Hallo liebe Mamis und werdende Mamis,
ich würde gerne eure Erfahrungen betreffend Beschäftigungsverbot bzw. längeren Krankenstand in der Schwangerschaft gehört.
Zu meiner jetzigen Situation:
Ich bin nun in der 20. SSW und leide seit 3 Wochen trotz Physiotherapie und Manipulation durch den Orthopäden an starken Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Ich habe einen vor 8 Jahren diagnostizierten doppelten Bandscheibenvorfall sowie eine Osteochondrose und habe nun die Beschwerden wie damals, bloß um ein vielfaches schlimmer. Mein Bein wird teilweise total taub und ich kann keine 2 Stunden sitzen ohne Schmerzen, nicht lange stehen, gehen usw. Dadurch ist es mir nicht möglich meinen Job im Büro auszuüben, da ich alles nur im Sitzen verrichten kann und für meine Kolleginnen gar keine Unterstützung bin in meiner Situation. Der Chef hat mich dann schlussendlich nach Hause geschickt und gemeint ich soll solange ich Schmerzen habe auch zu Hause bleiben. Er möchte es nicht verantworten, dass etwas passiert.
Meine Gyn hat gemeint, dass ich mit dem Orthopäden sprechen soll wegen einem Beschäftigungsverbot. Dieser glaubt aber nicht, dass es am Bandscheibenvorfall liegt und drängt dazu eine Infiltration zu machen und möchte mir unbedingt Schmerzmittel verabreichen. Dies habe ich dankend abgelehnt. Weiters hat er mich auch zum MRT geschickt, jedoch sagte mir der Radiologe im Röntgenzentrum, dass er es nicht machen würde, wenn es nicht zwingend erforderlich ist.
Da ich jetzt schon länger im Krankenstand bin, hat mich die Krankenkasse bereits eingeladen und mit 14.02.2016 gesund geschrieben, obwohl ich laut orthopädischen Befund zumindest bis Ende dieser Woche zu Hause bleiben sollte und bei Besserung wieder arbeitsfähig wäre. Die nette Ärztin bei der GKK meinte, wir gehen mal davon aus, dass es mir besser gehen wird und schrieb mich wieder ab. Am Montag ging ich wieder zum Hausarzt und ließ mich wieder krank schreiben, da ich nach wie vor Beschwerden habe und soll nun wieder am Freitag zur Kontrolle bei der GKK. Ich gehe mal davon aus, dass mich die Dame wieder gesund schreiben wird.
Ich habe am Freitag ebenfalls einen Termin bei einem anderen Orthopäden, da ich mir einfach eine zweite Meinung einholen möchte.
Dass ein Beschäftigungsverbot wegen Rückenschmerzen nicht erteilt wird, habe ich bereits mehrfach gehört, aber wie war das bei euch mit einem längeren Krankenstand mit der Krankenkasse?
Danke schon einmal für eure Erfahrungen
Kommentare
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Die GKK hat von mir immer aktuelle Befunde und eine Stellungnahme vom Psychiater bzw Behandlungsnachweis vom Psychotherapeuten gebraucht bzw Arztbrief vom KH. Danach erfolgte eine Krankschreibung problemlos.
Zu diesem Zeitpunkt war ich aber NICHT schwanger!
Mein Mann ist selber Arzt und infiltriert mich auch regelmäßig im LWS Bereich. Davor brauchst du absolut keine Angst haben! Das Xyloneural ist das gleiche Medikament, dass bei lokalen Betäubungen gespritzt wird. In den ersten beiden Sekunden, wenn man es dir verabreicht, fühlt es sich an wie ein Bienenstich, dann tritt sofort die betäubende Wirkung ein. infiltrieren kann man den Nerv, Muskulatur, Gelenke, Triggerpunkte, Akupunkturpunkte, etc - diese Art der Behandlung heißt Neuraltherapie.
In der SS übrigens ein Gottessegen, weil es nur lokal wirkt, dich aus deiner Schonhaltung rausbringt und durch die richtige Haltung dann dein Körper zur Selbstheilung anregt. Man kann auch Xylo und Cortison mischen - dann wirkt es besser bei Entzündungen.
Mein Mann infiltriert mich alle 4 Wochen ca, immer dann, wenn ich merke, dass ich Schmerzen bekomme. Ich will mich nämlich ungern mit Mexalen zupumpen - vor allem wirkt das Xylo nur dort, wo es hingeströmt wird und geht nicht weiter zum Baby!
Lass dich auch tapen! schmerzkreuz mit Verlängerung über den Hintern ist auch toll.
