Mom Guilt - Wiedereinstieg nach Karenz

Liebe Mamis, ich bräuchte mal euren Rat.

Ich habe vor einigen Wochen wieder angefangen zu arbeiten, meine kleine ist in Betreuung, und ich hab das Gefühl dass ich nirgendswo so richtig bin. Bin total zerrissen.

Große Schuldgefühle weil ich nicht bei ihr sein kann und sie weint wenn wir uns verabschieden. Haushalt , Arbeit, Kind, ehe, alles wird mir grad zu viel. Meinem so wichtigen Ausgleich, dem Sport, geh ich auch nur widerwillig nach weil ich gleich das Gefühl hab ich sollte eigentlich bei ihr zuhause sein .. wie gesagt - ich fühl mich nirgendswo „richtig“ und hab das Gefühl alles was ich mach ist falsch. Richtig MOM GUILT am Start :( mein Mann versteht mich leider garnicht, der meint auch noch er kann eh in Karenz gehen das schafft er leicht … so war’s halt nicht gemeint von mir :/

Hat noch jemand von euch das Gefühl gehabt und das alles zu viel war? Danke!

Kommentare

  • Hallo,

    ja, ich kenn das Gefühl gut. Man will arbeiten aber auch daheim sein. Man will beim Kind sein aber auch seinen eigenen Bedürfnissen nachgehen. Am Ende macht man alles irgendwie halb.

    Wie alt ist dein Kind?
    Wie viele Stunden arbeitest du?
    Wann holst du sie normalerweise von der Betreuung?

    Geht es dir rein um die Betreuung? Also würde es dir helfen wenn z.B. der Papa das Kind 1x die Woche am Nachmittag abholt (falls das irgendwie geht) und du dann gezielt me-time hast? Ich muss sagen, mir hat das schon viel geholfen zu wissen, meine Kinder sind beim Papa zu Hause. Es macht einen Unterschied ob sie beim Papa oder im Kiga sind.

    Was mir auch sehr hilft ist, meine verschiedenen Bereiche besser zu strukturieren. Also z.B. Dienstag: arbeiten bis 13:00 Uhr, um 14 Uhr bin ich zu Hause und mache Sport, um 15:00 Uhr hole ich meine Kinder und die Zeit gehört dann ihnen. Spielzeit!
    Mein Mann und ich haben auch fixe Date-Abende wo wir uns bewusst zeit für uns nehmen.
    Vielleicht kannst du mit deinem Mann gemeinsam schauen, wie ihr euch den haushalt besser aufteilen könnt damit du die zeit, die du daheim hast wirklich gut mit deiner Tochter nutzen kannst (wobei haushalt mit dem Kind gemeinsam machen auch lustig sein kann und deine Tochter vermutlich ebenso als Zeit mit dir auffassen kann).
    Versuch nicht, alles gleichzeitig zu machen sondern gezielt Sachen in einem gewissen zeitlichen Rahmen, der klar abgesteckt ist.
    Und wenn du daheim bist, versuch die Arbeit draußen zu lassen. Und umgekehrt.

    Du könntest auch schauen, ob es dir hilft deine Arbeitszeiten anders zu legen oder zu kürzen (falls es wirklich gar nicht besser wird).

    Zum Schluss hab ich noch ein schönes Zitat für dich: You can do anything but not everything. Focus!
  • Also ich kenne das Gefühl auch und es braucht einfach Zeit.

    @Kaffeelöffel hat schon alles gesagt.

    Gib euch mal 2-3 Monate um zu sehen ob ihr gut eingegroovt seid. Ansonsten vl mal schauen ob die Stunden vl zu viel sind und einer von euch beiden vl noch reduzieren kann. Oder Putzfrau für den Haushalt nehmen oder so.

