Hallo Ihr Lieben!
Wollte mal fragen, ob es hier im Forum Mamas gibt, die Literatur- und Lyrik-begeistert sind? Ich habe früher seeehr gern und viel gelesen. Jetzt mit zwei Kindern ist die Zeit natürlich begrenzt, möcht mich aber trotzdem wieder ein wenig mehr mit Lesen beschäftigen.
Habt Ihr Lieblingsschriftsteller/-gedichte/-bücher?
Ich war immer ganz versessen auf Ingeborg Bachmann (wahrscheinlich, weil ich selbst einen leichten Hang zur „Melancholie“ hab
) und eines meiner Lieblingsgedichte ist von Hermann Hesse „Im Nebel“. Bin vor laaaaanger Zeit darauf gestossen, als ich in Deutsch maturiert hab und ihn als „Spezialgebiet“ gewählt habe
Vielleicht kommt ja ein kleinet Austausch zustande, ich lass Euch „Im Nebel“ mal da
Kommentare
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Ich hab eigentlich in fast jeder literarischen Epoche einen Lieblingsautor. Am liebsten lese ich Texte aus dem Sturm und Drang, Naturalismus und aus der Wiener Moderne.
Bachmann ist nicht ganz so mein Fall, aber einige Texte mag ich auch, z.B. „Jugend in einer österreichischen Stadt“.
Ich werde voraussichtlich im Juni Mama und nutze jetzt sehr intensiv die Zeit zum Lesen. Ich hoffe, dass sich dann auch noch ein paar Lesestunden ausgehen.
LG
1,998
Vor den SS hatte ich eine Phase, in der ich viele der Klassiker, die ich das letzte Mal in der Schulzeit gelesen hatte, nochmal gelesen hab. (Goethe, Storm, Zweig, Hauptmann etc. ) An Musils „Mann ohne Eigenschaften“ bin ich gescheitert
Möcht jetzt wieder mehr lesen, bin aber am Abend meistens so müde, dass ich gar nimmer viel von den Büchern mitkriege... )
Was liest Du aktuell gerade?
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Ich kenne das - ich komme mit den Inhalten auch manchmal durcheinander, das ist halt so, wenn man viel liest.
Hauptmann ist einer meiner Lieblinge, vor allem "Vor Sonnenaufgang".
Im Moment lese ich von Lion Feuchtwanger "Jud Süß", das ist ein historischer Roman. Das Buch stand auf der Schwarzen Liste während der Zeit des NS-Regimes.
Vielleicht sollt ich dazu sagen, dass ich Geschichte studiert hab. Viele rümpfen bei meinen Buchtiteln immer die Nase, weil...naja...eher trocken...du weißt wahrscheinlich eh was ich meine
Hast du von Zweig die Schachnovelle gelesen?
@MannohneEigenschaften ich habs versucht, dann wieder versucht, dann nochmal versucht und dann aufgegeben. Mein Literaturprofessor hat nur gegrinst als ich ihm das bei der Prüfung sagte und gemeint, dass Musil da eine "Schikane par excellence" gelungen ist. )
(er meinte noch, dass man es als Kärntnerin wenigstens versucht haben musste.)
1,998
Ach, Du bist auch Kärntnerin - ich auch komm aus Klagenfurt! Vielleicht auch deshalb die Bachmann-Affinität.
Das stimmt schon, hab die Klassiker jetzt auch lieber gelesen, als in der Schulzeit, weils einfach diesmal auf freiwilliger Basis war.
Das mit dem Naserümpfen bei Buchtiteln kenn ich ) , ich lese auch viel Medizin- und Pharmaziehistorisches - im Moment grad „Trübsinn und Raserei - die Anfänge der Psychiatrie in Deutschland“, und vor ein paar Wochen „Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten“, da schauen auch viele komisch, wie man sich sowas freiwillig antun kann )
Klar hab ich die Schachnovelle gelesen - zweimal, weil sie mich wirklich fasziniert hat. Von Zweig möcht ich mir auch noch mehr kaufen, hab sonst nur noch „Angst“ gelesen.
Jetzt bin ich grad fertig geworden mit „Der Plan von der Abschaffung de Dunkels“ von Peter Hoeg. Das fand ich auch super
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Ich lese gern und viel und auch Klassiker der Literatur. Ich versuche jetzt trotz zwei kleinen Kindern diesem Hobby weiterhin nachzugehen.
