Hi,
Frage steht im Titel.
Mich interessiert, was ihr als guten Lebensstandard anseht und ob es euch möglich ist, diesen aktuell zu halten.
Die "Mittelschicht" scheint ja immer mehr zu verschwinden. Wie nehmt ihr das wahr?
Das Thema kommt in meinem Freundes- und Familienkreis in letzter Zeit öfter auf und mich interessiert, was ihr dazu sagt.
Kommentare
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Ein guter Lebensstandard ist für mich/uns, ein schönes Zuhause in dem jeder einen Rückzugsort hat.
Lebensmittel einkaufen die uns schmecken und gut nähren, ohne auf den Preis achten zu müssen.
Die Freizeit mit Ausflügen gestalten zu können.
Private Ärzte aufsuchen zu können wenn man sonst ewig auf einen Termin wartet.
Und, dass am Ende des Monats ein wenig Geld übrig bleibt um zu sparen und auch fürs Alter vorzusorgen. Und nicht den Kontostand checken zu müssen am Monatsende.
Was ich als Luxus sehe:
- Reisen
- Essen gehen/bestellen
- Shoppen/designermode
- Kosmetische Dienstleistungen
- Immobilien Eigentum
- Mehr als 1 Auto zu haben
- Wenn nicht beide Vollzeit arbeiten müssen
- Mehrere Kinder 😅
Oft liest man ja ‚früher ging alles mit einem Gehalt‘ aber es wird vergessen wie sehr unser Standard gestiegen ist!
Wir haben viel mehr Wohnraum. Fernreisen waren damals undenkbar. Früher ging niemand essen, shoppen, Nägel machen. Kino oder Zoo waren einzigartige Erlebnisse.
Unser Standard ist derselbe weil wir schon immer mehr einnehmen als wir ausgeben. Wir merken aber, dass wir immer weniger brauchen: gehen ungern shoppen, kaufen gern gebraucht, kochen aus Grundnahrungsmitteln…. Aber wir geben viel Geld aus für Reisen.
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Kommt glaub ich immer auf den Standart an, den man gewohnt ist.
Ich persönlich könnte auch mit weniger Standart, als den wir jetzt haben, leben.
Sehe es aber auch so, dass es kaum noch Mittelschicht gibt.
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Auch das wir uns z.b. Physiotherapie leisten können bzw. jtzt im Bezug auf den Kinderwunsch die Kinderwunschbehandlungen zwar schon eine deutliche Mehrausgabe waren aber wir nicht dafür extra sparen mussten.
Unsere Eigentumswohnung seh ich auch als Luxus an. Wir sind aber in der priveligierten Lage, dass wir durch die Eigentumswohnung eigentlich Geld sparen ( privater Kredit ohne Zinsen).
Ich denke wir werden den Standard halten können zumindest wenn nichts gröberes unvorhergesehenes passiert. Wenn es hart auf hart kommt, könnten wir aber auch denk ich mit deutlich weniger auskommen. Hab aber in der Studiumszeit bei Kollegen die davor schon gearbeitet haben mitbekommen, dass man sich meist schwer tut wieder mit weniger Geld auszukommen wenn man schon mal mehr hatte 😅
Ich finde es schlimm, wenn sich Menschen in unserem eigentlich reichen Land über notwendige Dinge wie eben Lebensmittel oder dem Heizen bzw generell der Wohnung Sorgen machen müssen und die Schere beim Wohlstand immer weiter aufgeht...
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Wir haben einen sehr guten Lebensstandard würde ich sagen und derzeit auch keine Probleme, ihn zu halten. Da gehört für mich dazu:
Unser Haus mit Garten, das bald abbezahlt sein wird, dass wir uns im Prinzip alles, was wir brauchen und möchten, leisten können (im vernünftigen Rahmen) Z.B. schaue ich beim Einkaufen von Lebensmittel gar nicht auf den Preis sondern kaufe alles in bester Bioqualität. 2 Autos, regelmäßig auswärts essen, etwa mal pro Jahr Urlaub. Gleichzeitig kann so ein hoher Lebensstandard aber gleich mal negative Folgen für z.B. Umwelt und Klima haben; das versuchen wir im Auge zu behalten, also etwa schon hinterfragen, ob man wirklich alles kaufen muss, was man will. In Bezug auf das Reisen haben wir z.B. beschlossen, nur mehr maximal jedes 2. Jahr zu fliegen, Fernreisen noch seltener.
