Es hat Zeiten gegeben, in denen ich mich voller Selbstmitleid und Verzweiflung gefragt habe: Warum muss ich mir von morgens bis abends den Hals wund schreien - und es hört trotzdem keiner auf mich? Jedenfalls nicht in dem Irrenhaus, in dem ich seit 23 Jahren als Mutter tätig bin.
Es hat Zeiten gegeben, da war ich abends dankbar, dass meine Halsschlagader auch diesen Tag wieder überlebt hat, ohne zu platzen.
Es hat auch Zeiten gegeben, in denen mein Grundnahrungsmittel ein Eukalyptusbonbons war und ich nicht mal mehr um Hilfe hätte schreien können, wenn die Kinder, die ich im Vollbesitz meiner geistigen Fähigkeiten ausgetragen habe, mich geknebelt, gefesselt und gefoltert hätten.
Dem Himmel sei Dank, diese Zeiten sind vorbei, seit ich die glorreiche Idee mit den vielen, kleinen Zettelchen hatte.
Auf dem Kühlschrank klebt seither ein Schreiben folgenden Inhalts:
1) Der Kühlschrank wird nicht voller, je länger man hineinschaut.
2) Leere Eierkartons und leere Limoflaschen füllen sich nicht von alleine auf, wenn sie im Kühlschrank stehen bleiben.
3) Butter und Käse haben keine Beine und keine Flügel, sie müssen infolgedessen vom Benutzer wieder
zurückgestellt werden.
4) Wird die Kühlschranktüre zwischen 22 Uhr und 6 Uhr geöffnet, springt ein Geist heraus, der kleine Kinder frisst.
Über der Waschmaschine hängt ein Plakat , 2 m x 2 m groß, auf dem zu lesen ist:
1) Socken, in denen man die Zehen nicht mehr bewegen kann, gehören in die Schmutzwäsche.
2) Die einzige Bodendekoration in diesem Raum sind Badematten. Nasse Handtücher und schmutzige Unterwäsche taugen nicht als Verschönerungsmaßnahme.
3) Falls die Hosen, die ihr auszieht, von alleine stehen bleiben, stellt sie bitte ganz vorsichtig an die Wand. Nicht wieder anziehen!!!!!
Was soll ich sagen? Es funktioniert. Nicht immer, aber immer öfter.
Mein Ältester (23) zeigte zwar leichte Zeichen von Unmut, als er aus der Schule kam und sah, was ich in großen Druckbuchstaben mit Filzstift über seinem Bett auf die Tapete gemalt hatte:
1) Essensreste, die länger als 2 Wochen an der gleichen Stelle stehen, warten nicht auf den Friseur, sie müssen entsorgt werden.
2) Die Kleider unter deinem Bett, in denen Gr. 104 steht, passen dir seit 18 Jahren nicht mehr.
3) Bevor die leeren Hamburger- Verpackungen eine feste Verbindung mit deinem Teppich eingehen, wirf sie lieber weg.
Das konnte ich so gerade wieder hinbiegen. Aber das Problem an der Sache ist, ich kann nicht mehr damit aufhören, Zettel zu schreiben.
Ernste Bedenken kamen mir, als ich am Aquarium neulich folgenden Hinweis entdeckte, zweifellos in meiner Handschrift:
1) Euer Futter steht im Küchenschrank über der Spüle.
2) Bitte zweimal die Woche frisches Wasser nehmen. Ihr seid jetzt alt genug dazu.
3) Und wenn euch das nicht passt, lernt gefälligst zu sprechen.
Gott sei Dank kam ich zur Besinnung, bevor die armen Fische mit dem Bauch nach oben schwammen.
Neulich abends, ich war gerade dabei ein Schreiben in Herzform ans Baby- Bett zu nageln:
1) Alle Kinder schlafen nachts!
2) Versuch du es doch auch mal!,
beobachtete mein Mann mich nachdenklich. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er kopfschüttelnd den Raum verließ.
„Ja, ist ja gut, ich hab den Tesafilm halt nicht gefunden. Nun reg dich doch nicht gleich so künstlich auf!“
„Ich rege mich überhaupt nicht auf, ich hab nur langsam das Gefühl, ich bin mit einer Verrückten verheiratet.“
Zwei Tage später!
Wir liegen im Bett, mein Göttergatte kuschelt sich zärtlich an mich. Da fällt mir plötzlich was ein. Ich renne in die Küche, nehme eines von diesen selbsthaftenden Notizzettelchen und kritzele in wilder Hast darauf:
1) Ich mag keine schnarchenden Ehemänner.
2) Solltest du auch diese Nacht wieder schnarchen, ziehe ich um. Aber nicht ins Wohnzimmer, sondern auf einen anderen Erdteil.
Zugegeben, vielleicht hätte ich ihm diese Drohung nicht mitten auf die Stirn pappen sollen.
Vielleicht bin ich ein ganz kleines bisschen zu weit gegangen.
Er schaut mich mitleidig an und sagt:
"Liebling, ich glaube, wir müssen einen Facharzt aufsuchen. Dieser irrwitzige Drang, Zettelchen zu schreiben, nimmt langsam Formen an, die psychotisch sind."
Spricht es und entsorgt alles, was auch nur im Entferntesten an Kulis, Bleistifte, Filzstifte, Papier, Blöcke, Hefte oder sonstige Schreibutensilien erinnert.
Nachts treffen mich die ersten Entzugserscheinungen bereits mit voller Wucht. Meine Hände fangen an zu zittern, um meinen Mund nehme ich unkontrollierbare Zuckungen wahr und mein Herz schlägt so wild und laut, dass ich Angst habe, alle Haustiere im Umkreis von 18 km aufzuwecken. Ich nehme mir fest vor, morgen zu den "anonymen Zettel- Schreiberinnen" zu gehen. Alleine komme ich von dieser Sucht nicht mehr los. Ich muss mir ein anderes Hobby suchen.
Bekommt ihr echt nur Texte, die davon handeln, dass Muttersein das pure Chaos ist und man eigentlich reif für die Klapse wäre?!
Vielleicht fehlt mir die Erfahrung, da meine Tochter erst 11 Monate alt ist aber wenn ich mir die Berichte so durchlese dann beginne ich mich eher zu fürchten als mich darauf zu freuen, sie aufwachsen zu sehen...
Und ich bin überzeugt davon, dass alle Mamas, die hier Texte verfasst haben, ihre Kinder lieben und verstehe vollkommen, dass es auch mal stressige Tage gibt, an denen man nicht weiß wo einem der Kopf steht, etc..
Trotzdem kann ich es gar nicht nachvollziehen (und da bin ich ehrlich gesagt mehr als dankbar dafür). Spontan fällt mir der Beitrag von @Mutschekiepchen ein, das war - glaub ich - der Einzige hier, den ich nachfühlen kann.
Das zeigt aber ja wie unterschiedlich wir mit unserer Rolle als Mama umgehen.
Und bitte fürchte dich nicht @puma!!! Ich kann dir ganz ehrlich sagen, dass es in den 6 Jahren Mamadasein keinen einzigen Tag gab, an dem ich mich so fühlte wie hier oft beschrieben wird. Ja, manche vergehen langsamer und bringen mehr Frust, aber so nehme ich mein Leben nicht wahr
Ich finds auch ein bissl schade dass die meisten Texte (die ich gerne les und sehr interessant finde) so negativ sind.
Ich bin wirklich keine Mutter die alles blauäugig sieht oder in den Kindern ihren einzigen und ausschließlichen Lebensinhalt findet. Aber die meisten Texte hier sind so einseitig dass ich traurig werd beim lesen. Hab leider keine Zeit was differenzierteres zu schreiben...
@puma totales Chaos is es schon aber eben auch sehr schön! Find ich.
Ich könnt auch so einen "negativen " Text schreiben, grad wenns wieder drunter und drüber geht,mir die Decke auf den Kopf fällt, und ich ausgelaugt und einfach nur mehr müde bin.heisst aber nicht , dass wenn ich die Wahl hätte, ich mich nich trotzdem genau wieder für den gleichen Weg und meine Kinder entscheiden würde.weil egal wie bescheiden manche Tage und Vorallem Nächte sind... Kinder zu haben, Vorallem das Gefühl, die liebe die man gegenüber seiner Kinder empfindet, ist eine Lebenserfahrung die ich nie mehr missen möchte.
Es tut auch wirklich gut zu hören/lesen das es eben anderen auch so geht.
Ich habe wirklich sehr oft selbst Zweifel und minderwertigkeits komplexe.
Ich bin keine gute mutter/Frau bekommen das nicht auf die reihe etc..
Letzte Woche habe ich ein paar Situation mit anderen Müttern erlebt die in Stress und überforderungs (ich hasse das wort)Situationen gekommen sind.
Ich war richtig "froh" darüber das zu sehen weil das genau die Typen waren wo immer alles locker leicht und super harmonisch aussieht.
Und auf einmal kam die Erkenntnis das ich vllt doch nicht so schlecht bin und es sehr vielen genau so geht und Grad bei denen wo man glaubt sie sind perfekt.
Deswegen finde ich es super das jeder mal was ehrliches aus seinen leben schreibt und man einfach weiß man ist nicht alleine.
So und was positives.
Ich bin so froh das mein großer schon so lieb zu seiner Schwester ist.
Wenn Sie weint, läuft er hin und sag "ist schon gut" .
Wenn Sie etwas von ihn in die Hand bekommt und er das nicht will nimmt er ihr es weg aber als Ausgleich bringt er ihr was anderes.
Das sie ein komplette chilliges Baby geworden ist die anfänglich stundenlangen Plärr Orgien so schnell weg waren wie sie gekommen sind.
Ich bin einfach nur dankbar das ich nach meinen Tiefschlag 2 gesunde wunderschöne Kinder habe für die ich alles auf der Welt tun würde.
Und ja sie bringen mich oft auf die Palme das mir das geimpfte steigt.
Aber möchte ich diese Erfahrung missen?
Nein keinen Tag.
Ich mag die Texte hier. Weil sie die anstrengenden Momente mit einem Augenzwinkern beschreiben.
Ich könnte einen positiven Text schreiben. Aber ich kann auch einen schreiben, der die weniger schönen Momente so darstellt, dass ich selbst lächeln muss wenn ich es lese. Weils mir dann besser geht. Und vielleicht auch jemandem, der grad in einem Tief steckt.
Das erste Jahr mit zwei Kindern war für mich ein schweres. Weil es so anders war als es hätte sein sollen wenn es nach den Kommentaren von außen geht. "Ein Baby ist süß, selbst wenn es 24h schreit, stell dich nicht so an." "Jedes Kind ist ein Geschenk, sei nicht so undankbar." "Du wolltest doch noch ein Baby, also was willst jetzt, selber schuld." Und warum? Weil ich es gewagt habe, offen zu sagen "puh, rennt grad ziemlich kacke, weil ich das Gefühl hab zu wenig Zeit für beide zu haben, keinem gerecht werden zu können, zwischen den Stühlen zu sitzen."
Mittlerweile geht es mir besser. Weil ich sehe, dass meine Kinder sich toll entwickeln obwohl ich subjektiv zu wenig Zeit für jeden einzelnen hatte und habe weil beide mich fast 24h brauchen und ich mich nicht zerteilen kann. Dass der Große in der Öffentlichkeit auf seinen kleinen Bruder aufpasst obwohl er ihn daheim am liebsten wegsperren täte. Dass der Große im Kiga so gelobt wird für seine Auffassungsgabe und seine für sein Alter sehr tollen Fähigkeiten - und er somit nicht verblödet nur weil er jetzt mehr fernsehen darf während ich den Kleinen versorge.
Dazu wird der Kleine mobil und immer mehr zum Kleinkind, kann mehr und mehr mit dem Großen mithalten. Der Altersunterschied, eh nicht groß aber im ersten Jahr doch zu groß - rückt in den Hintergrund Schritt für Schritt.
Ich habe dieses für mich schwierige Jahr ohne Gummizelle überstanden, weil ich jemanden hatte, mit dem ich nicht nur süße Babyfotos und lustige Geschichten teilen konnte, sondern auch mitten in der Nacht mal meinen Frust virtuell teilen konnte. Wenn der Tag mehr Frust als Spaß hatte. Wenn ich es keinem Recht machen konnte, am allerwenigsten mir selbst. Wenn ich voller Zweifel war ob ich meinen Großen "was angetan" hatte damit, ihm egoistischerweise ein Baby vor die Nase zu setzen. Jemanden, der nicht mit Werbungskitsch oder klugen Sprüchen gekommen ist oder mir den eigenen idyllischen Alltag unter die Nase gerieben hat, den ich so gern gehabt hätte und nicht haben durfte.
(Ein Danke hier an @stefanella aber das weiß sie eh )
Es gibt genug Mütter die in ihrer Rolle aufgehen. Die meine Erfahrungen nicht nachvollziehen können. Die hinter vorgehaltener Hand sagen, mag die Ziege hätt auch keine Kinder kriegen sollen so wie die sich anstellt. Und das ist gut so. Denn so bekommen werdende Mütter ein überwiegend positives Bild mit auf den Weg.
