Schwanger, er hat schon ein Kind

tinkerbell91 · 8. 10. 2018, 10:11

Hallo ihr,

ich schreibe in diesem Forum, weil es anonymer als Facebook ist.
Ich bin 26 Jahre alt und in der 9. Woche schwanger. Mein Partner und ich sind seit drei Jahren zusammen. Er hat ein achtjähriges Kind aus voriger Ehe.

Seine Exfrau ist für mich schon lange ein rotes Tuch, doch seit ein paar Wochen lässt es mir keine Ruhe, dass er bereits ein Kind hat und all das was für mich das erste Mal ist, für ihn bereits bekannt ist. Zwar sagt er mir dass er sich freut und er sich auf sein erstes Kind nicht gefreut hat, weil es mit der falschen Frau war, doch so richtig überzeugt mich das nicht.
Mir kommt dauernd hoch, dass er mir von seinem ersten Kuss mit ihr erzählt hat und dem ersten Mal mit ihr (sie war seine erste in allem) und ich habe Angst, dass ich verglichen werde. Auch von seiner Familie, wenn die von der Schwangerschaft erfährt. Denn seine Familie hat mir schon sehr oft nostalgische Geschichten von seiner Exfrau erzählt, die übrigens noch sehr gut mit seiner Familie auskommt und beinahe täglich bei seinem Vater, der uns gegenüber lebt, ein und aus geht.
Ich fühle mich sehr alleine, denn wenn ich ihm von meinen Ängsten erzähle fängt er schnell an, mir meine 'Fehler' aus der Vergangenheit vorzuhalten (ich hatte einige wechselnde Beziehungen).
Bisher wissen nur meine beste Freundin und mein Partner von der Schwangerschaft. Und dass meine beste Freundin davon weiß, muss ich für mich behalten, da mein Partner entschieden hat, dass wir anderen erst nach der 12 SSW davon erzählen. Habe also ein ziemlich schöechtes Gewissen und traue mich nicht, ihm zu sagen, dass ich es bereits jemandem erzählt hab.
Dazu bin ich gerade mitten im Endspurt meines Studiums, muss in 3 Wochen meine Bachelorarbeit abgeben und habe bisher 7 Seiten geschrieben. Ich komme nicht hoch.
Außerdem habe ich Angst- wie soll ich denn schwanger einen Job finden?

Ich hab viel geschrieben..danke an die die es sich durchlesen.. ich hab ein Wirrwarr im Kopf und brauche jemanden zum sprechen...

Viele Grüße

Kaffeelöffel · 8. 10. 2018, 10:24

Hallo, willkommen im Forum und herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!

Puh.... das ist ja eine ganz schöne Ladung Balast die du da mit dir rumträgst.
Also vorab erstmal: du bist jetzt schwanger und für ein weiteres Leben verantwortlich, das bedeutet DU hast Vorrang. Mach was dir guttut und hör auf deinen Körper und seine Warnsignale. Da kommt gerade ganz schön was zusammen und das kann schnell zu viel werden. Versuche dir bewusste Ausreiten zu schaffen in denen du dir was Gutes tust.

Ich hab zwar keine Erfahrung damit wenn der Partner bereits ein Kind aus früheren Beziehungen hat aber ich denke das kann auch was Gutes sein. Als Mama ist man vielleicht schnell verunsichert und dein Partner hat viele Situationen schonmal gehabt und kann dir da möglicher Weise mehr Sicherheit vermitteln.
Außerdem ist es auch beim zweiten Kind sicher nicht weniger schön als beim Ersten und ihr werdet noch so viele "erste Male" miteinander haben und es wird ok sein weil es eben eure gemeinsame Geschichte und euer Weg ist.
Hab vertrauen in ihn und euch als Paar, dann wird das schon.
Bezüglich der Ex würd ich versuchen das "neutral" zu betrachten.
Sie haben halt ein Kind miteinander und daher wird sie vermutlich immer ein Teil seines Lebens sein. Je früher du dich damit abfindet und versuchst diplomatisch an die Situation ranzugehen, desto entspannter ist es für alle Beteiligten. Ist meine Meinung.