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Wir haben diesen Aufstieg ins oberste Segment in den letzten 10 Jahren geschafft, und ja, es ist schon so: es wird immer leichter je mehr man schon hat. Es gibt einfach viele Punkte wo man a la longue günstiger aussteigt, aber im ersten Moment etwas investieren muß. Wer das kann, ist im Vorteil. Dazu kommt, daß inflationsbedingte Lohnsteigerungen bei eh schon hohen Gehältern in absoluten Zahlen viel stärker auswirken und meist viel mehr ausmachen als der Anstieg bei Lebensmitteln, Strom etc war.
Zum Thema was ein guter Lebensstandard ist würde ich sagen qualitativ hochwertgie Lebensmittel kaufen zu können ohne nachrechnen zu müssen ob es sich ausgeht, genug Wohnraum daß Jeder Privatsphäre hat, genug Geld übrig zu haben, daß man an der Gesellschaft teilhaben kann. Also zb Schulsportwoche des Kindes zu zahlen kein Problem etc.
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Etwas provokant formuliert (aber ich nehme mir das jetzt raus, weil ich denke du "hälst" das aus) Ich vermute du wirst sehr viele Antworten bekommen, die dir bestätigen, dass die derzeitige Inflation eine nicht zu leugnende Tatsache ist aber ein finanziell gut aufgestelltes Haushaltseinkommen einen "guten Lebensstandard" ermöglicht.
Aus meinem beruflichen wie privaten Umfeld nehme ich wahr, dass es eine gar nicht so kleine Gruppe von Menschen gibt, die die Inflation gut "aushalten" und ihr Leben wie gewohnt (oder mit kleineren aber gut bewältigbaren Anpassungen) weiterleben und das die Gruppe jener denen es nicht so geht - also die die zunehmend finanziell unter Druck stehen nicht offen darüber reden.
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Dem muss ich zustimmen.
Dazu kommt dann passives Einkommen, das sich aus diversen Anlagen generiert. Ab einem gewissen Vermögen wird es selbstständig immer mehr, und dazu muss man gar kein Millionär sein.
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Auch hab ich den Eindruck, dass (typisch Österreicher) halt auch einfach viel gejammert wird.
Für mich ist ein guter Lebensstandard, wie eh schon von einigen erwähnt, bei Lebensmitteln nicht auf den Preis achten zu müssen, 1-2x im Monat essen gehen oder ins Kino gehen können, 1 Urlaub pro Jahr (keine Fernreisen) und ausreichend Wohnraum, dass jeder genug Platz hat. Einen Polster haben, von dem wir auch schnell Mal was ersetzen können, wenn ein e-gerät oder so kaputt gehen sollte.
Einen Garten haben z.B. fällt für mich schon wieder eher unter Luxus. Genauso wie mehr als ein Auto besitzen und Eigentum erwerben (wenn nicht, so wie bei uns, ein Teil geschenkt) ebenso wie mehrere Auslandsreisen bzw. Fernreisen pro Jahr. Markensachen sind sowieso Luxus.
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Also dass zB gut verdienende Menschen eher zusammen finden. Man trifft zB eher selten ein Paar wo einer im Geringverdiener und einer im Topverdiener Job ist. Und ich unterstelle da nicht mal Intention!
@Kaffeelöffel ich glaub die DINKS verjubeln das Geld halt anders. Also als wir DINKS waren da waren wir ständig essen, reisen, feiern… und ich denke wären wir kinderlos dann wäre es ähnlich. Meine Kollegin ist Mitte 50 und kinderlos, sie und ihr Mann haben die ganze Welt gesehen und sind Gutverdiener - aber gespart für die Pension haben sie gar nix 😅
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Meine Kollegin (Mitte 20, kinderlos, alleinstehend, Mittelschicht verdienst) beschwert sich oft, dass sie ja schon wieder kein Geld hat, kauft sich aber jeden Tag in der früh ein Kipferl beim Ströck. Da denk ich mir, da kann's dir ned so schlecht gehen weil billig ist das nicht.