    Aber jetzt erst mal: gib euch allen Zeit euch an die neue Situation zu gewöhnen!
  • Ich kann eine Putzfee für den Grundputz auch wärmstens empfehlen. Hab dadurch auch viel mehr Zeit für die Kinder.
    Wenn finabziell möglich, würd ich auch Stunden reduzieren.
  • @lilavendel Dein Text hätte von mir sein können - ich kann dich gut verstehen.
    Hab immer irgendwem gegenüber ein schlechtes Gewissen - dem Kind, dem Chef, dem Ehemann und das Gefühl ich kann nicht allem gerecht werden.
    Ich mach eh nur 16 h - aber sogar das treibt mich oft an meine Grenzen.
    Ich hätt unheimlich mal gern etwas Zeit für Sport zB - aber da müsst ich wieder das Kind abgeben und sie ist eh schon nicht der größte Fan von Fremdbetreuung.
  • Oh Mann ich versteh dich auch, fange jetzt auch bald wieder richtig zu arbeiten an und befinde mich auch im Gefühlschaos. Bei der Großen ist es mir aber vor allem im ersten halben Jahr so gegangen, bis sich alles ein bisschen eingespielt hat. Danach wurden die Nächte ruhiger, ich merkte immer mehr wie gerne sie in den Kindergarten ging und was sie dort alles tolles lernte. Danach verbrachten wir auch viel Zeit, aber das schlechte Gewissen blieb oft auch.
    Ich glaub ma muss in dieser Situation auch besonders lieb zu einem selbst sein. Das ist für keine Mama eine einfache Entscheidung und man steckt soviel Kraft und Energie hinein um seinem Kind alles zu ermöglichen. Nun bei der zweiten weiß ich schon ein bisschen was mich erwartet und ich stell mich auch auf ein bisschen Chaos ein, ich nehme mir aber ganz fest vor, auch liebe Worte für mich selbst zu haben, gerade an Tränenreichen Tagen. Es ist für alle eine neue und herausfordernde Situation und auch wenn es vielleicht am Anfang noch nicht so erscheint, haben bald vielleicht auch alle ihren Spaß daran. Als Familie steht man auch solche Veränderungen miteinander durch! Vielleicht wollte dein Mann dir nur helfen, ich sag meinem dann auch oft, dass ich mich Manchmal einfach nur auskotzen muss und Unterstützung und eine Umarmung brauche.
    Ich versuche auch schon zuhause Aufgaben an meinen Mann zu delegieren, alle 2 Wochen eine Putzhilfe ist auch notwendig, da ich leider mehr Stunden arbeiten muss als ich eigentlich möchte.
    Und auch wenn es manchmal vielleicht schwierig wird, freu ich mich schon wieder darauf sie jeden Tag in die Arme schließen zu können :) Es wird mit der Zeit sicher leichter!
    sulmtalermelly210
  • Kann ich gut verstehen! Ich denke es hat viel mit dem Alter bzw. der Entwicklung des Kindes zu tun. Ich habe vor Kurzem wieder begonnen zu arbeiten und mein Sohn ist jetzt zwei Jahre alt. Er ist noch nicht im Kindergarten, sondern mein Mann und ich haben uns die Arbeitszeiten so eingeteilt, dass immer jemand von uns für ihn da sein kann. Das war nicht so einfach und wir hatten auch Plan B falls es nicht klappen sollte, aber ich habe was passendes gefunden, ich Glückspilz!
    Was ich sagen will: Ich denke es ist sehr individuell und das schlechte Gewissen hat oft damit zu tun, dass Eltern gezwungen sind ihre Kinder zu früh abzugeben oder weil sie z.b. gerne eine andere Betreuungssituation hätten und es aber nicht ändern können.
    Vielleicht kannst du ja noch ein bisschen was an den Rahmenbedingungen herumdrehen?
    Was spricht dagegen, dass dein Mann auch in Karenz geht? Würdest du dich dann leichter von deiner Kleinen lösen können? Was könnte eure Situation verbessern?
    Haushalt zeitweise liegen lassen und nur das Nötigste tun und/oder erst am Abend, wenn Ruhe eingekehrt ist ein bisschen Ordnung schaffen - im Idealfall mit deinem Mann gemeinsam?

    Was ich auch wichtig finde ist auch das Weinen des Kindes anzunehmen. Ich weiß, das ist immer leicht gesagt, aber natürlich weint sie, wenn ihr euch verabschiedet, weil ihr euch lieb habt. Keine Ahnung wie alt dein Kind ist, aber ich hatte das bei meinem auch oft (wird nun im Alter weniger) und ich hab gelernt seine Emotionen anzunehmen. Die Kleinen können halt nur so kommunizieren und sie sind nunmal traurig, wenn wir uns von ihnen trennen. Das darf sein, auch wenn es uns Mamas dann auch traurig macht.
  • Ich glaube das ist normal.
    Ich war die ersten Monate eigentlich fast ausschließlich bei meinem Sohn (also ich meine 0 me-time), habe gestillt und abpumpen war schwierig…
    Als ich ihn dann die ersten Male meinem Mann „übergeben“ habe, war das auch sehr seltsam. Einerseits war ich soooooo froh mal Zeit ohne Kind (ja, ohne Kind, nicht für mich allein 😉) zu verbringen. Andererseits konnte ich fast nicht aufhören dran zu denken ob es ihm eh gut geht, ob er mich grad braucht… Und mein Mann ist echt ein toller Papa ☺️ also daran lag es nicht 😉

    Im Kiga war es dann ähnlich, vor allem wenn ich ihn mal erst bissl später holen konnte.

    Bei mir war es sicher auch, dass ich erst Vertrauen gewinnen musste, dass sich auch jemand anderes gut kümmern kann. Und er nicht in tiefste Verzweiflung fällt, nur weil ich mal 15 Minuten später abhole als gewohnt.
    Und auch, dass ich die Zeit für mich brauche um mich gut um ihn kümmern zu können.

