Hallo zusammen,
Mich würde mal interessieren, ob ihr auf eure Geschwister eifersüchtig seid - aus welchem Grund auch immer.
Mein Bruder baut gerade in meinem Elternhaus um, das Haus liegt sehr zentral in einer Stadt aber dennoch sehr ruhig und grün. Er baut zwei Wohnungen zu einer zusammen mit einer Wohnfläche von ca 200m2, so gut wie alles wird neu gemacht. Wir haben uns vor 3 Jahren ein Haus in einem Dorf gekauft, direkt am Waldrand, mit einem großen Grund, das Dorf liegt zwischen zweit Städten, beide jeweils ca je 10 Minuten mit dem Auto entfernt. Wir haben viele Vorteile im Dorf: wir haben uns einen (Um-) Bau erspart, keine Probleme einen Kinderbetreuungsplatz zu bekommen, viel Natur, viele Spaziermöglichkeiten, Bauernhöfe in der Nähe, gute Luft, wenig Verkehr,... aber dennoch merke ich, dass ich immer mal wieder „eifersüchtig“ (?) auf meinen Bruder bin. Er hat meine Eltern im Haus (was ich nicht möchte aber hat natürlich auch viele Vorteile), er hat eine mega coole Wohnung (groß und alles nagelneu), er wohnt ruhig aber dennoch in der Nähe aller Einrichtungen (Schule bis zur Matura, viel Freizeitangebote),...
Für uns kam der Umbau in meinem Elternhaus nie in Frage, weil unsere Arbeitsplätze zu weit entfernt wären UND an sich haben wir es bei uns zuhause ja auch wunderbar. Aber eben, dennoch merke ich manchmal eine (unbegründete) Eifersucht, was mich dann auch nervt, weil wir es ja eben so gut haben und Teile seiner Situation auch nie haben wollten...
Bin gespannt was ihr sagt!
LG
Kommentare
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p.s. Ich bin nur eifersüchtig, dass sich meine Schwestern oft mehr trauen und sich nicht lange Gedanken machen. Während ich 100mal nachdenke, ob ich die richtige Entscheidung treffe 😆...
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Ich bin auf meinen Bruder gar nicht eifersüchtig. Meine Eltern haben aber 1000prozentig alles exakt gleich zwischen uns aufgeteilt. Da gäb es gar keinen Grund.
Er hat zwar viel mehr Geld als wir aber auch keine Familie und arbeitet sich zu Tode. Da verfolgen wir unterschiedliche Lebensziele.
Aaaaber. Mein Mann hat einen Bruder, der kriegt von den Eltern das Haus. Der is verheiratet, hat keine Kinder. Wir haben bald 3 und wohnen in einer 3-Zimmer Wohnung.
Ich bin nicht mal eifersüchtig auf den Bruder. Aber wahnsinnig angefressen auf meine Schwiegereltern weil ich es einfach sooo unfair finde. Ich finde man kann und darf seine Kinder nicht so ungleich behandeln.
Mein Mann tut sich da sehr schwer. Er findet es auch sehr unfair und es stört ihn aber er will keinen Streit in der Familie.
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Ich finde Eifersucht ist immer zumindest ein wenig mit Missgunst verbunden und die sehe ich bei mir genauso wenig wie bei dir.
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@kea unsere Eltern teilen auch alles exakt gerecht auf, um das geht es mir gar nicht.
Ich glaub es ist die blöde Gewohnheit unserer Wohlstandsgesellschaft, sich zu fragen, was man besseres oder mehr haben könnte, anstatt sich mit dem glücklich zu schätzen, was man hat. Stimmt zwar auch nicht ganz, weil ich mit meinem ja glücklich bin aber dennoch irgendwie das Streben nach mehr... Aber ist vlt ähnlich wie wenn jemand einen tollen Job bekommt, auf die Malediven fliegt oder einen super süßen Hund bekommt... dann denkt man sich vlt auch: ach, hätte ich gerne! Obwohl man es nicht braucht, tatsächlich vielleicht auch nicht will aber es trotzdem schön klingt
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Mit 17 oder 18 damals war es anders.
Meine Mutter kaufte nach Scheidung und Hausverkauf 2 kleine Eigentumswohnungen. 1 für sich, 1 für meinen Bruder. Ich bekam die mini Gemeinde Wohnung meiner Urgroßmutter.
Weil es so schön war, bekam er auch noch ein Auto. Dann war kein geld mehr für mich übrig.
Mit der Weile hab ich Familie, kleines haus im Waldviertel und Wohnung in Wien. Ausbildung und Job.
Mein Bruder, mit der Weile berufsunfähig wegen ms, hat 2 Kinder von 2 Frauen , sieht sie regelmäßig und zahlt auch brav, lebt aber wieder allein.
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Seit mir klar geworden ist, dass ich bei mir selber wohl ein Defizit sehe, wenn ich auf andere eifersüchtig bin, kann ich für mich viel besser damit umgehn und mich für andere freuen.
Manchmal hab ich auch noch so Momente, wo ich mir denke, der ist aber echt auf die Butterseite des Lebens gefallen. Dann merk ich aber, 1. wenn derjenige das nicht hätte, hätte ich deshalb nicht mehr und 2. hab ich lieber meine eigenen Probleme/Themen als die der anderen (denn jeden beschäftigt irgendwas) - mit meinen kann ich mittlerweile umgehn.
Ausgenommen ist natürlich alles was unter „unfair“ läuft - da ist dann allerdings die Kommunikation gefragt. Und am Ende kannst du alleine entscheiden, was du draus machst, du musst dir nix gefallen lassen bzw. kannst du deine Schlüsse draus ziehen und die anderen müssen damit leben, ansonsten müssten sie etwas ändern.
Hoffe das ist halbwegs verständlich, ist ja ein riesiges Thema eigentlich...
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Beim materiellen haben meine Eltern mich ud meinen Bruder immer gleich gehalten, aber ich hab halt gespürt, dass er einen viel besseren Draht zu meiner Mama hatte als ich und das hat mich sehr gestört. Und ja, bei manchen Sachen wurde halt altersbedingt ein Unterschied gemacht - zb hausarbeit, im Streit sollte ich immer die vernünftige sein,... aber bei praktisch allem, wo das alter ein Vorteil gewesen wäre, eben nicht. Er war schon als Kind gleich groß bzw größer als ich, hat älter ausgesehen und durfte praktisch immer alles, was ich auch durfte. Fortgehen durfte er zb früher und länger - bei mir haben sich meine Eltern an den Richtlinien der Eltern meiner Freundinnen orientiert. Mein Bruder war e immer mit älteren unterwegs, da war's egal.
Mein Bruder war im internat in der Oberstufe - i h hab's gehasst, wenn meine Mama sich schon mindestens einen Tag vorher gefreut hat, dass er endlich kommt. Erst als ich dann für's studium nach Wien gezogen bin und auch nur am Wochenende heimgekommen bin hat sich das geändert. Ich kann mich moch gut erinnern, wie ich mal heimgekommen bin, Mama gerade telefoniert hat und am Telefon ganz aufgeregt gesagt hat, sie müsse jetzt auflegen, weil A. grad heim kommt. Das hat so gut getan!
Heute bin ich ihm um nichts neidig. Ja, er hat den Betrieb der Eltern übernommen, lebt mit ihnen zusammen, kann in vielen Bereichen tun und lassen was er will. Er ist ja so fleißig - das kann ich mir immer noch ständig anhören - was auch stimmt, aber vieles was er macht ist Hobby und nicht arbeit. Die Arbeiten die ihm nicht so taugen machen teilweise meine Eltern. Ich würde NIEMALS mit ihm tauschen wollen. Ich mag meine Eltern sehr, aber zusammen arbeiten oder wieder zusammen wohnen - nein danke.
Zu meiner Mama hab ich mittlerweile einen super Draht. Wir sind uns ähnlicher als ich in meiner Jugend gedacht hätte, aber doch unterschiedlich genug. Besonders seit ich selbst Mutter fühl ich mich quasi auf einer ebene mit ihr, ohne Mutter-Tochter Gefälle. Das tut so gut. Sie erteilt Ratschläge, aber bevormundet nicht und akzeptiert auch dass ich vieles anders mache als sie.
Ach ja, und er schaut immer noch älter aus als ich. Aber heute stört mich das nicht im geringsten
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Ich führe jetzt genau das Leben das ich wollte. Sie hat ihren Platz mit 33 noch nicht recht gefunden. Wir führen so verschiedene leben und haben leider nicht so die beste Beziehung...
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Was mich aber stört, dass bei meinem Vater mein Bruder und mein Mann einen anderen Stellenwert haben als ich.
Ich werde ständig belehrt und wenn einer der Männer etwas sagt, ist das prinzipiell das interessanteste auf der ganzen Welt.
Dürfte aber daran liegen, dass ich eine Frau bin.
Meine Brüder haben es auf eine andere Weise leichter als ich. So eine richtige Eifersucht ist es nicht, aber von mir aus ein kleiner Konkurrenzkampf.
