Hallo Mamis und Papas,
Ich habe erst kürzlich angefangen, mich mit dem Thema Erziehung auseinanderzusetzen. Natürlich hab ich meine Tochter bisher auch (bewusst und unbewusst) "erzogen" aber ich hab erst vor kurzem damit begonnen, mich in einschlägige Literatur einzulesen.
Da bin ich auf die Kolumne von Jesper Juul gestoßen, wo es um Erziehung ohne Strafen geht. Er beschreibt darin, unter anderem, dass eine Erziehung ohne Strafen möglich gemacht werden soll weil Starten das Kind abwertet und ein negatives Gefühl vermittelt. Ich finde diesen Ansatz sehr interessant.
Im Grunde geht es darum, viel mit dem Kind im Dialog zu sein und erklären wieso, weshalb, warum man Dinge so haben möchte und deren Wichtigekit zu betonen. Man geht grundsätzlich davon aus, dass Kinder kooperieren wollen und dies auch tun, wenn man ihnen Sachverhalte kindgerecht erklärt und vermittelt.
Jesper Juul ist der Ansicht, dass Kinder in der Familie den selben Stellenwert haben sollten, wie Erwachsene. Das ihre Gefühle und Wünsche also genauso respektiert werden sollten wie die aller anderen Familienmitglieder.
Was haltet ihr davon?
Wer praktiziert dies so zu Hause? Gelingt es euch? Wenn nicht, warum nicht?
Ich freue mich auf einen spannenden Austausch zu diesem Thema!
Liebe Grüße
Bettina
Kommentare
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Ich bin geschädigt von Ultimaten und „wenn nicht, dann“ und möchte das eigentlich auch nicht weitergeben.
Konsequenz finde ich aber wichtig. Wenn zb das Handy irgendwann zu sehr von schulischen Dingen ablenkt, würde ich handyfreie Zeiten einführen, aber dies nicht als Strafe deklarieren zB.
Auch jetzt distanziere ich mich schon „die muss das lernen“ - nein die lernt mit schreien lassen usw gar nix, weil sie nix absichtlich macht sondern eben grundlegende Bedürfnisse hat, die wir als Eltern erfüllen sollten. Ich glaube wenn man immer angepasst an den „Status“ des Kindes (was kann es, was will es erreichen usw) denkt und handelt, kann man da ganz kooperative Lösungen finden. (Trotzzeit mal ausgenommen Hahahaha)
Ich möchte generell mein Kind/Kinder Kind sein lassen, ohne ständig jeden furz zu kommentieren oder kommentieren zu müssen. Wir hatten als Kinder so schöne Sommerferien, wo es einige Rahmenbedingungen gab, wir aber innerhalb dieser tun und lassen konnten, was wir wollten, unserer Fantasie freien Lauf ließen ohne 24/7 bespassung oder Beobachtung.
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Bei uns gabs bisher keine strafen. Wenn mein Kind schlimm ist gibts als erstes ein Nein. Beim zweiten Mal ein "Nein, sonst...." und meist reicht dieses Konsequenz androhen schon aus. Kommt aber sicher auch immer aufs Alter des Kindes an.
Ich persönlich halte jetzt nix von "mach das nicht sonst kriegst nix zum naschen/darfst nicht fernschaun/blabla". In dem moment in dem ein Kind etwas macht was es nicht soll geht es ja am wenigsten um die Tätigkeit selbst sondern wahrscheinlich eher um Grenzen austesten oder Aufmerksamkeit wollen. Und umso älter das Kind ist umso mehr versteht es dann auch die Gründe warum.. er/sie jetzt nicht in die Steckdose greifen soll (oder beliebiges anderes Szenario einsetzen )
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Ich glaube ja, dass eine Erziehung ohne Strafe keine Erziehung ist und so nur Bälger und Rotzlöffel rauskommen (überspitzt gesagt). Ein Kind muss lernen dass sein Handeln Konsequenzen hat, denn im späteren Leben ist es ja auch so. Wenn das Kind nie Konsequenzen erfährt, wie soll es sich später mal an Regeln halten? Klar, manche Dinge kann man sicher mit erklären nahe bringen, aber sicher nicht alles. Soweit meine Theorie..