Was mir jetzt so einfällt, das mir gut gefallen hat:
Kafka "Die Verwandlung"
Hesse "Siddharta"
Brecht "Der gute Mensch von Sezuan"
Hauptmann "Vor Sonnenaufgang"
Zweig "Die Schachnovelle"
Ich lese auch gern Shakespeare, aber auf deutsch, auf Englisch würd ich das glaub ich nicht packen
In der Schule mussten wir "Die Leiden des jungen Werther" lesen und ich habe es gehasst. Vor kurzem hab ich mich nochmal drübergetraut und ich fand es gar nicht so schlecht.
"Faust" möchte ich auch nochmal lesen, das hab ich in der Schule nicht ganz gecheckt.
"Der Zauberberg" von Thomas Mann hat mich zwei Jahre gequält. Ich bin einfach nicht weitergekommen und musste einmal sogar von vorne anfangen, weil so viel Zeit vergangen war. Als ich es endlich geschafft hatte, hat mich leider auch der Schluss etwas enttäuscht.
Mein Mann liest gerade "Die göttliche Komödie" von Dante Aleghieri und findet es ganz gut
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„Die Leiden des jungen Werther“ fand ich ganz gut (auch erst nach der Schule ) ), Faust war nicht so meins und den zweiten Teil fand ich schrecklich. Jetzt kann man es wenigstens sagen, in der Schule durfte man das nicht (Das ist doch Weltliteratur...)
Den „Zauberberg“ von Thomas Mann hab ich nicht gelesen, nur den „Tod in Venedig“ und „Tonio Kröger“ Von beidem war ich sehr begeistert.
Was liest du aktuell, @Yorda ?
Genial fand ich auch das „Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde.
Ich versuch eigentlich immer, alle fertigzulesen, aber immer klappts nicht Neben Musil bin ich an „Anna Karenina“ und „Die Pest“ von Camus gescheitert.
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Wow, dann liest ja auch viel Historisches.
Jaja, der sogenannte Schulkanon, da mussten wir wohl alle durch. Ich muss ehrlich gestehen, Faust II würd ich kein zweites Mal lesen. Man merkt an dem Werk, im Vergleich zu Goethes früherem Schaffen, dass er da schon uralt war und manchmal nur mehr schrieb um zu schreiben.
Ich fand den Zauberberg überraschend gut. Ich hab aber daneben die Sekundärliteratur gelesen....so war es verständlicher.
Jane Austin lese ich auch oft (mehrmals das selbe) und gerne!
Ich lese zur Entspannung auch immer wieder mal Trivialliteratur. Gerade im Urlaub oder wenn mal im Alltag viel los ist, mag ich leichte Kost lieber. Vielleicht weil ich in der Arbeit mit den Klassikern konfrontiert bin.
Letztes Jahr zum Beispiel hab ich die Werke von JoJo Moyes verschlungen. Sie schreibt wirklich toll und verarbeitet ernste und polarisierende Themen.
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ich hab auch Geschichte und deutsche Literaturwissenschaft studiert und dann noch 10 Jahre am Theater gearbeitet.
Zur Zeit hab ich leider keine Ruhe zum lesen und seit der Zwergin nur mehr Kinderbücher in der Hand gehabt.
Schiller zählt zu meinen absoluten Lieblingen. Die Räuber, Don Carlos und Kabale und Liebe vor allem.
Victor Hugo ist ein weiterer Favorit, da zB der Glöckner von Notre dame.
Ich liebe auch Eichendorff Gedichte und Gedichte von Eugen Roth.
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Mein Absolutes liebling ist Madame Bovary. die las ich schon sicher 5mal....
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Von den Modernen mag ich Daniel Glattauer und Arno Geiger, vor allem letzterer schreibt Bücher, über die man nachdenken kann. Glattauer mag ich deswegen, weil wir in der Schule einiges von ihm gelesen haben ;-)
Ach, vielleicht wirds irgendwann noch was mit dem Germanistik-Studium
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Hab auch Germanistik studiert. Allerdings hat mir das Studium die Lust am Lesen eher genommen, als mich inspiriert...
Hab mich daher mehr auf die Sprachwissenschaft konzentriert so weit möglich.
Hab dann nach dem Studium nichts "hochwertig" literarisches mehr gelesen ) Also zumindest keine Klassiker mehr.
Seit meine Große geboren wurde (2015), hab ich kaum Bücher gelesen.
Aktuell les ich "Die unstillbare Wut" von Georg Petz, einem ehemaligen Studienkollegen. Ich finds ziemlich strange, aber ich kann nicht aufhören zu lesen, bis zum "bitteren Ende".
Ist ein bissl ein Spleen von mir, dass ich jedes Buch fertig lesen "muss".
Wolf Haas finde ich lustig, ab und an les ich Bücher von jungen österreichischen Autoren.
