Auskotz-Thread

Ichdieandere

Hallo Ihr lieben!

Ich will ganz unverblümt ehrlich sein, auch auf die Gefahr hin verurteilt zu werden.
Ich und mein Partner haben einige Monate versucht schwanger zu werden, wo dann natürlich der Positive Test umso schöner war. Ich war ein paar Tage super glücklich und hab mich extrem gefreut. Die riesen Freude hat sich recht schnell mit der Angst abgewechselt, weil ich plötzlich extreme Angst vor einem Abort hatte. Letzte Woche war ich beim Frauenarzt, und wir durften erfahren das soweit alles zeitgerecht entwickelt ist, das Baby schön sitzt und das Herzchen haben wir auch schlagen gehört Das war so schön Ich bin jetzt ende der 8. Woche und eigentlich sollte ich so glücklich sein! Unser Wunsch geht in Erfüllung, es wächst ein Leben in mir.
Und anstatt dass ich das alles genießen kann bin ich geplagt von Selbstzweifeln, mache mir nur Gedanken ob ich das alles schaffe, bin völlig überfordert, schlecht gelaunt, extrem nah am Wasser gebaut, und zuätzlich ist mir die ganze Zeit schlecht und ich bin dauerhaft müde und fühle mich ausgelaugt, ich fühle mich völlig fremd in meinem eigenen Körper, diese ganzen Gefühle machen mir Angst..
Ich habe mir das alles so romantisch und schön vorgestellt, dieses Schwanger sein.
Und jetzt wo ich habe was ich wollte fühle ich mich schlecht und traurig...
Danke schon mal für euer Ohr, ich würde mich freuen wenn der ein oder andere ein paar beruhigende Worte hat, dem es vl sogar ähnlich geht, oder das ganze vl sogar
irgendwo normal ist..
Danke!

und PS: gerne könnt ihr meinen Thread auch benutzen um euch auszukotzen, vielleicht finde ich dann ein paar nette worte und wir helfen uns so gegenseitig

andrea_86

Glaub du hast einfach ein bissl Panik, was ganz normal ist.
Man stellt sich schwanger sein vielleicht romantisch vor aber ein Zuckerschlecken ist schwanger sein und Kindererziehung definitiv nicht.
Wir versuchen grad das Dritte zu bekommen und ich würd mir nichts sehnlicher wünschen als einen positiven Test. Es klappt leider seit langer Zeit nicht und ich bezweifle das ich je noch ein Kind haben werde.
Noch dazu die teilnahmslos Art von meinem Lebensgefährten die mich fertig macht und aufregt.

Wirst sehen, wird besser werden bei dir!

Viennagirl87

@Ichdieandere ich hatte zwar in der Schwangerschaft keine Selbstzweifel, aber als das Baby dann da war, war ich total überfordert. Schlafmangel, stillen, meinen Körper nie für mich zu haben, ich hab mich unwohl gefühlt, weil die Schwangerschaftskilos hald nicht gleich wieder weg waren (nanonaned 😅) und dann diese riiiiiesige Verantwortung. Ich hab mir in den ersten Tagen echt gedacht, na hoffentlich haben wir nicht den größten Fehler unseres Lebens gemacht
(und das obwohl unser Kind unser absolutes Wunschkind ist) und wünschte mir plötzlich mein Baby zurück in den Bauch 😅🤪 aber all das hat sich nach ein paar Wochen gelegt, als wir die Routine hatten und sich die Hormone eingependelt hatten. Ich hatte leider sofort mit Milcheinschuss Babyblues.
Aber ich kann dir eines sagen, es ist das absolut Schönste (wenn auch anstrengend) was mir in meinem Leben passiert ist. Ein Leben ohne mein Kind kann ich mir nicht mehr vorstellen und die Liebe, die ich für ihn empfinde kann ich nicht mal in Worte fassen.

Ich verstehe also vollkommen was du fühlst und leider haben hier auch die Hormone einen großen Anteil daran. Ich bin sicher, sobald dann auch die Übelkeit weg ist, geht es dir wieder besser und du kannst die Schwangerschaft mehr genießen. Lass es einfach auf dich zu kommen - man kann hier leider nichts planen und ich bin sicher du wächst an dieser Herausforderung und sobald du dieses Wesen in den Armen hältst und sich alles eingependelt hat, wirst du dir denken, dass es ein unfassbares Geschenk und Wunder ist so ein Mini-Me geschaffen zu haben

Linna

Es wird sicher bald besser. 😊 Es ist ganz normal und diese Zweifel hat sicher jeder. Ich finde es ist ein auf und ab und auch wenn das Kind da ist, die ständige Angst etwas falsch zu machen oder das dem Kind was passiert wird leider nie weggehen. Das fängt in der SS an und geht mit der Geburt weiter, aber glaub mir man wächst mit seinen Aufgaben, auch wenn man es erst nicht glaubt.