Aktuell handhabe ich es mit meiner Tochter, 14 Mo. So:
Wenn sie mich haut oder beißt sage ich ihr bestimmt dass mir das weh tut und setze sie ab, oder bringe mich selbst aus der Situation (bleibe aber natürlich anwesend).
Wenn sie etwas angreift was sie nicht darf oder was gefährlich ist ermahne ich sie 2,3x, wenn sie dann nicht weg geht hole ich sie und schimpfe. Dann lenke ich sie mit einem Spielzeug oder so ab.
In beiden Situationen weiß sie, sie darf es nicht, und ich glaube in beiden Situationen empfindet sie das Entfernen der verbotenen Sache als Strafe. Aber nur um eine Strafe zu vermeiden kann ich ihr ja nicht erlauben den heißen Ofen anzufassen?!
Ich glaube eine gute Erziehung muss manchmal eine Strafe beinhalten, wobei ich von Hausarrest, Drohungen, Liebesentzug oder kein Taschengeld nichts halte. Aber mal das Lieblingsspielzeug einzukassieren oder einen Spielenachmittag zu streichen kann ich mir durchaus vorstellen.
Wenn ich an meine Kindheit zurück denke kann ich mich übrigens an keine Strafe erinnern. Heißt das meine Eltern haben mich nie bestraft? Wohl kaum, das bedeutet in meinen Augen dass sich diese Strafen nicht traumatisierend auf mein weiteres Leben ausgewirkt haben
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Verstehe es so
Das Kind wird mit Respekt behandelt und angehört, seine Person und Handlungen werden nicht abgewertet bzw. lächerlich gemacht.
Die Entscheidungsgewalt über wichtige Dinge bleibt trotzdem bei den Eltern, da die Kinder sonst überfordert sind. (Im Gegensatz zu einem Erwachsenen)
Wichtig ist es als Eltern zu zeigen, wer man als Person ist und was man für Werte hat. Wo die eigenen Grenzen sind und auch dafür vor dem Kind und seiner Umwelt einzustehen.
Es gibt keine negativen Konsequenzen. Man sagt warum man etwas grad nicht möchte und bleibt dabei, setzt es durch. Möglichst in Ich Botschaften und ohne abwertend zu werden.
Wie ich es noch verstanden habe, ist Juul nicht für Diskussionen mit dem Kind, sowie in der demokratischen Erziehung.
Was für mich ganz wichtig wichtig war: Das Kind darf wütend und traurig sein wenn es etwas nicht bekommt und Grenzen gesetzt werden. Das ist ein normaler Prozess und wichtig. Man kann dabei in der Nähe bleiben, wenn das Kind das möchte und abwarten. Danach wieder normal weitermachen, ohne Vorhaltungen oder aufwärmen des Konflikts.
Was mich ärgert, dass seine Bücher eher wie kurze Aufsätze sind. Da ist der Preis nicht ganz gerechtfertigt. Mit "Nein aus Liebe" konnte ich wenig anfangen...da schwafelt er mir zu viel.
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Einfach nur "tu dies oder das nicht" finde ich nicht gut und ab einem gewissen Alter begreifen das die Kinder auch (nicht immer gleich aber immer mehr mit der Zeit)
Übrigens gibt es ja auch die Erziehungstheorie dass man nicht strafen, aber auch nicht loben soll. Das passt für uns genauso wenig. Finde aber jeder sollte für sich das richtige finden. Bei uns ist es glaub ich ein gutes Mittelmaß.
Die gleichaltrige Tochter einer guten Freundin ist nach "laissez faire" erzogen und kennt kaum Grenzen. Gut sie war auch ein Schrei baby und ist immer noch hyper sensibel und für dieses Mädchen mag die Erziehung so passen.
Aber wenn wir gemeinsam unterwegs sind, sind die 2 Kinder kaum zu bändigen führen sich auf wie die wilde Horde und können sich 0 benehmen. Die stacheln sich immer gegenseitig auf und ich tu mir immer schwer meiner Tochter zu erklären, warum ihre Freundin das darf und sie eben nicht. Freiheit für das Kind schön und gut, aber irgendwie muss man sich auch anpassen lernen. Fazit für mich ist dann eben treffen mit der Freundin nur zuhause, wenn nichtmal Eis essen geht ohne dass wir jedesmal kurz vor einem Hausverbot stehen.
