Väterkarenz oder Papamonat

pfauchypfauchy

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bearbeitet 30. 08. 2010, 10:51 in Karenz & Rechtliches
Wie steht ihr eigentlich zu dem Thema Väterkarenz oder Papamonat. Ich weiß, es ist meist aus finanziellen Gründen nicht machbar, aber was wäre wenn? Würden das die Väter wollen, wollen das die Mütter überhaupt?
Bei uns war es so, dass mein Mann bei unserer Tochter auf Grund seines Studiums (er ging "nur" am Wochenende arbeiten, wir hatten was gespart und ich habe von zu Hause aus gearbeitet) ihre ersten 18 Monate sehr intensiv mitbekommen hat, ihre ganze Entwicklung genau mitverfolgen konnte und auch eine sehr intensive Bindung zu ihr aufgebaut hat (da war ich sogar manchmal eifersüchtig, weil sie so ein Papakind war und ist ;) - sie sagt heute noch recht häufig Papa zu mir - ich mein dann halt nur, ja, aber ich bin die Mama).
Bei unserem Sohn ging er schon arbeiten und konnte die Entwicklung nur am Rande mitverfolgen - da hat mein Sohn eine engere Bindung zu mir (auch wenn mir klar ist, dass die meisten Mädchen Papakinder sind und es bei den Buben umgekehrt ist) und auch die Vater-Kind Bindung war nicht so schnell da wie bei unserer Großen.
Mein Mann sagt auch jetzt noch recht oft, wie froh er darüber ist, dass er bei unserer Großen alles mitbekommen hat, weil beim Kleinen war es halt so: aha, er kann sich schon umdrehen, krabbeln, laufen usw... (aber die Schritte bis dahin hat er leider nicht erlebt).

Kommentare

  • Mein Mann hat sich vor der Geburt unserer Tochter schon freigenommen. 8etwa eine Woche vor dem termin) Töchterchen kam eine Woche nach dem termin, aber er war dennoch zu hause. Den ersten monat danach, ist er auch fast ständig zu hause gewesen - so bekam er das ganz intensiv mit. Dann ist er wieder arbeiten gegangen, und kam eben nur Abneds heim, aber dennoch hat er Dinge nicht so intensiv mitbekommen, wie ich!

    Beim Sohnemann war es ähnlich, er war gut 3 Wochen nach der Geburt zu Hause. und dann wieder arbeiten... So geht es auch recht gut... dennoch "versäumen" Papis einiges von den Kids... aber dank Fotoapperate und Co können sie ja vieles dennoch sehen!
  • bearbeitet 31. 08. 2010, 11:37
    Hallo

    Also mein Mann bleibt nach mir noch zwei Monate zuhause bei der kleinen !! Wir können uns auch nur die zwei Monate leisten aber das werden wir schon schaffen er will halt auch mehr zeit mit seiner Tochter verbringen !! Mal schaun wie das dann wird weil im Moment sieht er die kleine nur am Wochenende wegen seinem Beruf !!
    Aber ich bin froh das es den Vaterkarenz auch gibt es gibt sicher nicht viele die sich es leisten können aber sicher viele Männer die es gerne machen würden !!
  • meiner hätte das sicher gerne gemacht, aber in seinem job nicht möglich, er wäre sofort weg vom fleck gewesen. wir leben das altmodische system, er arbeitet und bringt geld, ich bin hausfrau und gibs aus ;-)

    aber trotzdem ist die bindung sehr stark zwischen großer tochter und ihm, stärker als bei mir und ihr. find ich aber total schön und bin stolz auf meinen mann wenn er viel mit ihr macht.
  • HelmutHelmut

    3

    bearbeitet 2. 02. 2011, 11:28

    Hallo,


    habe Heute eure Beiträge gelesen – finde ich nicht nett. Eure Männer sollten in Karenz gehen und nicht Ausreden suchen.Ich bin Angestellter und bin für 6 Monate derzeit zu Hause. Ich stimme zu, dass es ein steiniger Weg war bis zur Karenz und derzeit auch noch (in der Arbeitswelt). Ja und danach sicher auch.


    Meiner Meinung nach, liegt es wirklich noch an der Wirtschaft – große Kampagnen werden gestartet „Nur starke Männer gehen in Karenz“ so ein Blödsinn. Zuerst muss es ein Umdenken geben in der Gesellschaft (alt denkendes Österreich), dann die Kampagne.