Viennagirl87

@andrea_86 ich drücke dir die Daumen, dass es bald klappt mit eurem 3. Wunder 🍀🍀🍀 Das es deinen Lebensgefährten nicht tangiert, tut mir sehr leid. Alleine an dieser Front zu kämpfen ist bestimmt sehr anstrengend und nervenaufreibend. Fühl dich umarmt.

Ichdieandere

liebe @andrea_86
vielen Dank, ja ich denke auch, aber ich hab irgendwo nicht so damit gerechnet.. Ich dachte ich freu mich einfach jetzt 9 monate lang und bin super glücklich

Ohje das tut mir leid.. ich glaube männer haben immer schwierigkeiten damit die Gefühle der Frau zu verstehen.
Was es natürlich auch nicht leichter für dich macht.. Ich hatte dieses Problem auch ein bisschen, ich glaube das liegt auch einfach daran weil die Frau das Kind bekommt und da einfach schon früher mehr Bindung aufbaut als ein Mann..

Darf ich fragen wie lange ihr es schon versucht?
Ich denke nachdem du ja schon 2 Kinder hast ist es von der Biologischen Situation her schonmal möglich oder? Ich weiss es ist extrem schwer hier die Geduld zu wahren, aber vielleicht klappt es ja plötzlich doch noch

Ich habe selber die letzten Monate auch mit Ovus, Kiwu-Tee, Ferti Lilly, Kinderwunschgleitgel, Mönchspfeffer, Folsäure usw usw versucht schneller schwanger zu werden. Und geklappt hats genau in dem Monat wo ich auf nichts geachtet hab weil ich mir selber mal eine Pause von dem Stress machen wollte...

Ichdieandere

@Viennagirl87 @Linna vielen dank für eure Antworten Es tut gut zu hören das es irgendwo auch normal ist zu zweifeln

Ichdieandere

@Viennagirl87 @Linna vielen dank für eure Antworten Es tut gut zu hören das es irgendwo auch normal ist zu zweifeln

Ichdieandere

@Viennagirl87 @Linna vielen dank für eure Antworten Es tut gut zu hören das es irgendwo auch normal ist zu zweifeln

Mohnblume88

Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen. Ich denke, es ist ein bisschen wie beim Verlieben, man lebt in einer Illusion. Diese Illusion fängt langsam an zu bröckeln und die Wahrheit kommt ans Licht. Mag sein, dass es dann ist, wie in der Vorstellung, oder so wie man es bei jemand anders erlebt hat, kann aber auch ganz anders sein.
Und dann ist es, wie es ist. Dass das Angst machen kann, ist nur allzu verständlich. Gerade in der heutigen Zeit, wo alles „kontrollierbar“ ist, ist da plötzlich etwas, das man so gar nicht unter Kontrolle hat.
Daher kann ich auch mitfühlen, wenn jemand die Mutterschaft anders erlebt, als man es sich vorgestellt hat. Heißt nicht, dass es dir so gehen wird, ganz u gar nicht.

Diese Gefühle und Ängste sind real, drüber reden und annehmen was ist, haben mir geholfen. Allem freien Lauf lassen, das Gewitter durchziehen lassen, danach gehst du erleichtert daraus hervor, wenn wieder die Sonne scheint ☀️

Ichdieandere

@Mohnblume88 vielen dank für deinen netten Text, hast du sehr schön geschrieben
Wie gehts/gings dir mit diesen Gefühlen? Also vergingen die dann wieder oder blieb es so? Ich habe irgendwo auch angst davor das dieses gefühl bleibt wenn das baby da ist. Ganz hinten in meinem unterbewusstsein steckt da ein teufelchen das mir sagt das ich das alles nicht schaffen werde, zu schwach bin usw..

Mohnblume88

Ich kannte es von der SS nicht, weil ich da alles schlimmer erwartet hab, als es dann war. Da hatte ich einfach auch Glück.
Aber danach dann, als das Baby da war. Seit dem hab ich immer wieder das Gefühl, dass ich das nicht schaffe/kann. Ich weiß woher diese Gefühle nicht zu genügen, nicht wertvoll zu sein usw. kommen. Das hat alles nichts mit meinem Kind zu tun.
Ich kümmere mich viel um meinen „Rucksack“ - er wird leichter, aber existieren wird er immer. Durch mein Kind werd ich regelmäßig daran erinnert, was ich in mir sortieren darf und ja es ist sehr anstrengend und kräfteraubend, aber ich weiß, wie gelöst ich hinterher bin, wenn ich wieder eine Hürde geschafft habe.