Aber wenn der Weg dann doch nicht voller Rosenblätter ist, wird es immer Mütter wie mich geben. Mütter, die sagen, ja es ist manchmal echt nur ein den-Tag-überstehen. Aber es wird besser. Mütter die zuhören statt zu urteilen. Mütter die eine riesige Tafel Schoko im Gepäck haben statt Erziehungsratgeber. Die einen in den Arm nehmen statt zu erzählen warum und wieso es bei ihnen so viel besser läuft.
So, ich tät gern mehr schreiben. Aber das Chaos will mich zurück.
@MuttiKulti spontane Gedanken, du kannst gern verwenden was du möchtest daraus, falls du das möchtest
Ich find die Texte toll und ehrlich und mit positivem Resumee.
Und ja, ich liebe meine Tochter von ganzem Herzen und nein, ich will keine Sekunde missen. Sie ist das Beste das mir je passiert ist. Und trotzdem gab es eine sehr schwere Zeit für mich, die mich geprägt hat. So wie das ganze wundervolle Kind mich immer noch prägt.
Ich sehe es nicht negativ, die harten Zeiten zu beschreiben. Ich seh es positiv wenn ich seh, dass es wen gibt der mich versteht und trotzdem weiß wie sehr ich mein Kind schätze und liebe.
Und ich würde trotz dieser Kack-Zeit sehr gern ein zweites Baby haben, um mich nochmal an den Rande des Wahnsinns hüpfen zu können.
Lustig wie unterschiedlich die Texte empfunden werden.
PS.: Niemand muss Angst haben vor der Zeit mit Kind. Weil jeder es anders empfindet und jedes Kind anders ist. Und wenn es mal kacke läuft, läuft es eben kacke. Wie immer im Leben. Ob mit oder ohne Kind.
@Puma Ich denk mir man kann das Leben als Mutter von seiner schönen und von seiner schlechten Seite sehen und es sich demnach auch leichter oder schwerer machen. Wenn ich mich immer nur drauf besinn, dass ich ja ach so arm bin und es ach so schwer habe als Mutter fällt es wahrscheinlich schwerer die positiven Seiten zu sehen und demnach wird mans auch nicht so leicht haben. Und es jammert sich auch mal leichter als dass man sagt "ma gehts mir gut". Hab ich das jetzt halbigs verständlich ausgedrückt? Ich versuche das Mutterleben von der positiven Seite zu sehen, auch wenn ich mein Kind manchmal an die Wand klatschen könnt.
Ich kann jetzt nur für @frühlingskind und mich sprechen und sagen, dass wir eine durchwegs positive Grundeinstellung haben und auch die vielen tollen Dinge besprechen, die wir mit unseren Kindern erleben. Das ist ein kleiner Ausschnitt unserer Erfahrungen.
Wer die Selbstironie und Liebe zwischen den Zeilen der Texte nicht rausliest ist wohl auch nicht viel positiver eingestellt als die Verfasserinnen der Texte.
Ich möchte mich auch gerne dazu äußern! Bevor ich Kinder hatte, hab ich mich auch sehr über das Buch "regretting Motherhood" geärgert und auch einige Monate nach der Geburt meiner zwei. Ich bereue es zwar nicht Mutter zu sein (ganz im Gegenteil, würde es mit dem selben Wissen wieder ganz genauso machen! Ich liebe meine Kinder nicht nur, ich vergöttere sie! Sie sind mein Lebensinhalt), dennoch kann ich viele Ansätze absolut verstehen und kann mich auch mit vielen der "negativen" Texten identifizieren. Ich glaube auch nicht, dass es ein Trend ist, schlecht über das Mamasein zu denken, aber sehr wohl darüber zu reden. Ich finde es auch okay... und in so Foren wo wir unter uns Mütter und Väter sind auch gut, denn man fühlt sich verstanden und nicht mehr so alleine!
Muttersein hat für mich wahnsinnig schöne Seiten und hinter jeder Schlechten verbirgt sich ja oft auch einer dieser Schönen. Aber, vor allem im ersten Jahr und Babyalter, ist es oft eine Aneinanderreihung von schlechten, mühsamen, anstrengenden, grenzenaustestendsten Tagen und Nächten. Es gibt dann nichts das mich besser runterholt und tröstet als alles rauszulassen, sei es im Forum, bei meinem Mann oder bei einer Freundin. Dann auch noch Zuspruch oder Erfahrungen der anderen zu hören macht es erträglich.
Als ich die Überschrift gelesen habe oder wenn mich Leute nach meinen Erfahrungen fragen fällt mir auf Anhieb GANZ EHRLICH auch viel, viel Negatives ein, das heißt aber nicht dass ich negative Gefühle meinen Kindern gegenüber hab.
Ich finde es ehrlich gesagt gemein, wenn nicht schon etwas überheblich zu sagen, dass Frauen, die hier ihre Erfahrungen schreiben und eben Negatives auslassen, nur einem Trend hinterherhetzen, zum Therapeuten müssen oder irgendwie ihre Kinder bereuen.
Wenn ich anfange zu erzählen, wird es wahrscheinlich eine lange Liste von schlechten Dingen geben (ernsthaft, wer steht drauf aufgeweckt zu werden? wer mag mitten in der Nacht Bett überziehen, weil es vollgekotzt ist? wer mag angeraunzt und angeschrien werden? wer mag von einer Krankheit zur nächsten hupfen? wer mag den Sex unterbrechen weil Kind munter wird? wer mag ständig auf sein Hobby verzichten? usw...), Aber genauso könnte ich eine Reihe von lustigen, amüsanten, schönen, herzerwärmenden Dingen erzählen (Kinder lachen, erste Schritte, die ersten Male "Mama" mit der zärtlichen Kinderstimme hören, wenn sie miteinander spielen, wenn sie wieder irgendwelche patscherten, lustigen Sachen machen, die Geburt - das erste Mal sein eigen Fleisch und Blut im Arm halten USW...!!!!!).
Außerdem hat auch jeder einen anderen Zugang und das ist auch gut so. Jeder muss seinen Weg finden, manche sind geduldiger, manche eben nicht. Manche haben shoppen als Ventil, andere müssen nägelbeißen, wieder andere reden, weinen oder schreien. Aber - und davon gehe ich unverblümt aus - alle lieben ihre Kinder!
Ich wollte damit nicht sagen, dass ich die ganzen Geschichten nicht nachvollziehen kann, sie sind mir nur etwas einseitig vorgekommen. Noch dazu wenn das der Rückblick nach 20 Jahren oder mehr sein soll...
Mir ist schon klar dass die Geschichten teilweise überzeichnet sind. Die Story mit den Zetteln ans Aquarium wird sich wohl eher nicht ganz so zugetragen haben.
Ich lese die Geschichten auch gern weil sie unterhaltsam sind. Schon allein die Tatsache, dass die verfasseinnen im Nachhinein darüber lachen können zeigt ja, dass es nicht ganz so schlimm gewesen sein kann. Ansonsten kann ich dem nur zustimmen, was im ärgerthread schon geschrieben wurde: eine Geschichte a la "alles war wunderbar" würde niemand glauben und sie wär auch nicht so lustig.
Scheint schwieriger zu sein, als wir angenommen hatten, das mit den Geschichten.
@puma bzw. an alle, welche die bisherigen Texte als eher negativ empfanden:
Solche Texte interessieren uns. Nicht als Wettbewerb in Sachen wer es schwerer hat im Leben, sondern die Vielfalt dessen, was im Leben als Neo-Mutter, Alleinziehende, Mehrfachmutter als kompliziert, anstrengend, auch mal belastend empfunden wird.
Dass wir alle den besten Arbeitgeber der Welt haben, haben wir einfach mal vorausgesetzt, ohne dass es immer zwingend dazu gesagt werden muss, wie lieb die Mama den Juniorchef hat - aber die Arbeitsbedingungen sozusgagen, die sind es, die eine Mama manchmal auch ins Strudeln bringen können.
Es gibt wissenschaftliche Arbeiten, Fachliteratur, Studien zu diesem Themenbereich. Zigtausende Seiten bestimmt. Es gibt Initiativen, die sich dem Thema professioneller nähern, mit Budget und Marketingstrategien etc.
Haben wir nicht, wir sind einfach eine Gruppe von Frauen, die gemeinsam mit und für andere Mütter arbeitet und gerne mal wissen wollte, was denn dabei raus kommt, wenn man andere Mütter ihr Leben beschreiben lässt. Wenn man sie nach den Dingen fragt, die ihnen in den Sinn kommen, die sich für sie - auch oder besonders negativ - entwickelt haben, was sie belastet oder was sie anders bräuchten.
Jede von uns hat eine etwas andere Geschichte, andere Dinge, die für sie manchmal schwierig sind - aber in Summe ergibt sich vielleicht ein klareres Bild davon, was für Mütter kleiner Kinder besonders schwierig sein kann - haben wir uns gedacht.
Als Beispiel frisch aus einem Treffen mit Vertretern anderer Vereine und Organisationen:
Die Mutter des Kleinkindes ist die Einzige, die sagt, dass sie nicht bleiben und sich noch austauschen kann, weil sie ihr Kind vom Kindergarten abholen muss. Dabei ist der informelle Teil der, wo man am Meisten erfährt.
Wir besprechen, welche Angebote im Bezirk es für Mütter aus prekären Verhältnissen gibt und die Frau ohne Kinder schlägt etwas vor, wo die Frau mit Kind sofort sagt, dass das zwar alles super klingt, aber derjenige, der einen Kurs für Mütter an dem Ort und in dem Gebäude geplant hat, hat wohl selber keine Kinder und noch nie zehn Stationen mit der Straßenbahn, zwei Mal umsteigen in den alten Straßenbahngarnituren mit Kinderwagen absolviert und den Kinderwagen dann in den 2. Stock ohne Lift getragen. Oder die Uhrzeit, wann das stattfinden soll, ist im normalen Erwerbsleben kein Problem. Für jemanden, der um 12 sein anderes Kind aus der Volksschule abholen muss allerdings schon.
@MuttiKulti Fragt doch gezielt was ihr wissen wollt oder sind das eh die (negativen jammer) Texte die ihr braucht? Wenn ihr beispielsweise Kurse für Mütter organisiert ist es sicher zielführender zu fragen : Was braucht ihr Mütter denn wenn ihr einen Kurs besuchen wollt- wie soll der ausschauen in welchen Räumen soll der stattfinden etc und nicht- ach erzählt mal wie es euch als Mutter so geht.
Die Frage war nicht, ob uns jemand erklären kann, was mir machen, sondern ob jemand einen Text beisteuern möchte.
Leider scheint das in dieser Form nur schlecht zu funktionieren. Insbesondere Texte einfach so für sich stehen lassen zu können. Unserer Lerneffekt daraus: Dinge sofort zur Diskussion zu stellen, führt zu Diskussionen, die zu nichts führen.
Wenn ich es als stille Mitleserin richtig aufgefasst habe, hat dieser Aufruf ja sogar intern zu Unstimmigkeiten geführt. Das ist schade und war nicht der Sinn der Sache.
@MuttiKulti ich empfand es als erleichternd und beruhigend diese Texte zu lesen, weil man merkt das man nicht alleine ist,es geht auch manch anderer Mama so wie mir hin und wieder. Ich bin absolut dafür, euer Vorhaben weiter zu führen
@arti000
Noch ist hier kein Hut draufgeschmissen. Der anfängliche Gedanke, dass es ja naheliegend ist, in einem Forum nachzufragen, wo Mütter einander ständig aus ihrem Alltag erzählen, war vielleicht doch nicht der Idealste. Beziehungsweise die gewählte Form der Geschichtensammlung und Veröffentlichung.
Aber es gibt weiterhin die Gutscheine und Goodiebags, die neue Besitzerinnen suchen.
Bin selbst gespannt, ob nun noch was kommt. Ich weiß nicht, ob ich selbst noch etwas schreiben würde, wenn das nur zu Missstimmung und Missverständnissen führt. Gibt es wirklich solche Fronten und kein Mittelding zwischen Glitzer und Jammer? Ist es denn jammern, wenn eine Mama erzählt, dass sie, seit sie ein Kind hat immer den Lift zur Schnellbahn suchen muss und die Treppe nicht mehr benutzen kann, dass sie sich vorher nicht so vorgestellt hat, dass nun dauernd die Schwiegermutter zu Besuch kommt, dass Einkaufen mit einem müden Kleinkind kein Spaß ist und nach der Karenz in einen Job mit niedriger Qualifikation versetzt werden, wütend macht? Kennen nicht beide Fraktionen diese oder ähnliche Dinge? Jedenfalls hatten waren das Dinge, die uns spontan eingefallen wären, ohne irgendwie die Mutterschaft zu bereuen oder das Kind nicht zu mögen.
