Liebe Community!
Ich schreibe hier, weil vielleicht der ein oder andere dieselbe Erfahrung gemacht hat und ich einen klareren Gedanken fassen kann.
Ich habe vor vier Wochen erfahren, dass ich schwanger bin. Bisher habe ich immer alles streng nach Plan gemacht. Ausbildung und noch mehr Ausbildung, ich bin verheiratet, habe einen guten Job und 29 Jahre alt. Prinzipiell gute Voraussetzungen, wäre ich da nicht so ein Perfektionist. Mein Mann und ich sprechen schon ein Jahr lang über unseren Kinderwunsch, haben immer wieder über den richtigen Zeitpunkt diskutiert. Für mich, die ihren Plan verfolgt hat, haben sich immer wieder Hindernisse aufgetan, da wir gerade mit dem Hausbau beginnen, ich noch eine Zusatzausbildung beginne und ich jobmäßig erst nach fünf Jahren in ein unbefristetes Dienstverhältnis übergehe. Ich habe micht selbst immer unter enormen Leistungsdruck gesetzt, was mich jetzt auch nicht glücklicher gemacht hat.
Wir haben es dann einmal darauf ankommen lassen, einige Tage vor dem Eisprung (ich war nämlich zufällig beim Frauenarzt und da sagte er mir der Eisprung sei in ein paar Tagen), also haben wir es dann nicht mehr darauf angelegt. Als ich dann nach 2 Wochen Überfälligkeit einen positiven Test in der Hand hielt, bekam ich auf einmal alle möglichen Ängste. Ich dachte auf einmal, wir würden das alles nicht schaffen, wird unsere Ehe das aushalten, wir hätten es doch noch nicht darauf ankommen lassen sollen. Ich war egoistisch bis zum geht nicht mehr und hatte nur noch Panik, dass es doch vernünftiger gewesen wäre, alles nach Plan zu machen, wie ich es mir vorgenommen hatte und zwei Jahre zu warten. Mein Mann hatte eine Riesenfreude.
In der 8. Woche war dann leider auf dem Ultraschall kein Herzschlag zu hören und ich musste im Krankenhaus eine Curettage durchführen lassen. Wir waren beide am Boden zerstört. Mir taten meine vorherigen Gedanken so leid. Dann dachte ich, dass es einfach nicht sein soll und dies ein Zeichen ist, wieder auf meinen geplanten Weg zurückzugehen.
Nun erscheint mir das aber alles relativ unwichtig, ob nochmal Ausbildung oder ob wir den Hausbau schaffen. Das alles ist auf einmal nebensächlich. Ich habe irgendwie den Eindruck, ich habe eigentlich auf die falschen Dinge gesetzt und eigentlich ist Familie das Wichtigste.
Ich möchte im Moment eigentlich gar nicht nach vor denken, aber ich frage mich jetzt schon, ob wir nicht einfach in ein paar Monaten wieder versuchen sollten, schwanger zu werden oder ob ich dann wieder solche Panik schiebe, weil ich ja dann der Hausbau noch nicht fertig ist und die ganzen anderen Dinge, die ich vorgeschoben habe. Arbeitstechnisch habe ich soweit alles geklärt zumindest. Ich habe das Gefühl, dass ich es nicht aushalten werde, es zwei Jahre aufzuschieben.
Ist es vielleicht jemandem auch so ergangen?
Vielen Dank schon jetzt für eure Antworten!
Liebe Grüße
Kommentare
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Tut mir sehr leid dass bei euch kein Herzerl geschlagen hat auch wenn es nicht ganz geplant war, habt ihr euch sicher trotzdem gefreut.
Ich verstehe deine Gefühle total! Zwar bin ich nicht ganz so verbissen auf Perfektionismus aber ich denke auch, DEN perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Wenn man will, findet man immer etwas, wo es noch "besser/leichter/praktischer" wäre, zu warten.
Unsere Tochter ist jetzt 14 Monate alt und wir fangen zb erst im Winter mit dem Hausbau an. Klar wäre es früher besser gewesen! Den Baugrund haben wir auch schon 4 Jahre, aber es zieht sich die ganze Planung, dann kam noch die Hochzeit zuvor, dann das Kind,... Es ist immer irgendwas
Ich denk mir immer folgendes:
1. Andere Leute schaffen das auch! Also geht's für uns auch locker.
2. Schlimmstenfalls hab ich 2 Jahre lang Stress und Chaos, bis das Haus komplett fertig ist. Man kann trotzdem Freude dabei haben
Wie denkt dein Mann denn darüber?