Über einen Job würde ich mir erstmal keine Gedanken machen. Einen Schritt nach dem anderen!

Ich wünsche dir alles Gute und das du dich mit der Situation anfreunden kannst (alle anderen haben das anscheinend ja bereits

)

Kaffeelöffel · 8. 10. 2018, 10:28

Ach ja und im Übrigen ist es kein "Fehler" wenn man bereits mehrere Partner hatte. Wenn man nicht mit einer 16-jährigen eine Beziehung anfangen will dann ist es halt meist so das man bereits Partner davor hatte. Das jemand mit 30 erst eine feste Freund/Freundin hättest eher die Ausnahme und nicht die Norm. Also lass dir da kein schlechtes Gewissen einreden.

Cathérina · 8. 10. 2018, 10:35

Hallo @tinkerbell91!

Meine Situation war zwar nicht ganz gleich, da ich seine Eltern bis jetzt noch nicht persönlich kennen gelernt habe und wir nur via WA Kontakt haben, aber bezüglich der Gefühle in der ersten SS waren sie absolut ident. Ich verlinke dich mal in meinen damaligen Thread, hab da ganz liebe Antworten bekommen und vielleicht helfen sie dir auch weiter!

Aus meiner eigenen Erfahrung, kann ich aus heutiger Sicht wirklich sagen, dass alle Sorgen und Ängste unbegründet waren. Mein Mann hat bei der Geburt unserer Tochter sogar geweint und ich hab ihn sonst noch NIE weinen sehen ;-) Er liebt unsere Tochter über alles und ich muss sagen, dass ich oft froh war um sein Wissen, dass er eben durch die vorherige Beziehung bezüglich Baby und Kleinkind mitgebracht hat. Weil es mir Sicherheit gegeben hat und ich mich auf ihn verlassen konnte, wenn ich nicht mehr weiter wusste.

https://www.babyforum.at/discussion/12815/wenn-der-partner-bereits-ein-kind-aus-einer-vorhergehenden-beziehung-hat#latest

tinkerbell91 · 8. 10. 2018, 11:00

Vielen Dank für die bisherigen Antworten.. in dem verlinkten Thread waren wirklich gute Tips.
Das dringt gerade nicht sehr vor, da ich in einem Loch bin, aber es tut gut, dass mich jemand versteht!

@Cathérina also haben deine Sorgen mit Geburt eurer Tochter aufgehört?

Cathérina · 8. 10. 2018, 12:15

@tinkerbell91 Ich versteh dich, habe auch immer wieder stärker und dann mal wieder gar nicht diese Sorgen gehabt. Allerdings je näher ich dem Ende der SS kam, mein Mann und ich die Einrichtung besorgt haben, er auch schon unsere Bauchmaus spüren konnte an den Sofaabenden, desto weniger wurden die Zweifel. Nach der Geburt hatte ich dann teilweise durch die Wochenbetthormone noch eine Achterbahn der Gefühle im Bezug darauf, dass ich mich zu unfähig gefühlt habe, weil er sie teilweise besser beruhigt bekam als ich. Was aber auf die bereits vorhandene Erfahrung zurückzuführen war. War dann in gewissem Punkt, muss ich ehrlich zugeben, schon etwas eifersüchtig darauf. Aber ich habe oft und viel mit meinem Mann drüber gesprochen und er hat mir auch immer gut zugesprochen und mir gesagt, dass ich das toll mache und es für ihn auch schwieriger wäre, wenn er gar keine Erfahrung hätte, er mir aber da nicht so gut helfen könnte und mir vermutlich auch nicht wirklich eine Stütze wäre. Wo er ja Recht hatte/hat.

Also ich kann wirklich sagen, diese Ängste und Selbstzweifel sind normal, aber am Ende waren sie total unbegründet. Und wie schon gesagt, er liebt unsere Tochter sehr, das merkt man einfach, dass sie seine Prinzessin ist.

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