@MuttiKulti dann solltet ihr vielleicht die Frage anders stellen. Aber bitte ich sag eh schon nix mehr sonst werd ich wieder nur angemotzt. Wollte ja nur helfen aber das geht anscheinend nur mittels Texten... Und ja ihr seit hier in einem Forum dessen Sinn und Zweck es ist Texte auch mal zu kommentieren....
Bevor ich hier gerade rein gelesen habe, hab ich einen Text geschrieben, der mir genauso wichtig war wie mein erster. Er passt nun gerade so überhaupt gar nicht rein, aber macht nichts. Will ihn trotzdem mit euch teilen...
Schade, dass die Stimmung hier so gekippt ist. Ich fand es sehr interessant und amüsant die Texte zu lesen und hoffe es kommen trotzdem noch ein paar dazu, weil ich mich zwar auch nicht in allem wiederfinde, aber es - wie erwähnt - echt interessant und beruhigend finde das zu lesen.
Mein (unpassender) Text...
"Ich lass looos, lass jetzt lohooos!" murmelt es melodisch neben mir. Ich lächle im Halbschlaf. Sie träumt von ihrem Lieblingslied. Ich kuschel mich - wie jede Nacht - an sie und schlafe weiter.
Kinderweinen "Mamaaa auaaa... mein Regenbogen!" tönt es direkt in mein Ohr. Sie hat sich scheinbar den Ellenbogen am Bettgestell gestoßen. Vielleicht beim Eisschloss herzaubern mit Elsa... Ich zieh sie näher zu mir und streichle und puste den verletzten Flügel. Sie will sich an meinen nackten Busen kuscheln, weil ihr das immer noch den größten Halt und Trost gibt, auch nach unserem Abstillen vor Weihnachten. Ich drück sie an mich und rieche dabei an ihren Haaren. Ich frage mich zum millionsten Mal in den letzten bald drei Jahren, wie man nur so gut riechen kann und wünsch mir ein Parfum, das so duftet (natürlich ohne sie à la "Das Parfum" einzuwachseln etc.).
In 45 Min wird der Wecker läuten. Sie wird ihn im Halbschlaf abdrehen und sich dann aufsetzen und mir sagen, es ist Kindergartenzeit. Dann wird sie mir alten Mutter aus dem Bett "helfen" und mich auf's Klo begleiten und aaalles kommentieren, das ich tue.
Wahrscheinlich kommt dann auch bald schon das erste Geraunze und ein Kakao-Drama... oder ich schmier mit dem falschen Messer das falsche Zeug auf das noch falschere Brot... Aber das macht nichts. Die Wärme von ihrem nächtlichen Mini-Gesang ist immer noch in meinem Herzen und ich grinse immer noch dümmlich vor mich hin.
Ich schau sie an, wie sie da 5 Min nach dem Aufstehen schon ohne Pause ihren Papa anplappert und den Katzen nachstellt, mit wirren, duftenden Haaren und dieser Piepsestimme und denk mir, es ist vielleicht ein harter Job, aber auch der schönste Job, den man sich wünschen kann... <br>
Ich wünsch euch allen einen guten Start in den Tag!
Elsas sind toll. ) Ich hab geglaubt uns erwischt es nicht. Aber gut, ich steh eh voll drauf. Wenn ich die Figur hätt wäre ich auch eine Elsa. Aber ich tauge eher zum Olaf.
@stefanella
Wieso passt der Text denn nicht? Zu positiv oder zu negativ?
Ich finde ja jeder sollte ausdrücken können, wie es ihm geht. Die Glücklichen und Unglücklichen, die Entspannteren, die eher Explosiven. Ich möchte mich weder für mein Glück noch für meinen Frust rechtfertigen müssen. Ich bin da froh über unsere Oktober/November-Gruppe. Da wird mitgefühlt und sich mitgefreut.
Ich muss ja ehrlich zugeben, dass ich ja keine Ahnung hatte was mich erwartet als Mama. Weder das Ausmaß an Verzweiflung und Übermüdung noch das Ausmaß an Glück. Ich hätte es mir etwas Einfacher vorgestellt. Ich leide darunter, dass meine Bedürfnisse sich derzeit abseits des absolut Notwendigen nicht erfüllen lassen. Ich vermisse den Menschen abseits der Mama. Ich weiß ich sollte selbst mehr für mich tun, bin dafür aber meist zu müde. Das Gefühl keinem richtig gerecht zu werden begleitet mich oft.
Manchmal wünsche ich mir mein altes Leben zurück. Aber hergeben würd ich meine Jungs auf keinen Fall mehr. Sie sind nämlich wirklich toll. Ich erlebe jetzt eine breitere Gefühlspalette zwischen richtig glücklich und total am Boden.
Und jetzt lass ichs sein, der Kleine braucht mich zum Schlafen.
Ich ich damals nach der Geburt, als alles richtig furchtbar war, solche Texte wie hier gelesen. Und nicht nur die rosaroten Geschichten von anderen Müttern gehört, dann wäre ich mir als Mutter nicht so unfähigen vorgekommen und ich wäre heute nicht Alleinerzieherin und mein Sohn hätte eine Familie.
Es wurde mir alles zuviel. Überall um mich herum nur perfekte Mütter mit den perfekten Kindern und dem perfekten Vater.
Ich hatte das nicht, hab viel von meinem Schmerz an meinem Partner ausgelassen, der auch nur die tollen Geschichten seiner Freunde kannte.
Irgendwann bin ich gegangen, ich konnte nicht mehr, wollte auch ein schönes Leben haben.
Heute weiß ich dass Viel nur Schein und Geschichten waren. Doch jetzt ist es zu spät.
Mein ex, den ich nach wie vor liebe, hat so eine perfekte Freundin, bei der offenbar immer alles schön und toll ist.
Mein Sohn verliert seinen Vater, weil ihr Kind auch so perfekt ist, ich verliere den Glauben, weil es offenbar doch perfekte Frauen und Mütter und Kinder gibt und ich ich trotz aller Anstrengung nicht schaffe perfekt zu sein.
Und wieder ein Kind das in einer kaputten Familie aufwächst.
Hätte ich diese Geschichten damals gelesen, es wäre soviel anders geworden.
@maxi Jetzt hab ich Tränen in den Augen... Ich drück dich. Und ich bin mir sicher, dass du für dein Kind perfekt unperfekt bist, weil du es von Herzen liebst.
@Maxi01 Ja ich weiß nicht... ich hatte das Gefühl es passt nach dem Wortwechsel nicht her.
Aber ich bin froh es doch gepostet zu haben.
Ich hab lange überlegt, ob ich hier mitmachen soll oder nicht. Genug Gedanken würden mir ja definitiv durch den Kopf gehen zu diesem Thema, positive und negative.
Ich hab sogar schon einen Text verfasst, ihn aber nicht abgeschickt und wieder gelöscht. Das war vor ca. 2 Wochen. Würde ich heute nochmal einen schreiben, wäre es vermutlich ein komplett anderer, weil meine Tagesverfassung eine andere ist.
Was ich damit sagen will: ich kann verstehen, dass manche das Gefühl haben, die Texte sind überwiegend negativ oder beschreiben überwiegend die negativen Emotionen und anstrengenden Seiten. Aber der Beitrag von @maxi hat mich jetzt endgültig überzeugt, zumindest meinen Senf zu der Diskussion "positiv/negativ" dazuzugeben.
Natürlich ist es viel schöner und angenehmer für uns alle, wenn wir positiv eingestellt sind, eher die schönen als die nicht so schönen Seiten sehen und das Glas für uns halb voll und nicht halb leer ist. Abgesehen davon, dass ich davon überzeugt bin, dass diese Grundeinstellung dem Leben gegenüber auch bis zu einem gewissen Grad Typ- & Charaktersache ist, glaube ich ebenso, dass viele der Texte auch nur Momentaufnahmen sind. So wie ich oben geschrieben habe, ich würde heute einen anderen Text verfassen als noch vor 2 Wochen.
Ich beschäftige mich gerade sehr viel mit dem Thema "glücklich sein als Mutter", "postpartale Depression" etc., vor allem weil es mir in meiner jetzigen Schwangerschaft (2. Kind) nicht immer so besonders gut geht. Ich gehe diesbezüglich in Beratung, um mich emotional bestmöglich zu stabilisieren vor der Geburt und ich habe viele Gespräche mit meiner Mutter geführt, der es damals vor allem nach der Geburt meines jüngeren Bruders ebenfalls nicht besonders gut ging. Nur damals wurde man als "hysterisch" abgestempelt, wenn man sich anmerken ließ, als Frau mit der Situation "Hausfrau und Mutter" auch mal überfordert oder davon genervt zu sein. Die Konsequenz war, dass man sich keine Hilfe geholt hat und jahrelang mit Folgeerscheinungen gekämpft hat, wie z.B.: Panikattacken etc. Zumindest im Fall meiner Mutter war das so und ich bin davon überzeugt, das wäre nicht notwendig gewesen, hätte sie die Möglichkeit gehabt, sich professionell helfen zu lassen.
Seien wir also doch BITTE froh, dass die Hemmschwelle heute viel weiter gesunken ist, dass sich Mütter auch trauen, über ihre Emotionen zu reden, egal welcher Natur und dass es Anlaufstellen (wie z.B. dieses Forum hier) gibt, bei denen sie gehört und verstanden werden. Wir wissen doch hoffentlich alle aus anderen Lebenssituationen (Arbeit, Beziehung, etc.) dass es uns besser geht, wenn wir die Dinge aussprechen, die uns im Kopf herumgeistern, wiederum egal ob positiv oder negativ. Warum sollte das im Hinblick auf das "Muttersein" anders sein?
Abschließend will ich nur sagen, ich hab die Texte sehr gern gelesen und ich hoffe, dass noch einige kommen. Ich finde die Idee dieses Aufrufes toll und es ist sehr spannend, von den vielen verschiedenen Erfahrungen zu lesen. Vielleicht raff ich mich ja doch nochmal auf, und schreib meine Geschichte auch nochmal.
Es gibt wohl kaum eine stärker lebensverändernde Begebenheit als die Geburt eines Kindes. 9 volle, oder weniger volle, Monate sieht und spürt man wie sich der früher so vertraute Körper verändert um ein Wunder hervorzubringen, das wohl größer nicht sein kann.
In dieser Zeit malte ich mir in den schönsten Farben aus wie das mit dem Baby- liebevoll seid dem ersten Ultraschallbild Nüsschen genannt, in Zukunft wohl sein wird...
Rückblickend wusste ich gar nicht wie naiv ich eigentlich sein konnte .
Und dann bekam ich das wohl schönste Geschenk meines Lebens. Eine Woche zu früh, pünktlich zu meinem Geburtstag, bekam mein Nüsschen es eilig- in flotten 3 Stunden mutierte ich von glücklich schwanger zu einer frischgebackenen Mutter.
Und Nüsschen war plötzlich nicht mehr Nüsschen sondern Noah- und nicht eine Elisabeth wie erträumt - und mir absolut fremd.
Ich war ratlos ....das kleine nackte Baby an meiner Brust ist wirklich meines?
Nach etwa 10 Minuten kamen die ersten Tränen- mein Sohn-mein Wunder.
Das Glück war unbeschreiblich, ich hatte wirklich das perfekteste Kind der Welt geboren, die Liebe zu ihm erschlug mich in ihrer Intensität.
Dann kamen die dunklen Wolken und begleiteten uns die ersten zwei Monate- es ging mir schlecht- unsere neue Wohnsituation, der fehlende soziale Kontakt zu den neuen Nachbarn, ... ich litt extrem unter dem Schlafmangel und den Nachwehen der Geburt- mein Körper fühlte sich fremd und weh an.
Und noch heute- 14 Monate später- erzähle ich jedem wie froh ich über meinen Partner war und bin, der mich unterstützt, aufgepäppelt und entlastet hat wo immer es ihm möglich war.
Aber jede dieser Wolken verschwand, als ich in das Gesicht meines Sohnes blickte- und mit jedem Tag wurde es besser.
Ich lernte meinen Sohn kennen, verstand immer mehr seine Bedürfnisse und wurde nach und nach zu der Mutter, die er verdient und die ich für ihn sein wollte.
Ich wuchs langsam in eine Rolle hinein die ich in meiner Naivität per Geburt erlangt hätte haben wollen.
Ich wachse immer noch- Tag für Tag.
Die Zeit verrinnt mir zwischen den Fingern- aus meinem Baby ist ein Kleinkind geworden. Gerade eben ist er noch hilflos auf der Decke gelegen- plötzlich dreht er sich, robbt, krabbelt, sitzt und schon läuft er durch die Gegend. Und waren die ersten Versuche noch wackelig und benötigten noch etwas Hilfe, noch meine Hand zur Sicherheit, so benötigt er diese nun schon lange nicht mehr.
Wo er früher nur mit Schreien oder Weinen seine Bedürnisse mitteilen konnte, deutet und plappert er heute schon.