Man kann halt nicht reischauen in das Konsumverhalten der Leute. Klar gibt's auch Menschen in Ö. die wirklich an der Armutsgrenze sind und ich finde, dass es das nicht geben darf in einem Sozialstaat wie unserem. Bei allen anderen ist aber meiner Ansicht nach eher das "auf nichts verzichten wollen" schuld.
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Also sie fühlen sich nicht reich. Ganz viel ist glaub ich auch Prägung, Umfeld, etc. Und was man gewöhnt ist, das ist dann für einen normal, nicht Luxus.
Daher, schwierig da eine einheitliche Meinung zu bekommen.
Mir hat mal eine Bekannte erzählt sie wäre in Armut aufgewachsen, sie hätten ja nur Campingurlaub am Meer gemacht.
Ich war als Kind nie auf Urlaub, und hab mich deshalb nicht arm gefühlt. Definitiv unter der Mittelschicht aber nicht in Armut.
Sowas ist nur ein Beispiel.
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Meine Erfahrung ist nämlich dass sich sowieso alle selbst als Mittelschicht sehen.
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Man kann fünfstellig verdienen aber trotzdem immer im Minus sein.
Ich würde uns als ‚gut situiert‘ bezeichnen. Vom Einkommen her sind wir in den oberen 3%, aber unser angelegtes Vermögen übersteigt noch nicht den offenen Hauskredit. Das wird in 2 Jahren der Fall sein - dann sind wir quasi auf 0. Da unsere Anlage aber die Kreditzinsen outperformt werden wir nicht tilgen.
Wenn in 18 Jahren das Haus abbezahlt ist und wir so weiter sparen können, dann würde ich uns als reich bezeichnen: für mich beginnt das bei etwa 1 Million Nettovermögen (inkl. Immobilie).
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Deshalb hat's mich auch interessiert: verschwindet die Mittelschicht oder ist das, was wir heute als guten Lebensstandard verstehen einfach Luxus. Mhhh
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Ja klar am Einkommen gemessen ja. Und Lebensstandard halten: kommt halt immer drauf an welchen man hat. Wir haben einige Freunde die ein ähnliches Einkommen haben wie wir aber Nix bzw. wenig angepart, und die plagen sich jetzt schon ihren Standard zu halten.
Und dann haben wir zB einen Freund, der hat mit 18 eine Stadtvilla, fünfstelliges Barvermögen sowie Aktien, Schmuck und wertvolle Rolex Uhren geerbt. Er hat einen handwerklichen Beruf und ist am Einkommen gemessen sicher Mittelschicht. Aber Vermögen hat er wesentlich mehr! Ist er deswegen jetzt Mittelschicht?
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Deshalb werden bei den gängigen Rechnern eigentlich die fiktiven Mieten, die eine ererbten/geschenkte Immobilie kosten würde, zum Einkommen hinzu gerechnet.
Ebenso Erträge aus Kapitalvermögen.
Und da sieht es dann halt oft sehr anders aus als rein am Einkommen gemessen.
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Zu unserem standard zählen
- Wohnen so damit jeder Freiraum hat also ab 100qm müsste immer sein
- betreuung aufrecht trotz hoher kosten
- Jobs
- Autos
- Lebensmittel frisch kaufen zu können
- Wir können uns und unsere familie inkl zwei katzen versorgen (inkl arztkosten etc)
- Wir haben puffer auf der seite; sparen muss möglich bleiben
- öfter im monat mal ausflüge mit den kids
- Geschenke
…alles was ich nicht hatte als kind oder nur in minimalstem ausmaß gehört heute zu meinem standard. Ich will nicht, dass meine kinder keine geschenke bekommen oder keine geburtstagsfeiern machen können.
Zu unserem luxus zähle ich das reisen! Erstens ist es total teuer geworden und zweitens hat sich der standard auch gehoben, wir wollen gern öfter ins hotel, weil man sich da tatsächlich auch erholen kann und nicht selbstversorger im Apartment sein muss.
Unser einkommen zählt zur mittelschicht tlw oberen mittelschicht. Da wir aber sehr hohe ausgaben haben dank haus, bleibt da nicht so viel über. Also wir könnten zb keine teure fernreise machen, aber das ist für uns total okay. Europa ist auch schön ☺
Man kann und muss nicht alles haben, was andere haben…
Solange man nicht über seinem standard lebt und in schulden badet ist das super! Ich gönns jedem, der sich den urlaub nach thailand, malediven, dom rep etc leisten kann ! Ist doch schön!