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Ja, wie du sagst, den perfekten Zeitpunkt gibt es nie. Ich habe nur die Angst bei der nächsten Schwangerschaft wieder in diese Ängste zu verfallen. Da mir das Thema “Baby“ ja sowieso schon länger im Kopf herumschwirrt, habe ich viel mit Leuten, die bereits Eltern sind. Die meisten Mamas sagten mir, eine Baustelle mit Baby bzw. Schwangerschaft sei ein Ding der Unmöglichkeit. Wie geht es dir hier? Ist es wirklich so, dass ich das Kleine keine Stunde von mir weggeben kann?
Mein Mann würde mich unterstützen und möchte unbedingt so schnell als möglich Nachwuchs. Überhaupt nach der Sache jetzt!
Lg
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Ich weiß nicht wie "dringend" es bei euch mit dem Umziehen ist. Bei uns ist es so, dass wir bei den Schwiegereltern wohnen und die Baustelle gleich in der Nähe ist. Das macht es ein bisschen einfacher.
Mit Baby weggeben ist das ganz unterschiedlich, kommt sehr auf das Kind an! Es entscheidet selbst ob es das will oder nicht
Ich glaube, bei den meisten ist es kein Problem. Hast du jemanden, der schauen würde, Oma und Opa vielleicht?
Ich kenne Babys, die sind es gewohnt von ganz klein an mal bei Oma und Opa zu bleiben. Ich selbst habe unsere Tochter im ersten Jahr kaum abgegeben, das erste Mal mit ca 10 Monaten. Jetzt ist sie 14 Monate und ich gehe wieder Teilzeit arbeiten, da ist sie inzwischen auch beim Opa und das wird dann auch so sein wenn ich mal auf der Baustelle helfe.
Super dass dein Mann der Sache gegenüber so positiv eingestellt ist!
Vielleicht schaffst du es ja, das ein bisschen lockerer zu sehen. Also schon bewusst sein, was auf euch zukommt, aber auch daran zu glauben dass ihr es schafft! Ängste um die Gesundheit des Babys haben die meisten Schwangeren in den ersten Wochen... Aber ich bin überzeugt, auch hier hilft positives Denken
Wegen der Ängste kann vielleicht ein Psychologe helfen. Oft hat man Scheu einen aufzusuchen, aber ich hab schon von ganz vielen Mamis gehört, dass solche Gespräche echt Wunder wirken!
Liebe Grüße!
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Also hausbau und baby schließen sich gegenseitig nicht aus!!! Es ist nicht einfach aber machbar...wir sind auch am umbauen und renovieren ein 2 familienhaus in ein 3 familienhaus und die 2 "alten" wohnungen werden komplett entkernt und erneuert!!! Begonnen haben wir vor im dezember 2016 da war unsere tochter 7 monate und inzwischen haben wir sogar noch einen 5 monate alten sohn :x wir bzw auch mein papa und mein bruder machen sehr viel selber auf der austelle und desswegen dauert das so lange aber es gibt auch recht viele "stop-phasen" bei uns liegt aber nicht an den kindern
Lasst ihr bauen oder möchtet ihr auch vieles selber machen?
Ich kann dir von mir aus nur sagen, den perfekten zeitpunkt für ein kind gibt es nicht...das leben lässt sich nicht komplett durchplanen, das hier und jetzt ist doch vorallem das was zählt und das sollte man genießen!!! Und so wie du schreibst du hattest sehr große ängste als du den positiven test hattest, das haben gaaaanz viele von uns, ein kind ist eben auch ein abenteuer ich höre aus deiner schreibweise heraus, dass du trotz bedenken schon sehr dabei warst dich auf das abenteuer schwangerschaft und kind einzulassen. Sprich mit deinem mann und entscheidet dann ob ihr es wieder draufankommen lassen wollt <br> Alles gute für euch!!!!
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Bezüglich Hausbau.