Wenn mir früher jemand erzählt hat wie glücklich das Wort Mama aus dem Mund des eigenen Kindes machen kann, habe ich ahnungslos aber in vollem Vertrauen lächelnd genickt. Nur hat dieser jemand nicht erzählt dass dieses "Mama" auch frustrieren und in Panik versetzen kann, je nach Situation.
Und es frustriert mich wirklich wenn ich ihn zum 20 mal in den Schlaf gewiegt habe und nach 2 min im Bettchen ruft er "Mama!" und es geht wieder von vorne los. Und es versetzt mich in Panik wenn er "Mama" schreit und weint weil er mal hingefallen ist.
Aber es gibt auch nichts schöneres als wenn er sich im Halbschlaf an mich kuschelt und "Mama" haucht oder man mit einem aufgeregten "Mama!Mama!"- Kauderwelsch morgens geweckt wird.
Ich möchte hier nicht von schlaflosen Nächten, aufdringlichen Ratschlägen, Kinderärzten im dritten Stock ohne Lift, zuwenig Mutter-Kind-Parkplätzen oder besserwisserischen Verwandten und Bekannten- meist kinderlos- reden. Auch nicht von übergelaufenen Windeln wenn man eigentlich einen dringenden Termin hätte, Brei u.ä welcher statt im Mund des Sohnes auf der Wand landet, Katzenwäsche statt Badewanne weil man dem Schlaf dann doch nicht traut.... die Liste der Ärgernisse des Mama-seins könnte man ellenlang fortsetzen, aber das möchte ich gar nicht. Nicht weil es sie nicht gibt, sondern weil sie für mich nicht zu den Erinnerungen zählen die ich behalten möchte.
Die Zeit mit meinem Sohn ist begrenzt und irgendwann wird er sein eigenes Leben führen- wenn ich Glück habe darf ich als Randfigur dabeisein.
Bis dahin trage ich meinen Titel, hart erarbeitet und jeden Tag bemüht ihm gerecht zu werden und verliehen durch reinste Liebe, mit Stolz-
Hat hier jemand ein Kind in der Pubertät? , das Ganze Mamasein bekommt dann nochmal ganz neue Dimensionen ) . Freut euch und fürchtet euch gleichzeitig.
Nein, ernsthaft. Mich schockiert der Text nicht. Die Formulierungen sind teilweise härter als ich es in Bezug auf meine Kinder ausdrücken würde, aber manche Stellen sind plausibel und ich kenne die Situationen teilweise auch. Alleine war ich nie. Zum Glück. Aber oft verzweifelt und kurz vorm Gang zur Bushaltestelle, um auf den Shuttle zum Flughafen zu warten und irgendwo hinzufliegen. Allein.
Mein Sohn bringt mich allerdings in seiner pubertären Phase viel mehr an meine Grenzen als die Kleine, fast 3 jährige. Wenn ein Kind, das immer grundsätzlich lieb und fröhlich war, plötzlich nur mehr patzig, verletzend und genervt erscheint, ist das ein Brocken, an dem einen Mutter hart zu kauen hat und der einer Mutter, die sich ihr kleines Kind wieder zurück wünscht in solchen Momenten (die immer häufiger werden), förmlich im Hals stecken bleibt.
Aber: ohne Kinder wäre das Leben furchtbar sinnlos, oder? Ich denke mir oft, wenn sie nicht wären, wäre meine Liebe nur halb so groß. Ich meine, ich würde nicht wissen was Liebe tatsächlich ist. Die Liebe zum Partner ist anders. Auch stark, aber kein Vergleich zu dem was man für seine Kinder empfindet. Nichts auf der Welt kann damit verglichen werden. Keine Kinder zu haben, bedeutet, dieses Gefühl nie zu erfahren. Das wäre unvorstellbar. Aber: unvorstellbar deshalb, weil ich bereits weiß wie es ist. Wenn man etwas nicht kennt, kann man es nicht vermissen. Nicht wirklich. Also wäre es vermutlich auch ohne Kinder ok. Sofern ich sie vorher nie hatte.
Ein Verlieren meiner Kinder würde mich umbringen. Ich würde ohne zu zögern nachfolgen.
Tolle Texte übrigens. Alle! Und alle Gedanken und Gefühle müssen erlaubt sein finde ich. Sie zu unterdrücken wäre falsch.
@Fluffy84 nein, ich hab kein Kind im Teenageralter. Aber ich "fürcht" mich jetzt schon davor weil ich mich noch gut erinnern kann an das was ich meiner Mutter anschauen lassen hab :see_no_evil: ich hoffe mein Sohn wird mit mir gnädiger umgehen...
Das was du über die Liebe zum eigenen Kind schreibst, empfinde ich aber auch so- die Tiefe, Art und Intensität ist eine andere als zum Partner.
Darüber dass das Leben nicht mehr lebenswert ohne diese Liebe wäre, brauchen wir nicht sprechen. Ich kann diesen Alptraum nicht mal in Gedanken durchspielen, ohne heute die halbe Nacht schlaflos am Bett meines Sohnes zu sitzen und seinen Schlaf zu bewachen.
Es wäre schon eine nahezu perfekte Welt wenn keine Mutter dieses Schicksal erleiden müsste.
Die Müslischale - oder eine Woche Survivaltraing mit einem Teenager
Tag 1
Ich werde heute schon zum dritten Mal aufgefüllt. Der Große hat Hunger.
Appetit auf Müsli. Die Mama würde gerne kochen. Aber sie möchte gerne mit beiden Buben gemeinsam essen. Der Große will wieder nur Müsli und Orangen. Gekocht wird dann wohl am Abend.
Tag 2
Ich stehe neben dem TV. Der Große starrt regungslos auf den Monitor. Er zockt. Und genießt es, dass die Mama zu Mittag immer mit dem Kleinen liegen bleiben muss. Eine **** Nachricht kommt, er soll bitte die
Hausaufgaben machen. Die Augen werden gerollt. Jetzt nicht. Er muss erst den Drachen besiegen.
Tag 3
Ich werde schön langsam klebrig. Mittlerweile steht eine zweite Schüssel neben mir. Der Große sollte lernen. Aber es findet gerade ein Clash Royal Online Battle statt. Scheiß auf Englisch. Lieber auf das Glück vertrauen.
Dass die Mama brüllt, nervt ihn. Er knallt die Türe zu.
Tag 4
Ich klebe! Nebenan erkenne ich Gläser aus meinem Kasten. Sie sind hinter Chipstüten und Kekspackungen versteckt. Der Kleine ist auch
hier beim Großen und zeigt Interesse am PS3 Kontroller. Er liebt den Großen abgöttisch. Er ihn auch. Aber trotzdem wird er jetzt anstrengend und er schickt ihn zur Mama. Immerhin ist sie jetzt aus dem Klo
herausgekommen, sie ist wieder dran.
Tag 5
Ich glaube, ich bekomme einen Pelz. Was riecht hier so streng? Ich oder der Große? Wann duscht er endlich wieder? Die Mama predigt es ihm jeden Tag. Er ist wütend. Sie wollte ihm seine Trainingshose verbieten. Anständig anziehen? Cool ist besser als anständig. Er zockt. Muss sich beruhigen.
Tag 6
Die Mama ist im Zimmer. Sie sieht sich um und ist entsetzt. Sie flucht, wird traurig, räumt den Müll weg, staubt ab. Dann nimmt sie mich mit und stellt mich mit drei anderen Schüsseln und vier Gläsern in den Geschirrspüler. Herrlich! Endlich!
Tag 7
Ich werde wieder aufgefüllt. Mal schauen, wie lange ich dieses Mal beim Großen bleibe. Trägt er mich selber in die Küche nach der Standpauke? Ignoriert er den Streit? Er sieht nachdenklich aus. Hatte die Hormone nicht unter Kontrolle, war gemein zur Mama. Sie sah müde aus. Er beginnt zu zocken.
Die starke Liebe unter den Brüdern erwärmt das Herz.
Erfolgserlebnisse in der Schule bauen auf.
Die Einsicht nach dem Streit gibt Hoffnung.
Irgendwann geht der Knopf auf.
Der Schalter wird irgendwann umgelegt.
Auch die Pubertät hat irgendwann ein Ende.
Rein statistisch neuerdings mit 32.
19 Jahre sind absehbar.
Davor zieht noch der Kleine nach.
Langeweile? Nicht die Spur.
Bereuen? Nie im Leben.
Meine Buben sind mein Leben.
Chaos. Ärger. Wut. Sorgen.
Liebe. Stolz. Freude. Lachen.
Aufatmen. Kämpfen. Lieben.
Auf ewig.
Tolle Texte habt ihr da geschrieben. <br>
@Novembernüsschen Mich hat diese Liebe auch fast erschlagen. Ich hätte nicht gedacht, dass man so lieben kann. Ich konnte es auch erst nicht fassen, dass mein Bauch leer ist und ich sie jetzt da bei mir liegen hab. Unfassbar. Noch dazu ging es durch den KS ja eigentlich ratzfatz.
Mein Holder hat mir auch sehr geholfen. Psychisch ging es mir gut, nur mit meiner komplett zerstörten Figur hatte ich Schwierigkeiten. Da musste er mich recht aufbauen.
Konntet ihr auch schon an Tag 2 euer Baby raus hören aus allen anderen? Ich war kurz (relativ kurz... im Schneckentempo dauert alles seine Zeit...) am WC und hab sie im Zimmer gelassen, weil sie so gut geschlafen hat. Ich watschle also los, Waschraum/WC war den Gang runter... beim Zurückwatscheln hat es mir alles aufgestellt, weil ich ein Baby weinen gehört hab. Aber die Tonlage und alles war mir so vertraut. Ging mitten ins Herz. Obwohl ich dachte mir reißt gleich was bin ich so schnell ich konnte Richtung Zimmer. Ich war nach den paar m nassgeschwitzt vor Schmerzen und Sorge. Mein Bündel hat geweint und ich war nicht da! Hab sie dann den restlichen Tag nicht mehr weg gelegt... das war was... erst nachher ist mir bewusst geworden, dass ich sie schon raus hör. Echt erstaunlich.
@stefanella Diese Liebe ist so besonders wie ich es mir nie erträumen konnte. Ab und an könnt ich ihn 'aufffressen' vor lauter Liebe- wär schade drum deshalb lass ichs
Im Ernst ich kann ihm immer noch stundenlang beim schlafen zusehen und ich denk ich zerplatz gleich vor Emotion... es ist ein richtiger Druck der sich immer mehr in mir aufbaut, bis mir vor Glück zwei, drei Tränen die Wangen runterkullern... dann is wieder ein erträgliches Maß an Liebe und ich kann endlich schlafen .
Noah konnte ich nach ein paar Stunden schon von anderen Babys heraushören- er hatte ein unverwechselbares Weinen als Baby. Er hat nämlich gemeckert- deshalb wurde er ganz liebevoll Zicklein genannt von den Schwestern und Hebammen )
Meine war mehr von der Sorte Atomreaktorwarnsirene. Ich hab die ersten Stunden ehrlich gesagt nichts mitgekriegt von den anderen. Ich war abwechselnd mit Baby anhimmeln und mich bemitleiden beschäftigt.
@Fluffy84 und @arti000 das mit dem Waschen gibt sich von selbst am Höhepunkt der Pubertät. Dann werden eure Burschen stundenlang das Bad okkupieren und die gesamte Wohnung mit grauslichen Aftershaves verpesten und ihr dürft euch auf ein noch langjähriges Nachspiel zum Thema Pubertät freuen. Ich spreche aus Erfahrung. Mein Bruder wird heuer 22 und ist nun langsam aus dem Gröbsten heraus. Und ich musste irgendwann ausziehen um auch mal ins Bad zu dürfen
@Snoopy ich weiß gar nicht wie viele Deos er hat, die er hin und wieder verwendet nur riechen die auch nicht gerade prickelnd, wenn die Achseln zuvor nicht gewaschen wurden )
Ich bin gespannt auf weitere Entwicklungen, was die Hygiene angeht ^^
Ich bin 26,alleinerziehende Mama von zwei Mädels die 4,5 und 2,5 Jahre alt sind
Mamazeit
"Mama, darf ich heute Mittagessen und Puzzle bauen gleichzeitig? "
"Was glaubst du?"
"Das wäre mir eine große Ehre"
Ein herzhaftes Lachen huscht über meine Lippen, ich streiche ihr durch die Haare und wische gleichzeitig meiner kleinen Tochter, die sich gerade ärgern musste, die Tränen aus dem Gesicht. Noch schnell ein Kuss auf die Stirn. Das Handy klingelt-ich hebe nicht ab, sonst wirds zu stressig. Nun steht das Essen am Tisch und gedanklich bin ich schon beim Mittagsschlaf der Kleinen, doch meine Große holt mich zurück ins hier und jetzt.
"Mama, gib mir deine Hand"
Gemeinsam sagen wir unseren Tischspruch ...
Einen Bissen gegessen und schon wieder klingelt das Handy. Wie ein kleines Kind schmeiße ich mich gedanklich auf den Boden und schreie "ich hab keine Zeit".
