Am 25.11. ist der internationale Tag gegen Gewalt in der Geburtshilfe. Ich vermute im Zuge dessen hat meine Hebamme unter der Überschrift "Vergewaltigung während der Geburt" folgenden Radiobericht geteilt.
https://wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/podcast/weltweit/fsk0/151/1518515/dok5dasfeature_2017-11-19_weinenhilftdirjetztauchnichtgewaltindergeburtshilfe_wdr5.mp3
Ich finde, nachdem ich mir das ganze angehört habe, sie trifft den Nagel auf den Kopf und auch hier im Forum habe ich schon ähnliche Berichte gehört bzw. von Freundinnen ähnliches Berichtet bekommen.
Wie geht es euch mit dem Thema, habt ihr ähnliches erlebt, werdet ihr ernst genommen, wenn ihr davon erzählt? Betroffene vernetzen sich. Am Ende des Berichtes werden Adressen genannt, die vielleicht für die eine oder andere unter euch interessant sein werden.
Ich persönlich habe drei gewaltfreie Geburten erleben dürfen. Ich habe mich aber auch aufgrund der Bevormundung und der vielen Eingriffe im Krankenhaus gegen eine Geburt dort entschieden. Mein Mann war anfangs sehr gegen eine Hausgeburt, mittlerweile ist er der Meinung, es ist das beste gewesen zu dem ich ihn je überredet habe und wenn ich solche Berichte höre, fühle ich mich immer sehr bestätigt.
Kommentare
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Das ganze bestätigt mich, für die Geburt ein Krankenhaus ausgewählt zu haben, in dem einige Freundinnen und Bekannte in den letzten Jahren entbunden haben und auch für's nächste Kind hingegangen sind bzw hingehen werden, obwohl auch nicht alle Geburten bilderbuchmäßig schön waren. Aber immerhin wurden sie, auch wenn's mehrere Tage gedauert hat immer aufgeklärt und gefragt, wenn Entscheidungen notwendig waren.
Hausgeburt trau ich mir persönlich nicht zu - dass muss e jede schwangere für sich entscheiden...
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Ich habe in einer Privatklinik mit privater Hebamme und meinen Arzt entbunden und würde das jederzeit wieder so machen, auch wenn es natürlich zusätzliche Kosten bedeutet.
Meine Schwägerin und eine Freundin waren ziemlich zeitgleich mit mir in einem anderen Krankenhaus, das eigentlich auch sehr gut ist. Ihre Geburten dauerten 18 bzw 36 Stunden (beide Einleitung). Wenn ich dann dran denke, dass dort von der einen Hebamme nach 8 Stunden Wehensturm eine PDA verwehrt wurde ("eine Geburt dauert halt mehrere Stunden") und die erst nach Schichtwechsel von einer anderen Hebamme gegeben wurde, werde ich richtig wütend! Wenn ich als Patientin danach verlange habe ich eine zu bekommen und aus!
Mir wurde sie sogar angeboten obwohl ich keine wollte/brauchte.
Und das ist ja noch was recht harmloses...
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Solche Links sind da immer sehr informativ für uns. Danke!
Wir haben hier ein Interview mit Judith Raunig zu dem Thema:
https://www.babyforum.at/service/artikel/gebaeren-im-operationssaal-der-kaiserschnitt-und-eine-narbe-als-chance.html
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Na toll, oh war schon so verkrampft vor schmerzen das ich das meine wehen immer unwirksamer wurden. Dann kam sie mit wehentropf und es wurden wieder mehr Wehen. Dann sagte sie nur ich muss mehr mitarbeiten sonst wird das nicht mehr heut.
Plötzlich ohne Vorwarnung kam ein Arzt mit einem wagerl voll mit verschiedensten Instrumenten (Messer, Zange...) mir hat keiner was gesagt. Der Arzt hat sich nicht mal vorgestellt. Eine säuglingsschwester und ein Assistenzarzt kamen dann auch noch dazu.