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Ich denke auch, dass man die Bewertung teilen müsste auf Vermögen und Einkommen.
Bei uns ist das ähnlich.
Daher würde ich uns aktuell nicht als reich bezeichnen.
Was sich sicher geändert hat, ist der Anspruch an einen bestimmten Lebensstandard.
Allein die Vorstellung, dass wir als Kinder oder Familie Handys im Wert von je fast 1000 Euro besessen hätten.
Und da nach 3 Jahren gesagt hätten, dass die weg müssen, weil veraltet.
Ich glaube, wenn sowas Teures im Haus gewesen wäre, hätte ich es als Kind nicht anfassen dürfen.
Oder alle paar Jahre TV wechseln... etc. etc.
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Generell glaub ich ist Luxus schon individuell. Wir sind keine Skifahrer. Aber jetzt 1 Woche Skiurlaub um 7000€ für uns 5, das wäre Luxus. Ebenso Designermode im 4 stelligen Bereich.
Guter Lebensstandard ist für mich auch die Tatsache, jederzeit Lebensmittel kaufen zu können, Privatärzte aufzusuchen, Urlaube zu machen, Haus zu haben.
Wir sparen eher wenig bzw normal. Wir gehören zur Fraktion "Alles benützen, anschaffen etc was geht, wer weiß ob ich die Pense überlebe".
Aber seit der Geburt meines 3.Kindes und meines psychischen Tiefs sehe ich vieles anders. Was bringt mir das alles?!
Für mich ist es Luxus und alles Geld der Welt wert, dass wir aktuell gesund sind.
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Ganz vorweg, wir gehören bestimmt zu den Besserverdienern und wissen diesen "Luxus" auch zu schätzen.
Trotzdem: wir wohnen in der Pampa, mit dem Auto 1:15h von Wien und müssen beide nach Wien in die Arbeit pendeln (ich 1x, mein Mann 3x die Woche). Zum Glück gibt es gute öffentliche Verbindungen, weil wir uns dazu entschieden haben aufgrund der Kosten so lange es geht mit 1 Auto auszukommen. Das konnten wir bis jetzt nur dank meiner Eltern, da sie uns ihr Auto geborgt haben, als unseres ungeplant in die Werkstatt musste und bis zum Termin 2 Wochen nicht fahren konnte. Meine Eltern haben und brauchten 2 Autos, weil beide am Land ohne öffentliche Anbindung gearbeitet haben. Jetzt in der Pensionen fahren Sie die Autos kaputt und werden vermutlich dann nur 1 ersetzen.
Wir haben einen Kredit und eine private Krankenversicherung. Wir können uns den Alltag gut leisten und auch kurzfristige Anschaffungen sind kein Problem.
Große Sprünge und regelmäßige Fernreisen sind nicht drin, aber auch nicht mein Anspruch.
Wir sparen jetzt schon für ein neues Auto, wenn unseres nicht mehr fährt, haben im Hinterkopf, dass bei unserem Haus in 20 Jahren das Dach ersetzt gehört und unser Wohnzimmer ist 50 Jahre alt (wir renovieren mein Großelternhaus).
Also ja, wir können uns nicht beklagen und müssen im Alltag nicht jeden Euro umdrehen, aber wir geben das Geld trotzdem bewusst aus, da wir die kommenden großen Ausgaben im Blick haben.
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Nicht falsch verstehen, ich bin es den Leuten nicht neidig. Ich versteh es nur nicht, weil bei uns wär das nicht drin...
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Meiner Meinung nach ist es aber schon so, dass der allgemeine Lebensstandard und auch die Ansprüche der Menschen gestiegen sind.
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Erben.
Bei uns im umkreis hat jeder entweder Haus oder Grundstück bekommen/geerbt oder eine sechsteilige Summe von der Familie bekommen.
Ich kenne mehrere Familien wo die Großeltern das komplette Haus finanziert haben als Geschenk oder vorgezogenes Erbe.
Als wir unser Haus verkauft haben hat eigentlich fast jedes junge Pärchen erzählt, dass die Eltern jeweils die Hälfte zahlen oder eine gute Summe dazu zahlen.
War für mich auch total neu, aber ist scheinbar Gang und Gebe.