    Mir gefällt es in der Karenz (erstes Monat vorüber :( ) 

  • Also ich bin sowohl für Väterkarenz als auch für die Einführung eines Papamonats. Mein damaliger Lebensgefährte war allgemein recht viel zu Hause - damals noch am Konservatorium studiert + geringfügig gearbeitet. Das war für mich eine Erleichterung und für ihn eine wichtige Erfahrung, wobei ich sagen muss, dass er das wirklich als selbstverständlich betrachtet hat und sich nie zu schade war, um drei Uhr morgens mit unserem unruhigen Mädchen eine Runde ums Haus zu gehen, damit sie einschläft... ;-)

    Später war er dann auch 6 Monate in Karenz, wobei er nicht die ganze Zeit zuhause war - er hat bloß so wenig zuverdient, dass er offiziell in Karenz gehen konnte. So konnten wir das Kinderbetreuungsgeld die vollen drei Jahre beziehen und ich bin nach einem Jahr Karenz wieder arbeiten gegangen. Auch das war gut so - ihm war es immer wichtig, viel Zeit zuhause zu verbringen und mir war es wichtig, auch arbeiten zu gehen und mich beruflich weiterentwickeln zu können.

    Ein diesbezügliches Umdenken in der Gesellschaft wäre da wirklich wünschenswert - ich glaube, viele Männer unterschätzen, welche Erfahrung sie sich selbst damit nehmen. Natürlich entsteht eine andere Bindung zum Kind, wenn man eine zeitlang die hauptsächliche Betreuung übernimmt. Zudem entsteht auch eine andere Wertigkeit - "nur" Hausfrau oder Hausmann zu sein ist ja, wie die meisten hier sicher wissen, mit viel Arbeit und Hingabe verbunden. Auch das unterschätzen viele - sowohl Frauen (die dann mitunter überfordert sind) und Männer (die den Aufwand nicht selten weder wahrnehmen noch zu schätzen wissen).

    Und ich glaube auch, dass viele Argumente bezüglich Wirtschaftlichkeit etc. Ausreden sind. Nicht immer, da möchte ich nicht schwarz-weiß-malen, aber ich glaube, oft fehlt der Wille, nicht die Möglichkeit.
  • Kann Helmut und Towanda nur zustimmen. Es geht in Österreich primär nur um schwache Ausreden. Jede Familie kann es sich leisten wenn sie es wollen. Ich gehe gleich ins Karens 2 Monaten. Wird sicher interessant sein (und sicher nicht einfach).

    Es war wohl kompliziert mit allen Papiere usw. aber 1-3 Monaten ist nie ein Problem wenn man nur ganz genau mit dem Arbeitsgeber ALLES in Detail plant. Bin selbst Unternehmensberater und Projektmanager, also nicht ganz einfach aber wenn man will.....dann geht es.

    Das Hauptproblem in Österreich ist einfach dass wir hier ein bisschen in der Steinzeit leben (Man arbeitet, Frau kocht.....) und so lange das so ist, wird es immer "unmöglich" sein. Ja, ich bin Ausländer (sieht man eh auf meinem Rechtschreibung oder?) bzw. Schwede. 

    Das einziege war mir stört sind die ganz sinnlose Karenzmodellen hier. Es gibt zwar 5 Modelle aber nur die 14 Monaten Gehaltsabhängig kommt für uns in Frage. Wir sparen viel Geld somit wir mindestens 18 Monaten daheim bleiben können weil 14 Monaten altes Baby in der KIGA ist zwar möglich aber vielleicht nicht ganz optimal.

    Jaja, 6 Wochen noch, dann Karenz! Will man, dann geht es.
  • @Michael: finde ich wirklich toll, dass du zu Hause bleibst - das wird sicher eine wunderbare Zeit :)
  • Bei uns war es so, dass mein Mann aus beruflichen Gründen nach der Geburt sehr, sehr wenig Zeit für meinen Julian gehabt hat. Dadurch ist so gut wie alles an mir hängen geblieben. Das hat auch zur Folge dass mein Kleiner sehr an mir hängt. Mein Mann ist dann zwar vier Monate in Karenz gewesen, aber das hat den beiden leider auch nicht zu einer festeren Bindung verholfen. Wenn ich bei der Tür rausgehe und er bei Papa bleiben soll gibt es immer ein großes Heulkonzert. Er mag auch nicht vom Papa getragen werden und kuscheln will er sowieso nur mit mir. Das ist zwar schön aber oft auch sehr, sehr anstrengend. Ich habe immer versucht und versuche es immer noch ihn beizubringen, dass der Papa genauso lieb ist wie die Mama und dass er genauso gut für ihn da ist wie ich, aber bis jetzt hat es leider nicht viel gebracht.
  • kommt bei uns nicht in Frage!
  • Ich würde diese Diskussion gerne wieder heraufholen. Vielleicht kann mir wer helfen. Wie schaut das eigentlich mit dem Kündigungsschutz nach der Karenz aus? Ich habe mal gehört das der Kündigungsschutz immer auf den letzten Karenzbezieher fällt.
  • Das mit dem sich Leisten können wär bei uns kein Problem, aber wir haben dann an die Zukunft gedacht. Der Job meines Mannes wäre nach der Papazeit sicher weg und dann hätten wir auch nix davon, wenn er einen längeren Arbeitsweg oder keine Arbeit hat. Leider!
    Wie das mit dem Kündigungsschutz ist, weiß ich auch nicht.
  • PaminaPamina

