniker. Zum Zeitpunkt der Schwangerschaft offiziell beschäftigungslos (bin auf Versprechungen eines damals noch reichen Ukrainers hereingefallen und habe ihm beim Ausbau seiner Tätigkeiten über 6 Monate lang entgeltlos geholfen. Nun wird auf Schadensersatz geklagt). Derzeit steht eine Forderung von €800 an Stadt Wien offen. Den Haftantritt wurde mit einer Niderschrift 5 Monate aufgeschoben, bis zum Ende der Karenz
Meine Frau heisst Daria und sie ist nach dem Massaker in Odessa zu mir nach Österreich geflohen. An dem besagten Tag war sie in das besagte Haus gejagt worden, doch durch einen glücklichen Zufall wohnte sie genau gegenüber und flüchtete heim.

Vor 5 Monaten kam unser kleiner Odin (Keiserschnittgeburt) zur Welt und ich musste gezwungenermaßen die Karenz auf mich nehmen. Seit diesem Vorfall in Odessa und vor allem nach der Geburt, hat meine Frau Depressionen. Ich kann die Beiden leider nicht alleine lassen, weil sie ständig abgelenkt ist und auf den Kleinen vegisst.

Nun zu meiner Frage. Derzeit bin ich beim AMS gemeldet und beziehe die Mindestsicherung. Zusätzlich zur Mindestsicherung das Kindergeld und die Familienbeihilfe. Zusammen kommen wir auf ungefähr €1100. Meine Frau bekommt keine Hilfen. Das Problem dabei ist, dass ich bald wieder einen Termin beim AMS haben werde und es wurde mir letztens ein Kurs angedroht. Zum Kurs werde ich aber nur mit meinem Kind und meiner Frau erscheinen können, da der Kleine noch gestillt wird. Der Wegfall der Notstandshilfe bedeutet für uns den Ruin und baldige Obdachlosigkeit.
Was kann ich tun um bis zum Ende der Karenz unterstützend bei meiner Frau zu bleiben ohne die Notstandshilfe zu verlieren?

Kommentare

  • Leider kenne ich mich in diesem Bereich gar nicht aus, aber ich wünsche euch dreien alles alles Gute! Es muss schlimm sein wenn man nicht weiß wies weiter geht!

    Ich bin mir nicht sicher aber ich glaube das pro Familia euch möglicherweise helfen kann.

    Aber hier im Forum sind einige mädls die dir sicher gute Tipps geben können.

    Auch wenn es dir nix bringt, ich wünsche euch das Beste!!
  • bearbeitet 22. 05. 2015, 09:10
    @Papageno

    Nochmal die Eckdaten:

    Du (Österreicher? ) + Frau (Ukrainerin) + Baby (?)

    Du hast die Karenz genommen? Warum will dich das AMS dann in einen Kurs stecken?
    Ihr seit bei der Mindestsicherung gemeldet und bezieht Mindestsicherung?
    Sind die Depressionen von einem Arzt festgestellt worden? (Attest)

    EDIT:

    Deine Frau bekommt keine Mindestsicherung?

    Dann berufe dich bitte auf die Erziehung eures Kindes und melde dich beim AMS ab!
    Betreust du ein Kind das unter 3 Jahren ist darfst du bei der Mindestsicherung nicht vermittelt werden!
  • ChaosDeluxeChaosDeluxe

    1,873

    bearbeitet 22. 05. 2015, 09:10
    @Trude2Punkt0

    Wenn ein Asylverfahren noch läuft, besteht kein Anspruch auf Mindestsicherung. Erst bei Asylgewährung - und da auch nicht "einfach so". Ohne positiv abgeschlossenens Asylverfahren gibt es maximal "Grundversorgung". Zum Leben zuwenig, zum Sterben zuviel. (http://www.armutsnetzwerk-ooe.at/problematik-versorgungsluecken-ehemaliger-asylwerberinnen/)

    @Papageno

    Es gibt einige Beratungstellen z.B. der Caritas, die an die zuständigen Stellen vermitteln oder beraten. In Asylangelegenheiten, was Mindestsicherung oder Kinderbetreuungsgeld anbelangt, ist das AMS der falsche Ansprechpartner, die haben davon keine Ahnung.

    Für Wien:

    http://wohnen.fsw.at/grundversorgung/beratungsstellen/


    Für Frauen mit Migrationshintergrund und (psychischer) Einschränkung/Erkrankung gibt es z.b. die FEM:

    http://www.fem.at

    Beratung/Hilfestellung in Sachen Depression kann ev. über den PSD kommen (Auch ohne E-Card, Krisenberatungen/Gespräche meist kostenlos)

    http://www.psd-wien.at/psd/


    Haftaufschiebung? Ich nehme an, das betrifft Dich, nicht Deine Frau? Auch da: Unbedingt beraten lassen. Eventuell hilfreich: Neustart

    http://www.neustart.at/at/de/
  • Ich würde mich auch in Sachen Mutter-Kind-Häuser erkundigen. Dazu müsst Ihr Euch nicht trennen, aber wenn die Lage sich zuspitzt wär das noch eine Option. Dort arbeiten Leute, die sich mit so komplexen Sachverhalten wie dem Euren täglich befassen müssen.

    Auch da - Caritas:

    https://www.caritas-wien.at/hilfe-angebote/obdach-wohnen/wohnhaeuser/fuer-muetter-und-kinder/haus-immanuel/
  • ChaosDeluxeChaosDeluxe

    1,873

    bearbeitet 22. 05. 2015, 00:15
    Die 800 Euro Forderung der Stadt Wien sind Mietschulden (Gemeindewohnung)?

    Heißt das also, Euch droht eine Delogierung?

    Da gäbe es die HIBL (Hilfe in besonderen Lebenslagen) https://www.wien.gv.at/amtshelfer/gesundheit/gesundheitsrecht/sozialhilfe/sonderbedarf.html
    die beim Sozialamt beantragt werden kann - u.a. um einen Wohnungsverlust zu verhindern. Vielleicht hättet Ihr darauf eine Chance. Also Du zumindest.

    Allerdings wäre es, wenn Ihr Schulden habt, sinnvoll, auch einen Termin bei der Schuldnerberatung http://www.schuldnerberatung-wien.at
    zu vereinbaren. Sozusagen, um "guten Willen" zeigen zu können. Die Gewährung der HIBL ist doch auch ein bisschen abhängig vom jeweiligen Sachbearbeiter am Amt.
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