In meinem Leben vor dem Kind hatte ich all diese Baustellen bereits. Da war es leichter sie zu umgehen, wenn ich keine Energie dafür hatte. Mit Kind hat man diese Wahl oft nicht mehr, da drängt es sich dann wohl oder übel auf.

Eni93

@IchdieandereIch finde du hast hier schon viel guten Zuspruch erhalten.
Ich kann dir noch zu dem Thema: Müdigkeit, Übelkeit usw. sagen, dass es tatsächlich mit der Zeit besser wird.
Ich bin mit Kind 2 Schwanger und mir ist diesmal so schlimm übel, dass ich starke Tabletten nehme um mich zumindest nurmehr selten zu übergeben. Bin in der 14. SSW. Bei vielen wird es ab der 12. besser. Dass kann man nie sagen. Jedenfalls will ich dir den Tipp geben, lass alles liegen und stehen was geht und kuriere dich aus und nimm Hilfe an. Das gilt dann unbedingt auch für das Wochenbett! Mit dem Baby mit schlafen, so schwer es auch ist, wenn Anfangs viel liegen bleibt. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen wenn alles liegen blieb. Jetzt schaffe ich das trotzdem manchmal neben meinem Kind und stehe dazu, dass ich mich ausruhen muss. Der Körper braucht extrem viel Kraft gerade um das kleine Leben zu entwickeln.
Mein Mann macht zum Glück wirklich viel im Haushalt und hätte mich auch beim ersten schon viel entlastet. Da konnte ich es noch nicht annehmen. Fühlte mich schlecht, wenn ich nichts mache. Jetzt wo ich dazu stehe, dass mein Körper in einem Ausnahme Zustand ist, kann ich die Hilfe von meinem Mann besser annehmen. Nach und nach hab ich am Vormittag mehr Energie und soll ich dir was sagen, dann bin ich richtig stolz auf mich wenn ich es schaffe die Küche aufzuräumen und ein anderes mal noch dazu die Wäsche zu machen. Und noch stolzer wenn ich k.o bin und mir zwischendurch die Zeit nehme mich auszuruhen. 😄
Nach und nach kommt wieder etwas Energie zurück. Mir geht es so und das wünsche ich dir auch. Die Schwangerschaft dauert so viele Monate, es werden noch ein paar wunderbare auf dich zukommen.
Da du dich damit beschäftigst, wirst du für dich einen Weg finden, damit umzugehen, so wie es dir gut tut.
Wünsche dir alles Gute dabei und wenn ich nochmal so frech sein darf, wenn es dein erstes Kind ist nutze es bitte wirklich aus, wenn du dich einfach mal hinlegen kannst ohne nebenbei Programm für einen süßen kleinen Fratz zu machen 😄🙊. Auch die Zeit zu zweit darf noch genossen werden. Und dann zu dritt 😉🥰

Dani2511

Ich war in der Schwangerschaft noch gut drauf, auch wenn ich auch oft besorgt war, ob alles passt und die Schwangerschaft eh gut verläuft. Bezüglich der Zeit nach der Geburt unterlag ich der Vorstellung, dass alles super sein wird, ich der glücklichste Mensch sein würde und die Hormone das alles schon machen werden, dass ich mein Baby heiß und innig liebe. Tja, dann bin ich in eine postpartale Depression gerutscht und hab mir nichts sehnlicher gewünscht, die Zeit zurückdrehen zu können und mein altes Leben wieder zu bekommen. Zum Glück habe ich mir gleich Hilfe gesucht und ich bin relativ schnell wieder aus dem schlimmsten rausgekommen. Es hat aber noch einige Zeit gedauert, bis ich eine richtige Bindung zu meinem Sohn aufbauen konnte und ich ihn wirklich geliebt habe. Das kam dann langsam, als er mehr und mehr in der Lage war, mit uns zu interagieren. Jetzt geht's zum Glück nicht jeder Mama so, dass sie in eine Depression rutscht, aber die überglückliche, frisch gebackene Mama, wie sie die Gesellschaft zeichnet, gibt's in den seltensten Fällen. Alle Freundinnen mit denen ich in meiner Situation gesprochen habe, sind dann mit der Sprache rausgerückt, dass es ihnen am Anfang auch oft nicht so gut gegangen ist, sie auch in ihre neue Rolle reinwachachsen mussten etc. Sagen tut's halt von sich aus niemand, weil das Bild in der Gesellschaft ein anderes ist.