Andererseits lerne ich als Mama auch immer wieder dazu und versuche auch Ratschläge umzusetzen, selbst wenn sie von meiner Tochter ! kommen. Letztens habe ich bei unserer Kleinen mal die Nerven verloren und meine Große hat richtigerweise gesagt "Mama die ist ein Baby, die versteht dich nicht wenn du schreist" da hatte sie 10000% recht und ich war ganz stolz auf sie und mich selbst hab ich an der Nase genommen, mal wieder von meinem "Erziehungstripp" runter zu kommen.
Generell finde ich manche Erziehungsmethoden auch ein wenig "Trendsache" ich erinnere mich da an eine gewisse Fernsehnanny, die die Kinder in den 90er immer in eine Ecke auf den stillen Stuhl gehockt hat. Heute verkauft sie Bücher mit dem Motto "Kindheit ohne Strafen" so what ??!!
In 10 Jahren ist vl wieder eine andere Sache in.
Also bitte nicht zu sehr auf irgendwelche Bücher oder Blogs hören, sondern lieber auch aufs eigene Herz und Hirn
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bezüglich erziehungsstilen/-methoden gibt es einfach zu viele meinungen und es erfordert auch die auseinandersetzung mit der eigenen kindheit und erziehung...
ich habe von jesper juul zwar erst wenige bücher gelesen, aber ich hab mich bei anderen autoren und blogs in das thema eingelesen. wir versuchen, unsere tochter bedürfnisorientiert zu erziehen, wobei wir dass ganze nicht als starres „regelwerk“ sehen, sondern an unsere familie und werte anpassen. strafen im herkömmlichen sinn haben da auch keinen platz, es gibt für uns andere möglichkeiten um grenzen zu setzen.
natürlich ist das erziehen auf diese art nicht einfach, ich merke selber wie ich oft in muster aus meiner kindheit verfalle, aber ich versuche dass ich beim nächsten mal anders reagiere - das ganze ist auch ein lernprozess für uns eltern.
kann den blog und die bücher von susanne mierau - geborgen wachsen empfehlen, ich finde sie behandelt ähnliche themen (aber etwas praxisnaher) als jesper juul.
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Wir machen das so: wenn mein Sohn was macht was er nicht soll, erklären wir ihm erstmal auf kindgerechte Art warum. Wenn das nichts bringt, sagen wir es nochmal nachdrücklicher. Wenn das auch nichts bringt, drohen wir ihm Konsequenzen an, und zwar logische. Also zb wenn er nicht mittagessen will, ok, aber dann gibt es eben auch das eigentlich angedachte Eis danach nicht. Oder wenn er sich weigert sich am Abend umzuziehen und Zähne zu putzen, ist dann ev. nurmehr Zeit für eine kurze Geschichte statt einer langen, weil es ewig gedauert hat bis er bettfertig war und es daher dann schon sehr spät ist.
Und generell lassen wir ihn altergerecht, dh bei Dingen die er bereits überblicken kann, mitbestimmen. Da handeln wir dann die Regeln gemeinsam aus, und an die müssen sich dann auch alle halten.
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@basia du hast es sehr schön zusammengefasst! Danke dafür!
@all Danke für eure Meinungen bisher. Ich find's witzig, dass einige von Konsequenz sprechen. Habe in einem Artikel unlängst gelesen, dass Konsequenz eigentlich ja nur ein milder Ausdruck für Strafe ist. Da wäre dann die Frage: was ist für euch der Unterschied zwischen Konsequenz und Strafe?
Ich finde es auch wichtig, dass dem Kind Grenzen gesetzt werden ABER wir versuchen z.B. auch jetzt schon, so wenig wie möglich "Nein" zu sagen. Nämlich nur dann, wenn es uns wirklich wichtig ist denn dann hat das Nein auch eine andere Gewichtung als wenn man es ständig sagt.