Spartenstich war bei uns 1 Monat vor der Geburt unseres 1 Sohnes. Also ich bin so ziemlich ganz ausgefallen. Hatten aber viel Hilfe von unseren Familien und eine spitzen Baufirma. War viel mit dem Kleinen im Tragetuch auf der Baustelle und hab halt für Getränke / Jause / Kuchen gesorgt mit Unterstützung der Schwimu und meiner Mama.
Eine Woche nach dem 1 Geburtstag unseres Sohnes kam die Küche und der positive SS-Test. Nr 2 war auf dem Weg. Dank ständiger Übelkeit und Übergeben viel ich wieder komplett aus. Umzugskartons packte ich zwar ein aber heben konnte ich sie auch nicht. Beim Siedeln (haben bei den Schwiegis gewohnt und mussten nur auf die andere Straßenseite) haben wieder Eltern und Geschwister geholfen.
Hausbau und Baby geht schon, man kann halt nicht viel helfen oder zumindest nicht in dem Ausmaß wie man es möchte.
Mein Mann hat viel mit Freunden oder selbst gemacht und ihm war auch wichtig, dass das Baby von mir Betreut wird und nicht ständig bei irgendwem anderes sein muss.
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Ich bin auch der totale Planungsmensch und wollte immer alles nach Plan haben, aber in dem letzten Jahr ist der Kinderwunsch immer größer und größer geworden.
Nun haben mein Mann und ich beschlossen zu basteln zu beginnen und das obwohl ich noch studiere und wir mitten in den Renovierungsarbeiten von unserem Haus sind.
Ich habe irgendwann gewusst, dass es den perfekten Zeitpunkt nicht gibt.
Denn wenn ich fertig mit dem Studium bin will ich mal arbeiten somit ist da auch keine "Zeit" für ein Baby.
Dann kann ich im Job vielleicht aufsteigen und da geht es dann wieder nicht.
Wir wollen noch Anbauen/Aufstocken da gehts auch nicht.
Als ich mir all das vor Augen gehalten habe, habe ich erst gemerkt das immer irgendwas sein wird. Also wieso dann nicht gleich jetzt?!
Wenn ihr euch beide sicher seit, wieso nicht?
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Ich habe Freundinnen, bei denen die Babies zum Beispiel nur direkt auf dem Bauch schlafen, sowohl nachts als auch untertags, das heißt, man ist so wirklich 24 Stunden gebunden. Das hat mich dann immer ziemlich erschreckt, wobei ich weiß, dass jedes Kind anders ist und auch jede Mama.
@Verena Y Es wird zwar schon ein Holzriegelbau, der aufgestellt wird, aber den kompletten Innenausbau übernehmen wir selbst. Was da auf uns zukommt, kann ich noch nicht sagen, wir haben zwar viel geplant, aber wie's wirklich kommt, weiß man ja vorher nie.
Der Job rückt schon sehr in den Hintergrund, das Haus würden wir wahrscheinlich auch irgendwie schaffen, somal es ja schon im Frühjahr aufgestellt wird.
Natürlich befürchte ich jetzt auch, dass ich mich unter Druck setze, weil ich beim ersten Mal, auch wenn ungeplant, so schnell schwanger geworden bin. Werde ich es beim nächsten Versuch nicht so schnell, werde ich mir dann wieder Gedanken machen.
@honeybee1989 Ich denke auch, dass es den perfekten Zeitpunkt nicht gibt und wie du schreibst, ihr seid glücklich. Das Gefühl habe ich jetzt eben auch, dass ich immer geglaubt habe, Glück heißt: viel Ausbildung machen, finanziell gut abgesichert sein, einen festen Plan haben, den man verfolgt - aber richtig glücklich hat es mich dann nicht gemacht, war etwas erreicht, dann stellte sich das erwartete Glück nicht ein und jetzt denke ich sowieso, dass das alles eigentlich unwichtig ist...
Ich freue mich so sehr über eure verständnisvollen Nachrichten und bin froh, dass ich mich hier mit euch austauschen kann.
Ganz liebe Grüße an euch!
