Hallo,
ich wollte mit euch mal kurz meine Geschichte teilen. Vor fast 2 Jahren bin ich mit meinem Mann ins Krankenhaus für die bevorstehende Geburt (genau am 2.11.2020 als der Terroranschlag in Wien passiert ist) um festzustellen, dass ich gar nicht so weit offen war wie gedacht (der Terroranschlag hat falsche Wehen verursacht durch meine leichte Panikattacke) & habe dort erfahren, dass ich covid positiv bin.
Mein Mann musste gehen & ich blieb in dem Krankenhaus allein. Die Schwestern & auch die Hebammen haben mich behandelt, als ob ich Pest ins Krankenhaus gebracht habe. Es war richtig unmenschlich wie das ganze abgelaufen ist. Ich lag isoliert, die Schwestern habe ich über Telefon regelrecht anbetteln müssen dass sie mir Windeln usw bringen (da ich nicht auf der Geburtsstation sondern der Gyn mit meiner Tochter isoliert wurde)
Bevor meine Kleine da war, meinte die Kinderärztin dass ich einen Kaiserschnitt machen muss, damit das Risiko minimiert wird. Ich muss erwähnen, dass ich nur positiv aber symptomlos war & für mich keinerlei Risiko bestand (ich habe natürlich entbunden). Die Hebamme hat mir 2x Infusionen gelegt, damit die Geburt schneller vorankommt - ich allein & eh schon benommen, hab da nicht wirklich viel mitenschieden.
Ich war gestern erst bei einer Geburtstraumapsychologin, weil das ganze mich immer wieder mal belastet hat - da ich natürlich eine ganz andere Geburt im Sinn hatte als sie tatsächlich abgelaufen ist & fühle mich endlich befreit, als ob ich 5kg weniger habe.
Die Psychologin hat mir vom Roses Revolution Day erzählt. Der findet am 25. November statt. Das ist eine friedliche Revolution gegen Respektlosigkeit & Gewalt in der Geburtshilfe. Da legt man wenn man möchte einen Brief & eine Rose auf die Geburtsstation oder ins Krankenhaus wo man entbunden hat & ich weiß, dass ich das ganz sicherlich tun werde.
Ich habe meine Geschichte immer wieder verdaut - einen Geburtsbericht geschrieben, im Tagebuch auch & gestern den allerletzten Funken an Wut & Frust endlich losgelassen.
Ich bin sicher es gibt viele von uns die ähnliches oder gar schlimmeres erlebt haben. Ich würde mich freuen, wenn wir uns gegenseitig bestärken, austauschen und hoffentlich auch etwas verändern können!
Ich drück euch alle ihr Powerfrauen
Marija ☀️