@melly210 Dir ist aber schon klar, dass Altersteilzeit auch weniger Gehalt bedeutet und sich das nicht jedermann leisten kann? Es warat wegen den Fixkosten.
@melly210 mich würde interessieren in welcher sparte du arbeitest - wirklich nicht böse gemeint oder so...Aber ich denke mir (weiß es natürlich nicht) das du eher ne arbeit hast wo du auch zeit hast dazwischen mal Kaffee trinken zu gehen oder dich kurz hin zu setzten, und ein relativ gutes einkommen hast. Vil liege ich auch komplett falsch, ist gut möglich, aber nach deinem Schreiben - könnte ich es mir gut vorstellen! Und ich hoffe wirklich das das jetzt weder ungut noch als Angriff rüber kommt, weil so ist es von mir nicht gedacht!
Ah ja, bei uns in der Firma (Tochter einer großen österr. AG) wird übrigens seit Mai daran gearbeitet, für alle(!) AN Gleitzeitverträge auszuarbeiten. Das ist total super, weil Dank unserer überaus sozial gesinnten Regierung nun jene Mitarbeiter, die mit dem Gehalt sowieso am Kollektivvertragslimit kratzen, um noch mehr Überstundenzuschläge fallen werden. Unsere "kleinen" Mitarbeiter dürfen zwischen 7 und 21 Uhr sowie Samstags dran glauben. Und das ohne saisonale Schwankungen. Ich werde mir die Auswirkungen also erste Reihe fußfrei anschauen können. Zumal wir drastisch unterbesetzt sind. Freiwillig ist da gar nix, war es für diese Mitarbeiter noch nie.
Das geht aber nicht überall. Eine Verwandte ist über 60, arbeitet in der Gastro. Schafft jetzt schon kaum mehr 8 Std am Stück. Es gibt so gut wie keine Pausen, Gehalt wird mit viel Glück bis 10. des Folgemonats ausbezahlt, Zeitausgleich gibt's de facto nicht, Überstunden werden sowieso nicht bezahlt. Wenn Geld in der Kassa fehlt (da arbeiten mehrere an einer Kassa), müssen die Mitarbeiter das von ihrem privaten Geld ausgleichen und das bei dem sowieso lächerlich niedrigem Lohn. Und so läuft es halt oft. Nicht jeder hat einen Job, wo ein Betriebsrat oder sonst wer dahinter ist. Wer nicht tut was der AG will, fliegt halt. Freiwilligkeit ist im Arbeitsrecht so gut wie nicht vorhanden. Es gibt halt einen Unterschied zwischen dem was am Papier steht und der Wirklichkeit.
Also irgendwie find ich die ganze Diskussion so einseitig: die ganze Zeit wird nur von den armen Angestellten und grausamen, ausbeutenden Arbeitgebern gesprochen. Also ich bin mit einem Arbeitgeber verheiratet und hab teilweise schon einen anderen Blickwinkel auf die Sache. Ganz ehrlich, so wenig Rechte, wie das hier dargestellt wird, hat man als Arbeitnehmer nicht, man kann als Angestellter schon ganz schön Programm fahren mit dem Dienstgeber, und der hat zum Teil null Chance, sich zu wehren. Und es gibt genug faire Abeitgeber. Dort, wo Schindluder getrieben werden kann, wird es doch jetzt schon gemacht.
Jammern geht leicht.. wenn was gegen die Regeln läuft muss man halt aber tun auch was. Nur sempern wie arm man ist, dass man ausgebeutet wird und sich der DG nicht an Vorschriften hält wird halt nix bringen. Da kann die Regierung auch nichts dafür
Man kann sowieso nicht alles pauschalieren. Ist sicher in jeder Branche anders und es gibt immer mal wieder schwarze Schafe. Trotzdem muss man sagen, dass im Arbeiterbereich Rechte kaum durchsetzbar sind. Je niedriger die Qualifikation der Mitarbeiter, desto schneller werden sie ausgetauscht. Dann setzt du deine Rechte halt durch, hast aber bald deinen Job verloren.