Was für mich fast schon eine "Offenbarung" war und womit ich tatsächlich viel anfangen kann war zu erkennen, dass meine Tochter nicht hier ist um mich glücklich zu machen (salopp gesagt). Das sie schon "perfekt" ist, wie sie ist und wenn sie etwas tut was mich nicht glücklich macht muss ich meine Perspektive und nicht sie ihr Verhalten ändern. Sie "muss" auch nichts aber sie "wird" irgendwann alles. Es klingt so banal aber das hat mir so die Augen geöffnet. Seitdem hat sich unsere Beziehung sehr verbessert und ich versuche ihr immer sas Gefühl zu geben, dass sie geliebt und akzeptiert wird egal welche Stimmung sie gerade hat. Denn das ist es ja was bedingungslose Liebe sein sollte. War jetzt vielleicht ein bissl OT 😁
Vieles davon hab ich aus dem Buch "Mama nicht schreien". Kann ich sehr empfehlen. Hat mir gut gefallen und da könnte ich wirklich viel mitnehmen!
Ich freue mich auf weiteren Austausch zu dem Thema.
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Das Beispiel von @melly210 mit Mittagessen und Eis ist für mich genau das richtige. Eben die konsequenz des eigenen Handelns.
Strafe wäre für mich wenn ich wegen des nicht gewollten Mittagessens den Nachmittag am Spielplatz zur Gänze streiche oder ein no Go das Kind 3 Stunden vor dem Teller sitzen lasse...
Meine Kinder dürfen vieles mit entscheiden, aber nicht alles. Ich glaube der Ansatz der Gleichberechtigung ist in Ordnung, aber in vielem nicht umzusetzen.
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du kannst auch vorab online mal reinlesen und schauen ob es dir zusagt, susanne mierau hat eine tolle seite auf der sie viele themen behandelt:
https://geborgen-wachsen.de/
sehr schön von dir geschrieben - ich kann mich da nur anschließen und möchte versuchen, die eltern-kind-beziehung auch so zu leben 💜
das buch „mama nicht schreien“ hab ich auch vor kurzem begonnen, der anfang hat mir schon mal gut gefallen 😊
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Ich vergleiche das immer sehr gerne mit der Erziehung meines Bruders. Der war immer schon ein kleiner Rebell und eben dominanter, direkter, zum Teil auch aggressiver als andere Kinder. Wo ich angefangen hätte zu weinen ist er an die Decke gegangen und hat komplett durchgedreht. Mittlerweile ist er das totale Gegenteil von damals. Geschafft haben wir es mit viel Reden und erklären, Strafen wenn alles nichts mehr gebracht hat und Grenzen einfach nicht anders akzeptiert wurden, sowie ein liebevolles Erklären der Situation nochmal vor dem Einschlafen.
Darum: Bei manchen Kindern mag diese Erziehung komplett ohne Strafen oder Androhungen vielleicht funktionieren. Meiner Meinung ist es aber stark Charakterabhängig.
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Würde das in meinem Beitrag statt dem Wort "Strafe" ausbessern.
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Richtig, aber ich glaube dass es dem Kind wurscht ist wie man es nennt, wenn es etwas nicht bekommt (zB das Eis nach dem Mittagessen) wird es sich immer bestraft fühlen. Manche nennen es Konsequenz, manche eine Strafe, prinzipiell ist es dasselbe. Wobei es natürlich selbstverständlich sein sollte dass die Strafe zum Fehlverhalten passt und auch erklärt wird warum.
@Kaffeelöffel Ich versuche das Nein-Wort auch so gut es geht zu vermeiden
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Der Unterschied zwischen Strafe und Konsequenz ist für mich auch, dass Konsequenzen logisch mit der "Tat" zusammenhängen. Bei Strafen ist das nicht der Fall.
Beispiele für Konsequenz:
Wenn man sich weigert im Winter Schuhe anzuziehen und dann vor die Türe geht, bekommt man kalte Füße. Das Wetter macht die Füße aber nicht kalt, damit das Kind sich schlecht fühlt, sondern weil es nun mal einfach Winter ist. Kalte Füße sind also die Konsequenz dessen, dass man im Winter barfuß rausgeht.
Oder wenn man eine Abendroutine hat, die daraus besteht, dass man zuerst gemeinsam isst. Anschließend räumt man auf, putzt die Zähne und bekommt im Bett noch etwas vorgelesen. Dafür hat man jeden Abend 1,5 Stunden Zeit. Trödelt das Kind beim Aufräumen ewig herum, fehlt hinterher die Zeit für's Vorlesen. Das ist dann schade, aber Zeit ist nun mal begrenzt. In dem Fall ist das Ausfallen oder nur eine kurze Gute-Nacht-Geschichte die logische Konsequenz vom vorherigen Trödeln.
