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Hallo zusammen,
in unserer Gesellschaft werden Schwangerschaft und das erste Jahr mit dem Baby fast ausschließlich in einem positiven Licht dargestellt. Dass diese Übergangszeit auch eine große Herausforderung sein kann, in die man erst Schritt für Schritt hineinwächst, wird oft wenig beachtet. Es kommt daher vor, dass schon schwangere Frauen erste Anzeichen von Überforderung zeigen: Werde ich eine "gute" Mutter sein? Habe ich an alles gedacht? Mache ich alles "richtig"? Auch der Baby-Blues, vor allem in der Zeit nach der Geburt, ist zahlreichen Müttern bekannt. Leider wird über dieses vermeintliche Tabuthema nicht genug gesprochen. Deshalb möchten wir diese Woche wissen: ➡️
Wie seid ihr in dieser Zeit mit Traurigkeit, Überforderung oder Depression umgegangen? ⬅️
- Wann zeichnete sich dies bei euch ab?
- Wie seid ihr damit umgegangen? Welche Ansprechpersonen gab es für euch?
- Wie hat sich dies auf eure Beziehung zum/r PartnerIn oder dem/n Kind/ern ausgewirkt?
- Habt ihr Bekannte, die von dieser Situation während oder nach der Schwangerschaft betroffen waren?
Uns ist bewusst, dass es sich hierbei um ein sensibles Thema handelt. Bitte teilt also nur das, womit ihr euch wirklich wohlfühlt. Wir möchten durch das Aufgreifen dieses Themas eine Normalisierung über den Diskurs schaffen.
Zur Übersicht der Themen der Woche.Wie immer sind diese Fragen als Impulsgeber zu verstehen. Ihr könnt diese gerne beantworten oder wie gehabt auch frei schreiben was euch dazu einfällt. Wovon ihr berichten wollt, obliegt schließlich euch. Spannende, lustige und schöne, vielleicht manchmal auch nicht so schöne Geschichten, wollen wir hier lesen. Zu vermeiden sind Grabenkämpfe, Vorurteile und Co. wie in den Forenregeln beschrieben.
Liebe Grüße,
Admina
#ThemaDerWoche #TdW
Kommentare
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Ich habe grundlos immer wieder geweint, hab mir über weiss Gott was Sorgen gemacht, so genau weiss ich es nicht mehr.
Aufjedenfall hat mein Freund immer wieder gemeint dass ich stark Wochenbettdepressions-gefährdet bin was ich vorerst nur verdrängt/ignoriert hab und mich dann aber auch ziemlich aggressiv machte, obwohl ich insgeheim wusste dass er eh recht hat 🤷🏻♀️.
Ich glaub das dauerte ein paar Tage dann wars vom einen auf den anderen Tag vorbei.
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Und dann kam die Entbindung. Zuerst diese Freude. Endlich ist er da, alles verlief glatt trotz corona.
Die erste Nacht war wundervoll. Nur dieses kleine Wesen angestarrt, dass so ruhig da lag..
Und dann kam der morgen und schlagartig änderte sich alles. Zwar war man froh, keine Besucher zu haben und von anderen nicht belästigt zu werden, aber man hatte auch niemanden, der einen auffangen konnte.
Und ich hatte das Gefühl sehr tief zu fallen. Durchgehend hab ich geweint.. Nichts wollte klappen. Mein Kind schrie wie am Spieß, wenn ich ihn umzog und ich hatte so angst, dass ich was falsch machte.. Denn er hatte ja zuvor nicht bei der Krankenschwester geschrien.
Das stillen klappte nicht. Irgendwann kam eine Krankenschwester und meinte, ich müsse ihn zufüttern, weil er noch nichts ausgeschieden hätte und das müsse er wegen der Gelbsucht werte.
Den ersten Tag hab ich durchgeweint. Alles was ich zuvor gelesen habe, all die Vorbereitungen... Ncihts war mehr im kopf. Einzig das forum hatte mir helfen können. Wie eine hängen gebliebene Scheibe hab ich mich immer wieder wiederholt, bin vermutlich dem ein oder anderen schon auf die nerven gegangen, aber ich war so verloren..