Möchte wieder mehr lesen - vielleicht finde ich hier ja ein paar Anreize und Tipps.
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Im Moment komm ich mit den zwei Kindern eigentlich nur vorm Schlafengehen zum Lesen. Und da geht halt, je nach Müdigkeitsgrad, nicht allzuviel weiter.
Was mir aufgefallen ist, und was mich eigentlich ein bissl anzipft - früher hab ich viele Situationen zum Lesen genutzt: In der Strassenbahn auf dem Weg zur Arbeit, im Wartezimmer etc. Heute hab ich dauernd das Handy in der Hand.
Will das jetzt wieder ein wenig reduzieren.
@Corni : „Die unstillbare Wut“, das wär schon wieder ein Titel, der mich neugierig machen würde. Ab und an hab ich ganz gern „strange“ Bücher. Und was das Forum alles ans Licht bringt - jetzt lesen wir uns schon so lange, aber dass wusst ich gar nicht, dass Du Germanistik studiert hast!
Bin jetzt gerade fertig geworden mit dem Buch „Rosa Glas“ von Fabian Burstein. Hatte auch was.
Bin jetzt grad am Überlegen, was ich mir heute schnappe - Schnitzler oder die Psychiatrigeschichte? )
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Oja, Bronte - Jane Eyre hab ich schon zweimal verschlungen!
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Ich muss aber auch dazu erwähnen, dass ich aus einen Land stamme wo wir all die Klassiker ganz(!!! ja, keine Zusammenfassungen) in der AHS (bzw in meinem Fall Kunstkonservatorium) lesaen mussten. Mit 14 fand ich den Werter auch nicht besonders Cool \:D/ und bin beim Dostojevskis Buch 20mal bei seite 8 eingeschlafen... Gehörte aber zur allgemein Bildung.
Aber ja. Jojo Moyes gehört auch zu Literatur. Die Frau schreibt Wuuuuuuuuunderbar.
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Wer mir grad einfällt: Paulo Coelho. Hab ich auch immer wieder gerne im Urlaub und für zwischendurch gelesen.
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Von Jojo Moyes hab ich vor kurzem "Weit weg und ganz nah" gelesen und fand es eher langweilig und vorhersehbar mit fast nur unsympathischen und sehr überzogenen Charakteren. "Ein ganzes halbes Jahr" hat mir aber gut gefallen.
@Corni diesen Spleen hab ich leider auch, dass ich jedes Buch fertig lesen muss
Ich habe "Gottes Werk und Teufels Beitrag" geliebt und bin dann dadurch zu "David Copperfield" und "Jane Eyre" und auch zu "Sturmhöhe" von Charlotte Bronte gekommen.
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Was lest ihr gerade?
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1,998
Vorher hab ich von Schnitzler „Leutnant Gustl“ und „Fräulein Else“ gelesen. Wahnsinn, dass ich mich kaum mehr daran erinnern konnte, hab beide Bücher schon mal gelesen. Man vergisst sooo schnell
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Hab nur momentan keine Zeit, weil das Lesen in der Kiga-Garderobe wegfällt, nachdem meine Große mich nicht mehr braucht
Und Zuhause hab ich keine Zeit zum Lesen...
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Habe vor kurzem im hintersten Eck meines Bücherregales Carson McCullers - Die Ballade vom traurigen Cafe gefunden und sofort ausgelesen. Las sich sehr leicht, tolles Südstaatenfeeling, aber sehr eigenartige Geschichte...
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Unser Prof. an der Uni hat immer von der "Strudlhofstiege" von Heimito von Doderer geschwärmt (einige 1000 Seiten lang und extrem schwer zu lesen, da gefühlte 1000 Figuren miteinander interagieren. Seine Aussage war immer: "Das müssen Sie sich mal antun! Wer ganz durchkommt hat verstanden, was Literatur ist."
Bis jetzt bin ich bei Seite 100. Vielleicht kann ich ja während der Schwangerschaft und neben der Arbeit wieder mal einen Versuch wagen.
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Wo hast du denn studiert?
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Ist auch schon ein Zeiterl her
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Ich weiß nur, dass man es als Germanistik-StudentIn unbedingt gelesen haben muss...
Es sind ein Haufen Charaktere, die sich in Wien in den 1920er (?) Jahren über den Weg laufen. Viele Rückblenden (ich glaub Nachkriegszeit). Die Charaktere kommen und gehen und kommen oft erst viele, viele Seiten später wieder vor.
Thema ist der Krieg und die Traumata der Charaktere, oder so???
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Dem Herrn von Doderer war wohl sehr langweilig