Beispiel für Strafe:
Man kocht etwas zum Mittagessen und dem Kind fällt plötzlich ein, dass es ab sofort nichts Grünes mehr essen will. Gestern waren Erbsen noch in Ordnung, heute gehen sie gar nicht mehr. Weil sie Grün sind. Als Elternteil ärgert man sich und droht dem Kind an, dass es eine Woche nicht mehr Fernsehen darf, wenn es nicht aufisst. In dem Fall hat die Strafe rein gar nichts damit mit der eigentlichen "Tat" zu tun. Es ging rein darum, dass das die Eltern dem Kind ihren Willen aufzwingen, weil sie in der mächtigeren Position sind.
Logischer und dennoch konsequent wäre es gewesen, wenn man das Kind daran erinnert, dass es gestern Erbsen noch mochte. Dabei würde ich auch darauf hinweisen, dass die Erbsen natürlich nicht gegessen werden müssen und man ja den restlichen Eintopf essen und nur die Erbsen auslassen könne. Ansonsten gibt es bald einen Apfel und einen Joghurt als nachmittäglichen Snack - aber kein alternatives Mittagessen.
Wenn ein Kind wirklich etwas gar nicht essen mag, weil es den Geschmack oder die Konsistenz grausig findet, würde ich so übrigens keinesfalls vorgehen, sondern Alternativen anbieten!
Meine Einstellung ist, so gut es geht auf Augenhöhe miteinander umzugehen und Kinder, sofern es möglich ist, mit einzubeziehen. Logische Konsequenzen ergeben sich aber nicht nur aus Sachverhalten wie Wetter etc, sondern auch dann, wenn Kinder die Grenzen anderer Personen überschreiten.
Ich versuche Strafen zu vermeiden. Aber ich geb's zu, wenn ich wirklich krassen Schlafmangel habe und man meine Grenzen permanent übertrampelt, werde ich meinen Ansprüchen an mich auch nicht immer gerecht. Man kann Erziehung eben niemals perfekt machen, sondern immer nur so gut wie möglich. Und ich finde, wenn man immer versucht sein individuell gerade Bestes zu geben, kann man eh nicht mehr von sich verlangen. Perfektion wäre schön, ist aber im Zusammenleben mit anderen Menschen und gerade mit Kindern eine komplette Illusion.
Genauso wie Eltern, die nicht laut oder unfair oder was auch immer werden. Ich finde es dann, wenn man selbst nicht gut gehandelt hat, aber auch wichtig sich bei Kindern aufrichtig zu entschuldigen und zu erklären, dass man gerade blöd war. Viele scheinen das als Schwäche zu sehen, aber ich glaube, dass Kinder durchaus davon profitieren, wenn sie mitkriegen, dass auch Eltern nicht unfehlbar sind und dass es in Ordnung ist Fehler zu machen, wenn man sie sich hinterher eingesteht und sich dafür, wenn nötig, entschuldigt.
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ohne Strafen ist schwer, vorallem, wenn sie Grenzen testen. ich hab bis zum 4. jahr nie gestraft, da gabs aber auch nie was, wo ich hätte strafen müssen. (Strafe.. das klingt brutal..)
jetzt, so übers letzte Jahr gesehen, hätte die ein oder andere Strafe sicher gut getan. teilweise "scheisst" sie mir schon ganz schön kräftig auf den Kopf. ich hasse es, laut zu werden, das hört auch nie jemand von mehr. aber wenn, dann schrecken sich sogar Erwachsene. einmal wurde ich laut dieses Jahr, einmal. und da hat meine ma mich ganz groß angeschaut.
ich vertrete die Meinung, dass man mit Kindern ab einem gewissen Alter sehr gut reden kann. es gibt aber Situationen.. da steh ich an.
zb: es ist jetzt.. einen Monat her?