Tag 2 war besser. Die Hoffnung nachhause zu können und endlich meinen Mann wieder zu sehen, war ein toller antrieb. Nur das stillen wollte nicht. Die brustwarzen wund und schmerzten vom kind und der pumpe.
Und dann schlich sich dieses Gefühl ein, dass man nicht gut genug sei..
Oh es war furchtbar. Anstatt sich zu freuen, endlich zu hause zu sein, wurde es schlimmer.
Ich wollte sogar kurzzeitig weg. Meinte zu meinem Mann, ich verstünde die Frauen, die ihre Familien verlassen.. Ohne mich wäreb sie alle besser dran, immerhin mache ich alles kaputt.
Ich sollte mich doch freuen und strahlen, wie es sich für eine frischgebackene mutter fühlt.
Aber da war nichts, gar nichts. Nur endloser Schmerz, weil man die Erwartungen nicht erfüllen kann.
Dann kamen die Kommentare, dass man nicht so viel weinen sollte, diesee Stres könnte die. Milchproduktion stoppen..
Was zu noch mehr frust ja. Sogar zu selbsthass geführt hat.
Und wieder hat mich das forum und eine ganz tolle hebamme, die ich dann anrief geholfen.
Es war furchtbar. Im Nachhinein kann ich darüber nur den kopf schütteln und lachen.. Aber vor 7 monate bin ich durch die Hölle gegangen...
Es war sogar so, dass ich. Pünktlich um 18 uhr zu weinen anfing.. Meist während dem Abendessen. Grundlos.
Einfach schlimm die Zeit und Dank Corona hätte ich fast meine wichtigste Stütze (meine Mutter) nicht gehabt..
(nachdem ersten zusammenbruch musste sie her, denn nur sie konnte mir wirklich Geborgenheit schenken)...
Joa... Trotz der schrecklich Erfahrung möchte ich auf weitere Kinder nicht verzichten und hoffe, dass ich das. Glück habe, nochmals Mutter zu werden.
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Dann kam alles anders. Wir mussten über eine Woche im Spital bleiben, die Kleine Maus auf der Neonatologie. Nur ich und mein Mann durften sie dort besuchen, maximal ein Gast, der zwischendurch kurz reinschauen durfte. Bei all der Sorge um mein Kind (das letztlich gesund und munter entlassen wurde) war das ein Segen.
Die Fachkräfte dort waren allesamt großartig und einfühlsam. Wir hatten viel Ruhe. Mir wurde das Stillen gezeigt und auch das richtige Abpumpen. Das Baden, Pflegen und Anziehen. Das Tief kam, die Tränen kamen, und es fand sich sogar eine Neonatologieschwester, die sich Zeit nahm und mir Mut zusprach. Mein Mann kochte weiter Hühnersuppe und lieferte sie mir ins Spital. 😁
Als wir entlassen wurden, fühlte ich mich ermutigt und gut vorbereitet. Die Überforderung und die Erschöpfung blieben natürlich nicht aus. Die Wochenbettdepression schon. 🤩
Im Nachhinein bin ich einfach froh und dankbar, dass ich so viel Glück hatte und auch bereit war, die Situation so zu akzeptieren, wie sie war.
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Wohl aber fing es dann etwa nach einem dreiviertel Jahr an, dass ich zunehmend erschöpft war und permanent das Gefühl hatte, davonrennen zu wollen. Ganz alleine weit weg von meiner Familie. Ich war schlichtweg überfordert, da ich fast nur alleine mit meinem Kind war und die Kleine zeitweise sehr anstrengend war mit den Schüben. Mein Freund hat sich in der Zeit bemüht, mir Zeit für mich selbst zu schaffen, war durch seinen Job aber auch nur bedingt möglich. Ein halbes Jahr später hat es sich langsam wieder gebessert, eben auch weil mein Kind wieder pflegeleichter wurde. Dann kam eh Corona mit Home Office und Co, mein Freund war dann also sowieso ständig zuhause und es hat sich alles geändert.
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Diesen September hab ich mein zweites Kind bekommen. Ich hab natürlich wieder mit Depressionen gerechnet, aber diesmal war da absolut nichts