Wir arbeiten beide im Hotel. Vor unserem Sohn war es uns egal, ob wir 9 oder 11 oder manchmal sogar 12 und mehr Stunden gearbeitet haben. Seitdem unser Kind aber da ist, sind wir da ganz strikt. Es gibt keine Überstunden mehr, egal wie stressig es ist und wie dringend man noch gebraucht wird. Mein Mann ist abends spätestens um 22:30 Uhr zuhause, davon konnte ich sonst nur träumen. Ich habe genau festgelegt, an welchen Tagen ich arbeiten kann und auch wieviel. Mein Chef hatte da nur wenig Mitspracherecht. Er ist froh um jeden guten Arbeiter und passt sich mir an.
Überstunden werden von uns beiden konsequent aufgeschrieben und bei der Endabrechnung (Hotel hat im November Saisonpause) genau verrechnet. Zeitausgleich wäre uns auch egal, ist aber leider nicht möglich.
Ich glaube, dass nicht jeder AG seinen Mitarbeitern diese 12 Stunden Dienste aufdrücken wird (Freiwillig!), denn manche wollen und müssen auf Biegen und Brechen ihre Mitarbeiter behalten.
@kathi0816 doch du hast schon recht. Ich hab ein abgeschlossenes Doktorat, arbeite in der Forschung und verdiene für meine 20 h deutlich mehr als eine Supermarktkassierin für 40 h bekommt. Mein Mann ist aber auf einem Bergbauernhof aufgewachsen und in meiner Schwiegerfamilie haben die meisten keine höheren Abschlüsse/besonders toll bezahlten Berufe. Andererseits kenne ich aber auch viele Arbeitgeber. Ich denke daher schon, daß ich alle Seiten kenne. Und ja, ich denke auch, daß die AGs die ungut sind und ihre Leute nicht gut behandeln das auch jetzt tun und weiter tun werden. Die die wissen was sie an guten Mitarbietern haben, werden auch weiter darauf schauen, daß es den Leuten gut geht.
@kathi0816 doch du hast schon recht. Ich hab ein abgeschlossenes Doktorat, arbeite in der Forschung und verdiene für meine 20 h deutlich mehr als eine Supermarktkassierin für 40 h bekommt. Mein Mann ist aber auf einem Bergbauernhof aufgewachsen und in meiner Schwiegerfamilie haben die meisten keine höheren Abschlüsse/besonders toll bezahlten Berufe. Andererseits kenne ich aber auch viele Arbeitgeber. Ich denke daher schon, daß ich alle Seiten kenne. Und ja, ich denke auch, daß die AGs die ungut sind und ihre Leute nicht gut behandeln das auch jetzt tun und weiter tun werden. Die die wissen was sie an guten Mitarbietern haben, werden auch weiter darauf schauen, daß es den Leuten gut geht.
Danke das du so freundlich geantwortet hast, hab echt überlegt ob es nicht ungut rüber kommt, den das wollte ich auf keinen fall!
Also ich bin im Einzelhandel, und mittlerweile bei der 3ten Lebensmittel Kette beschäftigt...
Jetzt bekomme ich zwar deutlich mehr Gehalt als in den anderen zweien, aber da wird halt wirklich am Limit gearbeitet von Stress her usw... Also der Arbeitgeber an sich ist toll, sehr Mitarbeiter freundlich und alles! Aber es ist extrem anstrengend, in meinen 30 Minuten Pausen, mach ich oft kleinere Tätigkeiten die anfallen, nicht weil ich muss vom Arbeitgeber ansich aus, sondern weil wir sonst schlicht und einfach nicht mit der Arbeit zam kommen... Und das ist nicht nur am Wochenende oder zu stoß Zeiten so, ich kann mich dazwischen nicht kurz wo hin setzten oder nen Kaffee trinken in Ruhe oder so, und ich bin nach 10 Stunden Arbeitszeit +30 minütiger 'Pause' wirklich müde, fertig und einfach dann kraftlos....
Es ist körperlich sehr anstrengend und auch geistig muss ich ständig den Überblick bewahren, freundlich und nett bleiben, und die ganzen Zahlen beim kassieren nebenbei sind einfach auch anstrengend, konzentriert zu bleiben... Und ja es geht natürlich irgendwie auch mit 12 Stunden, aber gut geht es mir dabei bestimmt nicht, und die Arbeitsleistung, Kräfte lassen mit der Zeit einfach nach...Und ich bin noch nicht mal 30, mit 40 /50 wird das bestimmt noch im einiges härter werden, vorallem körperlich dann...
Ich weiß, viele denken. Nur verkauf, ist ja nicht viel Arbeit... Bisl kassieren und so... Aber da steckt bei weitem mehr dahinter, und da sind zwei Stunden mehr wirklich ein Unterschied...
@kathi0816 nein keine Sorge, habe ich nicht als Angriff aufgefasst :-) Ja ich verstehe, daß es genügen Leute gibt die keine 12 h machen wollen, und bei den Arbeitsgebern die sich ans Gesetz halten sollte es dann ja auch möglich sein dies abzulehnen. Zumal die 11. und die 12. Stunde auch nicht im regulären Dienst enthalten sein dürfen, dh das müssen zwingend Überstunden sein und damit kostet es dem Arbeitgeber extra. Daß kassieren im Supermakrt keine einfache Arbeit ist weiß ich, ich habe es mal während dem Studium versucht. Nach einer Stunde wurde ich am Probetag wieder rauskomplimentiert, weil ich nicht schnell genug war
Um zur ursprünglichen Diskussion zurückzukommen: ich sehe 2 Punkte an diesem Gesetz als kritisch und nicht gut an: 1. hätten sie die Zustimmung der Betriebsräte nicht komplett aushebeln sollen, sondern eine gewissen "Bagatellgrenze" pro Jahr einführen sollen bis zu der 12 h Dienste ohne Zustimmung gemacht werden dürfen, um außergewöhnliche Spitzen abzufangen. Weil so wie es jetzt im Gesetz steht, werden halt die Mitarbeiter in Betrieben die bisher schon 12 h gemacht haben, aber im Ausgleich diverse Zuckerl wie eine zusätzliche Urlaubsewoche bekommen haben um genau diese Zuckerl umfallen. Nicht sofort, aber bei der nächsten Betriebsvereinbarung dann. 2. geht es absolut zu weit, daß schon Mitarbeiter der 3. Führungsebene von jeglichen Gesetzen zur Höchstarbeitszeit ausgenommen sind. Das betriffft jetzt dann nämlich zb auch Filialleiter. Die könnten dann theoretisch das gesamte Jahr 24H/Tag arbeiten.
Ok Korrektur: mittlerwiele habe ich rausgefunden, daß der 2. punkt den ich bekrittelt habe gar nicht stimmt. Das ist scheinbar ein Gerücht, daß die SPÖabsichtlich gestreut bzw nicht korrigiert hat. Das ginge nämlich gar nicht, weil diese 48 h/Woche auf 17 Wochen durchgerechnet eine übergeordnete EU-Verordnung sind die sie durch nationale Gesetzgebung gar nicht aushebeln könnten, selbst wenn sie wollten. Das gilt ohne Ausnahmen für alle :-)
Zu Punkt eins meiner Kritik: ist auch nicht ganz so wie gedacht. Der Chef kann zwar die 11. und 12. Stunde anordnen, und da muß der Betriebsrat auch nicht zustimmen, aber es ist dann so, daß die 11 . und die 12. Stunde zwingend als Überstunden gelten müssen und mit dem 1,5 fachen Lohn zu bezahlen sind. Dh das ist dann recht teuer, und das überlegt sich jeder Chef 2x ob das notwendig ist und wird das sicher nicht grundsätzlich und andauernd anordnen. Abgesehen davon gibt es auch nachwievor den "alten" Weg zur 12 h Schicht, nämlich mit Zustimmung des Betriebsrats. Dann ist es auch genau wie bisher möglich, daß die Mitarbeiter die 12 h innerhalb ihrer normalen Arbeitszeiten machen. Allerdings werden dann vom Betriebsrat im Gegenzug diverse Zuckerln wie zusätzliche Urlaubswoche etc ausverhandelt.
Ich weiss nicht, was ich davon halten soll. Gut hört sich das natürlich nicht an und so lange Arbeitszeiten können für einen Menschen unmöglich gesund sein. Andererseits habe ich auch früher schon mehr als 10 Stunden gearbeitet, weil so viel Stress war... Ich habe generell das Gefühl, dass der Sozialstaat in den letzten Jahren immer mehr abgebaut wurde... immer mehr arbeiten für immer weniger Geld...
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Jammern geht leicht.. wenn was gegen die Regeln läuft muss man halt aber tun auch was. Nur sempern wie arm man ist, dass man ausgebeutet wird und sich der DG nicht an Vorschriften hält wird halt nix bringen. Da kann die Regierung auch nichts dafür
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Überstunden werden von uns beiden konsequent aufgeschrieben und bei der Endabrechnung (Hotel hat im November Saisonpause) genau verrechnet. Zeitausgleich wäre uns auch egal, ist aber leider nicht möglich.
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Danke das du so freundlich geantwortet hast, hab echt überlegt ob es nicht ungut rüber kommt, den das wollte ich auf keinen fall!
Also ich bin im Einzelhandel, und mittlerweile bei der 3ten Lebensmittel Kette beschäftigt...
Jetzt bekomme ich zwar deutlich mehr Gehalt als in den anderen zweien, aber da wird halt wirklich am Limit gearbeitet von Stress her usw... Also der Arbeitgeber an sich ist toll, sehr Mitarbeiter freundlich und alles! Aber es ist extrem anstrengend, in meinen 30 Minuten Pausen, mach ich oft kleinere Tätigkeiten die anfallen, nicht weil ich muss vom Arbeitgeber ansich aus, sondern weil wir sonst schlicht und einfach nicht mit der Arbeit zam kommen... Und das ist nicht nur am Wochenende oder zu stoß Zeiten so, ich kann mich dazwischen nicht kurz wo hin setzten oder nen Kaffee trinken in Ruhe oder so, und ich bin nach 10 Stunden Arbeitszeit +30 minütiger 'Pause' wirklich müde, fertig und einfach dann kraftlos....
Es ist körperlich sehr anstrengend und auch geistig muss ich ständig den Überblick bewahren, freundlich und nett bleiben, und die ganzen Zahlen beim kassieren nebenbei sind einfach auch anstrengend, konzentriert zu bleiben... Und ja es geht natürlich irgendwie auch mit 12 Stunden, aber gut geht es mir dabei bestimmt nicht, und die Arbeitsleistung, Kräfte lassen mit der Zeit einfach nach...Und ich bin noch nicht mal 30, mit 40 /50 wird das bestimmt noch im einiges härter werden, vorallem körperlich dann...
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Um zur ursprünglichen Diskussion zurückzukommen: ich sehe 2 Punkte an diesem Gesetz als kritisch und nicht gut an: 1. hätten sie die Zustimmung der Betriebsräte nicht komplett aushebeln sollen, sondern eine gewissen "Bagatellgrenze" pro Jahr einführen sollen bis zu der 12 h Dienste ohne Zustimmung gemacht werden dürfen, um außergewöhnliche Spitzen abzufangen. Weil so wie es jetzt im Gesetz steht, werden halt die Mitarbeiter in Betrieben die bisher schon 12 h gemacht haben, aber im Ausgleich diverse Zuckerl wie eine zusätzliche Urlaubsewoche bekommen haben um genau diese Zuckerl umfallen. Nicht sofort, aber bei der nächsten Betriebsvereinbarung dann. 2. geht es absolut zu weit, daß schon Mitarbeiter der 3. Führungsebene von jeglichen Gesetzen zur Höchstarbeitszeit ausgenommen sind. Das betriffft jetzt dann nämlich zb auch Filialleiter. Die könnten dann theoretisch das gesamte Jahr 24H/Tag arbeiten.
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