Händewaschen, Mundwaschen. Die Große bekommt was zum ausschneiden und die kleine ihr Schmusetuch und ein Schlaflied.
So, nun ruf ich meine Mutter an, die schon zweimal angerufen hat. Ich erzähle ihr was sich bei uns so tut, da sie in einem anderen Bundesland wohnt und wir uns nur 4-5 mal im Jahr sehen.
Vier Stunden später.
Ich werd ungeduldig. Die Kinder sollen in zehn Minuten von ihrem Papa abgeholt werden, da ich arbeiten muss. Während ich die Kleine in den Schianzug verfrachte, erklärt mir die Große, dass die braune Jacke nicht zur schwarzen Schihose passt, sie außerdem eh keine Schihose braucht und ihr die Haube nicht mehr gefällt, da sie nicht rosa ist. Ich versuche alles zur erklären und besänftigen, ziehe nun auch die Große an und freu mich, dass nun der Papa klingelt.
Ich verabschiede die Kinder so stressfrei wie möglich, nicht dass noch jemand auf die Idee kommt, dass sie etwas verpassen könnten, wenn sie zu Papa fahren.
Gestresst fahre ich nun mit meinem Leihauto zur Arbeit, komme spät am Abend heim. Ich mache die Wäsche und räume auf, bis mir die Augen schon fast zufallen. Morgen bringt Papa die Kinder in den Kindergarten und die Krabbelstube. Ich habe am Vormittag einen Arzttermin, muss einkaufen und wenn es sich noch ausgeht sollte ich noch zur Bank fahren.
Puh, alles geschafft, tief durchatmen. Nun ist wieder Mamazeit. Ich hole die Kinder ab und freue mich schon aufs Schlittenfahren.
Ich bin(leider noch) keine Mama .. aber ich bin eine Tochter.. ich habe mir absichtlich eure Posts nicht vor meinem durchgelesen.. sobald ich den Titel gesehen habe ist mir nur ein Video in den Sinn gekommen der mich zum weinen gebracht hat ... meine Mama (ja ich sage noch mit 26 Jahren Mama) ist die beste Mama auf Erden .. so wie jede andere Mama es ist ..:
Wir freuen uns weiterhin über Eure Texte. Ihr könnt zwar gerne auch weiterhin hier posten und diskutieren, aber bitte sendet Eure "offiziellen" Beiträge auch an office@mutti-kulti.at sonst geht der Überblick vollends verloren, auch weil sich Frauen beteiligen und Texte senden, die gar nicht im Babyforum registriert sind. Weshalb wir dann ja nur die Facebookreaktionen werten können.
Wenn die Kleinkindmutter am anderen Ende des Internets außerdem eine Woche lang nicht dazu kommt, im Babyforum einzuloggen um nachzulesen und anderswo online zu stellen, dann ist das erstens unfair allen gegenüber, die noch nicht veröffentlicht wurden und zweitens sind zwei Medien gleichzeitig einfach nicht überschaubar, auch in Sachen "Bewertung". Nein, das machen wir das nächste Mal anders. :facepalm:
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Kommentare
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Pure Selbstverteidigung!
Es hat Zeiten gegeben, in denen ich mich voller Selbstmitleid und Verzweiflung gefragt habe: Warum muss ich mir von morgens bis abends den Hals wund schreien - und es hört trotzdem keiner auf mich? Jedenfalls nicht in dem Irrenhaus, in dem ich seit 23 Jahren als Mutter tätig bin.
Es hat Zeiten gegeben, da war ich abends dankbar, dass meine Halsschlagader auch diesen Tag wieder überlebt hat, ohne zu platzen.
Es hat auch Zeiten gegeben, in denen mein Grundnahrungsmittel ein Eukalyptusbonbons war und ich nicht mal mehr um Hilfe hätte schreien können, wenn die Kinder, die ich im Vollbesitz meiner geistigen Fähigkeiten ausgetragen habe, mich geknebelt, gefesselt und gefoltert hätten.
Dem Himmel sei Dank, diese Zeiten sind vorbei, seit ich die glorreiche Idee mit den vielen, kleinen Zettelchen hatte.
Auf dem Kühlschrank klebt seither ein Schreiben folgenden Inhalts:
1) Der Kühlschrank wird nicht voller, je länger man hineinschaut.
2) Leere Eierkartons und leere Limoflaschen füllen sich nicht von alleine auf, wenn sie im Kühlschrank stehen bleiben.
3) Butter und Käse haben keine Beine und keine Flügel, sie müssen infolgedessen vom Benutzer wieder
zurückgestellt werden.
4) Wird die Kühlschranktüre zwischen 22 Uhr und 6 Uhr geöffnet, springt ein Geist heraus, der kleine Kinder frisst.
Über der Waschmaschine hängt ein Plakat , 2 m x 2 m groß, auf dem zu lesen ist:
1) Socken, in denen man die Zehen nicht mehr bewegen kann, gehören in die Schmutzwäsche.
2) Die einzige Bodendekoration in diesem Raum sind Badematten. Nasse Handtücher und schmutzige Unterwäsche taugen nicht als Verschönerungsmaßnahme.
3) Falls die Hosen, die ihr auszieht, von alleine stehen bleiben, stellt sie bitte ganz vorsichtig an die Wand. Nicht wieder anziehen!!!!!
Was soll ich sagen? Es funktioniert. Nicht immer, aber immer öfter.
Mein Ältester (23) zeigte zwar leichte Zeichen von Unmut, als er aus der Schule kam und sah, was ich in großen Druckbuchstaben mit Filzstift über seinem Bett auf die Tapete gemalt hatte:
1) Essensreste, die länger als 2 Wochen an der gleichen Stelle stehen, warten nicht auf den Friseur, sie müssen entsorgt werden.
2) Die Kleider unter deinem Bett, in denen Gr. 104 steht, passen dir seit 18 Jahren nicht mehr.
3) Bevor die leeren Hamburger- Verpackungen eine feste Verbindung mit deinem Teppich eingehen, wirf sie lieber weg.
Das konnte ich so gerade wieder hinbiegen. Aber das Problem an der Sache ist, ich kann nicht mehr damit aufhören, Zettel zu schreiben.
Ernste Bedenken kamen mir, als ich am Aquarium neulich folgenden Hinweis entdeckte, zweifellos in meiner Handschrift:
1) Euer Futter steht im Küchenschrank über der Spüle.
2) Bitte zweimal die Woche frisches Wasser nehmen. Ihr seid jetzt alt genug dazu.
3) Und wenn euch das nicht passt, lernt gefälligst zu sprechen.
Gott sei Dank kam ich zur Besinnung, bevor die armen Fische mit dem Bauch nach oben schwammen.
Neulich abends, ich war gerade dabei ein Schreiben in Herzform ans Baby- Bett zu nageln:
1) Alle Kinder schlafen nachts!
2) Versuch du es doch auch mal!,
beobachtete mein Mann mich nachdenklich. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er kopfschüttelnd den Raum verließ.
„Ja, ist ja gut, ich hab den Tesafilm halt nicht gefunden. Nun reg dich doch nicht gleich so künstlich auf!“
„Ich rege mich überhaupt nicht auf, ich hab nur langsam das Gefühl, ich bin mit einer Verrückten verheiratet.“
Zwei Tage später!
Wir liegen im Bett, mein Göttergatte kuschelt sich zärtlich an mich. Da fällt mir plötzlich was ein. Ich renne in die Küche, nehme eines von diesen selbsthaftenden Notizzettelchen und kritzele in wilder Hast darauf:
1) Ich mag keine schnarchenden Ehemänner.
2) Solltest du auch diese Nacht wieder schnarchen, ziehe ich um. Aber nicht ins Wohnzimmer, sondern auf einen anderen Erdteil.
Zugegeben, vielleicht hätte ich ihm diese Drohung nicht mitten auf die Stirn pappen sollen.
Vielleicht bin ich ein ganz kleines bisschen zu weit gegangen.
Er schaut mich mitleidig an und sagt:
"Liebling, ich glaube, wir müssen einen Facharzt aufsuchen. Dieser irrwitzige Drang, Zettelchen zu schreiben, nimmt langsam Formen an, die psychotisch sind."
Spricht es und entsorgt alles, was auch nur im Entferntesten an Kulis, Bleistifte, Filzstifte, Papier, Blöcke, Hefte oder sonstige Schreibutensilien erinnert.
Nachts treffen mich die ersten Entzugserscheinungen bereits mit voller Wucht. Meine Hände fangen an zu zittern, um meinen Mund nehme ich unkontrollierbare Zuckungen wahr und mein Herz schlägt so wild und laut, dass ich Angst habe, alle Haustiere im Umkreis von 18 km aufzuwecken. Ich nehme mir fest vor, morgen zu den "anonymen Zettel- Schreiberinnen" zu gehen. Alleine komme ich von dieser Sucht nicht mehr los. Ich muss mir ein anderes Hobby suchen.
Vielleicht fange ich morgen mit dem Saufen an.
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Vielleicht fehlt mir die Erfahrung, da meine Tochter erst 11 Monate alt ist aber wenn ich mir die Berichte so durchlese dann beginne ich mich eher zu fürchten als mich darauf zu freuen, sie aufwachsen zu sehen...
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Und ich bin überzeugt davon, dass alle Mamas, die hier Texte verfasst haben, ihre Kinder lieben und verstehe vollkommen, dass es auch mal stressige Tage gibt, an denen man nicht weiß wo einem der Kopf steht, etc..
Trotzdem kann ich es gar nicht nachvollziehen (und da bin ich ehrlich gesagt mehr als dankbar dafür). Spontan fällt mir der Beitrag von @Mutschekiepchen ein, das war - glaub ich - der Einzige hier, den ich nachfühlen kann.
Das zeigt aber ja wie unterschiedlich wir mit unserer Rolle als Mama umgehen.
Und bitte fürchte dich nicht @puma!!! Ich kann dir ganz ehrlich sagen, dass es in den 6 Jahren Mamadasein keinen einzigen Tag gab, an dem ich mich so fühlte wie hier oft beschrieben wird. Ja, manche vergehen langsamer und bringen mehr Frust, aber so nehme ich mein Leben nicht wahr
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Ich bin wirklich keine Mutter die alles blauäugig sieht oder in den Kindern ihren einzigen und ausschließlichen Lebensinhalt findet. Aber die meisten Texte hier sind so einseitig dass ich traurig werd beim lesen. Hab leider keine Zeit was differenzierteres zu schreiben...
@puma totales Chaos is es schon aber eben auch sehr schön! Find ich.
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Ist doch schön!!! Und tut bestimmt auch gut! Das "sich von der Seele schreiben" und ebenso die Erkenntnis, dass es (fast) allen so geht
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Ich habe wirklich sehr oft selbst Zweifel und minderwertigkeits komplexe.
Ich bin keine gute mutter/Frau bekommen das nicht auf die reihe etc..
Letzte Woche habe ich ein paar Situation mit anderen Müttern erlebt die in Stress und überforderungs (ich hasse das wort)Situationen gekommen sind.
Ich war richtig "froh" darüber das zu sehen weil das genau die Typen waren wo immer alles locker leicht und super harmonisch aussieht.
Und auf einmal kam die Erkenntnis das ich vllt doch nicht so schlecht bin und es sehr vielen genau so geht und Grad bei denen wo man glaubt sie sind perfekt.
Deswegen finde ich es super das jeder mal was ehrliches aus seinen leben schreibt und man einfach weiß man ist nicht alleine.
So und was positives.
Ich bin so froh das mein großer schon so lieb zu seiner Schwester ist.
Wenn Sie weint, läuft er hin und sag "ist schon gut" .
Wenn Sie etwas von ihn in die Hand bekommt und er das nicht will nimmt er ihr es weg aber als Ausgleich bringt er ihr was anderes.
Das sie ein komplette chilliges Baby geworden ist die anfänglich stundenlangen Plärr Orgien so schnell weg waren wie sie gekommen sind.
Ich bin einfach nur dankbar das ich nach meinen Tiefschlag 2 gesunde wunderschöne Kinder habe für die ich alles auf der Welt tun würde.
Und ja sie bringen mich oft auf die Palme das mir das geimpfte steigt.
Aber möchte ich diese Erfahrung missen?
Nein keinen Tag.
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Ich könnte einen positiven Text schreiben. Aber ich kann auch einen schreiben, der die weniger schönen Momente so darstellt, dass ich selbst lächeln muss wenn ich es lese. Weils mir dann besser geht. Und vielleicht auch jemandem, der grad in einem Tief steckt.
Das erste Jahr mit zwei Kindern war für mich ein schweres. Weil es so anders war als es hätte sein sollen wenn es nach den Kommentaren von außen geht. "Ein Baby ist süß, selbst wenn es 24h schreit, stell dich nicht so an." "Jedes Kind ist ein Geschenk, sei nicht so undankbar." "Du wolltest doch noch ein Baby, also was willst jetzt, selber schuld." Und warum? Weil ich es gewagt habe, offen zu sagen "puh, rennt grad ziemlich kacke, weil ich das Gefühl hab zu wenig Zeit für beide zu haben, keinem gerecht werden zu können, zwischen den Stühlen zu sitzen."
