Hallo! Bin neu hier und hab eine Frage:
Darf man eine mündlich zugesicherte Stelle jemanden wieder wegnehmen, nur weil diese Person schwanger ist?
Szenario:
meine Lebensgefährtin und ich wissen seit ca. 2 Wochen, dass wir ein Kind bekommen. Sie ist momentan Lehrerin in Wien, wir kommen jedoch aus dem Burgenland und seit längerem versucht sie endlich einen Lehrer-Job im Burgenland zu erhalten.
Wie es das Schicksal will, hat sie einen Tag nachdem wir von der Schwangerschaft erfahren haben ein Job-Angebot im Burgenland erhalten. Sie könnte bereits in einigen Tagen anfangen und müsse davor logischerweise ihre bisherige Stelle in Wien kündigen. Man muss dazu ehrlicherweise sagen: ihr Onkel (Bruder ihrer Mutter) ist in der Politik und hat dabei auch Beziehungen spielen lassen...
Die Frauenärztin hat ihr geraten, das Jobangebot auf JEDEN FALL anzunehmen...
Wir haben bereits unsere Eltern über die Schwangerschaft informiert - die Mutter meiner Freundin (Schwester vom Onkel) hat zunächst freudig reagiert und ebenfalls gemeint, dass Sie den Job annehmen soll und von der Schwangerschaft "offiziell" (es gibt auch noch keinen Mutter-Kind-Pass) noch nichts wisse bevor Sie die neue Stelle angenommen hat.
Aufgrund des Zuspruchs von Familie und auch Frauenärztin hat meine Lebensgefährtin gestern in Wien gekündigt - diese Woche soll der neue Vertrag im Bgld unterschrieben werden. Zuhause wieder angekommen, sagt ihr ihre Mutter, dass sie ihren Bruder (Onkel meiner Lebensgefährtin) über die Schwangerschaft informieren wird, weil dieser sich so sehr für Sie eingesetzt habe und sie es ihm nicht verheimlichen will. Sie meint, an der mündlich zugesicherten Stelle wird sich trotzdem nichts ändern. Dennoch können wir nicht sicher sein und wir befürchten, dass meine schwangere Lebensgefährten schlussendlich ganz ohne Job dasteht! Weil durch die Kündigung in Wien ist sie für Wien als Lehrerin sozusagen "gesperrt". Sollte es mit Bgld. jetzt trotz Zusage nicht klappen haben wir ein Problem...
Das pikante daran: wir sind auch gerade dabei unseren Wohntraum zu verwirklichen und haben einen Kredit aufgenommen. Dass die werdende Oma somit die finanzielle Sicherheit ihres Enkelkindes aufs Spiel setzt und riskiert, dass ihre eigene (schwangere) Tochter ohne Job dasteht, ist ihr herzlich egal. Sie meint "sie ist moralisch verpflichtet ihren Bruder (Onkel) über die Schwangerschaft zu informieren".
1. Wir sind der Meinung es geht zum jetzigen Zeitpunkt NIEMANDEN etwas an ob wir ein Kind bekommen - wir haben lediglich unsere Eltern darüber informiert (im Nachhinein wohl auch ein dummer Fehler von uns)
2. Das eine (Schwangerschaft) ist absolut privat und das andere (Job-Angebot) ist Beruf... soweit ich weiß, ist meine Lebensgefährtin zum jetzigen Zeitpunkt nicht verpflichtet ihre Schwangerschaft ihren (zukünftigen) Arbeitgeberbekanntzugeben.
3. Wir sind extrem enttäuscht, dass die kommende Oma riskiert, dass ihre schwangere Tochter womöglich ganz ohne Job dasteht, v.a. mit der finanziellen Last die wir durch unser Wohnbau-Projekt haben.
4. Einerseits können wir die "moralische Sicht" von ihr verstehen, andererseits ist es purer Zufall, dass dieses Job-Angebot endlich kam als wir von der Schwangerschaft erfahren haben. Aber prinzipiell hat sie nicht das Recht, über die Schwangerschaft ihrer Tochter zu berichten.
Ich hoffe ihr könnt unseren Unmut verstehen und ich bitte um (ehrliche) Meinungen und Tipps.
Kommentare
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Rein arbeitsrechtlich ist deine LG nicht verpflichtet, ihre SS zu melden - selbst im 8. Monat könnte sie noch behaupten, nur zugenommen zu haben. Moralisch ist es vielleicht nicht ganz einwandfrei, aber es gibt genügend Frauen, die zu dem Zeitpunkt noch gar nichts von einer SS wissen. Ich würde der Mutter die Meinung geigen und den Job annehmen!
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Kenn mich im Lehrer System nicht so aus, aber klüger wäre vermutlich gewesen, bis zum Mutterschutz in Wien zu arbeiten, weil danach ist sie eh mal für eine gewisse Zeit weg! (Hat also auch von der Stelle im Bgld nichts) Und tja: sobald jemand von der Schwangerschaft weiß, sind Ratschläge, Vorschläge, Meinungen etc der anderen schnell mal da B-) aber was sie Oma macht ist sicher nicht ok! Für mich jedenfalls nicht...
In welcher Woche ist denn deine Lebensgefährtin? Warum gibt es noch keinen Muki Pass?
Alles Gute für die Schwangerschaft!
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Ich an ihrer Stelle würd meiner Mama da ordentlich drüber fahren und auch ihr Konsequenzen aufzeigen. Sie hat auch eine moralische Verpflichtung gegenüber ihrer eigenen Tochter.
Was wenn die Schwangerschaft nicht gut ausgeht (was wir natürlich nicht hoffen)? Wills dann verantwortlich dafür sein, dass ihr extreme Schwierigkeiten habt?
Es gibt sososo viele die erst ab 12+0 dem AG von der Schwangerschaft berichten.
Schließ mich an. Meinung geigen (sowas privates hat die werdende Oma nicht weiter zu sagen) und Job annehmen. Wer weiß, wies weiter geht.
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Nur auf die mündliche Zusage würde ich mich nicht verlassen.
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Sie konnte nicht bis zum Mutterschutz in Wien arbeiten, weil sie muss bereits nächsten MO (3.10.) ihren neuen Job antreten... daher musste sie auch jetzt schon kündigen. Bei Lehrer gibt es keine Kündigungsfrist... man kann sofort die neue Stelle antreten.
Ja wir sind total verärgert und haben auch beide der Mutter die Meinung gegeigt, nur leider war sie total stur und uneinsichtig... sie meinte "aus moralischen Gründen MUSS sie es ihren Bruder weitersagen". Ich frag mich nur: wo bleibt die Moral gegenüber ihrer schwangeren Tochter!?!?!
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Allerdings gibt es keine Konsequenzen wenn man es nicht tut.
Gleichzeitig darf man als Schwangere nicht diskriminiert werden, also darf das Stellenangebot nicht zurück gezogen werden nur weil sie schwanger ist. Das ist natürlich ebenfalls schwierig zu beweisen wer was wann gewusst hat etc.
Am einfachsten wäre doch den Onkel anzurufen und zu bitten die Schwangerschaft geheim zu halten?
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@Admin bitte meinen Account bzw. Beitrag löschen. Danke