die mädls, die im 23ten wohnen, kennen die Strecke wahrscheinlich (die kleine abbiegespur auf der breitenfurter, der erlaaer Platz, wenn man zur Fahrschule alterlaa will)
da waren wir zu dritt einkaufen, es war heiß, baby quengelig und izzy total hyper. aber richtig hyper. ich geschlaucht von der Hitze, quengeliges baby, Einkäufe, hyper-kind, am Heimweg von 4 Stunden spazieren mit einkaufen.
wir gehen zum Zebrastreifen, etwa 2m entfernt, die mini im wagerl grad am totalen eskalieren, weil sich das Spielzeug vergangen hat. ich ruf izzy zu, sie soll herkommen - sie ruft ja, beug mich vor ins wagerl, und plötzlich quietschen Reifen und ne Hupe ertönt.
omg ich hatte den schreckmoment meines Lebens. izzy hat sich im hyperwahn an der Straßenlaterne im Kreis gedreht, sich abgeschwungen und ist vor ein Auto gehüpft.
sie kennt die Regel bei Straßen - ans wagerl, anhalten. stehen bleiben, schauen. die kennt es. tag täglich gehen wir über 100e Straßen, Zebrastreifen etc.. man geht nicht ohne schauen, es gibt viele dumme Menschen.
ich bin völlig fassungslos hin, hab sie weggezogen von der Straße und gefragt, was zum Teufel das war. "der bleibt eh stehen. da ist ein Zebrastreifen." - dort sind aber Büsche, wo man ein Kind schnell übersehen kann.
wäre es das erste mal gewesen, dass das passiert, hätte ich gesagt, ok Kind am Spielen, passiert. es war aber schon das dritte oder vierte Mal, dass sie mit der Aussage auf die Straße gehüpft ist.
seither gibt es Strafen, wenn sie bei Straßen ihre Hand nicht ans wagerl legt (fernsehverbot - abendlicher Film gestrichen, etc. also "harmlos" nicht traumatisierend)
im Gegenzug halte ich zb nix von Strafen, wo Kinder schreiben oder rechnen müssen. denn ich denke, sowas würde nach und nach auf die Schule abfärben, dass sie immer weniger gehen wollen, immer weniger mitarbeiten etc, weil daheim gibts das als Übung eh zur Strafe.
wirklich straffrei erziehen kann man glaub ich gar nicht. dafür sind wir alle viel zu sehr Menschen mit Fehlern und Schwächen. und würde früher oder später, wenn eine Konsequenz auf Fehlverhalten fehlt, zu problematischen Kindern führen, seh ich oft genug.. Kinder, die nie getadelt wurden oä, die richtige gfraster sind.. eine Grenze gehört her, und wenn man dazu ein wenig bestrafen muss, ist es so.
wir wollen immerhin alle kleine Menschen großziehen, die den Sinn von Konsequenzen kennen. immerhin.. wenn wir nicht arbeiten, gibts kein Geld 😅 kein Geld, kein Dach überm Kopf usw.
ich sehe es auch nicht als Strafe, oder als Konsequenz auf eine Handlung
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Ob das Fernsehverbot was bringt oder ob sie das logisch verknüpfen kann, wirst du am besten wissen. Kinder ticken da ja auch schon individuell verschieden.
Ich habe mich übrigens auch schon zu solchen Strafen hinreissen lassen. Wir waren an einer stark befahrenen Straße unterwegs und die Kleine musste deshalb kurz bei mir an der Hand gehen. Sie fand es witzig mich in die Hand zu beissen. Ich habe Au gesagt und erklärt, warum ich das nicht mag. Kurz darauf wurde ich nochmal gebissen und zwar noch fester als davor. Ich habe nicht damit gerechnet und sie in bisschen von mir weggestoßen und angekündigt, dass die Lieblings-DVDs jetzt erst mal eine Woche weg sind. Mir ist nichts besseres eingefallen und die Kleine alleine, ohne sie an die Hand zu nehmen, an der Straße laufen zu lassen, wäre die noch beschissenere und gefährliche Reaktion gewesen...
Da hatte ich aber ganz eindeutig das Gefühl, dass sie versucht mich so lange zu reizen, bis ich eine Grenze ziehe.
Zu 100% in jeder Situation pädagogisch wertvoll sein geht wohl einfach nicht.
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Es gibt keine Regeln und jede Dummheit die die Beiden anstellen wird als kindlicher Entdeckungsdrang abgetan.
Fakt ist: Die Beiden sind ( darf man das so sagen ) der Albtraum schlechthin. Nur am zerstören, andere Kinder zur Schnecke machen und ein Ego das seinesgleichen sucht.
Prinzipiell bin ich der Meinung Leben und Leben lassen.
Aber diese Erziehung ist in meinen Augen keine Erziehung.
Jeder Mensch muss sich im Leben an Regeln halten. Das fängt im Kleinkindalter an. Wenn meine Kinder das fünfte Mal den Duplostein gegen das Fenster schmeißen und nach mehrmaliger Aufforderung das zu unterlassen noch immer weiter machen, ist die Duplokiste mal für eine Woche weg.
Oder wenn du mit dem Auto zu schnell fährst bekommst du auch deine Strafe.
Ich denke es ist wichtig auch einem kleinen Menschlein schon bedacht klar zu machen, das Fehlverhalten auch eine Konsequenz hat.
Wie soll sich sonst ein Jugendlicher im Leben zurechtfinden.
Kinder mit Strafaufgaben ( rechnen,schreiben oder lesen)zu bestrafen,ist in meinen Augen kontraproduktiv. Damit bekommt das Kind nur eine Abneigung gegen die Schule.
Aber mal Spielzeug weg, Fernsehverbot oder sonstiges finde ich ok. Es ist natürlich wichtig dem Kind die Strafe zu erklären.
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das dürfte also wirklich gewirkt haben.
dieses grenzen testen kenn ich 🙄🤦🏼♀️ das hat sie jetzt ne ganze Weile gemacht.
in arielle die Meerjungfrau wird ja einmal "Schlampe" gesagt. sie liebt den Film, weiß, das Wort will ich nicht hören, weil es ein "böses mama/Papa Wort ist, das Leute verletzt". sie hats gesagt, und fand lustig.
der Film war eine Woche weg und sie musste ihn selbst zu mir bringen und abgeben. zurück gabs ihn erst, als sie mir sagen konnte, warum er weg war, was ich nie wieder von ihr hören und wieso. das hat sie, eine Woche hats gedauert, aber sie hats gemacht. ist jetzt auch schon wieder a paar Monate her. ich hab das Wort nie wieder gehört
100% pädagogisch gibts eh nicht.. denn wer legt denn fest, was wirklich pädagogisch ist bzw was Sinn macht. die Erfahrungen müssen wir sowieso alle selbst machen
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Und ich finde es nachvollziehbar und gut, dass ihr da für euch eine deutliche Grenze gezogen habt. Ich weiß noch, wie baff ich war, als ich mitbekommen habe, dass Mitschüler von mir ihre Eltern als blöde Bitch oder was auch immer bezeichnet haben. Mal sauer sein - von mir aus. Dampf ablassen ebenso. Aber respektlos braucht man dabei nicht werden und zwar weder Eltern, noch Kinder.
Ich bin ja sehr dafür so sanft und freundlich wie möglich im Umgang miteinander zu sein. Und wenn, dann eher Konsequenzen, als Strafen. Wobei ich lügen müsste, wenn ich sagen würde, dass ich noch nie mehr oder weniger dämlich gestraft hätte.
Kinder sich frei entfalten zu lassen, finde ich gut und wichtig. Aber man lebt nun mal nicht im luftleeren Raum, sondern in sozialen Gefügen in einer Welt, in der auch die äußeren Bedingungen eine Rolle spielen. Die eigenen Grenzen hören immer da auf, wo die Grenzen eines anderen verletzt werden.
Kinder sollten wissen, dass ihre eigenen elementaren Grenzen gewahrt werden und sie sich auch selbst schützen dürfen. Aber was für sie gilt, gilt auch für andere.
Sonst zieht man wirklich lauter narzisstische Egomanen heran. Und in so einer Gesellschaft will ich nicht leben. Und ich möchte auch nicht, dass meine Kinder in einer reinen egoistischen Ellebogengesellschaft leben, in der Rücksichtnahme und Empathie nichts zählen.
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mein baby ist noch 7 monate also viel an „erziehung“ kann ich noch nicht beisteuern.. aber finde den ansatz logische konsequenzen gut aber glaube halt auch, dass es nicht wirklich immer logisch sein kann.
wie zb beim fall von @Chaoskeks90, was könnte da eine logische konsequenz sein? mir fällt keine ein betreffend auf die strasse hüpfen...