Mittlerweile geht es mir besser. Weil ich sehe, dass meine Kinder sich toll entwickeln obwohl ich subjektiv zu wenig Zeit für jeden einzelnen hatte und habe weil beide mich fast 24h brauchen und ich mich nicht zerteilen kann. Dass der Große in der Öffentlichkeit auf seinen kleinen Bruder aufpasst obwohl er ihn daheim am liebsten wegsperren täte. Dass der Große im Kiga so gelobt wird für seine Auffassungsgabe und seine für sein Alter sehr tollen Fähigkeiten - und er somit nicht verblödet nur weil er jetzt mehr fernsehen darf während ich den Kleinen versorge.
Dazu wird der Kleine mobil und immer mehr zum Kleinkind, kann mehr und mehr mit dem Großen mithalten. Der Altersunterschied, eh nicht groß aber im ersten Jahr doch zu groß - rückt in den Hintergrund Schritt für Schritt.
Ich habe dieses für mich schwierige Jahr ohne Gummizelle überstanden, weil ich jemanden hatte, mit dem ich nicht nur süße Babyfotos und lustige Geschichten teilen konnte, sondern auch mitten in der Nacht mal meinen Frust virtuell teilen konnte. Wenn der Tag mehr Frust als Spaß hatte. Wenn ich es keinem Recht machen konnte, am allerwenigsten mir selbst. Wenn ich voller Zweifel war ob ich meinen Großen "was angetan" hatte damit, ihm egoistischerweise ein Baby vor die Nase zu setzen. Jemanden, der nicht mit Werbungskitsch oder klugen Sprüchen gekommen ist oder mir den eigenen idyllischen Alltag unter die Nase gerieben hat, den ich so gern gehabt hätte und nicht haben durfte.
(Ein Danke hier an @stefanella aber das weiß sie eh )
Es gibt genug Mütter die in ihrer Rolle aufgehen. Die meine Erfahrungen nicht nachvollziehen können. Die hinter vorgehaltener Hand sagen, mag die Ziege hätt auch keine Kinder kriegen sollen so wie die sich anstellt. Und das ist gut so. Denn so bekommen werdende Mütter ein überwiegend positives Bild mit auf den Weg.
Aber wenn der Weg dann doch nicht voller Rosenblätter ist, wird es immer Mütter wie mich geben. Mütter, die sagen, ja es ist manchmal echt nur ein den-Tag-überstehen. Aber es wird besser. Mütter die zuhören statt zu urteilen. Mütter die eine riesige Tafel Schoko im Gepäck haben statt Erziehungsratgeber. Die einen in den Arm nehmen statt zu erzählen warum und wieso es bei ihnen so viel besser läuft.
So, ich tät gern mehr schreiben. Aber das Chaos will mich zurück.
@MuttiKulti spontane Gedanken, du kannst gern verwenden was du möchtest daraus, falls du das möchtest
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Ich find die Texte toll und ehrlich und mit positivem Resumee.
Und ja, ich liebe meine Tochter von ganzem Herzen und nein, ich will keine Sekunde missen. Sie ist das Beste das mir je passiert ist. Und trotzdem gab es eine sehr schwere Zeit für mich, die mich geprägt hat. So wie das ganze wundervolle Kind mich immer noch prägt.
Ich sehe es nicht negativ, die harten Zeiten zu beschreiben. Ich seh es positiv wenn ich seh, dass es wen gibt der mich versteht und trotzdem weiß wie sehr ich mein Kind schätze und liebe.
Und ich würde trotz dieser Kack-Zeit sehr gern ein zweites Baby haben, um mich nochmal an den Rande des Wahnsinns hüpfen zu können.
Lustig wie unterschiedlich die Texte empfunden werden.
PS.: Niemand muss Angst haben vor der Zeit mit Kind. Weil jeder es anders empfindet und jedes Kind anders ist. Und wenn es mal kacke läuft, läuft es eben kacke. Wie immer im Leben. Ob mit oder ohne Kind.
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Ich kann jetzt nur für @frühlingskind und mich sprechen und sagen, dass wir eine durchwegs positive Grundeinstellung haben und auch die vielen tollen Dinge besprechen, die wir mit unseren Kindern erleben. Das ist ein kleiner Ausschnitt unserer Erfahrungen.
Wer die Selbstironie und Liebe zwischen den Zeilen der Texte nicht rausliest ist wohl auch nicht viel positiver eingestellt als die Verfasserinnen der Texte.
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Muttersein hat für mich wahnsinnig schöne Seiten und hinter jeder Schlechten verbirgt sich ja oft auch einer dieser Schönen. Aber, vor allem im ersten Jahr und Babyalter, ist es oft eine Aneinanderreihung von schlechten, mühsamen, anstrengenden, grenzenaustestendsten Tagen und Nächten. Es gibt dann nichts das mich besser runterholt und tröstet als alles rauszulassen, sei es im Forum, bei meinem Mann oder bei einer Freundin. Dann auch noch Zuspruch oder Erfahrungen der anderen zu hören macht es erträglich.
Als ich die Überschrift gelesen habe oder wenn mich Leute nach meinen Erfahrungen fragen fällt mir auf Anhieb GANZ EHRLICH auch viel, viel Negatives ein, das heißt aber nicht dass ich negative Gefühle meinen Kindern gegenüber hab.
Ich finde es ehrlich gesagt gemein, wenn nicht schon etwas überheblich zu sagen, dass Frauen, die hier ihre Erfahrungen schreiben und eben Negatives auslassen, nur einem Trend hinterherhetzen, zum Therapeuten müssen oder irgendwie ihre Kinder bereuen.
Wenn ich anfange zu erzählen, wird es wahrscheinlich eine lange Liste von schlechten Dingen geben (ernsthaft, wer steht drauf aufgeweckt zu werden? wer mag mitten in der Nacht Bett überziehen, weil es vollgekotzt ist? wer mag angeraunzt und angeschrien werden? wer mag von einer Krankheit zur nächsten hupfen? wer mag den Sex unterbrechen weil Kind munter wird? wer mag ständig auf sein Hobby verzichten? usw...), Aber genauso könnte ich eine Reihe von lustigen, amüsanten, schönen, herzerwärmenden Dingen erzählen (Kinder lachen, erste Schritte, die ersten Male "Mama" mit der zärtlichen Kinderstimme hören, wenn sie miteinander spielen, wenn sie wieder irgendwelche patscherten, lustigen Sachen machen, die Geburt - das erste Mal sein eigen Fleisch und Blut im Arm halten USW...!!!!!).
Außerdem hat auch jeder einen anderen Zugang und das ist auch gut so. Jeder muss seinen Weg finden, manche sind geduldiger, manche eben nicht. Manche haben shoppen als Ventil, andere müssen nägelbeißen, wieder andere reden, weinen oder schreien. Aber - und davon gehe ich unverblümt aus - alle lieben ihre Kinder!
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Mir ist schon klar dass die Geschichten teilweise überzeichnet sind. Die Story mit den Zetteln ans Aquarium wird sich wohl eher nicht ganz so zugetragen haben.
Ich lese die Geschichten auch gern weil sie unterhaltsam sind. Schon allein die Tatsache, dass die verfasseinnen im Nachhinein darüber lachen können zeigt ja, dass es nicht ganz so schlimm gewesen sein kann. Ansonsten kann ich dem nur zustimmen, was im ärgerthread schon geschrieben wurde: eine Geschichte a la "alles war wunderbar" würde niemand glauben und sie wär auch nicht so lustig.
15
@puma bzw. an alle, welche die bisherigen Texte als eher negativ empfanden:
Solche Texte interessieren uns. Nicht als Wettbewerb in Sachen wer es schwerer hat im Leben, sondern die Vielfalt dessen, was im Leben als Neo-Mutter, Alleinziehende, Mehrfachmutter als kompliziert, anstrengend, auch mal belastend empfunden wird.
Dass wir alle den besten Arbeitgeber der Welt haben, haben wir einfach mal vorausgesetzt, ohne dass es immer zwingend dazu gesagt werden muss, wie lieb die Mama den Juniorchef hat - aber die Arbeitsbedingungen sozusgagen, die sind es, die eine Mama manchmal auch ins Strudeln bringen können.
Es gibt wissenschaftliche Arbeiten, Fachliteratur, Studien zu diesem Themenbereich. Zigtausende Seiten bestimmt. Es gibt Initiativen, die sich dem Thema professioneller nähern, mit Budget und Marketingstrategien etc.
Haben wir nicht, wir sind einfach eine Gruppe von Frauen, die gemeinsam mit und für andere Mütter arbeitet und gerne mal wissen wollte, was denn dabei raus kommt, wenn man andere Mütter ihr Leben beschreiben lässt. Wenn man sie nach den Dingen fragt, die ihnen in den Sinn kommen, die sich für sie - auch oder besonders negativ - entwickelt haben, was sie belastet oder was sie anders bräuchten.
Jede von uns hat eine etwas andere Geschichte, andere Dinge, die für sie manchmal schwierig sind - aber in Summe ergibt sich vielleicht ein klareres Bild davon, was für Mütter kleiner Kinder besonders schwierig sein kann - haben wir uns gedacht.
Als Beispiel frisch aus einem Treffen mit Vertretern anderer Vereine und Organisationen:
Die Mutter des Kleinkindes ist die Einzige, die sagt, dass sie nicht bleiben und sich noch austauschen kann, weil sie ihr Kind vom Kindergarten abholen muss. Dabei ist der informelle Teil der, wo man am Meisten erfährt.
Wir besprechen, welche Angebote im Bezirk es für Mütter aus prekären Verhältnissen gibt und die Frau ohne Kinder schlägt etwas vor, wo die Frau mit Kind sofort sagt, dass das zwar alles super klingt, aber derjenige, der einen Kurs für Mütter an dem Ort und in dem Gebäude geplant hat, hat wohl selber keine Kinder und noch nie zehn Stationen mit der Straßenbahn, zwei Mal umsteigen in den alten Straßenbahngarnituren mit Kinderwagen absolviert und den Kinderwagen dann in den 2. Stock ohne Lift getragen. Oder die Uhrzeit, wann das stattfinden soll, ist im normalen Erwerbsleben kein Problem. Für jemanden, der um 12 sein anderes Kind aus der Volksschule abholen muss allerdings schon.
Wir freuen uns weiterhin über Texte.
6,847
Wenn ihn wer fragt wie es mit Kind ist sagt mein Mann immer: "Es muss ein Leben zu Ende gehen damit ein Neues entstehen kann."
Von meinen Arbeitskollegen: "Ein Kind ist kein Kind, zwei Kinder sind die Hölle".
920
15
Die Frage war nicht, ob uns jemand erklären kann, was mir machen, sondern ob jemand einen Text beisteuern möchte.
Leider scheint das in dieser Form nur schlecht zu funktionieren. Insbesondere Texte einfach so für sich stehen lassen zu können. Unserer Lerneffekt daraus: Dinge sofort zur Diskussion zu stellen, führt zu Diskussionen, die zu nichts führen.
Wenn ich es als stille Mitleserin richtig aufgefasst habe, hat dieser Aufruf ja sogar intern zu Unstimmigkeiten geführt. Das ist schade und war nicht der Sinn der Sache.
10,661
Schade, dass hier momentan echt gar nichts funktioniert.
21,827
7,695
15
Noch ist hier kein Hut draufgeschmissen. Der anfängliche Gedanke, dass es ja naheliegend ist, in einem Forum nachzufragen, wo Mütter einander ständig aus ihrem Alltag erzählen, war vielleicht doch nicht der Idealste. Beziehungsweise die gewählte Form der Geschichtensammlung und Veröffentlichung.
Aber es gibt weiterhin die Gutscheine und Goodiebags, die neue Besitzerinnen suchen.
Bin selbst gespannt, ob nun noch was kommt. Ich weiß nicht, ob ich selbst noch etwas schreiben würde, wenn das nur zu Missstimmung und Missverständnissen führt. Gibt es wirklich solche Fronten und kein Mittelding zwischen Glitzer und Jammer? Ist es denn jammern, wenn eine Mama erzählt, dass sie, seit sie ein Kind hat immer den Lift zur Schnellbahn suchen muss und die Treppe nicht mehr benutzen kann, dass sie sich vorher nicht so vorgestellt hat, dass nun dauernd die Schwiegermutter zu Besuch kommt, dass Einkaufen mit einem müden Kleinkind kein Spaß ist und nach der Karenz in einen Job mit niedriger Qualifikation versetzt werden, wütend macht? Kennen nicht beide Fraktionen diese oder ähnliche Dinge? Jedenfalls hatten waren das Dinge, die uns spontan eingefallen wären, ohne irgendwie die Mutterschaft zu bereuen oder das Kind nicht zu mögen.