Meine Diagnose ist übrigens Bandscheibenvorfall L4/L5, neurologische Ausfälle rechts, dauernde Taubheit/Gefühlsstörungen große Zehe rechts inkl Vorfuß.
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Zudem kannst du das ja bei der GKK als Argumentationsgrundlage nehmen für einen längeren KS.
Physiotherapie unbedingt parallel machen!!!
Massage und Moorpackung sind auch zu empfehlen.
Wenn du nämlich nichts machst/machen lässt, wird die GKK irgendwann auf stur schalten.
Achtung: Schau, dass du nicht in den vollen Krankengeldbezug kommst - das ist nur ca 80% von deinem netto + Nachzahlung der Steuer beim nächsten Lohnsteuerausgleich!
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Wie es morgen mit dem KS weitergeht und was die GKK sagt, muss ich schauen bzw. ob es ihnen reicht, dass ich in Therapie bin.
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Wenns nicht besser wird, würde ich mir einen kompetenten neuraltherapeuten suchen, der auch wirklich diese Zusatzausbildung gemacht hat und mit ihm darüber sprechen - denn ja, von speziell geschulten Ärzten ist diese Art der Behandlung die sinnvollste bei unserer Diagnose.
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ich schließe mich dem Thread mal an mit ein paar Fragen.
Meine Frauenärztin meinte, sie könne mich nicht freistellen, ich müsste über den Hausarzt mich zu einem Amtsarzt verweisen lassen, der das dann überprüft.
Sie meinte aber auch dass sie das erste Mal mit dem zu tun hat.
Mir kommt das etwas komisch vor, ich hatte einige Freundinnen die direkt vom FA freigestellt wurden.. Wenn ich zum Amtsarzt gehen muss kann ich es eh vergessen weil es bei mir psychischer Druck (Mobbing) und in Folge dessen jedes Wochenende Migräne bedeutet.
Musstet ihr auch direkt zum Amtsarzt? Wenn ja, hat euch der FA etwas mitgegeben?
LG und danke!
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Ohne amtsarzt geht es (meines wissens) nicht mehr!
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Wegen Mobbing kannst du dich höchstens krank schreiben lassen.
Gibt es einen Betriebsrat in deiner Firma?
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denke auch das "mobbing" da keine rechtfertigung ist (weiß ich aber nicht im detail)
https://www.wko.at/Content.Node/Service/Arbeitsrecht-und-Sozialrecht/Arbeitsrecht/Mutterschutz--Elternkarenz-und-Elternteilzeit/Beschaeftigungsverbot.html
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Gravierende Erkrankung im psychiatrischen Bereich kann ich mir schon vorstellen. Wir reden hier aber garantiert von einer schweren Depression, SMG und sonstigen Erkrankungen und mehreren Aufnahmen in der Psychiatrie. Daher sag ich mal so frei heraus: nein, wegen Mobbing wirst du garantiert nicht in den vorzeitigen Mutterschutz geschickt.
Auch ein Hausarzt kann doch nicht ewig krank schreiben - du wirst zur Chefärztin gehen müssen um dich dort zu rechtfertigen. Wenn sie dich gesund schreibt, musst du erst wieder arbeiten.
Also mein Rat: arbeiten bis zum Mutterschutz um keine finanziellen Einbußen zu haben, mit Chef und Betriebsrat reden und alles schriftlich festhalten, was zu dir gesagt wurde
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der Facharzt muss das Schreiben an den Amtsarzt mitgeben... in deinem Fall ist aber der Gyn nicht der Facharzt sondern der Psychologe!
dein Gyn kann dir somit nix schreiben.
dein Hausarzt muss dich an einen Psychologrn überweisen und der wiederum könnte - wenn er es so einschätzt - ein Schreiben für den Amtsarzt aufsetzen
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Ich seh schon es ist recht hoffnungslos. Mittlerweile weine ich jeden Tag nach der Arbeit weil ich nicht mehr ein und aus weiß. Meine Chefin macht mir immer mehr Druck, ich muss "vorarbeiten" für die Zeit wo ich nicht da bin. 3x die Woche muss ich berichten was ich arbeite und was ansteht, und wenn es nicht genug ist (egal ob ich zb gerade krank war) dann gibts nur noch mehr Druck.
Letzte Woche hätte ich zum Arzt gehen müssen, sie hat es nicht erlaubt, weil mein Kollege an dem Vormittag verhindert war (aus einem privaten Grund) - mittlerweile muss ich auch drum "betteln" dass ich zum Arzt gehen darf. Ich habe wirklich das Gefühl dass sie mich immer mehr in die Ecke drängen.
Und es is noch sooo lange. Selbst wenn ich 3 Wochen im Krankenstand bin muss ich trotzdem wieder zurück. Der Mutterschutz beginnt mit Jahresende.
Ich bin verzweifelt.
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Lass dich nicht unterkriegen. Bis Jahresende ist es nicht mehr so lange!
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Wenn du schon so weit bist, dass du jeden Tag weinst, dann wird's höchste Zeit für einen Krankenstand.
Geh zu deinem Hausarzt, erkläre deine Situation ( dabei wirst du sicher Tränen vergießen, aber das muss sein! ) und lass dich krank schreiben. Der soll dir eine Überweisung für den Psychologen bzw. Psychiater geben. Da gehst dann hin und der wird den Ernst der Lage erkennen und entweder bleibst du bis zum Mutterschutz in Krankenstand, oder er setzt dir ein Schreiben auf damit du in Vorzeitigen Mutterschutz gehen kannst. Zwischendurch musst halt auf die GKK um die Befunde vom Psychologen vorzulegen.
Lass die Arbeit Arbeit sein und schau auf dich! Du und dein Baby seid jetzt am Wichtigsten! Alles was du fühlst, fühlt es auch.
Glaubst du, dass sich irgendwer bei dir bedanken wird, dass du immer da warst? Was, wenn irgendwas passiert und die SWS in einer FG endet? Glaubst du, dass die Arbeit dann für dich da ist? Entschuldige die harten Worte, aber wir haben um Schwanger zu werden einen langen, sehr harten Weg mit künstlicher Befruchtung gehen müssen. Ich wurde während einer der Behandlungen gekündigt weil mein Kinderwunsch durchgesickert ist.
Alles Gute!
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Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass deine Ärzte den Ernst der Situation begreifen und dich entsprechend krankschreiben bzw du in vorzeitigen Mutterschutz kannst.
Bis dahin (es wird ja noch dauern) und nichts desto trotz, auch wenn das unlogisch klingt: Mach deine Arbeit weiterhin ordentlich und gewissenhaft, soweit dein körperlicher Zustand es zulässt. Das mit dem Vorarbeiten ist natürlich Quatsch und Schikane, aber das was du machst soll so gewissenhaft wie bis jetzt auch üblich gemacht werden. Bringe für jeden Krankenstandstag ein ärztliches Attest, auch wenn das nach Dienstvertrag oder "Hausbrauch" erst zB ab 3 Tagen erforderlich wäre. Halte an "gesunden Tagen" deine Arbeitszeiten ein. Am besten zeichnest du sie per Hand für dich persönlich auch auf. Für den Fall, dass du mal über unerlaubte Überstunden diskutieren musst. Läster nicht mit vielleicht nicht ganz vertrauenswürdigen Kollegen über das was dir hier widerfährt. Dafür gibt's das Forum hier. Ihr seid ein kleiner Betrieb, da spricht sich sowas schnell herum.
Das hat nichts mit kuschen zu tun, sondern ich weiß leider aus meiner beruflichen Erfahrung, dass im äußersten Fall jeder unerlaubte Pups herangezogen wird, wenn's hart auf hart kommt.
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AK Wien Prager Straße (die sind speziell auf Mutterschutz)
Vielleicht können die dir auch nen Rat geben.
Sicher ist es nicht gern gesehen, wenn man im Krankenstand ist, aber fertig machen lassen, braucht man sich auch nicht. Freistellung gibt es in solchen Fällen denk ich nicht mehr
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@Eisbärchen: das ist ja furchtbar!!! Unglaublich was sich manche Betriebe leisten.
Ich habs auch keiner Menschenseele gesagt dass wir ein Kind wollen. Meine Chefin erzählt nun in der Firma (also die mit 300 Beschäftigten) dass das ein Unfall war. Weil sie es nicht ertragen kann dass ich freiwillig von diesem Betrieb weg sein möchte, egal ob das nur zeitbedingt ist.
Ich war gestern beim Hausarzt, er hat mich einstweilen 2 Wochen krank geschrieben. Morgen gehe ich zum Neurologen der auch Psychiater ist, einerseits wegen Migräne, andererseits wegen dem psychischen Druck. Ich glaube nicht dass es die große Erkenntnis bringt aber wir werden sehen.
Danke für den Kontakt zur AK!
Ich halte euch am Laufenden..
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Super, das ist mal ein Anfang! Alles Gute für morgen!
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