Die Schwester sagte nur "der Doktor hilft jetzt"
So schnell konnte ich gar nicht schauen bekam ich einen dammschnitt und kurze Zeit drauf knallte sich der Assistenzarzt auf meinen Bauch und der Oberarzt setzte die saugglocke an. Abgerutscht vom Köpfchen. Und gleich das ganze nochmal.
Ich war so fertig, keiner hat mich aufgeklärt was auf mich zukommt.
Kurze Zeit drauf war meine Tochter zum Glück gesund geboren❤️Sie wurde kurz untersucht. Währenddessen kam die Hebamme wieder und drückte ohne Vorwarnung auf meinem Bauch rum um die Plazenta schnell rauszukriegen. Es waren solche Schmerzen, und wieder wurde ich nicht vorher informiert was sie macht. Dann wurde ich vom Arzt genäht( dammriss, Scheidenriss und dammschnitt) alles an verschiedenen stellen.
Nach 30min kam ich in ein "Hinterzimmer" weil mitten in der Nacht war und sie die anderen nicht wecken wollten.
Ich war alleine mit meiner Tochter und mir ging es plötzlich nicht gut (herzrasen und extremes Schwindelgefühl). Ich hab nach der Hebamme geläutet. Sie "was ist denn jetzt schon wieder" ich erzähle ihr wie ich mich fühle und sie wieder nur "ja ist normal "
Bin dann eingeschlafen alleine mit meiner Tochter in diesem "Abstellraum"
Am nächsten morgen war ich kaum zu wecken, oh war mit meiner Tochter im Arm weggetreten. Es kam der Arzt und langsam kam ich zu mir. Ich war schon ganz bläulich im Gesicht. Schnell wurde Blut abgenommen und man sah das ich knapp am verbluten war. Bekam sofort Blutkonserven und konnte tagelang nicht aufstehen.
Nach 5 Tage wurde ich entlassen.
Mit der Zeit realisierte ich immer mehr wie knapp und dramatisch die ganze Situation war. Zuerst diese Geburt und dann alleine in diesem Zimmer wo ich fast verblutet wäre ohne das es jemandem aufgefallen wäre.
Ich hab eine Wochenbett Depression entwickelt und innerhalb von 3 Monaten fast 20 kg abgenommen. Die körperlichen und seelischen Wunden waren einfach zu tief. Keiner meiner Familie hat mich verstanden, weil Kind war ja gesund...was will man mehr. Obwohl es gut ausging waren er für mich sehr einschneidende Ereignisse. Und ja ich finde mir wurde Gewalt angetan.
Nach 4 Wochen löste sich die Naht nicht auf. Bin ins KH der Arzt sagte "Oh alle Nähte liegen und unter Eiter, die müssen wir jetzt ziehen" es wurden alle Nähe gezogen und da schon alles entzündet war nicht gerade angenehm. Der Arzt hätte selbstauflösende nähte benutzen müssen! Angeblich kam es noch nie vor das jemand solche Nähte die sich nicht auflösen bekam. Nein mir mussten sie die verpassen.
Sorry für den Roman, ist das erste mal das ich so offen über meine 1.Geburt rede. Da von meiner Familie immer nur so Kommentare wie "Hauptsache gesund, andere haben einen KS usw. " kam hab ich nie wieder darüber gesprochen.
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Ich hatte glaub ich Glück, da ich selbst in diesem Bereich beruflich tätig bin.
Nach der Geburt hat mir auch niemand geholfen.
Ich hatte zum Glück einen sehr kompetenten Oberarzt.
Schlimm was ihr schon mitmachen musstet.
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Das war damals im KH Baden, die Geburtshilfe wurde aber mittlerweile geschlossen. @Siglinde90
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@mIcHeLlE90 es tut mir sehr leid, was du durchmachen musstest. Es freut mich, dass dir das Thema hier "gut" tut. Sowas scheint wohl tatsächlich ein Tabu-Thema sein. Unglaublich.
Was dir passiert ist, ist wirklich fürchterlich. Wie kann man nur so unsensibel auf jemanden in so einer Ausnahmesituation reagieren? So etwas ärgert mich.
