Frühkarenz 2018

vanberen · 13. 02. 2018, 17:56

Hallo ihr Lieben!

Ich hoffe jemand von euch kann mir weiterhelfen....

Ich bin in der 14. SSW.und habe bereits seit längerer Zeit stressbedingte bzw. Reizdarm-bedingte Darmprobleme zudem auch eine Gastritis.
Natürlich schlägt sich das auch auf meine mentale Verfassung aus... Ich war auch beim Psychologen, welcher eine Anpassungsstörung diagnostizierte.

Nun ist mein Internist und mein neuer FA (gewechselt, da anderer FA mir Psychopharm. verschreiben wollte) der Meinung mich in sog. Frühkarenz zu schicken. Nun wollte ich heute zur Amtsärztin- da sagte man mir, dass die Anträge die Ärzte selbst machen. Nun gibt es da die tollen Paragrafen und die 17 angeführten Indikatoren. Doch keiner dieser 17 gyn. Indikatoren trifft zu.

Mein Internist hat noch nie dieses Formular ausgefüllt und mein neuer Gyn kann auch keinen der 17 Indikatoren anführen. Bitte was mach ich jetzt??
Bzw kann mein Internist seine Diagnose schreiben und das passt?

Kann mir jemand einen Tipp geben??

saai · 13. 02. 2018, 19:00

Du kannst damit nicht in Frühkarenz gehen, da es eben keine der angeführten Indikationen ist. Da kann der Internist auch nichts machen, da Reizdarm weder dich noch dein Kind gefährdet.

vanberen · 13. 02. 2018, 19:05

Naja für mich aber unlogisch, da KEIN Internist auch nur einen der 17 Indikatoren bescheinigen kann - das sind doch alles nur gyn Indikatoren. Ich habe enorme Mangelerscheinungen, muss auf eine strenge Diät achten, muss ausreichend Zeit zum Essen haben (ansonsten Schmerzen).... eine ehemalige Arbeitskollegin wurde vergangene Woche aufgrund ihrer Gastritis in vorzeitigen Mutterschutz "geschickt"... DAS dürfte dann ja auch nicht möglich sein!?

saai · 13. 02. 2018, 19:11

Nein, Gastritis ist auch kein Grund! Wie deine Kollegin das gemacht hat weiß ich natürlich nicht.
Ich verstehe dich ja (habe selbst jahrelang Darmprobleme) aber wenn das Kindeswohl nicht gefährdet ist, gibt's normal keine Frühkarenz. Das ist seit ein paar Jahren relativ streng.

vanberen · 13. 02. 2018, 19:41

Naja es steht ja doch "das Leben und die Gesundheit der Mutter oder des Kindes"... die Idee mit der Frühkarenz kam nicht mal von mir, sondern von beiden Ärzten....
dann könnte ja auch niemand mehr mit einer chronischen Darmerkrankungen in vorzeitigen Mutterschutz gehen- wenn man nach den 17 Indikatoren geht....

Ich hab morgen wieder Termin - mal schauen was dabei rauskommt! aber Danke

sim0ne · 13. 02. 2018, 20:03

Ich bin selbst in Frühkarenz und seit sie das mit dieser Liste da eingeführt haben, gehen die auch eigentlich streng danach vor. Als ich beim Amtsarzt war (mit Ansuchen meiner FA auf Frühkarenz), hatte er am PC die Liste offen und hat nur darauf geschaut ob der Grund da draufsteht.

saai · 13. 02. 2018, 20:05

Hm naja wenn zum Beispiel eine chronisch entzündliche Darmerkrankung mit Darmverengungen oder Bauch-OPs vorliegt, könnte es argumentierbar sein dass eine Gefährdung der Mutter vorliegt.
Ich weiß, wie unangenehm diese Beschwerden sein können aber meiner Erfahrung nach reichen unspezifische Darmprobleme leider nicht aus.

Isus · 13. 02. 2018, 20:09

Ich würd an deiner stelle einfach mit dem Zettel vom Internisten zum Amtsarzt und dann weiter schauen.
Bei mir stand auch nicht wirklich einer der 17 Indikatoren drauf und trotzdem bekam ich frühz. Muschu.
War aber schon in der 20.ssw. als ich den beantragte.
Wenn du es nicht bekommst kann man eh nix machen -aber versuchen kannst es ja.

Übrigens hab ich auch eine chron. Darmerkrankung und deswegen wäre mir aber nie in den Sinn gekommen in frühz. Muschu zu gehen. Das gefährdet ja weder mich noch das Kind. Und unangenehm ist sowas während der arbeit auch unschwanger und deswegen kann ich auch ned einfach daheim bleiben.

vanberen · 13. 02. 2018, 20:26

Hallo Isus!

Ja, ich hab ja auch schon lange Probleme aber seit meiner Schwangerschaft hab ich ein anderes Bewusstsein - beruflich steh ich 10 Std unter Dauerstress, hatte schon ziemliche Schlafstörungen usw.... ich hatte auch schon Blutungen- dann musste ich wieder liegen- die Situation ist für mich einfach belastend vor allem weil mein Arbeitgeber null Rücksicht nimmt....

DANKE für den Tipp- dachte mir auch schon, dass es vl gut wäre wenn ich nochmal zur Amtsärztin gehe...

saai · 13. 02. 2018, 21:41

Dann mit Blutungen ins Krankenhaus einweisen lassen und der Fall ist klar!

Lavazza1984 · 14. 02. 2018, 07:38

Fachärzte für Innere Medizin dürfen deshalb auch die Frühkarenz ausstellen weil auf der Indikationenliste Punkt 1 (Anämie), Punkt 4 (insulinpflichtiger Diabetes) und Punkt 7 (eine oder mehrere Organtransplantationen) in deren Zuständigkeitsbereich fällt. Das ist nichts gynäkologisches.

Stress-bedingter Reizdarm und Gastritis mit all ihren Begleiterscheinungen sind für dich sicher schmerzhaft und unangenehm begründen aber keinen vorzeitigen Mutterschutz.

Auch vaginale Blutungen alleine begründen keine Freistellung vom Arbeitsprozess. Das geht nur in Verbindung mit Muttermundverkürzung, Plazenta praevia oder einem sonographisch nachgewiesenem Hämatom.

In Zusammenarbeit mit deinem Psychologen (Gesprächstherapie, Entspannungsübungen, Hypnose, ev Yoga o.ä.), deinem FA (hin und wieder Krankenstand wenn ganz akut) und einem Ernährungsberater wirst du das schon meistern. Alles Gute!

mertugce35 · 14. 02. 2018, 07:57

Hallo zusammen! Ich habe ein Befund von Orthopäde wegen Steißbeinschmerzen. Frauenartz hat ein Fachärtzliches Zeugnis zu mir gegeben und ich habe es zu KK gebracht. Sie haben gesagt, dass der Grund nicht auf der Liste ist. Aber ich habe wirklich sehr viel Schmerzen und kann nicht zu Fuss stehen mehr als 5 Minuten. Wenn es so ist, warum hat meine Frauenarzt diese Zeugnis zu mir gegeben? Hat jmd eine Idee?

mertugce35 · 14. 02. 2018, 07:58

mertugce35 schrieb: »

Hallo zusammen! Ich habe ein Befund von Orthopäde wegen Steißbeinschmerzen bekommen. Frauenartz hat ein Fachärtzliches Zeugnis zu mir gegeben und ich habe es zu KK gebracht. Sie haben gesagt, dass der Grund nicht auf der Liste ist. Aber ich habe wirklich sehr viel Schmerzen und kann nicht zu Fuss stehen mehr als 5 Minuten. Wenn es so ist, warum hat meine Frauenarzt diese Zeugnis zu mir gegeben? Hat jmd eine Idee?

saai · 14. 02. 2018, 08:36

@mertugce35, naja damit kannst du höchstens zum Hausarzt gehen und eventuell einen Krankenstand beantragen. Diese "üblichen" Schwangerschaftsbeschwerden sind keine Gefährdung fürs Kind und die Mutter (glücklicherweise) aber natürlich sehr unangenehm.
Vielleicht kannst du auch mit dem Arbeitgeber eine andere Arbeit vereinbaren?
PS: Versuch bitte Yoga und Dehnung in diesem Bereich, das kann Wunder wirken!

wölfin · 14. 02. 2018, 08:38

@mertugce35 warum dir der FA das Zeugnis gegeben hat - keine Ahnung...
Ich würde jetzt auch keinen Zusammenhang zwischen steißbeinschmerzen und Schwangerschaft bzw Wohlergehen des ungeborenen Kindes sehen. Wenn du so starke schmerzen hast kannst du sicher eine zeitlang in krankenstand gehen. Werden die steißbeinschmerzen behandelt?

vanberen · 19. 02. 2018, 13:12

Ich habe morgen meinen Termin bei der Amtsärztin ...habe ein Schreiben bzw Arztbrief vom FA, eines vom Internisten, zwei von zwei anderen Internisten und eins vom Krankenhaus (musste letzten Mittwoch ins KH) und eins von einem Psychologen...zwei Ärzte schliessen Morbus Crohn nicht aus... überall steht eine Empfehlung für eine Frühkarenz und unsere Amtsärztin ist eine nette Ärztin....Ich habe mein Leben lang gearbeitet und war in den letzten 6 Jahren 3 Tage im Krankenstand....ich verstehe dass es viele schwarze Schafe gibt, aber ein bissi differenzieren sollte man doch schon...ist zumindest meine Meinung...ich kenne auch eine Frau, die tatsächlich zu ihrem FA ging und gerade raus sagte dass sie in Frühkarenz will.... und bei solchen Leuten klappt es (leider) auch... obwohl der Dame rein gar nichts fehlt.... naja ich hoffe für mich das Beste

vanberen · 28. 02. 2018, 08:19

Hallo ihr Lieben!

Ich war schon wieder im KH wg Blutungen und nun haben zwei Ärzte es eindeutig gesehen - praevia totalis.... ich hatte auch ständig das Gefühl, dass etwas "rutscht" also mein Mini Bauch plötzlich nicht mehr unterm Nabel ist sondern an der Bikinizone....

Aufgrund der zusätzlichen Darmprobleme-die im Moment wieder schlimmer sind- ist die Situation also nicht gerade optimal... Ich bin in der 16. SSW und mein Gyn will sofortigen Muschu...jetzt muss ich natürlich wieder zur Amtsärztin. Der erste Besuch war schon Kabarett pur- kein einziger Befund, kein Arztbrief wurde von der Dame gelesen...Sie meinte, dass ich mich wieder ins KH legen soll und dann ein Facharzt den Antrag machen sollte....ich war da keine 5 min drinnen...

Jetzt hab ich gestern nochmal angerufen und ihr die Situation geschildert...Zitat : "wenn ihr Krankenstand nicht verlängert wird, dann stell ich das halt aus".
Da fehlen einem fast die Worte... Jetzt "muss" die Chefärztin meinen Krankenstand "aufheben", damit der Amtsarzt den Muschu macht.... das nenn ich System...

jennilein1 · 2. 03. 2018, 16:27

Ich hätte mal eine Frage. Meine Erkrankung steht nicht auf der Liste, allerdings hat der Internist mir das ausgefüllt für den vorzeitigen Muschu. (Dürfen die ja seit Anfang des Jahres) Und Gefährdung des Kindes aufgrund .. steht auch drauf. Jetzt hab ich das der Krankenkasse geschickt können die es noch ablehnen ? Oder ist das jetzt so das ich in den vorzeitigen komme Aufgrund das der Internist das geschrieben hat?

schnoggele · 2. 03. 2018, 17:12

@jennilein1 ... mit dem Wisch hättest zum Amtsarzt müssen. Der stellt dir dann was für die Krankenkasse aus wenn er es genehmigt....

wölfin · 2. 03. 2018, 17:30

@schnoggele bist du dir sicher? Mit Anfang 2018 hat sich da was geändert. 2017 war's jedenfalls noch so, dass das der amtsarzt genehmigen musste. Jetzt glaub ich nicht mehr unbedingt, oder?
Vielleicht kennt sich hier jemand mit der neuen Regelung aus. Ich leider nicht, @jennilein1 ...

