Hallo zusammen,
der Mann geht arbeiten, die Frau bleibt zu Hause bei den Kindern. Klingt altmodisch? In Österreich ist es aber Realität: Nur zehn Prozent der Väter gehen in Karenz. Nicht selten müssen sich Frauen, die nach der Geburt eines Kindes schnell wieder ins Berufsleben zurückkehren, für ihre Entscheidung rechtfertigen. Schon Kleinkinder unterscheiden in Buben- und Mädchenfarben oder Männer- und Frauenberufe. Obwohl sich die Dinge in den letzten Jahrzehnten zum Besseren gewendet haben, sind klassische Rollenbilder in unserer Gesellschaft nach wie vor deutlich ausgeprägt.
Wir möchten daher in der vierten Episode des CommunityCasts mit User*innen sprechen, wie moderne Familien die Erwerbs- und Carearbeit aufteilen, wie sie ihre Rollen innerhalb der Familie definieren und welches Vorbild sie für ihre Kinder sein möchten.
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Wie lebt ihr Rollenbilder in eurer Familie?
• Wie sind die Rollen bei euch zu Hause verteilt? Gibt es Aufgaben, die nur du/nur dein Partner/Partnerin übernimmt?
• Achtet ihr zu Hause bewusst darauf nicht in Rollenklischees zu verfallen?
• Wie könnte die Zukunft der weiblichen und männlichen Rolle aussehen?
In diesen Themen hat sich die Community schon zum Thema Rollenbilder ausgetauscht:
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Rollenbilder in der Familie - wie wird das bei euch gelebt?
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"Kompetente" Söhne erziehen?
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Nicht Mädchenhaft/Jungenhaft genug?
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Diversity in der Erziehung
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Männer auch in Karenz
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Der CommunityCast
Einmal pro Monat nehmen wir eine Podcast-Folge auf, in der User aus dem Forum sowie geladene Expertinnen zu Wort kommen sollen. Moderiert wird der Podcast von der lieben Bettina, besser hier bekannt als
@Kaffeelöffel. Sie ist selbst Mutter von zwei Kindern, und wie ihr vielleicht wisst, eine, die viel
Erfahrung in Sachen Erziehungsfragen mitbringt. Hier im Thema werden wir vorab gemeinsam interessante Fragen zum Thema finden, uns und anderen stellen und eigene Geschichten oder Erfahrungen dazu teilen.
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Zu den CommunityCast-Episoden.
Übrigens: @Kaffeelöffel hat auch ihren eigenen Podcast, bei dem es ums Thema Erziehung geht -
unbedingt folgen und reinhören!
#CommunityCastWie immer sind diese Fragen als Impulsgeber zu verstehen. Ihr könnt diese gerne beantworten oder wie gehabt auch frei schreiben, was euch dazu einfällt. Wovon ihr berichten wollt, obliegt schließlich euch. Spannende, lustige und schöne, vielleicht manchmal auch nicht so schöne Geschichten, wollen wir hier lesen.
Wir freuen uns,
Admina
Kommentare
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Bei uns sind die Aufgaben eigentlich relativ 50/50 verteilt, wobei ich zugeben muss, dass so Sachen wie Regal aufbauen doch eher mein Freund macht, während ich eher so unregelmäßige Putzsachen, wie Kühlschrank putzen übernehme. Liegt daran, dass ich einfach handwerklich äußerst ungeschickt bin, ist aber egal, ob es dabei um z.B. textiles Handwerk oder eben technisches Handwerk geht. Mein Freund hingegen hat einfach eine höhere Toleranzschwelle was gewisse Verschmutzungen angeht. Den alltäglichen Haushalt, wie Koche, aufräumen, Geschirr spühlen, Wäsche waschen etc. teilen wir relativ gleich auf. Auch die Kinderbetreuung läuft bei uns annähernd 50/50. Wir arbeiten beide 30 Stunden und ich bringen den Kleinen in der Früh zur Krippe, mein Freund holt ihn nach der Arbeit.
Mein Freund und ich haben uns auch die Karenz 50/50 aufgeteilt. Ich bin nach 7 Monaten wieder 30 Stunden arbeiten gegangen. Das war etwas was für uns aber schon vor der Schwangerschaft klar war. Ich konnte mir nicht vorstellen, länger als ein Jahr vom Job weg zu sein und mein Freund wollte unbedingt auch Exklusivzeit mit seinem Kind. Mein Freund war auch von Anfang an voll in die Betreuung involviert, insofern als auch er in der Nacht Fläschchen gegeben hat und auch immer wieder mal das Schlafen legen vom Baby übernommen hat.
Ich würde nicht unbedingt sagen, dass wir bewusst darauf achten, nicht in Rollenklischees zu verfallen. Unsere Aufteilung entspricht glaube ich unserem jeweiligen Charakter bzw. ist es für uns irgendwie selbstverständlich, dass auch ein Mann das Kochen übernimmt und die Frau auch mit Baby/KIeinkind erwerbstätig sein und in ihrem Beruf Erfüllung finden kann. An der Erziehung kanns auf jeden Fall nicht liegen. Wir sind beide in Familien mit klassischem Rollenmodell aufgewachsen.
Ich glaube, dass es durchaus so sein kann, dass sich immer mehr Väter auch dazu entscheiden in Karenz zu gehen, bzw. das irgendwann eine Selbstverständlichkeit ist. Und dass man sich nach der Karenz bezahlte und unbezahlte Care Arbeit zu gleichen Teilen aufteilt. Dazu braucht es natürlich auch noch eine Verbesserung in den Möglichkeiten, zuvor sollten aber die Möglichkeiten, die es schon gibt, besser genutzt werden.
Wir hoffen auch unserem Sohn ein gleichberechtigtes Rollenverständnis vorzuleben und ihn nicht in Rollenklischees zu drängen. Deshalb finde ich es auch super, dass einer der Pädagogen in seiner Krippengruppe männlich ist. Zu Weihnachten hat er von uns eine Puppenküche bekommen, da er in der Krippe sehr gerne dort spielt. Sollte er irgendwann Interesse an Puppen zeigen, würde er selbstverständlich welche bekommen. Durchkreuzt werden unsere Pläne dahingehend leider immer wieder von den Verwandten, indem sie ihm zu Weihnachten Autos und Rennbahnen schenken. Aber wenn ihn Autos und Werkzeug interessieren, bekommt er das natürlich auch von uns. Er soll eben nur sehen, dass es ok ist mit allem zu spielen, was einem Freude macht, unabhängig davon, ob man ein Bub oder Mädchen ist.
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Spannende Frage 🤔 irgendwie verschwimmt das ja immer mehr, und jeder Partner hat dann im Idealfall ähnliche viele Pflichten (auch im Haushalt und bei der Care Arbeit) und gleiche Rechte.