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Ich bin nur mit wehensturm im Schichtwechsel irgendwie untergegangen. Wurde ein Notkaiserschnitt. Trotz allem war ich mit den Hebammen und Ärzten sehr zufrieden. Das war blöder Zufall und meine Mutter die meinen Lebensgefährten für einmal etwas essen und durchatmen abgelöst hatte hat die Situation auch falsch eingeschätzt.
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Klar sind die bei dir durchgeführten und in der Aufnahme erwähnten Maßnahmen manchmal notwendig - aber dann muss man das wenigstens der werdenden Mutter erklären. Sogar der Zahnarzt sagt was er tut und bohrt nicht einfach drauf los oder reißt ohne Vorwarnung einen Zahn raus. Sorry für den blöden Vergleich, mir fällt grad kein besserer ein.
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@wölfin Recht hast du! JEDER Arzt erklärt normal immer was er grad macht oder bespricht sich mit dem Patienten. Und da eine Geburt eh mehrere Stunden dauert, wäre auch genug Zeit dafür.
Meine Hebamme hat sogar private Sachen mit mir gequatscht weil wir etwas Zeit hatten (und ich war nicht lange im Kreißsaal, nur 3 Stunden).
Oh Mann, sowas macht mich echt traurig und wütend.
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Ich hatte eine tolle Hebamme (eine ganz, ganz junge) die mit mir ALLES! abgesprochen hat. Sogar am Schluss wo ich von mir aus selber gesagt habe, dass der Kopf nicht durchpasst hat sie mich 3x gefragt ob es wirklich so ist bevor sie einen Dammschnitt gemacht hat. Sie hat mich alles aussuchen lassen und das fand ich sooooo toll! :x Auch mein Mann war von ganzen Team mehr als begeistert!
Ich hoffe für alle Frauen, die eine schlimme Geburt gehabt haben, dass sie darüber reden dürfen und gut verarbeiten können! Und ich hoffe für alle Frauen, denen eine Geburt bevorsteht, dass sie ohne Hemmungen und Angst alles sagen können was sie möchten und was nicht!!!!
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https://www.babyforum.at/service/artikel/roses-revolution-day-aktionstag-gegen-gewalt-in-der-geburtshilfe.html
Danke euch allen. Es ist wichtig, dass darüber – für jene für die das möglich ist - offen gesprochen wird.
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In Indien wird bereits vom groben Missbrauch des Oxytocin (synthetisches Wehenmittel - Wehentropf) gesprochen, da es bei über 70% der Frauen angewendet wird, um die Geburt möglichst zu verschnellern. Damit gefährden sie das Kind, da durch diese massiven Wehen die Sauerstoffzufuhr stark eingeschränkt wird. Dieses Medikament wird auch oft überdosiert und führt zu pathologischen Wehen. Eine normale Geburt wird zu einer hochpathologischen Geburt und die Geburtsmedizin manövriert sich selbst in den Kaiserschnitt und in die Saugglockengeburt, da das Kind durch diese massive Wehen Sauerstoffmangel bekommt bzw. Asphyxie . An unserer Gesundheit und an der Gesundheit unserer Kinder werden massive Schäden verursacht, weil die Geburtsmedizin keine Zeit für die Gebärenden hat oder haben will.
Ich finde es so mutig von den Frauen über die Gewalt zu sprechen! Das traurige ist, dass es jeden Tag passiert und dass der Vorgang der Geburt dazu missbraucht wird, Frauen fertig zu machen! "Weinen hilft dir jetzt auch nicht" ist bezeichnend für diese schädigende Vorgehensweisen menschlich wie auch fachlich.
Die Bewegung ist noch viel zu klein und unkoordiniert, um etwas zu bewirken. Jede Gebärende kämpft wieder alleine gegen den ganzen Machtapparat. Es gibt viele Hebammen, Ärztinnen und Ärzte, die sich für die Gesundheit von Mutter und Kind einsetzen, die haben ebefalls kaum Chancen.
Wir Mütter, Frauen, Gebärende müssen dafür kämpfen, dass die Geburtshilfe eine Hilfe für die Gebärende und ihr Kind wird und keine Gefährdung. Durch im Stillen leiden hat sich im Frauenrecht noch nie etwas getan, da müssen jetzt Taten folgen.