Lavazza1984 · 2. 03. 2018, 18:17

@jennilein1: Seit 1.1.18 wird der vorzeitige MuSchu nur mehr vom FA für Gynäkologie oder vom FA für Innere Medizin ausgestellt. Nicht mehr vom Amtsarzt. Eigentlich reicht die Bestätigung vom Internisten. Einzige Ausnahme wäre wirklich wenn der Grund nicht schwerwiegend genug ist. Also mit einem Grund von der Liste gibt es sicher kein Problem, wenn man davon abweicht wäre theoretisch schon eine Ablehnung möglich, ist aber nicht sehr wahrscheinlich.

schnoggele · 2. 03. 2018, 18:18

@wölfin

Hmm, nein tut mir leid, von einer Änderung weiß ich nichts....

saai · 2. 03. 2018, 18:41

Ja, die Änderung gab es. Amtsarzt fällt aus. Aber ich denke, dass es nach wie vor nur mit den gelisteten Gründen möglich ist.

jennilein1 · 2. 03. 2018, 18:57

Danke für die Antworten. Genau seit 1.1 fällt der Amtsarzt weg. Wird direkt der Krankenkasse geschickt. Die meinten am Telefon nur kurz, ja es wird angeschaut und dann bekomm ich einen Brief und das Geld. Tolle Antwort! ..

Szulaika · 4. 04. 2018, 06:56

Ich muss mich mal auch kurz dazwischen funken. Das der Amtsarzt wegfällt stimmt nicht!!!! Beschwerden die NICHT in der Liste stehen müssen noch immer vom Amtsarzt oder vom Arbeitsinspektorat bearbeitet werden. Seit 1.1.2018 wurde z.B. der Indikator für psychische Belastungen/Erkrankungen aus der Liste rausgenommen. Allerdings besteht durch den Amtsarzt,mit dem Schreiben eines Neurologen der den frühzeitigen MuSchu dringendst empfiehlt, die Möglichkeit den frühzeitigen MuSchu zu erhalten. Dies darf aber nur ein Amtsarzt bestätigen, da dieser Indikator nicht in den zuständigkeitsbereich des FAs oder Internisten fällt.

So war es zumindest bei mir der Fall. Bin seit 22.02.2018 (16.SSW) Frühkarenz.

jennilein1 · 4. 04. 2018, 07:14

Also bei mir ist er im Endeffekt weggefallen. Sobald es ein Internistisches Problem ist muss der Internist das selber machen. Mein Internist wurde vom Amtsarzt angerufen und ihm wurde erklärt wir er das machen muss. Ich hatte kein Problem was auf der Liste steht, Freistellung hab ich bekommen!

judy_foxy · 6. 04. 2018, 07:20

Hallo!

jennilein1 schrieb: »

Danke für die Antworten. Genau seit 1.1 fällt der Amtsarzt weg. Wird direkt der Krankenkasse geschickt. Die meinten am Telefon nur kurz, ja es wird angeschaut und dann bekomm ich einen Brief und das Geld. Tolle Antwort! ..

D.h. man muss nur die Zettel bei Krankenkasse und Arbeitgeber abgeben und sonst nichts beantragen, sondern Geld kommt quasi automatisch?

Danke im Voraus

jennilein1 · 7. 04. 2018, 21:20

Bei mir war es so, hab beides abgeschickt. laut Krankenkasse müssen die abwarten auf das vom Arbeitgeber und dieser muss Ihnen etwas schicken und da steht auch deine Kontonummer drauf. Ich hab nichts angeben müssen und Geld war direkt oben.

Naddl2164 · 8. 04. 2018, 10:27

Ich bin seit 19.2 im vorzeitigen Mutterschutz wegen einer konisation mich hat nur die gyn geschickt

judy_foxy · 11. 04. 2018, 06:58

Ok super danke!
Hab beides abgegeben und bis jetzt hat sich niemand gemeldet - dann warte ich mal ab 😉

sabi13 · 22. 05. 2018, 15:11

Weiß jemand einen guten neurologen in wien????

bixi84 · 15. 06. 2018, 14:39

Hallo. Hab von der Neurologin eine Empfehlung wo muss ich jetzt hin damit ? Zur Frauenärztin oder gleich Amtsarzt ?!
Bin jetzt 20ssw

Frühkarenz 2018

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