Und wenn man dann quasi keine Wohnkosten hat muss man nicht gut verdienen um gut durchs Leben zu kommen
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Früh war es - sehr überspitzt - die Frisörin und der Tischler, geheiratet mit 20, mit 25 bereits Haus gebaut und 2 Kinder und das Leben geht sich mit seinem Lohn und ihrer Pfuscherei aus.
Und heute?
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Genau das!
Das meine ich. Insgesamt gesehen (einzelne Personen oder Familien ausgenommen) ging es uns nie besser als jetzt. Als Gesellschaft. Klar, was ein guter Lebensstandard ist, ist subjektiv und wird von jedem anders wahrgenommen. Aber es ist halt auch so, das niemand sich einschränken oder verzichten will und das seh ich durch die Bank bei all meinen Freunden. Gejammert wird dann halt trotzdem.
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Jap! Es wird einfach übermäßig viel konsumiert.
Meine mama ist zb ein Kind der 60er in der klassischen Mittelschicht. Sie sagt immer die Kleidung von ihr und ihren Eltern hat in einen normalen Kleiderschrank gepasst und sie hatte bis 12 kein eigenes Zimmer.
In Wien - und das war völlig normal, auch in ihrem Umfeld.
Ich glaub aufgrund von Social Media und so jagen trotzdem alle immer mehr hinterher.
Und es macht unzufrieden.
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Auch in Bezug auf die Kinder.
H. wollte gern Reitstunden nehmen. Haben dann eine Schnupperstunde gebucht und es hat ihr total gefallen. Allerdings ist reiten teuer. Sehr teuer. 4x reiten pro Monat €140,00. Das war dann das erste Mal, das ich gesagt hab, dass wir uns das nicht leisten wollen weil ich find, dass das in keiner Relation steht. Reiten bleibt also, zumindest vorerst, ein Ferienhobby. Man muss auch als Eltern nicht alles ermöglichen.
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Über dein Beispiel mit den Reitstunden hab ich jetzt länger nachgedacht @Kaffeelöffel . Ich glaub, ich könnte meiner Tochter in diesem Fall den Wunsch nicht abschlagen; eben weil wir es uns leisten könnten und ich grundsätzlich finde, dass Reiten ein schönes Hobby ist. Vielleicht spielt da auch meine eigene Kindheit mit, ich wollte so gerne reiten gehen und meine Eltern konnten es sich eben nicht leisten. Grundsätzlich bin ich aber bei dir, es ist absolut nicht nötig, Kindern jeden Wunsch zu erfüllen.
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Und dann noch Social Media / Instagram. Da schaut dieser übermäßige Konsum normal aus (Nagelstudio, Friseur, täglich einen Kaffee und Weckerl To Go etc). Und die jungen Menschen wachsen damit auf 😯.
Ich bin zum Glück dafür nicht anfällig - ich möchte möglichst wenig Zeug haben und das (sinnvolle) Loswerden ist auch sehr mühsam, daher überlege ich mir jeden Kauf sehr gut! 😆
Anders ist es bei Erlebnissen - hätte meine Tochter einen Herzenswunsch für ein teureres Hobby und wir können uns das leisten, dann würd ich es erfüllen.
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Und ich finde, dass es heute im Gegensatz zu früher für jede Schicht einfach extrem viele Möglichkeiten gibt zu konsumieren.
Mir kann niemand erzählen, dass er für seine Kinder keine Kleidung kaufen kann.
Auf vinted kann man sich für wenig Geld hochwertig ausstatten und damit noch was für die Umwelt tun.
Sowas hat es früher nicht gegeben.
Und dieses ganze Spielzeug, was einem überall hinterhergeworfen wird.
Ich muss oft dran denken, dass ich in meiner Kindheit Sticker gesammelt habe.
Wie oft hab ich da am Wochenende gebettelt, dass ich so ein Blatt Sticker mit 4 Stück drauf für mein Album bekomme.
Und jetzt... unsere Schubladen quellen über.
Ausmalbücher mit tausenden Stickern für 3,99 Euro... das kann sich kein Kind unserer Zeit vorstellen, wie das mal war.
Am schlimmsten finde ich, dass man manche Dinge gar nicht mehr einzeln bekommt und damit Massen an Zeug anhäuft.
😃 jetzt wurde mein Nerv getroffen, sorry
Das Thema führt in meiner Familie zu ständigen Diskussionen.
Meine Mutter häuft gerne alles Mögliche an, weil wir früher wirklich kaum was kaufen konnten und jetzt kann sie sich selten bremsen.
Und bringt natürlich auch den Kindern jeden Mist mit.
Und deswegen denke ich auch, dass es uns eigentlich viel zu gut geht.
Das betrifft nicht alle, aber einen Großteil unserer Gesellschaft.
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Dafür geben wir gern Geld aus für Erlebnisse: Reisen, Ausflüge (wobei es da eh viele Angebote wie NÖ Card gibt) etc. Also bei einer Reise überlegen wir nicht was es kostet. Bei hobbies würde ich auch nicht überlegen wenn es leistbar ist.
Wegen reiten: evtl. wäre voltigieren eine alternative? Das ist viel günstiger, da gibt es ebenso Vereine und Turniere, und wenn man in den Stall eingebunden ist kann man sich später auch Reitstunden verdienen. Meine Nichte hat das mit 5 begonnen, jetzt ist sie 12 und liebt es immer noch. Glaub das waren monatlich 50€ oder so für 1-2 Mal pro Woche.
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Wenn meine Oma mir erzählt, dass es zu Weihnachten warme Kleidung gab als sie ein Kind war, dann schäme ich mich richtig. Wir müssen hier aktiv eindämmen und einteilen damit es nicht eskaliert. Erst zu Weihnachten hab ich wieder überlegt wie krank das eigentlich ist. Und man kommt kaum aus.
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Als Reiterin kann ich dir sagen, dass diese Reitstunden „günstig“ sind. Wir zahlen für einen 5er Block für meine Tochter knapp 200€.
Die Tiere müssen erhalten werden und die Reitlehrer müssen ja auch von was leben. Wenn mN sich das vor Augen hält, ist es gar nicht mehr so teuer eig. Zusätzlich ist Reiten für Kinder was Tolles zum Runterkommen und gleichzeitig auch noch Sport u das Lernen mit dem Ungang mit Tieren
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Ich rege mich nicht über Erbe auf, ich stelle es nur fest. Es sei jedem vergönnt.
Uns wurde von der Familie übrigens auch Geld angeboten für unser Haus, als Geschenk. Wir haben dankend abgelehnt, weil wir es allein stemmen wollen. Wir haben die Person gebeten das Geld für die Enkel anzulegen wenn sie’s unbedingt anbringen wollen.
Und ich finde sparen besser als unnötig raushauen.
Wir sparen weil wir frühzeitig in Pension gehen und reisen wollen zB. Finde daran nix verwerfliches.
Aber das ist Luxus.
Es gibt durchaus Familien wo es all diese Optionen gar nicht gibt.
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Ich hab L zum Reiten geschickt, weil sie unbedingt wollte.
FEBS hieß das, weil sie noch zu klein für normale Reitstunden ist.
Was mir wirklich gut gefallen hat: sie hat in der Zeit extrem viel gelernt, weiß alle möglichen Bezeichnungen und kennt jede Menge Pferderassen, hat sich schon ums Pferd und den Stall kümmern dürfen
Ihr hat nicht gefallen, dass es 5 Kinder waren, die sich dann immer abwechseln mussten.
Die übrigen Kinder mussten was spielen.
Das war ihr zu viel nach dem Kindergarten, da hatte sie nicht so Lust.
Und das war mir dann auch zu teuer.
Hab sie wieder rausgenommen und sie wollte auch nicht mehr wirklich
Wir sind im Sommer am Meer in der Nähe eines Reiterhofs.
Da kann sie dann mal Voltigieren ausprobieren, denn um Pferde dreht sich bei uns immer noch alles
Ich selbst hab null Bezug zu Pferden und kenne mich damit auch nicht aus.
Ich fand wirklich gut, dass den Kindern schon früh Verantwortung übertragen wird und sie so viel mitgenommen hat in der kurzen Zeit.
Werde ihr das wohl wieder ermöglichen, wenn sie es gerne möchte.
Aber genau das ist Luxus, wenn man ehrlich ist.
