Zweieinhalbjähriger mag Papa nicht

CassiCassi

1,998

bearbeitet 23. 04. 2017, 22:28 in Entwicklung & Erziehung
Hi @all!

Brauche mal Euren Rat, vielleicht ist es ja hier jemandem ähnlich ergangnen und kann mir Tipps geben.

Weiss mittlerweile nicht mehr, wie ich damit umgehen soll und das Ganze macht mich sehr traurig :'(

Mein Sohn ist 2 1/2 und lehnt zeitweise seinen Papa ganz grausig ab, sodass es mir echt weh tut. Er war schon immer mehr auf mich fixiert und ich hab mich mittlerweile damit abgefunden, dass gewisse Dinge wie ins Bett bringen nur ich erledigen kann. Ist auch nicht so schlimm. Aber er weigert sich z.B., seinen Papa zu begrüßen, wenn der heimkommt, manchmal schreit er sogar "Papa Nein" wenn er zur Tür reinkommt und ich seh, dass mein Mann da richtig drunter leidet. Er weigert sich, ihm gute Nacht zu wünschen, er will ihm nicht Baba sagen, wenn er zur Arbeit geht. Von Bussi geben oder Kuscheln brauchen wir gar nicht reden, dass hat er dem Papa sowieso noch nie "gegönnt". Der Papa darf ihm keinen Keks geben etc. etc. etc. Mein Mann ist sehr liebevoll mit ihm, bemüht sich, nimmt ihm das auch nicht offensichtlich übel oder so. Aber es verletzt halt schon gewaltig.

Ich hab sowohl Ignorieren dieses Verhaltens schon versucht, als auch ihm erklärt, dass das nicht nett ist und den Papa und mich traurig macht. Tja, ist ihm wurscht. Manchmal schimpf ich deswegen auch, weil ich irgendwie hilflos bin.
Ich merke immer mehr, wie ich auf meinen Sohn zornig und wütend werde - ich weiss, das ist der falsche Weg, aber sein Verhalten enttäuscht mich so... :-S

Gings jemandem ähnlich? Gibt sich das irgendwann? Wie soll ich mich am besten verhalten?

Kommentare

  • Hallöchen, unsere Tochter (9 Monate) ist sehr Papafixiert. Sprich wenn er da ist, dann gibts die meiste Zeit geschrei, wenn sie zu mir soll. Allerdings kommt sie halt nicht aus, weil mein LG ja arbeiten muss und dann bin eben nur ich da. Und auch wenn sie dann mal brüllt weil sie nicht zu mir will, muss sie trotzdem mit mir klar kommen und sie beruhigt sich dann auch recht schnell wieder. Ist jz zwar nicht das Ausmaß wie bei euch aber habt ihr vielleicht schon mal versucht, dass euer Sohn mit dem Papa mal alleine was macht? Auch wenn er anfangs losbrüllt, trotzdem nur Papa, sodass er sieht "Ach mit dem Papa ist ja auch alles gut und schön".
  • Im Alter, in dem er jetzt ist, gibt's auf alle Fälle eine Nein-Phase, dh sie lernen, eigene Grenzen zu setzen bzw werden bis zu einem gewissen Grad selbstständiger. Ich habe jetzt keine Erfahrungen mit so einer Situation und kann dir auch nicht sagen, wann sowas vorbei geht, aber vielleicht hilft der Gedanke, dass er jetzt etwas wichtiges lernt und sich die Situation danach wahrscheinlich auch wieder zumindest bis zu einem gewissen Grad entspannt.
  • Ich kenne das auch. Zwar nicht ganz so extrem, aber schon auch in die Richtung. Papa durfte nix machen, heia gehen mit ihr oder sie wickeln schon garnicht. Sie sagt heute noch oft das dominik (mein Schwager) ihr Papa ist. Mein Mann ist oft so richtig gekränkt. Voriges Jahr musste ich unerwartet ins Spital und aufeinmal musste es funktionieren zwischen den Beiden. Danach wurde sie noch mehr Mama Mädchen. Papa hat dann irgendwann angefangen bewusst tolle Sachen mit ihr allein machen, Trampolin hüpfen, Ella's Kinderzimmer, Toysrus und da ich arbeiten gehe bleibt ihr nun oft nichts anderes über als beim Papa zu bleiben. Inzwischen ruft sie sogar nach Papa wenn ich schimpfe ;) aja und baden mit viel Wassee und Badefarben usw. Geht sie auch bewusst nur mit Papa ;) Also uns hat einfach nur die Zeit geholfen.
  • suusisuusi

    1,587

    bearbeitet 21. 04. 2017, 12:11
    Hallo! Mein Junior wird bald 2. Von Beginn an ein mamajunge (schreikind sobald er keine brust im Mund hatte) und ich eine glucke vom feinsten :see_no_evil:
    Er ist eigentlich kaum in "fremdbetreuung". Ich hab die ersten 1,5 Jahre eigentlich nichts alleine gemacht, hatte einfach das Bedürfnis nicht UND immer wenn er losbrüllte wenn ich mal weg musste (Zahnarzt zb) hat mich halt noch mehr zur glucke gemacht.
    Seit jänner mach ich regelmäßig Sport, das geht nur ohne kind. Anfangs war das jedes mal ein Theater sobald er merkte dass er mit Papa alleine bleiben soll (ein sehr liebevoller Papa der alles für und mit ihm tut).. aber ich war da endlich soweit dass ich mir dachte "nein. Es geht ihm gut bei papa" und trotzdem ging. Mittlerweile sagt er sobald er sieht dass ich mich umziehe "mama geht laufen" und weiß genau dass jetzt die männerzeit beginnt. Ganz ohne Tränen, da wird sogar mit Papa gekuschelt und geschmust. Sobald ich jedoch nur die zehe in der türe habe will er sofort mit mir kuscheln. ABER seitdem ist die Beziehung zwischen den beiden viel besser. Wenn ich zb in einem anderen Raum bin kuschelt er auch mit papa, früher musste ich kommen. :see_no_evil:
    Also ev wirklich eine papasohn Zeit einführen. Damit er lernt dass es mit Papa auch schön ist.
    Ich erzähl ihm halt auch untertags viel vom Papa zb dass er arbeitet, wann er heimkommt, dass wir was für Papa kaufen fahren,.. usw also dass er in unserem Alltag stets " präsent " ist.
    Außerdem gehen die beiden jeden abend gemeinsam baden. Oder ich lauf wenn der Papa kommt voller Freude zu ihm hin und begrüße ihn überglücklich und überschwänglich.. dann will Mini das meist auch sofort tun. Weißt wie ich meine?
    Ansonsten hab ich leider keine Tipps :'(
    Zebra33
  • Danke für Eure Erfahrungen. Es ist nicht so, dass gar nichts klappt - er spielt schon auch mit dem Papa. Auch öfter von sich aus. Er hat auch kein Problem damit, mit dem Papa allene in die Stad zu fahren oder einen Ausflug zu machen. Am extremsten ist eben:

    - er weigert sich, meinen Mann zu begrüßen, wenn er nach Hause kommt

    - er will im nicht Tschüß sagen, wenn er geht

    - wenn wir Papa in der Arbeit besuchen, will er ihn auch nicht begrüßen oder verabschieden, alle anderen dort schon

    - er weigert sich, ihm Gute Nacht zu sagen

    All das geht mir schon allein deswegen gegen den Strich, weil ich schon viel Wert darauf lege, dass mein Sohn solche Dinge macht, weil es einfach höflich ist - und er TUT es auch überall, in jedem Geschäft sagt er Hallo und Baba, in der Kinderbetreuung macht er es, eigentlich bei JEDEM, nur nicht beim Papa. Das check ich einfach nicht.... :thinking_face:
    kathi6344
  • Nur so eine Idee @Cassi Vielleicht ist er gekränkt, weil Papa nicht daheim ist? Und er zeigt das auf diese Weise?
    Oder er macht es nicht, weil ihr von ihm wollt, dass er es macht (also Grüßen, Baba sagen und so).
    Magdalena hat auch grad so eine Phase. Wenn der Papa geht, uns ich sag zu ihr "Sagst du Baba zum Papa?" Sagt sie "Nein", dreht sich um und geht...
    Wobei das bei ihr nicht immer so war und hoffentlich nur eine Phase ist.
    ChaosDeluxe
  • bearbeitet 21. 04. 2017, 12:59
    Das tut mir leid zu lesen und ist sicher belastend für euch. Vielleicht kannst du mal in einem Buchgeschäft in das Buch "Babyjahre" von Remo Largo reinblättern und schauen, ob er dazu was geschrieben hat. Das ist ein Buch über die Entwicklung von Kindern in den ersten vier Lebensjahren. Nüchtern und verständlich geschrieben, kein Erziehungsratgeber, aber mir hilft es oft schon sehr, wenn ich verstehe warum etwas so sein kann wie es ist. Ich habe das Buch gelesen, kann mich aber leider nicht erinnern, ob dazu was drinnen ist (mein Sohn ist jünger, so dass ich die Kapitel für die Älteren oft nur drübergelesen habe).

    Worauf man bei Kindern in diesem Alter glaube noch nicht setzen kann ist deren Verständnis.

    Kann es sein, dass er in den Situationen die du soeben beschrieben hast, gerade im Spiel vertieft ist oder mit den Gedanken woanders oder schon so müde oder aufgeregt (in der Bürobeduchssituation, weil so ein Besuch ist ja aufregend) und quasi "keine Zeit" dafür hat?

    Edit: Wie geht's denn deinem Mann damit? Du schreibst, dass er es ihm nicht übel nimmt, aber das doch wehtut? Tut es dir weh oder dem Papa (auch)? Das habe ich nicht rauslesen können.
  • Meiner hat auch immer wieder solche Phasen. Es gibt dabei allerdings ein glasklares Muster: Je weniger Zeit der Papa mit ihm verbringt, desto abweisender ist er. Wenn er ihm dann wieder mehr Zeit widmen kann, legt sich das ganze. Ging mitunter auch mal so weit, dass Muttern abgelehnt wurde. Der Bub verteilt seine Zuneigung scheinbar als Belohnung für die ihm zuteil gewordene Aufmerksamkeit. Ich glaube/hoffe, das ist normal.
    suusiDreanaChaosDeluxeMaxi01
  • Hallo @Cassi uns ging es in diesem Alter auch so! Kinder haben nur 1 primäre Bezugsperson und zu der haben sie die engste Bindung. Und das ändert sich meist erst mit 5 oder 6 Jahren.
    Mir tat mein Mann schon so leid, sobald er irgend etwas tun wollte brüllte meine Tochter in Befehlston "Nein Papa!" Und "die Mama will ich!"
    Auch beim Kiga abholen führte sie sich so auf, mein Mann tat dort allen schon leid, weil er wirklich so lieb zu ihr ist und so geduldig. Mir half dass ich von vielen hörte dass es bei Ihnen ähnlich ist. Meine Tochter hat übrigens monatelang gar nicht gegrüßt und auch jetzt nur dann, wenn ich sie nicht dazu auffordere. Ich lebe ihr Grüßen als Vorbild vor, sie weiß dass man das tut und setzt so aber ihren Sturkopf durch. Auch das wird vergehen.
    Mittlerweile ist meine Tochter 3 und es ist schon viel viel besser. Bevorzugt werde zwar noch immer ich, aber sie lehnt den Papa nicht mehr dauernd ab. Geholfen hat die Zeit. Und vielleicht auch meine innere Haltung dass der Papa gut für sie sorgt. Und ich hab auch immer wieder gesagt, der Papa macht das jetzt, der Papa kann das auch. (Wurde aber nicht immer akzeptiert)
    Vielleicht gelingt es das Verhalten seines Sohnes nicht als böswillige Absicht zu sehen. Er fühlt sich nunmal bei dir am sichersten. Meinem Mann ging es übrigens auch besser als er von anderen Vätern hörte dass es bei Ihnen auch so ist.
    ViolinettaZebra33
  • @daarma : ja, tendenziell ist es tatsächlich besser an den Wochenenden, wenn mein Mann den ganzen Tag zuhause ist. Dann haben wir ja auch diese Veranschiedung/Begrüßungssitutaionen nicht und mir kommt das Ganze harmonischer vor. Ich hör halt immer von anderen Mamas, wie das Kind dem Papa begeistert in die Arme fliegt bei der Heimkehr. Und ich würde meinem Mann das so wünschen. Aber leider, grad jetzt wieder ist mein Mann von der Arbeit heim, Kind plärrt und schreit "Papa nicht kommen". Echt frustrierend. Er will dann auch nicht, dass ICH den Papa begrüße. Echt, ich könnt ihn dann.... naja, lassen wir das. Jetzt sitzen beide am Boden und spielen Kugelbahn. Also er kriegt sich dann schon wieder ein. Aber es frustriert.

    @Violinetta : mein Mann bleibt nach Aussen hin gelassen, aber ich merk schon, wie er teilweise kurz zusammenzuckt und es ihn kränkt. Er sagt dann, dass der Bub ja noch ein Kind ist und es nicht so meint, bzw. versucht es mit Humor zu nehmen. Also es tut ihm schon auch weh. Dass mein Zwerg mit Situationswechseln (Leute kommen oder gehen) Schwierigkeiten hat, hab ich schon gemerkt und ist glaub ich auch normal für das Alter. Und "vernünftig" reden ist in dem Alter halt auch noch nicht...

