Mein Sohn, 2 Jahre, hatte das Norovirus und heftigen Durchfall und Erbrechen.
Er konnte keine Flüssigkeit bei sich behalten und erbrach das doppelte. Aus Angst und Verzweiflung fuhren wir ins Krankenhaus und mein Sohn wurde für drei Tage stationär aufgenommen. Mittels Infusion bekam er dann Tag und Nacht Flüssigkeit.
Seitdem ist er wie ausgewechselt. Er hat richtige Wutanfälle die teils über 10 Minuten andauern. In der Zeit darf ich ihn absolut nicht angreifen und am besten auch nicht zu nahe kommen, da wird er noch hysterischer. Es ist soo schwer ihn aus dieser Situation raus zu bekommen.
Danach ist er wieder ganz normal und will seine Kuscheleinheiten, Bussis, Umarmungen und am liebsten an mir kleben.
Diese Situation ist komplett neu für mich und bricht mir ehrlich gesagt auch das Herz.
Ist es tatsächlich möglich, dass er eine Art Trauma hat vom Krankenhausaufenthalt? Oder das wirklich noch normal und eine Phase? Diese Phase wäre sehr extrem.
Sonst ist er ein ausgeglichenes und glückliches Kind. Er ist/war bisher nie so wütend. Natürlich hat er auch mal getobt wenn er etwas nicht bekam oder seinen Willen durchsetzen konnte, aber sonst ist er so ein Sonnenschein schlecht hin. Dieses wunderbare Engelsgleiche Kind hat gefühlt einen dauergrinser und ist dauerhaft gut gelaunt und nun, seit dem Krankenhaus hagelt es ihm teils echt aus. Ich kenne ihn so absolut nicht.
Mein Gefühl sagt mir auch, dass das keine Phase sein kann, aber mein Engel ist mein erstes Kind und somit ist alles komplettes Neuland für mich.
Sorry, für den langen Text und danke schon mal für eure Antworten
Kommentare
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dein Sohn ist 2 und somit am Beginn der Autonomie-Phase. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Kinder von einem Tag am anderen wir ausgewechselt scheinen. Ich glaube eher nicht, dass es mit dem KH-Aufenthalt zu tun hat sondern eher durch Zufall zusammengefallen ist.
Er entdeckt jetzt eben, dass er einen eigenen Willen hat und das was ihr wollt nicht immer das ist, was er will.
Im Grunde kannst du nichts machen außer ihn liebevoll zu begleiten. Er ist immernoch dein lieber Engel. Mit eigenem Willem halt 😉
Es gibt viele Eltern, die von einem Tag auf den anderen feststellen mussten, dass ihr Kind - ebenso wie alle anderen Kinder - Gefuhlsausbeuche haben.
Also ich glaube auch nicht, dass es eine Phase ist. Es wird die nächsten zwei Jahr ein etwa so weiter gehen. Aber es wird wieder weniger und besser!
Alles Liebe und gute Nerven!
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Ich will jetzt nicht gemein sein, aber 10 min sind eh kurz. Bei meiner Tochter geht das schon mal 40-50 min. Stell dich lieber drauf ein, dass es noch mehr wird. Mit 3 wurde es noch schlimmer. Lies dich am besten zum Thema autonomiephase etwas ein. Ich wusste davor auch nicht, dass es das überhaupt gibt war am Anfang auch überfordert damit.
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Ok… jetzt bin ich sehr beruhigt - danke euch allen… dann ist mein Zwerg ja noch harmlos mit durchschnittlich 10 Minuten ^^
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Meine Tochter war die ersten 4 Jahre öfter und länger mit mir im Kh.
Sie hatte die Phase trotzdem weniger ausgeprägt als ihre Brüder.
Also ein wirklich normaler Entwicklungsprozess. Dazwischen kommen auch immer wieder die Engeltage😊 versprochen.
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Du kennst dein Kind am besten, und wenn du vermutest, es hat etwas mit dem Krankenhausaufenthalt zu tun würde ich darüber einfach in einer ruhigen Atmosphäre mit ihm sprechen.
zB Das was passiert ist, hat uns überrumpelt... war XY... Ich hatte große Angst, habe mich XY gefühlt,... Ich bin da. Ich halt dich etc.
Er spürt ja in jedem Fall auch, dass es dich beschäftigt.
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Nicht der Ort sondern die Bezugsperson.
Was ich aber nachempfinden kann ist das man als Mama aufgelöst ist und sich hilfslos fühlt. Nicht die übliche Stärke ausstrahlt, das nehmen die Kleinen schon deutlich war.
Aber der Entwicklungszeitpunkt ist halt auch nicht von der Hand zu weisen.
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Wir hatten das, als mein Sohn eineinhalb war. Er musste einige Tage hintereinander in narkose versetzt werden und jedesmal, wenn die Narkose nachgelassen hat und er wieder zu Bewusstsein kam, hat er voll aufgedreht. Bis wir rausgefunden haben, dass er auf ein opioid, das zur schmerzbehandlung im perfusor dauerhaft verabreicht wurde, paradox reagierte. Er bekam dann eine andere Alternative und es gab kein Problem mehr.
Ich weiß nicht, was dein kleiner bekommt und ob es tatsächlich möglich ist, dass die wutanfälle mit der Verabreichung der Infusion zusammen hängen - und ich weiß auch nicht, welche Medikamente das eventuell noch auslösen können - ich wollte nur anregen, dass es auch andere Gründe geben KANN.
Auch wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass - wie schon von VorposterInnen erwähnt - das Alter, das Erleben der Situation und die Suche nach eher bewältigungsstrategie die Auslöser für diese ausgeprägten Emotionsausbrüche sind...
Gute und rasche Besserung auf jeden Fall!