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Wir kommen beide aus Familien, wo der Papa als Alleinverdiener die Familie versorgt und gleichzeitig in der Lage war, ein Haus abzubezahlen. Unsere Mamas waren beide als Hausfrauen bei uns Kindern zuhause. Natürlich wurde dafür mehr gespart, als wir das heute tun und Urlaub gabs bei zumindest bei mir regelmäßig 1x im Jahr erst, als ich schon ungefähr 12 Jahre alt war. Trotzdem wäre das für uns in der heutigen Zeit finanziell undenkbar, nicht weil ich nicht gern bei unserem Zwerg zuhause bleiben würde.
Dementsprechend hatten unsere Eltern auch kein Kapital, das sie uns dazugeben können und wir haben uns unseren aktuellen Lebensstandard komplett selbst erarbeitet.
Wir haben beide relativ lang studiert (als jeweils erste in der Familie), haben zuerst im geförderten Studentenheim, wo wir uns kennengelernt haben, und dann in einer Altbau-Bruchbude, die wir uns nach und nach hübsch gemacht haben, zur Miete gewohnt. Mit dem ersten selbst verdienten Geld hab ich mir mein erstes eigenes Auto gekauft, einen Mazda 3 Bj. 2012, den ich heute immer noch fahre und der aktuell auch unser Familienauto ist, weil er erstens etwas mehr Platz bietet als der Mazda 3 Stufenheck Bj. 2006 von meinem Schatz und weil er zweitens wesentlich besser beinander ist.
Wir wollten uns dieses Jahr eigentlich endlich eine neue, natürlich gebrauchte Familienkutsche besorgen, aber da die Bildungskarenz jetzt abgeschafft wurde (vielen Dank, liebste Regierung! 😠) und ich unseren Zwerg nicht schon mit 1 Jahr in die Krippe geben will, muss ich (oder mein Schatz) jetzt das zweite Jahr ohne Bezüge zuhause bleiben.
Auch wenn wir leicht über dem Durchschnitt verdienen, geht sich das Auto jetzt leider schwer aus, weil fast unser ganzes Erspartes für den Kauf unserer zum Glück sehr günstigen, weil renovierungsbedürftigen Eigentumswohnung draufgegangen ist und der Rest fürs zweite Karenzjahr gebraucht wird. Eigentlich wäre ja auch in der Wohnung noch einiges zu machen (z.B. Bad, Innentüren), aber auch diese Dinge müssen jetzt warten.
Auch wenn wir zwei uralte Autos fahren, die Wohnung nur halb fertig und der Traum vom eigenen Haus mit kleinem Garten noch in weiter Ferne ist, würde ich sagen, dass wir einen relativ guten Lebensstandard haben. Wir leisten uns Lebensmittel in Bio-Qualität und kaufen auch regelmäßig am Bauernmarkt, obwohl es dort teurer ist. Bis auf die letzten zwei Jahre (Renovierung und Schwangerschaft) haben wir uns auch immer mehrere (Kurz-)Urlaube (also meist 1-2 verlängerte Wochenenden im Frühling/Herbst und einen längeren Sommerurlaub) gegönnt. Wir haben seit ein paar Jahren (seit wir zu hibbeln begonnen haben) eine Gesundheitsversicherung, damit wir zu Privatärzten und in Privatkliniken gehen können, und einen kleinen Hund, der ja eigentlich auch Luxus ist. ☺
Und wir haben uns bis jetzt eigentlich nie wirklich Sorgen machen müssen, dass am Ende vom Monat zu wenig Geld da gewesen wäre - zumindest nicht, seit wir beide fertig studiert haben und arbeiten.
Jetzt mit den finanziellen Einbußen durch die Karenz aber zusätzlichen Ausgaben für/wegen unserem kleinen Mann, könnte sich das Blatt allerdings wenden. Wir sind jedenfalls aktuell dabei, unsere monatlichen Fixkosten auf das Nötigste zu reduzieren, um die Zeit gut zu überbrücken, bis wir wieder beide voll erwerbsfähig sind, was ja noch einige Zeit dauern könnte - Elternteilzeit nach der Karenz, evtl. zweites Kind.
Wobei ein zweites Kind wieder finanziell realisierbar sein müsste: nochmal Karenz, irgendwann Umzug, da wir aktuell nur ein kleines Kinderzimmer haben, definitiv ein größeres Auto, etc.