Wir lassen uns jetzt mal überraschen.
920
10,917
Schade, dass die Stimmung hier so gekippt ist. Ich fand es sehr interessant und amüsant die Texte zu lesen und hoffe es kommen trotzdem noch ein paar dazu, weil ich mich zwar auch nicht in allem wiederfinde, aber es - wie erwähnt - echt interessant und beruhigend finde das zu lesen.
Mein (unpassender) Text...
"Ich lass looos, lass jetzt lohooos!" murmelt es melodisch neben mir. Ich lächle im Halbschlaf. Sie träumt von ihrem Lieblingslied. Ich kuschel mich - wie jede Nacht - an sie und schlafe weiter.
Kinderweinen "Mamaaa auaaa... mein Regenbogen!" tönt es direkt in mein Ohr. Sie hat sich scheinbar den Ellenbogen am Bettgestell gestoßen. Vielleicht beim Eisschloss herzaubern mit Elsa... Ich zieh sie näher zu mir und streichle und puste den verletzten Flügel. Sie will sich an meinen nackten Busen kuscheln, weil ihr das immer noch den größten Halt und Trost gibt, auch nach unserem Abstillen vor Weihnachten. Ich drück sie an mich und rieche dabei an ihren Haaren. Ich frage mich zum millionsten Mal in den letzten bald drei Jahren, wie man nur so gut riechen kann und wünsch mir ein Parfum, das so duftet (natürlich ohne sie à la "Das Parfum" einzuwachseln etc.).
In 45 Min wird der Wecker läuten. Sie wird ihn im Halbschlaf abdrehen und sich dann aufsetzen und mir sagen, es ist Kindergartenzeit. Dann wird sie mir alten Mutter aus dem Bett "helfen" und mich auf's Klo begleiten und aaalles kommentieren, das ich tue.
Wahrscheinlich kommt dann auch bald schon das erste Geraunze und ein Kakao-Drama... oder ich schmier mit dem falschen Messer das falsche Zeug auf das noch falschere Brot... Aber das macht nichts. Die Wärme von ihrem nächtlichen Mini-Gesang ist immer noch in meinem Herzen und ich grinse immer noch dümmlich vor mich hin.
Ich schau sie an, wie sie da 5 Min nach dem Aufstehen schon ohne Pause ihren Papa anplappert und den Katzen nachstellt, mit wirren, duftenden Haaren und dieser Piepsestimme und denk mir, es ist vielleicht ein harter Job, aber auch der schönste Job, den man sich wünschen kann... <br>
Ich wünsch euch allen einen guten Start in den Tag!
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Wieso passt der Text denn nicht? Zu positiv oder zu negativ?
Ich finde ja jeder sollte ausdrücken können, wie es ihm geht. Die Glücklichen und Unglücklichen, die Entspannteren, die eher Explosiven. Ich möchte mich weder für mein Glück noch für meinen Frust rechtfertigen müssen. Ich bin da froh über unsere Oktober/November-Gruppe. Da wird mitgefühlt und sich mitgefreut.
Ich muss ja ehrlich zugeben, dass ich ja keine Ahnung hatte was mich erwartet als Mama. Weder das Ausmaß an Verzweiflung und Übermüdung noch das Ausmaß an Glück. Ich hätte es mir etwas Einfacher vorgestellt. Ich leide darunter, dass meine Bedürfnisse sich derzeit abseits des absolut Notwendigen nicht erfüllen lassen. Ich vermisse den Menschen abseits der Mama. Ich weiß ich sollte selbst mehr für mich tun, bin dafür aber meist zu müde. Das Gefühl keinem richtig gerecht zu werden begleitet mich oft.
Manchmal wünsche ich mir mein altes Leben zurück. Aber hergeben würd ich meine Jungs auf keinen Fall mehr. Sie sind nämlich wirklich toll. Ich erlebe jetzt eine breitere Gefühlspalette zwischen richtig glücklich und total am Boden.
Und jetzt lass ichs sein, der Kleine braucht mich zum Schlafen.
Leben und leben lassen!
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Es wurde mir alles zuviel. Überall um mich herum nur perfekte Mütter mit den perfekten Kindern und dem perfekten Vater.
Ich hatte das nicht, hab viel von meinem Schmerz an meinem Partner ausgelassen, der auch nur die tollen Geschichten seiner Freunde kannte.
Irgendwann bin ich gegangen, ich konnte nicht mehr, wollte auch ein schönes Leben haben.
Heute weiß ich dass Viel nur Schein und Geschichten waren. Doch jetzt ist es zu spät.
Mein ex, den ich nach wie vor liebe, hat so eine perfekte Freundin, bei der offenbar immer alles schön und toll ist.
Mein Sohn verliert seinen Vater, weil ihr Kind auch so perfekt ist, ich verliere den Glauben, weil es offenbar doch perfekte Frauen und Mütter und Kinder gibt und ich ich trotz aller Anstrengung nicht schaffe perfekt zu sein.
Und wieder ein Kind das in einer kaputten Familie aufwächst.
Hätte ich diese Geschichten damals gelesen, es wäre soviel anders geworden.
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@Maxi01 Ja ich weiß nicht... ich hatte das Gefühl es passt nach dem Wortwechsel nicht her.
Aber ich bin froh es doch gepostet zu haben.
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Ich hab sogar schon einen Text verfasst, ihn aber nicht abgeschickt und wieder gelöscht. Das war vor ca. 2 Wochen. Würde ich heute nochmal einen schreiben, wäre es vermutlich ein komplett anderer, weil meine Tagesverfassung eine andere ist.
Was ich damit sagen will: ich kann verstehen, dass manche das Gefühl haben, die Texte sind überwiegend negativ oder beschreiben überwiegend die negativen Emotionen und anstrengenden Seiten. Aber der Beitrag von @maxi hat mich jetzt endgültig überzeugt, zumindest meinen Senf zu der Diskussion "positiv/negativ" dazuzugeben.
Natürlich ist es viel schöner und angenehmer für uns alle, wenn wir positiv eingestellt sind, eher die schönen als die nicht so schönen Seiten sehen und das Glas für uns halb voll und nicht halb leer ist. Abgesehen davon, dass ich davon überzeugt bin, dass diese Grundeinstellung dem Leben gegenüber auch bis zu einem gewissen Grad Typ- & Charaktersache ist, glaube ich ebenso, dass viele der Texte auch nur Momentaufnahmen sind. So wie ich oben geschrieben habe, ich würde heute einen anderen Text verfassen als noch vor 2 Wochen.
Ich beschäftige mich gerade sehr viel mit dem Thema "glücklich sein als Mutter", "postpartale Depression" etc., vor allem weil es mir in meiner jetzigen Schwangerschaft (2. Kind) nicht immer so besonders gut geht. Ich gehe diesbezüglich in Beratung, um mich emotional bestmöglich zu stabilisieren vor der Geburt und ich habe viele Gespräche mit meiner Mutter geführt, der es damals vor allem nach der Geburt meines jüngeren Bruders ebenfalls nicht besonders gut ging. Nur damals wurde man als "hysterisch" abgestempelt, wenn man sich anmerken ließ, als Frau mit der Situation "Hausfrau und Mutter" auch mal überfordert oder davon genervt zu sein. Die Konsequenz war, dass man sich keine Hilfe geholt hat und jahrelang mit Folgeerscheinungen gekämpft hat, wie z.B.: Panikattacken etc. Zumindest im Fall meiner Mutter war das so und ich bin davon überzeugt, das wäre nicht notwendig gewesen, hätte sie die Möglichkeit gehabt, sich professionell helfen zu lassen.
Seien wir also doch BITTE froh, dass die Hemmschwelle heute viel weiter gesunken ist, dass sich Mütter auch trauen, über ihre Emotionen zu reden, egal welcher Natur und dass es Anlaufstellen (wie z.B. dieses Forum hier) gibt, bei denen sie gehört und verstanden werden. Wir wissen doch hoffentlich alle aus anderen Lebenssituationen (Arbeit, Beziehung, etc.) dass es uns besser geht, wenn wir die Dinge aussprechen, die uns im Kopf herumgeistern, wiederum egal ob positiv oder negativ. Warum sollte das im Hinblick auf das "Muttersein" anders sein?
Abschließend will ich nur sagen, ich hab die Texte sehr gern gelesen und ich hoffe, dass noch einige kommen. Ich finde die Idee dieses Aufrufes toll und es ist sehr spannend, von den vielen verschiedenen Erfahrungen zu lesen. Vielleicht raff ich mich ja doch nochmal auf, und schreib meine Geschichte auch nochmal.
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Mama
Es gibt wohl kaum eine stärker lebensverändernde Begebenheit als die Geburt eines Kindes. 9 volle, oder weniger volle, Monate sieht und spürt man wie sich der früher so vertraute Körper verändert um ein Wunder hervorzubringen, das wohl größer nicht sein kann.
In dieser Zeit malte ich mir in den schönsten Farben aus wie das mit dem Baby- liebevoll seid dem ersten Ultraschallbild Nüsschen genannt, in Zukunft wohl sein wird...
Rückblickend wusste ich gar nicht wie naiv ich eigentlich sein konnte .
Und dann bekam ich das wohl schönste Geschenk meines Lebens. Eine Woche zu früh, pünktlich zu meinem Geburtstag, bekam mein Nüsschen es eilig- in flotten 3 Stunden mutierte ich von glücklich schwanger zu einer frischgebackenen Mutter.
Und Nüsschen war plötzlich nicht mehr Nüsschen sondern Noah- und nicht eine Elisabeth wie erträumt - und mir absolut fremd.
Ich war ratlos ....das kleine nackte Baby an meiner Brust ist wirklich meines?
Nach etwa 10 Minuten kamen die ersten Tränen- mein Sohn-mein Wunder.
Das Glück war unbeschreiblich, ich hatte wirklich das perfekteste Kind der Welt geboren, die Liebe zu ihm erschlug mich in ihrer Intensität.
Dann kamen die dunklen Wolken und begleiteten uns die ersten zwei Monate- es ging mir schlecht- unsere neue Wohnsituation, der fehlende soziale Kontakt zu den neuen Nachbarn, ... ich litt extrem unter dem Schlafmangel und den Nachwehen der Geburt- mein Körper fühlte sich fremd und weh an.
Und noch heute- 14 Monate später- erzähle ich jedem wie froh ich über meinen Partner war und bin, der mich unterstützt, aufgepäppelt und entlastet hat wo immer es ihm möglich war.
Aber jede dieser Wolken verschwand, als ich in das Gesicht meines Sohnes blickte- und mit jedem Tag wurde es besser.
Ich lernte meinen Sohn kennen, verstand immer mehr seine Bedürfnisse und wurde nach und nach zu der Mutter, die er verdient und die ich für ihn sein wollte.
Ich wuchs langsam in eine Rolle hinein die ich in meiner Naivität per Geburt erlangt hätte haben wollen.
Ich wachse immer noch- Tag für Tag.
Die Zeit verrinnt mir zwischen den Fingern- aus meinem Baby ist ein Kleinkind geworden. Gerade eben ist er noch hilflos auf der Decke gelegen- plötzlich dreht er sich, robbt, krabbelt, sitzt und schon läuft er durch die Gegend. Und waren die ersten Versuche noch wackelig und benötigten noch etwas Hilfe, noch meine Hand zur Sicherheit, so benötigt er diese nun schon lange nicht mehr.
Wo er früher nur mit Schreien oder Weinen seine Bedürnisse mitteilen konnte, deutet und plappert er heute schon.
Wenn mir früher jemand erzählt hat wie glücklich das Wort Mama aus dem Mund des eigenen Kindes machen kann, habe ich ahnungslos aber in vollem Vertrauen lächelnd genickt. Nur hat dieser jemand nicht erzählt dass dieses "Mama" auch frustrieren und in Panik versetzen kann, je nach Situation.
Und es frustriert mich wirklich wenn ich ihn zum 20 mal in den Schlaf gewiegt habe und nach 2 min im Bettchen ruft er "Mama!" und es geht wieder von vorne los. Und es versetzt mich in Panik wenn er "Mama" schreit und weint weil er mal hingefallen ist.
Aber es gibt auch nichts schöneres als wenn er sich im Halbschlaf an mich kuschelt und "Mama" haucht oder man mit einem aufgeregten "Mama!Mama!"- Kauderwelsch morgens geweckt wird.
Ich möchte hier nicht von schlaflosen Nächten, aufdringlichen Ratschlägen, Kinderärzten im dritten Stock ohne Lift, zuwenig Mutter-Kind-Parkplätzen oder besserwisserischen Verwandten und Bekannten- meist kinderlos- reden. Auch nicht von übergelaufenen Windeln wenn man eigentlich einen dringenden Termin hätte, Brei u.ä welcher statt im Mund des Sohnes auf der Wand landet, Katzenwäsche statt Badewanne weil man dem Schlaf dann doch nicht traut.... die Liste der Ärgernisse des Mama-seins könnte man ellenlang fortsetzen, aber das möchte ich gar nicht. Nicht weil es sie nicht gibt, sondern weil sie für mich nicht zu den Erinnerungen zählen die ich behalten möchte.