    45

    bearbeitet 30. 07. 2012, 15:05
    Meines Wissens nach gilt der Kündigungsschutz jeweils bis vier Wochen nach Ende der Karenz (und zwar für beide Karenzbezieher, denke ich)
  • Das mit den 4 Wochen bis Ende der Karenz hab ich auch schon gelesen, aber ist es nicht so das es einen Kündigungsschutz mit Anspruch auf Halbtagsarbeit gibt. Ich bin echt zu blöd mir das aus dem Internet rauszulesen. Da ist alles so schwammig beschrieben. Werd so oder so jetzt mal auf die AK fahren und mich erkundigen. Bei mir gehts ja auch um die Berechnung des Einkommensabhängigen Karenzmodels. Ich will ja nur das Einkommensabhängigen Karenzmodel nehmen aber 2 Jahre zu Hause bleiben, bzw einen Zeitraum mein Mann. Es soll ja auch möglich sein einen Monat zu überschneiden. Wäre natürlich ideal, vor allem für uns. Aber wie gesagt, da müssen wir uns vorher gut informieren.
  • Ich hab das längste Karenzmodell gewählt und da mein Mann selbständig ist, hat er sich 5 Monate so eingeteilt, dass ich einen Buchhaltungskurs besuchen konnte, sodass ich ihm seither die Buchhaltung machen kann... Außerdem hatte ich ein wenig Abwechslung und die Beziehung zwischen Vater und Sohn wurde enorm gestärkt! Beim nächsten Kind möchte er auf jeden Fall auch wieder ein paar Monate zuhause bleiben!
    Und für mich hat es den Vorteil, dass er die Arbeit als Mutter viel mehr würdigt als er das zuvor getan hat ;-)
  • ja michael ich muss dir leider recht geben, wir leben hier in der steinzeit!!!

    diese karenzmodelle sind total unflexibel und ungerecht

    jemand der erfolgreich ist im beruf wird durch zuverdienstgrenze genötigt sich die papamonate selbst zu finanzieren

    mein mann ist ein einzelunternehmer und ich möchte wissen welcher unternehmer mit einem monatl. einkommen (zuverdienstgrenze) von 1350 euro BRUTTO überleben kann???? oder sollen wir in etwa die firma zusperren und die angestellten vorübergehend aufs arbeitsamt schicken?

    diverse gesellschafter können sich gehaltsmäßig noch einigermaßen helfen aber kein einzelunternehmer

    meiner meinung nach müsste es selbstverständlich sein ohne irgendwelche grenzen wenigstens 2 monate für die väter zu ermöglichen (wir haben ja auch geld für die griechen und den rettungsschirm da ist sowas doch eine kleinigkeit gg)

    mein mann freut sich schon sehr auf seine selbstfinazierten papamonate und ich bin froh dass er trotz finanzieller einbußen diese zeit nutzt, die durch nichts zu ersetzen ist!!!!
  • ja genau und fast hätte ich es vergessen:

    ich denke auch wir frauen sollten es den männern gönnen bzw. zutrauen, dass sie das bestimmt genauso gut machen wie wir selber!!!
  • Das mit der Väterkarenz ist sowieso so eine Sache. Wir arbeiten beide in einer großen Firma. Ich glaub da lässt sich das eventuell noch einrichten das ein Mitarbeiter mal 4 Monate weg ist. Aber was macht den ein 3 Mann Betrieb? Der kann ja nciht 4 Monate wen einstellen und danach wieder entlassen.
    Meiner Meinung nach gehört das alles besser durchgedacht. Grundsätzlich bin ich voll dafür das die Männer auch Ihren Beitrag leisten. Ist ja nur von Vorteil wenn die Kinder nicht nur auf die Mama fixiert sind
  • Mein Mann ist jetzt die letzten 10 Monate in Karenz! Er wollte unbedingt gehen! zuerst dachten wir es geht halt nur so: ich 30mon, er dann 6mon! aber als wir uns dann erkundigten war er sofort feuer und flamme früher zu gehen!
    war/ist für mich eh besser, denn ich bin kindergärtnerin und kann so gleich mit kiga-beginn anfangen und nicht erst 2monate später! und vom verdienst her ist es so, dass ich sowieso mehr gehalt bekomme!
  • Also mein Mann wäre hoffnungslos überfordert alleine daheim ;-)
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