Übrigens würde ich einige von euch durchaus als "reich" bezeichnen, wenn ich eure Beiträge so lese. 😅
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Mir geht es da eher auch darum, nicht zu allem was sie ein Mal erwähnt ja und Amen zu sagen. Das sie auch lernt, sich zu überlegen was sie tatsächlich machen möchte. Natürlich würd sie gern ALLES machen. Das heißt aber nicht, dass ich alles ermöglich muss.
Abgesehen davon hat sie eh schon zwei Aktivitäten jede Woche (Tanzen und Pfadfinder) in diesem Schuljahr. Vielleicht muss sie sich dann im nächsten Schuljahr entscheiden, was sie weiter machen möchte dann werd ich dieses Gespräch innerhalb der Familie nochmal führen aber nicht mit euch.
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Es tut mir leid, du weißt ich mag dich gern, aber das ist sicher kein günstiges Hobby. Da fehlt echt die Relation.
Wenn man mehrere Kinder hat muss man es den andern evtl. auch ermöglichen, dann kommen Kosten wie Ausrüstung und Anreise dazu. Da bist dann schnell bei 500€.
Und 500€ monatlich als Hobby für 2 Kinder? Das ist sauteuer. Egal wie schön es ist.
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Darf ich kurz einwenden?
Das Einkommensabhängige KBG nimmt man ja, dass man entweder nach dem 1. Jahr wieder arbeiten geht, oder man muss es sich halt einteilen. Die Regierung jetzt zu verteufeln, weil wir Österreicher sparen MÜSSEN, find ich nicht in Ordnung. Immerhin ist ja ziemlich viel Schindluder von uns Mamis damit getrieben worden!
PS: Auch ich hab das EKBG genommen, jedoch ohne BK - hab mir einfach die Hälfte jedes Monat weggelegt - ist zwar nicht Sinn und Zweck - geht aber auch!
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Deswegen „günstig“.
Wenn man aber weiß, was Tiere kosten, dann find ich es logisch, dass es eben teurer ist. Natürlich sind 200€ viel Geld. Aber mir ging es darum, den Preis etwas rechtzufertigen. Pferde sins unheimlich teuer in der Erhaltung
Der Karatekurs bei uns zB ist teurer als die Reitstunden. Da versteh ich aber nicht wieso. Beim Reiten versteh ich die Kosten zumindest.
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Sicher! Ich will hier nur keine OT Diskussion zum Thema BK aufreißen. 😅
2 Dinge find ich im Zusammenhang mit der Abschaffung halt sehr schade:
1. Find ich es generell schade, dass die Betreuung der eigenen Kinder so wenig wert ist und dass Frauen heute mehr oder weniger dazu genötigt werden, möglichst schnell wieder arbeiten zu gehen, damit man dann Geld ins System einzahlt, das man aber selber nicht verbrauchen darf, weil man ja zu den "Besserverdienenden" gehört, die gefälligst von ihrem Ersparten zu leben haben. Wie im anderen Post geschrieben, ist das Ersparte halt jetzt zum Großteil in unsere Eigentumswohnung geflossen. Luxus vielleicht, aber ich war es unter anderem Leid, alle 3 Jahre fürchten zu müssen, dass der Mietvertrag nicht mehr verlängert wird und wir zahlen monatlich jetzt genauso viel, wir vorher zur Miete.
2. Find ich es unfair, dass Kolleginnen in den letzten Jahren die Möglichkeit hatten, sich in der Karenz weiterzubilden und mit einer Zusatzqualifikation zurückzukehren, während mir diese Möglichkeit jetzt verwehrt wird, außer ich finanziere mir die Ausbildung selber. Schade, dass ich nicht ein halbes Jahr früher schwanger geworden bin - kann man sich ja so toll aussuchen.
Sorry, hab fertig gegrantelt. 😅
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Dann würd ich natürlich das auch lenken und nicht alles finanzieren.
Konkret reiten forcieren wir z.B. sowieso nicht, weil es mMn sehr gefährlich ist und da wirklich schwere Unfälle passieren. Die Tiere sind einfach unberechenbar. Aber natürlich kann bei vielen Sportarten was passieren - ich bin da einfach überängstlich. 🫣
Bildungskarenz war ja schon immer ungerecht, weil es eben vom Arbeitgeber abhängig war, ob es gewährt wurde oder nicht.