Ich glaube es ist okay, wenn man eifersüchtige auf seine Geschwister ist.
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Bin auch einzelkind . Trotzdem is es mit meinem vater und freund genau so. Er lässt sogar mein freund extra herrufen wenn er was über unser haus sagt .... ich verstehs ja eh nicht 🙄🙄
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Wie schon von jemand anderem hier angemerkt, hat Eifersucht viel mehr mit einem selbst zu tun, als das was andere haben. Ich find‘s gut, dass du das so reflektierst. Wäre gespannt was in der weiteren Ergründung der Gefühle rauskommt. Ich glaub nämlich gar nicht, dass es in deinem Fall wirklich Eifersucht ist.
In unserem Fall sieht man ganz klar, dass es gar nichts mit uns zu tun haben kann. Mein Bruder und ich haben immer exakt (das heißt echt auf den Cent genau) dasselbe bekommen, exakt die gleichen Möglichkeiten und Chancen im Leben, die gleiche (Nicht-) Zuwendung. Er ist 10 Jahre älter und hätte überall früher zuschlagen können, hat er aber nicht. Er steht finanziell gut da, hat Familie, aber trotzdem eifert er. Egal was ich tue, er fühlt sich seit 40 Jahren benachteiligt. 🤷♀️
Bei der Schwester meines Mannes ist es so, dass sie ihr ganzes Leben bis heute immer bevorzugt wurde (finanziell und Zuwendung) und dennoch eifert sie auf das wenige das mein Mann von den Eltern bekommt.
Die beiden spüren wohl eine innere Unzufriedenheit die sie so missgünstig werden lässt. Besser wäre, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die die Unzufriedenheit auslösen. Was könnte dich da so ins Grübeln bringen? Wolltest du vielleicht auch immer was neues und bist beim Kauf eures Hauses da einen Kompromiss eingegangen, der dich unbewusst belastet? Oder wolltest du vielleicht eher in der Stadt leben? 😉
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Also ja, ich würde „lieber“ in der Stadt leben weil ich in einer Stadt aufgewachsen bin und somit eigentlich nur das kenne. Das Landleben hat viele Vorteile, vor allem mit Kind, aber ich verkopfe mich vordergründig darum, wo unsere Kinder dann mal in eine weiterführende Schule gehen sollen (zB nächstes Gymnasium ist ca 10 km entfernt, Busfahrt ca eine halbe Stunde) und wie sie bzw wir das mit dem Ausgehen dann mal machen (ich konnte eben immer einfach heim laufen oder mit dem Rad fahren). Das sind „lächerliche“ Probleme ich weiß, aber das sind meine zwei Hauptpunkte und die halt auch - denke ich - nur deshalb weil ich es anders kenne und mir jetzt schon Sorgen mache Klar wär ein neues Haus an sich toll, aber gerade jetzt bei seinem Umbau merke ich auch, was wir uns durch den Hauskauf alles erspart haben! Außerdem hätten wir eh ähnlich gebaut wie unser Haus jetzt ist und ein kleiner Umbau ist ja jederzeit möglich. Also es sind wirklich mehr die Themen die mit der Stadt an sich zu tun haben, wie gesagt Schulen, Ausgehen und vielleicht noch Angebote für Kinder.
Und noch was was für mich eine gute und entlastende Erfahrung war: hab grad am Wochenende mit meinem Bruder und seiner Frau über ihren Umbau gesprochen und für sie waren ganz andere Dinge im Vordergrund. Also sie hätten eigentlich sogar lieber war gekauft, und das auch unter Umständen auf dem Land Also ich hab glaub ich gemerkt, dass das was ich „auch gerne hätte“ für sie gar nicht wichtig ist! Irgendwie hat mich das total „erleichtert“... ist schwer zu erklären, aber die Dinge die ihnen wichtig sind, wären mir wiederum unwichtig und somit hat sich die „Eifersucht“ auf eventuell mir fehlende Dinge komplett erledigt bzw haben sie keine Bedeutung/keine Gewichtung mehr!
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Von außen betrachtet, sieht das Leben der anderen oft ganz anders aus, als diese anderen es subjektiv fühlen.
Deswegen finde ich es immer wichtig, bei sich zu bleiben, zu überlegen, wofür man dankbar sein kann und was man an der eigenen Situation verändern kann, wenn einem etwas missfällt. Ich kann zum Beispiel überlegen, was ich gerne vom Leben des anderen in einem Leben hätte und wie ich das umsetzen kann.
Und dann ist diese "Eifersucht" oder das "Schielen auf die anderen" im besten Fall eine Triebfeder für etwas Positives.