Die Zeit mit meinem Sohn ist begrenzt und irgendwann wird er sein eigenes Leben führen- wenn ich Glück habe darf ich als Randfigur dabeisein.
Bis dahin trage ich meinen Titel, hart erarbeitet und jeden Tag bemüht ihm gerecht zu werden und verliehen durch reinste Liebe, mit Stolz-
Mama
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Nein, ernsthaft. Mich schockiert der Text nicht. Die Formulierungen sind teilweise härter als ich es in Bezug auf meine Kinder ausdrücken würde, aber manche Stellen sind plausibel und ich kenne die Situationen teilweise auch. Alleine war ich nie. Zum Glück. Aber oft verzweifelt und kurz vorm Gang zur Bushaltestelle, um auf den Shuttle zum Flughafen zu warten und irgendwo hinzufliegen. Allein.
Mein Sohn bringt mich allerdings in seiner pubertären Phase viel mehr an meine Grenzen als die Kleine, fast 3 jährige. Wenn ein Kind, das immer grundsätzlich lieb und fröhlich war, plötzlich nur mehr patzig, verletzend und genervt erscheint, ist das ein Brocken, an dem einen Mutter hart zu kauen hat und der einer Mutter, die sich ihr kleines Kind wieder zurück wünscht in solchen Momenten (die immer häufiger werden), förmlich im Hals stecken bleibt.
Aber: ohne Kinder wäre das Leben furchtbar sinnlos, oder? Ich denke mir oft, wenn sie nicht wären, wäre meine Liebe nur halb so groß. Ich meine, ich würde nicht wissen was Liebe tatsächlich ist. Die Liebe zum Partner ist anders. Auch stark, aber kein Vergleich zu dem was man für seine Kinder empfindet. Nichts auf der Welt kann damit verglichen werden. Keine Kinder zu haben, bedeutet, dieses Gefühl nie zu erfahren. Das wäre unvorstellbar. Aber: unvorstellbar deshalb, weil ich bereits weiß wie es ist. Wenn man etwas nicht kennt, kann man es nicht vermissen. Nicht wirklich. Also wäre es vermutlich auch ohne Kinder ok. Sofern ich sie vorher nie hatte.
Ein Verlieren meiner Kinder würde mich umbringen. Ich würde ohne zu zögern nachfolgen.
Tolle Texte übrigens. Alle! Und alle Gedanken und Gefühle müssen erlaubt sein finde ich. Sie zu unterdrücken wäre falsch.
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@Fluffy84 nein, ich hab kein Kind im Teenageralter. Aber ich "fürcht" mich jetzt schon davor weil ich mich noch gut erinnern kann an das was ich meiner Mutter anschauen lassen hab :see_no_evil: ich hoffe mein Sohn wird mit mir gnädiger umgehen...
Das was du über die Liebe zum eigenen Kind schreibst, empfinde ich aber auch so- die Tiefe, Art und Intensität ist eine andere als zum Partner.
Darüber dass das Leben nicht mehr lebenswert ohne diese Liebe wäre, brauchen wir nicht sprechen. Ich kann diesen Alptraum nicht mal in Gedanken durchspielen, ohne heute die halbe Nacht schlaflos am Bett meines Sohnes zu sitzen und seinen Schlaf zu bewachen.
Es wäre schon eine nahezu perfekte Welt wenn keine Mutter dieses Schicksal erleiden müsste.
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Tag 1
Ich werde heute schon zum dritten Mal aufgefüllt. Der Große hat Hunger.
Appetit auf Müsli. Die Mama würde gerne kochen. Aber sie möchte gerne mit beiden Buben gemeinsam essen. Der Große will wieder nur Müsli und Orangen. Gekocht wird dann wohl am Abend.
Tag 2
Ich stehe neben dem TV. Der Große starrt regungslos auf den Monitor. Er zockt. Und genießt es, dass die Mama zu Mittag immer mit dem Kleinen liegen bleiben muss. Eine **** Nachricht kommt, er soll bitte die
Hausaufgaben machen. Die Augen werden gerollt. Jetzt nicht. Er muss erst den Drachen besiegen.
Tag 3
Ich werde schön langsam klebrig. Mittlerweile steht eine zweite Schüssel neben mir. Der Große sollte lernen. Aber es findet gerade ein Clash Royal Online Battle statt. Scheiß auf Englisch. Lieber auf das Glück vertrauen.
Dass die Mama brüllt, nervt ihn. Er knallt die Türe zu.
Tag 4
Ich klebe! Nebenan erkenne ich Gläser aus meinem Kasten. Sie sind hinter Chipstüten und Kekspackungen versteckt. Der Kleine ist auch
hier beim Großen und zeigt Interesse am PS3 Kontroller. Er liebt den Großen abgöttisch. Er ihn auch. Aber trotzdem wird er jetzt anstrengend und er schickt ihn zur Mama. Immerhin ist sie jetzt aus dem Klo
herausgekommen, sie ist wieder dran.
Tag 5
Ich glaube, ich bekomme einen Pelz. Was riecht hier so streng? Ich oder der Große? Wann duscht er endlich wieder? Die Mama predigt es ihm jeden Tag. Er ist wütend. Sie wollte ihm seine Trainingshose verbieten. Anständig anziehen? Cool ist besser als anständig. Er zockt. Muss sich beruhigen.
Tag 6
Die Mama ist im Zimmer. Sie sieht sich um und ist entsetzt. Sie flucht, wird traurig, räumt den Müll weg, staubt ab. Dann nimmt sie mich mit und stellt mich mit drei anderen Schüsseln und vier Gläsern in den Geschirrspüler. Herrlich! Endlich!
Tag 7
Ich werde wieder aufgefüllt. Mal schauen, wie lange ich dieses Mal beim Großen bleibe. Trägt er mich selber in die Küche nach der Standpauke? Ignoriert er den Streit? Er sieht nachdenklich aus. Hatte die Hormone nicht unter Kontrolle, war gemein zur Mama. Sie sah müde aus. Er beginnt zu zocken.
Die starke Liebe unter den Brüdern erwärmt das Herz.
Erfolgserlebnisse in der Schule bauen auf.
Die Einsicht nach dem Streit gibt Hoffnung.
Irgendwann geht der Knopf auf.
Der Schalter wird irgendwann umgelegt.
Auch die Pubertät hat irgendwann ein Ende.
Rein statistisch neuerdings mit 32.
19 Jahre sind absehbar.
Davor zieht noch der Kleine nach.
Langeweile? Nicht die Spur.
Bereuen? Nie im Leben.
Meine Buben sind mein Leben.
Chaos. Ärger. Wut. Sorgen.
Liebe. Stolz. Freude. Lachen.
Aufatmen. Kämpfen. Lieben.
Auf ewig.
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@Novembernüsschen Mich hat diese Liebe auch fast erschlagen. Ich hätte nicht gedacht, dass man so lieben kann. Ich konnte es auch erst nicht fassen, dass mein Bauch leer ist und ich sie jetzt da bei mir liegen hab. Unfassbar. Noch dazu ging es durch den KS ja eigentlich ratzfatz.
Mein Holder hat mir auch sehr geholfen. Psychisch ging es mir gut, nur mit meiner komplett zerstörten Figur hatte ich Schwierigkeiten. Da musste er mich recht aufbauen.
Konntet ihr auch schon an Tag 2 euer Baby raus hören aus allen anderen? Ich war kurz (relativ kurz... im Schneckentempo dauert alles seine Zeit...) am WC und hab sie im Zimmer gelassen, weil sie so gut geschlafen hat. Ich watschle also los, Waschraum/WC war den Gang runter... beim Zurückwatscheln hat es mir alles aufgestellt, weil ich ein Baby weinen gehört hab. Aber die Tonlage und alles war mir so vertraut. Ging mitten ins Herz. Obwohl ich dachte mir reißt gleich was bin ich so schnell ich konnte Richtung Zimmer. Ich war nach den paar m nassgeschwitzt vor Schmerzen und Sorge. Mein Bündel hat geweint und ich war nicht da! Hab sie dann den restlichen Tag nicht mehr weg gelegt... das war was... erst nachher ist mir bewusst geworden, dass ich sie schon raus hör. Echt erstaunlich.
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Im Ernst ich kann ihm immer noch stundenlang beim schlafen zusehen und ich denk ich zerplatz gleich vor Emotion... es ist ein richtiger Druck der sich immer mehr in mir aufbaut, bis mir vor Glück zwei, drei Tränen die Wangen runterkullern... dann is wieder ein erträgliches Maß an Liebe und ich kann endlich schlafen .
Noah konnte ich nach ein paar Stunden schon von anderen Babys heraushören- er hatte ein unverwechselbares Weinen als Baby. Er hat nämlich gemeckert- deshalb wurde er ganz liebevoll Zicklein genannt von den Schwestern und Hebammen )
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Ich bin gespannt auf weitere Entwicklungen, was die Hygiene angeht ^^
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Mamazeit
"Mama, darf ich heute Mittagessen und Puzzle bauen gleichzeitig? "
"Was glaubst du?"
"Das wäre mir eine große Ehre"
Ein herzhaftes Lachen huscht über meine Lippen, ich streiche ihr durch die Haare und wische gleichzeitig meiner kleinen Tochter, die sich gerade ärgern musste, die Tränen aus dem Gesicht. Noch schnell ein Kuss auf die Stirn. Das Handy klingelt-ich hebe nicht ab, sonst wirds zu stressig. Nun steht das Essen am Tisch und gedanklich bin ich schon beim Mittagsschlaf der Kleinen, doch meine Große holt mich zurück ins hier und jetzt.
"Mama, gib mir deine Hand"
Gemeinsam sagen wir unseren Tischspruch ...
Einen Bissen gegessen und schon wieder klingelt das Handy. Wie ein kleines Kind schmeiße ich mich gedanklich auf den Boden und schreie "ich hab keine Zeit".
Händewaschen, Mundwaschen. Die Große bekommt was zum ausschneiden und die kleine ihr Schmusetuch und ein Schlaflied.
So, nun ruf ich meine Mutter an, die schon zweimal angerufen hat. Ich erzähle ihr was sich bei uns so tut, da sie in einem anderen Bundesland wohnt und wir uns nur 4-5 mal im Jahr sehen.
Vier Stunden später.
Ich werd ungeduldig. Die Kinder sollen in zehn Minuten von ihrem Papa abgeholt werden, da ich arbeiten muss. Während ich die Kleine in den Schianzug verfrachte, erklärt mir die Große, dass die braune Jacke nicht zur schwarzen Schihose passt, sie außerdem eh keine Schihose braucht und ihr die Haube nicht mehr gefällt, da sie nicht rosa ist. Ich versuche alles zur erklären und besänftigen, ziehe nun auch die Große an und freu mich, dass nun der Papa klingelt.
Ich verabschiede die Kinder so stressfrei wie möglich, nicht dass noch jemand auf die Idee kommt, dass sie etwas verpassen könnten, wenn sie zu Papa fahren.
Gestresst fahre ich nun mit meinem Leihauto zur Arbeit, komme spät am Abend heim. Ich mache die Wäsche und räume auf, bis mir die Augen schon fast zufallen. Morgen bringt Papa die Kinder in den Kindergarten und die Krabbelstube. Ich habe am Vormittag einen Arzttermin, muss einkaufen und wenn es sich noch ausgeht sollte ich noch zur Bank fahren.
Puh, alles geschafft, tief durchatmen. Nun ist wieder Mamazeit. Ich hole die Kinder ab und freue mich schon aufs Schlittenfahren.
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(Englisch)
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Ich habe es verbockt. Das angedachte (und definitiv zuwenig durchdachte) Bewertungssystem funktioniert nämlich nicht - viel zu verwirrend.
Eure Geschichten findet Ihr hier:
https://www.facebook.com/muttikulti/photos/a.414158802257445.1073741833.342182332788426/414158825590776/?type=3&theater
Wir freuen uns weiterhin über Eure Texte. Ihr könnt zwar gerne auch weiterhin hier posten und diskutieren, aber bitte sendet Eure "offiziellen" Beiträge auch an office@mutti-kulti.at sonst geht der Überblick vollends verloren, auch weil sich Frauen beteiligen und Texte senden, die gar nicht im Babyforum registriert sind. Weshalb wir dann ja nur die Facebookreaktionen werten können.
Wenn die Kleinkindmutter am anderen Ende des Internets außerdem eine Woche lang nicht dazu kommt, im Babyforum einzuloggen um nachzulesen und anderswo online zu stellen, dann ist das erstens unfair allen gegenüber, die noch nicht veröffentlicht wurden und zweitens sind zwei Medien gleichzeitig einfach nicht überschaubar, auch in Sachen "Bewertung". Nein, das machen wir das nächste Mal anders. :facepalm: