Trouble mit Arbeitgeber wegen Stillen

Meine Situation ist folgende:

Ich arbeite in einem chemischen Labor, in einem Monat läuft meine Karenz aus und ich würde Teilzeit wieder zu arbeiten beginnen.
Jetzt stille ich aber noch, deswegen darf ich nicht im Labor arbeiten, sondern müsste eine Bürotätigkeit zugewiesen bekommen.
Heute hatte ich ein Gespräch mit meinem Arbeitgeber, in dem er mir im Prinzip gesagt hat, er hat so keine Arbeit für mich.
Ich muss entweder abstillen oder länger in Karenz bleiben (natürlich hat er das nicht so deutlich gesagt, weil er mich ja zu keinem von beiden zwingen kann!).

So, jetzt kann ich natürlich sagen, is mir ja wurscht, is sein Problem, ich bin rechtlich wunderbar abgesichert.

Aber es gibt 2 kleine Dinge, die nicht so toll sind:
1. in meinem Arbeitsvertrag steht, dass er mich theoretisch an den anderen Standort, nach Schwechat, versetzen kann. Laut AK muss er dazu aber nachweisen, dass er in Wien keine Arbeit für mich hat - keine Ahnung, wie einfach das nachzuweisen ist... der Arbeitsweg wäre dann um ein Vielfaches länger und mühsamer.
2. wenn ich dann mal angenommen in Wien im Büro meine 20 Stunden arbeite, weil ich sag, das steht mir zu, ich mach das, kommt das typische Frauenproblem dazu: die werden mich hassen und mich das spüren lassen und auf das hab ich keine Lust!

Nur der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die ersten 4 Monate (April-August) mein Mann in Karenz gehen wird (würde) und ich somit keinen Anspruch auf Elternteilzeit hab. Wenn also mein Arbeitgeber dann jegliche Zusammenarbeit verweigert, würde ich diese 4 Monate 40 Stunden arbeiten (was für den AG natürlich das absolute Horrorszenarium darstellt...).

So, warum habe ich das überhaupt geschrieben? Zum Einen bin ich natürlich dankbar für alle Ratschläge und Tipps von den Experten hier bzw. vielleicht gibt es ja jemanden, der Erfahrung hat mit genau dieser oder ähnlicher Situation. Und zum anderen möchte ich "warnen", was alles für Probleme auf einen zukommen können, ich hab mich zwar viel informiert im Vorfeld, aber an das hab ich trotzdem nicht gedacht.
Admin

Kommentare

  • Ja leider ist es immer so eine sache ... schön wenn man rechtliche Ansprüche hat aber diese dann durchzusetzen ist nicht leicht. Vor allem wenn man weiterhin seinen Job behalten möchte.
    Durftest du denn als schwangere noch dort im Labor arbeiten? Vielleicht könnt ihr die gleiche regelung treffen wie damals?

    Und wäre abpumpen eine Möglichkeit di für dich/euch in frage kommen würde?
  • Es kommt halt auch darauf an, mit welchen Substanzen du arbeitest. Bin ja auch in einem Labor, bzw. war es, da ich ja mittlerweile schwanger bin, aber bei mir sind so gut wie keine gefährlichen Stoffe und wenn kann diese Arbeit auch von Kollegen durchgeführt werden. Wobei das bei mir jetzt sowieso anders sein wird, da meine Stelle bereits nachbesetzt wurde.

    Vielleicht sicherheitshalber mit der AK reden?
  • danke für eure Antworten!

    @claudsch1980 Job behalten wäre eh kein Problem, hab ja Kündigungsschutz wegen der Elternteilzeit (gilt ja 4 Monate vor Beginn der ETZ schon, das würde ja genau passen).

    Als Schwangere war ich im Büro, dem AG ist klar, dass ich dort jetzt wieder wäre. Deshalb meint er ja, er hat da keine Arbeit für mich, das war in der Schwangerschaft schon mühsam, aber da ist halt ein Ende absehbar und wahrscheinlich ist das für ihn "normaler" als die Situation mim Stillen.

    Abpumpen ist kein Thema. Zum Einen dürfte ich, wenn ich dann im Labor arbeite, meinem Kind die Milch eh nicht geben, zum anderen muss ich nicht abpumpen während der Arbeitszeit, weil er mit seinen 1,5 Jahren nicht darauf angewiesen ist - wir stillen ja nicht den ganzen Tag, sondern hauptsächlich am Abend und in der Nacht.

    @Cookie1985 bei mir sind es gefährliche Substanzen, das ist vom Arbeitsinspektorat schon abgeklärt bzw. waren die in der Schwangerschaft da und haben eine Besichtigung und Beurteilung gemacht, die jetzt genauso gilt.

    Bei der AK hab ich schon ca. 5 mal angerufen... wobei mir scheint, in meinem - anscheinend doch recht speziellen Fall - kennen sich nicht mal die zu 100% aus... aber die sind wenigstens auf der Seite der AN, da bekommt man auch ein bisschen emotionale Unterstützung :)
  • Aufdie Gefahr hin jetzt eins aufn Deckel zu bekommen, aber "einfach" abstillen magst nicht? Dein Kind ist ja so gesehen nimma so klein und du stillst auch nicht mehr oft. Und auf die Weise hätte sich das erledigt und du kannst da hin zurück wo du gerne arbeiten möchtest. Ich glaube das wäre es mir persönlich schon wert, die Stillbeziehung nun zu beenden.
    Coppasuse
  • @Fluffy84 ist mir auch schon auf der Zunge gelegen,hab mich aber nicht getraut. =))
    Fluffy84
  • Naja ich dachte mir, die Option liegt eigentlich auf der Hand wenn sie unbedingt da hin zurück will ;). Natürlich muss man einfach wissen was einem wichtiger ist und Prioritäten setzen, das ist eine persönliche Sache.
  • Ich würd versuchen noch mal mit deinem AG zu reden und ihm einen Kompromiss vorschlagen, zB: du stillst noch ein halbes Jahr, in der zeit soll er dich im Büro beschäftigen. Dafür versprichst du dass du dann abstillst und ins Labor zurückgehst. Oder so was in die Richtung.

    Ich persönlich würds ja wie @Fluffy84 und @cora86 sehen - wenn dir der Job wichtig is und du es dir nicht mim AG/Kollegen verscherzen willst dann still halt ab. 1,5 Jahre is nicht so klein. Wenn dir das stillen wichtiger is musst halt die Nachteile in Kauf nehmen...

    Aber ich versteh schon worauf du prinzipiell hinauswillst... Es is eine unangenehme, depperte Situation. Die Rechte am Papier zählen Null - und mit den Arbeitskollegen is es sowieso mehr als nur blöd... Als Mutter (noch dazu Teilzeit arbeitend!) steckt man sowieso immer nur zwischen den Stühlen. Find ich.
    ChaosDeluxe
  • @Fluffy84 @cora86 @kea ja klar, das wäre die einfachste Lösung, sicher hab ich daran gedacht. Aber das geht mir total gegen den Strich, dass ich jetzt nur weil es meinem AG nicht passt, abstille, wo ich an anderen Stellen (Medikamente, Sprüche von Verwandten etc.) so für meine Stillbeziehung gekämpft habe. Versteht ihr das?
    Den Vorschlag von kea find ich auch gut, quasi eine Abstillfrist zu machen, das hab ich meinem AG auch direkt vorgeschlagen, allerdings find ichs gar nicht so leicht, zu einem bestimmten Datum dann abstillen zu müssen :/
    ihr habt eh recht, wir haben (einigermaßen) lange gestillt und man kann sagen, es reicht jetzt schon, aber das WIE find ich so blöd... vielleicht sollte ich mich an anderer Stelle bei den Langszeitstillmamas ein bisschen ausweinen, eigentlich sollte man ja die Arbeit und das Emotionale trennen... ;)
  • Ich denke es geht mehr um den Standort als um die Tätigkeit. Und da versteh ich schon, dass der AG mit weiter entferntem Standort "droht" um die DN unter Druck zu setzen. Weil längere Anreise bedeutet längere Betreuung bei gleichem Verdienst weil das Pendeln dazu kommt.
    Und dass man somit die Wahl hat zwischen Abstillen oder Mehraufwand find ich fies. Weil beim Stillen gehts oft um mehr als um Ernährung. Und dass einen der AG zum Abstillen "zwingen" kann wär für mich ein Eingriff in Privatleben.

    Raten kann ich leider zu nichts. Ich war auch in einer blöden Situation und hab mich zur Kündigung entschlossen.
    Kathy90
  • @frühlingskind hab vorher mit meiner Chefin (eine Stufe unter dem AG) gesprochen und sie meint, in Schwechat gibts noch weniger zu tun für mich, also diese Option schließt sie aus... eh gut für mich eigentlich...

    ja, übers kündigen hab ich auch nachgedacht, aber die AK hat mir eher davon abgeraten, weil ich so genug Rechte hab. Wäre dann also eine rein emotionale Entscheidung, wenn ich sag, ich kann nicht mit den negativen Reaktionen leben, die mir dann jeden Tag entgegenkommen.
  • @haselnuss nein seh ich auch so, bei dir wär kündigen der falsche Weg. Bei mir ging keine Elternteilzeit. Wär fast 60h pro Woche nicht daheim gewesen.
    Wenn Schwechat eh kein Thema ist, dann sitzt eh am längeren Ast. Alles Gute für den Wiedereinstieg!
  • @Haselnuss ich stille zwar noch nicht so lange wie du, weil mein Großer ja jünger ist, aber du darfst dich gerne bei mir ausheulen.
    Helfen kann ich dir leider nicht.
    Ich werde auf jeden Falll so lange stillen, wie wir beide es möchten.
    Die einzige Ausnahme wäre, wenn es dann mit seinem Geschwisterchen nicht klappen würde. Aber mal sehen. Noch ist Zeit bis dahin.
    Er wird jetzt auch nur noch zum Schlafen gestillt, aber auch nur, weil er es sonst nicht braucht...

    Da es in meinem Beruf nicht der Fall wäre, ist es vielleicht schwer zu sagen, aber ich würde deswegen nicht abstillen.

    Wie hättest du es denn prinzipiell "geplant"? Zu stillen, bis ihr beide nicht mehr wollt, oder bis er 2 ist,......
  • Naja... Mein Arbeitgeber greift dauernd in mein Privatleben ein... Allein dass ich arbeiten gehen muss, eine Zumutung!
    sunshine2013
  • @kea haha, stimmt leider auch wieder... ;)

    @PrinzessinMia ursprünglich wollte ich ihn ja mit 1 Jahr abstillen, klassisch... naja, nachdem das dann viiiiel zu schnell da war, hab ich mir keine Pläne mehr gemacht.
    Aber ja, das mit 2. Kind ist schon ein großes Thema bei uns und wird vielleicht doch dann den Ausschlag geben...
  • Ja, war auch mal so von mir "geplant".
    Aber er will noch, also verlangt grad nachts danach und ich mag auch noch nicht aufhören.
    Baby Nummer 2 sollte in 5 Monaten schon da sein...
    Mag jetzt nicht mehr aufhören davor (außer er stillt sich bis dahin eben selbst ab...)...
  • @PrinzessinMia wenn dus geschafft hast, trotz Stillen schwanger zu werden - super :) das wäre meine Wunschvorstellung gewesen...
    Biru25
  • Oje, klappt es bei dir nicht?
    Hat mich eh überrascht, dass es dann doch so schnell ging...
  • @Haselnuss: Nur kurz zum Thema abstillen. Ich habe aufgrund einer Hormonbehandlung für Kind 2 meinen Sohn mit ca. 14 Monate abgestillt. Zu dem Zeitpunkt habe ich noch abends/in der Nacht gestillt. Mir ist es wahnsinnig schwer gefallen - habe ihm gegenüber auch ein sehr schlechtes Gewissen gehabt. Vor allem aber habe ich nach einem schweren Stillbeginn diese innige Zeit mit ihm sehr genossen.
    Zum Glück war diese Zeit des Abstillen für meinen Sohn gar nicht so schwer, wie ich befürchtet hatte. Da habe ich viel mehr darunter gelitten gehabt und war einfach noch nicht soweit und hätte uns noch etwas mehr Zeit gönnen sollen...
    Lg
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