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Meine Erfahrung ist auch, dass es ganz aufs Kind ankommt, ob du es abgeben kannst oder nicht. Mein Sohn ist auch 14 Monate und er ist seit er 3 Monate alt ist immer wieder mal ein paar Stunden bei Oma und Opa. Bei uns ging es auch nicht anders. Es gibt aber Kinder, die beispielsweise sehr oft und lang gestillt werden wollen, da ist es dann schwieriger mit dem Abgeben.
Was ich aber noch sagen wollte: Ich hatte während meiner ersten Schwangerschaft auch viele Ängste und Zweifel, ob ich das schaffen würde. Dazu möchte ich sagen, es hat schon einen Sinn, dass eine Schwangerschaft 9 Monate dauert. Man wächst da rein! Ich konnte mir in den ersten SS-Wochen überhaupt nicht vorstellen, dass ich das hinbekomme, aber das geht einem so in Fleisch und Blut über. Jetzt ist es das normalste der Welt für mich, mit einem Baby/Kleinkind den Tag zu verbringen 🙂
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Du brauchst keine Angst zu haben, den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht und wenn du ein Baby willst, ist es immer der richtige Zeitpunkt.
Wir haben es danach, also als alles wieder in Ordnung war, gleich wieder versucht, das Ergebnis ist jetzt 9 Monate alt und kuschelt bei mir. ❤️
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Also geholfen habe ich eher wenig, aber wE trotzdem oft genug da.... Und wir waren dazwischen genauso auf Urlaub, Tages Ausflügen usw und die Kinder und wir als Familie haben wenig/bis gar nicht zurück gesteckt und trotzdem waren wir perfekt in unserem Zeitplan!
Ohne Kinder wäre es wahrscheinlich schon leichter gewesen bzw hätte ich sicher mehr geholfen, aber wir sind sehr glückich so wie es jetzt ist und ich würde es wieder so machen!
Wünsch euch alles Gute!
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@Mabel29 Das hört sich wirklich genau nach meinen Gedanken an. Wie schnell bist du dann nach der Ausschabung wieder schwanger geworden?
Ich habe schon so viele Meinungen gehört. Wir haben jetzt eigentlich auch nicht sonderlich verhütet, da mein Frauenarzt gesagt hat, dass man sowieso nicht schwanger wird, wenn der Körper nicht bereit ist.
Ich versuche keinen Druck aufkommen zu lassen, habe aber Angst, dass es jetzt nicht mehr funktioniert. Und natürlich möchte ich jetzt nicht so werden, dass wir es nur mehr darauf anlegen, damit eben nicht zu viel Druck entsteht. Andererseits möchte ich natürlich so schnell wie möglich wieder schwanger werden.
Letzten Dienstag hatte ich meinen Frauenarzttermin zur Kontrolle nach der AS und er sagt, dass soweit alles in Ordnung sei und im linken Eierstock anscheinend auch wieder ein Ei kommt. Nun habe ich schon seit letzter Woche ein Ziehen links unten im Unterleib, nicht schlimm, aber ich mache mir natürlich schon wieder Gedanken, ob eh alles in Ordnung ist nach der AS oder ob irgendwas nicht richtig läuft, denn ich habe (falls es der Eisprung wäre) den Einspruch vorher nie gespürt...
Ich bin einfach durcheinander...und denke und denke...
Liebe Grüße an euch!
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Bei mir wars auch so, ich habe mir alle möglichen Gedanken gemacht, ob mit mir eh alles passt, alles in Ordnung ist, eh kein Gewebe zurück geblieben ist etc... Mir hat dann eine hebamme geholfen, und sagte dass man auf seinen Körper vertrauen kann und der schon alles richtig macht. Viele Frauen haben ja Fehlgeburten die als regelblutung angesehen werden, weil sie ja nicht wissen, dass sie schwanger sind und die können trotzdem wieder Kinder kriegen.
Als ich dann den Verdacht hatte, wieder schwanger zu sein, hatte ich erst richtig Panik, dass es zu früh nach der Fehlgeburt sei und ich das Baby wieder verliere, aber nach der 12 Woche würde es immer besser und meine Angst das Baby zu verlieren immer weniger.
Genieße die bastelzeit und dann die Schwangerschaft. Das viele denken bringt nix, macht dich nur unnötig nervös. Da sprech ich aus Erfahrung
Liebe Grüße
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Liebe Grüße
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