    Für mich war es auch wichtig zu realisieren wie gut meinem Sohn es auch tut im Kiga zu sein. Und dass er mich nicht rund um die Uhr braucht. Vielleicht ist es manchmal aber andersrum 😉

    Aber klar kann es auch sein, dass es sich grad einfach für dich auch zeitlich nicht ausgeht. Denke für jeden ist das ein bisschen anders ☺️ aber du reflektierst das ja eh schon sehr genau, da findet sich dann bestimmt auch eine Lösung 👍
  • Liebe alle!
    Ich danke euch für eure aufmunternden Worte und dass ihr mir so gut zugeredet habt :)

    Putzhilfe wäre wirklich eine Option, das würde mir einiges an Druck nehmen und erleichtern. Leider ist jemand schwer zu finden der seriös ist und vertrauenswürdig. Wie habt ihr jemanden gefunden?

    Wie macht ihr das wenn ihr von der Arbeit heim kommt ? Ich will ihr unbedingt 100% geben aber bin so erledigt und müde dass ich wieder das schlechte Gefühl hab nicht genug mit ihr spielen zu können und nur daneben sitze..

    Ich arbeite Teilzeit, ab mittags habe ich so ein tief dass ich sofort schlafen könnte. Das war „früher“ nicht so und kenn ich nicht, scheinbar ist es doch die mehrfachbelastung, der Druck mit allem fertig zu werden und oft Nächte mit wenig Schlaf .. es hat sich eben einiges geändert bei mir - und in der Arbeit ist alles wie vorher (positiv gemeint). denke damit muss ich auch erst mal klarkommen. Die Welt dreht sich weiter und es wird wieder besser werden oder?

    Danke für all eure lieben Antworten und dass ihr euch so viel Zeit genommen habt mir zu antworten :)
  • @lilavendel was verstehst du unter ihr 100% geben? Ich denke, es gibt viele Sachen die low-energy sind und trotzdem Spaß machen. z.B. gemeinsam was malen oder sie kocht dir was in der Spielküche und du "verkostest" oder du legst dich auf den Teppich und ihr spielt Autos oder...
    Wenn es dir gut tut, könntest du auch direkt nach dem heim kommen das Kind in den Kiwa packen und eine Runde spazieren gehen. Das hilft auf jeden Fall gegen die Nachmittagsmüdigkeit. Einfach eine halbe Stunde raus und danach habt ihr sicher immernoch genug Zeit um zu spielen.

    Ich hab meine Haushaltshilfe durch Empfehlungen rundherum. Ich würd mit vielen Leute aus der Gegend reden. Wenn man halt so ins Gespräch kommt. Ansonsten kannst du so Plattformen wie "betreut.at" oder so in Anspruch nehmen.

    Ich glaub, ein großer Faktor bei dieser ganzen Sache sind auch einfach die eigenen Ansprüche. man ist mit sich selbst immer am strengsten. Aber man darf es sich auch leicht machen.
    Du wirst das schon schupfen.
  • Hallo,

    ich persönlich habe in der Situation gemerkt, dass mein Kind noch nicht bereit war für die Trennung/Fremdbetreueung und es emotional viel mit ihm gemacht hat. Meinem Kind ging es schlecht damit und deswegen habe ich entschieden erstmal nicht mehr arbeiten zu gehen und zu warten bis mein Kind bereit für die Trennung ist.
    Unsere Kinder brauchen uns länger als die Wirtschaft uns gibt und das ist ein Fakt. Meine Cousine ist Kinder-Psychologin und Sie hat mich massiv über einige Themen aufgeklärt.

    Ich denke mir einfach, wenn es einem so schwer mit dem Thema geht und man sich selbst nicht wohl fühlt. Sieht dass das Kind weint und damit unter der Situation leidet, dann sagt einem ja schon das Bauchgefühl das da was nicht stimmt.

    Das war das richtige für uns aber muss nicht das richtige für jemand anderen Sein! Ich verstehe auch wenn jemand wieder Arbeiten möchte usw.
  • @Shenja einfach gar nicht arbeiten ist halt ein Luxus den sich nicht jeder leisten kann.
    Aber du bist eh ein Troll denk ich.
  • KaffeelöffelKaffeelöffel

    11,547

    bearbeitet 07:32 Uhr
    @Shenja die TE hat nirgends gesagt, dass es ihrem Kind in Fremdbetreuung nicht gut geht. Sie hat gesagt, das sie ein schlechtes Gewissen hat. Das hat eigentlich nix mit ihrem Kind zu tun sondern mit sich selbst.

    Und ja, natürlich kann sich unsere Stimmung und unsere Unsicherheit auf unsere Kinder übertragen. Deshalb muss ich als Elternteil auch schauen, dass ich das mit mir und bei mir löse.

    Nicht arbeiten gehen geht halt in vielen Familien finanziell nicht und ich persönlich würde das auch nicht wollen.
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