    @Corni : ja, vielleicht hast du Recht, vielleicht sollt ich aufhören, dass Begrüßen/Verabschieden von ihm einzufordern. Ist in der jetzigen "Nein-Phase" wahrscheinlich echt kontraproduktiv. Aber ich denk mir, dass er schreit, der Papa soll wieder gehen, kann ich doch nicht unkommentiert lassen, weil das Benehmen find ich ganz furchtbar und da muss ich als Frau doch auch Stellung zu meinem Partner beziehen, oder? Bin so unsicher... D:
    Violinettadaarma
  • @felicitas1980 : Danke für die aufbauenden Worte. Wahrscheinlich sollte ich das wirklich nicht so eng sehen und normalerweise sag ich mir auch: "Das wird schon". Heute hats mich halt wieder besonders angerührt, muss dazu sagen, bin im 8. Monat schwanger und hab im Moment nicht immer die besten Nerven - denk mir dann auch oft, das kann ja heiter werden mit einem Säugling dazu... bin ja in zwei Monaten darauf angewiesen, dass mein Mann den Großen übernimmt, wenn ich mit dem Baby beschäftigt bin... und wenn er dann so drauf ist... uiuiui...
  • Meine große is auch nicht so der Papa Fan.sie is 3,5j. Es is zwar nicht so schlimm wie bei dir..,aber er muss auch um jede Umarmung,Bussi oder kuscheleinheit hart kämpfen.
    Wenn ich heim komm bin ich sofort in Beschlag,kommt er von der Arbeit...tjoooo
    Sie will auch nur von mir ins Bett gebracht werden,nur mit mir aufs Klo, nur mit mir kuscheln,nur von mir Bussis,sie sagt nur zu mir ich hab dich lieb
    Wehe der Papa gibt mir ein Bussi, da zuckt sie voll aus
    Aber das is mir in dem Moment Wurscht,da muss sie durch
    Ich sag ihr halt das der Papa auch gern mal ein Bussi möchte oder auch eine Umarmung und er würd sich so freuen.hin und wieder lässt sie sich dann dazu herab
    Aber es is schon deutlich besser geworden,früher was es um einiges schlimmer
    Zum Glück is die kleine das komplette Gegenteil.sie is eins und wenns den Papa hört wenn er reinkommt wirds gleich ganz wuselig

  • @Cassi ich bin auch wieder schwanger und denk mir auch oft wie das wohl werden wird. Viele Freundinnen haben mir gesagt dass es besser wird wenn das Baby da ist, weil die großen dann oft mit dem Papa dann zufrieden sind/sein müssen. Ich bin gespannt. Und meine Nerven sind derzeit leider auch nicht die besten..,.
    Aber ich denke wir müssen akzeptieren, dass wir grundsätzlich die primäre Bezugsperson sind. Ich hab dazu einen echt guten Artikel gelesen, vielleicht finde ich ihn noch irgendwo.
    Und zur Beruhigung, meine Laus kuschelt mittlerweile mit Papa, sagt ihm wie lieb sie ihn hat und weint wenn er sie mal nicht vom kiga abholt. Das hätte ich vor einem halben Jahr nicht für möglich gehalten
  • @Cassi
    Wenn das Baby erst da ist, wird sich der Größere wahrscheinlich sogar sehr an den Papa hängen, da der eher Zeit für ihn hat. Kann passieren, dass er dann eine Zeit lang dich ablehnt, da er eifersüchtig aufs Baby ist und du ja nicht immer für ihn Zeit hast, wenn du dich ums Baby kümmerst. Das kann sich alles so schnell ändern. Die Kinder meinen es sicher nicht böse. Ich würde ablehnendes Verhalten bestmöglich ignorieren, selbst die Handlungen (Begrüßen, Umarmen etc.) aber beibehalten bzw. als abgelehnter Elternteil immer wieder normal anbieten und wenns ned angenommen wird eher ignorieren als mit zu viel Aufmerksamkeit zu belegen... Sonst wirds eventuell sogar zu einem Spiel...
    Violinetta
  • @Cassi Das was @FairyFay schreibt hat 1:1 mal jemand in meiner Stillgruppe erzählt. Da war der Sohn zuerst auch sehr papaablehnend und als das Baby kam, hat er sich in seinem Verhalten um 180 Grad gedreht.
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