Hallo Mamis,
mein Lebensgefährte möchte kein 3. Kind. Wir haben bereits 2 gemeinsame, jedoch habe ich seit mehreren Monaten wieder einen starken Kinderwunsch.
Das macht mich so traurig, dass ich an Trennung denke. Im ganzen Umfeld kommen ständig neue Babys dazu und das macht es nur noch schlimmer für mich. Ich ziehe mich schon komplett zurück vor seiner Familie, weil ich den ganzen Babyboom nicht mehr ertrage.
Meine Gedanken kreisen sogar schon zu einer künstlichen Befruchtung in einer Kinderwunschklinik im Ausland.
Gibt es Mütter in einer ähnlichen Situation und wie geht ihr damit um?
Kommentare
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Ich kann deine Traurigkeit und den sehnlichen Wunsch sehr nachfühlen, da ich erst im Jänner in der gleichen Situation war. Ich habe mit meinem Mann zwei Söhne und nach dem Abstillen meines gerade erst 8 Monate alten Sohnes dachte ich, es ist uns was ungeplant passiert. Als ich dann meine Tage bekommen habe und wusste, dass dem doch nicht so war, haben mich die Hormone im wahrsten Sinne des Wortes überfahren. Ich hab mich so erdrückt gefühlt von diesem urplötzlichen Kinderwunsch, obwohl unsere Familienplanung eindeutig abgeschlossen war. Trotzdem kam dieser extrem starke Wunsch nach einem dritten Kind auf. Die Vorstellung, dass ich unerwartet schwanger geworden sein könnte, hat mich so gefreut, dass die Traurigkeit dann sehr groß war. Mein Mann war völlig fassungslos, als er davon erfahren hat. Er sagte, dass das für ihn nicht in Frage kommt. Darauf folgten zwei, drei Wochen, in denen ich sehr viel geweint habe. Als ich dann langsam realisiert habe, dass mein Mann nicht umzustimmen ist, habe ich versucht, mich damit abzufinden. Ich habe mir vor Augen gehalten, wie schön ich es mit meinen zwei Söhnen habe und wie glücklich wir zu viert sind. Das hat mir irrsinnig geholfen. Als ich gerade für mich begonnen habe, damit abzuschließen, kam dann aber mein Mann auf mich zu. Er liebt mich sehr und obwohl er nicht überzeugt davon ist, ist er dabei. Ich dachte, ich hör nicht richtig. Naja und da bin ich jetzt in der 26. Woche schwanger mit meinem dritten Sohn 😄 Für mich ging es also am Ende so aus, wie ich es mir gewünscht habe, aber ich weiß, dass das Besinnen auf meine tolle Familie mir da rausgeholfen hätte. Außerdem habe ich im Nachhinein erkannt, dass der Wunsch nach einem dritten Kind wohl auch ein bisschen mit dem Wunsch nach einem Mädchen zusammenhing. Ich freue mich natürlich schon sehr auf meinen dritten Buben, aber ich habe erkannt, dass die Sache mit dem Mädchen sicher mit ein großer Antrieb war, noch einmal schwanger werden zu wollen.
Ich weiß, wie schwer es ist, wenn nur einer will und der andere nicht. Ich hab aber für mich eingesehen, dass die Familie, die ich bereits habe, so viel mehr zählt, als ein Kind, dass es gar nicht gibt. Da kommt ein Mensch in mein Leben, der seines mit mir teilt und meines mit mir verbringen will, mich heiratet und mir zwei Kinder schenkt. Diesen Menschen, Partner, Vater meiner Kinder möchte ich nicht aufgeben. Ich hab mir für mich und meine Kinder immer eine intakte Familie gewünscht und wenn ich meinen Mann zu einem dritten Kind gedrängt hätte, wäre es keine intakte Familie mehr gewesen. Und glücklich hätte auch nicht sein können, wenn er unglücklich geworden wäre.
Ich wünsche dir, dass du dieses Problem bestmöglich für dich/euch lösen kannst. Es ist bestimmt nicht leicht, soviel steht fest.
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Als meine Tochter 2 Jahre alt war, kam der KiWu das erste Mal leise zum Vorschein. Das passierte die folgenden Jahre immer mal wieder, der Wunsch kam immer mal wieder auf, aber ich habe es immer wieder beiseite geschoben und verdrängt, hab mir eingeredet es ist das Beste so, und das ich einfach froh sein soll 2 gesunde Kinder zu haben.
Im März 2020 flammte der Wunsch erneut auf, und diesmal aber so dermaßen stark, dass er sich diesmal nicht mehr beiseite schieben ließ. Habe es meinem Mann dann 2 Monate später offenbart, weil ich es einfach nicht mehr zurückhalten konnte. Er reagierte wie erwartet nicht sonderlich positiv darauf. Es folgten dann einige sehr sehr schwere Monate, voller Tränen, Zweifel und schlaflosen Nächten. Eine Diskussion da, unausgesprochene Worte dort...für eine kurze Zeit war ich mir auch nicht sicher, ob wir diese Krise überstehen würden.
Ich war dann selbst erschrocken über diese Gedanken, und bin nochmal in mich gegangen. Wir hatten dann nochmal ein Gespräch, und haben uns einen Zeitpunkt ausgemacht, wo die Entscheidung fallen sollte. Mein Mann versprach mir sich bis dahin alles nochmal genau durch den Kopf gehen zu lassen, und ich versprach ihm im Gegenzug, ihm diese Zeit zu geben, ohne jegliche Bemerkungen udgl. In dieser Zeit hab ich mir auch einen Plan B überlegt, für den Fall das er beim Nein bleiben sollte, und damit kam ich gedanklich dann gut klar. Ich wurde mir wieder dessen bewusst, dass wir eine tolle Familie waren, das ich meinen Mann liebe, und ich all das nicht für ein Kind das es noch gar nicht gibt aufgeben würde, so groß der Wunsch auch war. Ich glaubte wirklich nicht daran, dass er doch noch Ja sagen würde.
Im Juni letztes Jahr kam er dann von selbst auf mich zu und sagte mir, dass er nun bereit wäre für ein weiteres Kind. Wir mussten dann 2 Rückschläge - also 2 FG - erleiden, und aktuell bin ich nun in der 22. SSW.
Ich kann dir nur den Tipp geben, genau über alles nachzudenken, alles abzuwägen, mit allen Konsequenzen. Habt ihr grundsätzlich eine gute Beziehung? Wiegt der Kinderwunsch trotzdem so schwer, dass du es dafür in Kauf nimmst, dich zu trennen? Ist dir bewusst, dass eine künstliche Befruchtung nicht zwingend klappen muss und viel Geld kostet? Ist dir bewusst, daß du dann alleinerziehend wärst mit 3 Kindern?
Es ist einfach wichtig, sich über jegliches mögliche Szenario im Klaren zu sein, auch über die negativen Seiten. Ich wünsche dir aber von ganzem Herzen, weil ich eben nachempfinden kann wies dir im Moment geht, dass ihr einen guten und vielleicht doch gemeinsamen Weg findet ❤️ Sprecht miteinander, offenbare ihm alle deine Gefühle und Gedanken, und gib ihm die Zeit, die er braucht. Alles alles Liebe!! 🍀
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Auf jeden Fall würd ich mir das auch gut überlegen, wenm du deinen Mann so liebst, dass du noch Kinder mit ihm willst, dann würd ich mich nicht trennen, vor allem wären sicher deine Kinder traurig darüber. Es ist ein schwieriges Thema.