überhaupt in diesem schreckmoment wird einen nicht auf die schnelle etwas logisches einfallen.
kann mich noch erinnern als ich kind war, hab das selbe gemacht, bin einfach auf den zebrastreifen gerannt ohne zu schauen.. und ein auto musste schnell bremsen. mein vater hat sooo laut vor schrecken meinen namen gerufen das ich selbst total erschrocken war. hör ich heute noch raus welche angst er gehabt haben muss. das hat mir als „strafe“ gereicht und habs nie wieder gemacht..
ich glaube niemand ist perfekt, schon gar nicht im der erziehung... öfters mal aufs herz hören (wie von @Babsi123 schon erwähnt) und weniger auf bücher -die gerade modern sind.
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Viele genannte Punkte kann ich unterstützen. Mit den 2 Mädels (7J. & 14Mo.) handhaben wir es so:
Die Große schießt gern Mal über ihre Grenzen hinaus und lässt sich schwer bremsen. Da kann sie schon ein ziemliches Gfrast werden. Zb. Wenn wir unterwegs sind mit Familie/Freunde, gibt es nach einiger Zeit einen Punkt, da glaubt sie, sie ist die Erwachsene und nicht wir. Wird unhöflich, vergisst plötzlich auf Ihre Tischmanieren, wird laut und schupft dabei paar Aussagen dazu, da musste ich manchmal echt kurz Luft holen, da kann sie sehr respektlos werde . Wenn dies der Fall ist (heute schon weniger als wie die letzte Zeit) zieh ich sie kurz beiseite und sag ihr Klipp und klar in ernstem Ton 'Stop. Du überschreitest ein paar Grenzen. Denk nach bevor du sprichst und handelst.' Wenn sie danach, sich immer noch nicht einkriegt (was schon öfters der Fall Mal war), wird geschrieben.
Da kommen wir dann heim, Heft/Zettel und Stift werden herausgenommen und dann 10x 'ich muss aufpassen, dass..' das ist unser Standardleitfaden. Mag für den einen oder anderen heftig sein, funktioniert aber bei uns (und auch in meiner Jugend). Ich lass sie Mal kommentarlos schreiben und wenn sie fertig ist, gehen wir das gemeinsam durch. Ich erklär ihr, wieso ein manche Verhaltensarten oder gewissen Aussagen einfach nicht gehen und wieso, weshalb, warum, etc.. wir reden gemeinsam darüber und können das ganze im Lachflash wieder ad Acta legen. Solange sie sich natürlich daran hält. Das ist unsere einzige 'Strafe' in dem Sinn. Sie beschwert sich auch nie darüber, oder meint ich sei gemein (hab sie ja auch Mal danach gefragt, wie sie das sieht). Im Gegenteil, ich hab das Gefühl, dass es Ihr hilft und für sie förderlich ist, wenn sie etwas öfter schreibt, es sich quasi 'einbrennt', es sich merkt und in den kommenden Situationen sich wieder ins Gedächtnis ruft. Hab das schon bei ihr beobachten können und lobe sie dann auch immer. Und als Insider Joke hat es sich auch schon entwickelt, wo man dann schon scherzen kann miteinander. (Papa, Pass auf was du sagst, sonst musst du auch schreiben!) - (er müsste dann sogar schreiben, ich kenne keine Ausnahmen).
Gleich vorweg, wenn ich gleich als Hardcore (oä.) Tituliert werde, geht mir das sowas von am zigurri vorbei, denn es hilft wirklich bei uns.
Mit der Kleinen geht das logischerweise nicht. Aber ich sage ihr auch Klipp und klar 'Stop! Das geht nicht.' erkläre ihr auch wieso, warum und sie versteht es auch recht schnell (jetzt noch) und schüttelt dann immer gleich den Kopf und sagt nein, nein, nein und geht. Situation gelöst.
Wenn's ums Thema hauen geht, machen wir auch Fortschritte. Sie ist danach gleich wehmütig, wenn sie ihren Papa oder mich haut (aber bewusst haut) und entschuldigt sich mit einer Umarmung. Trotzdem erklär ich wieder und wieder, das geht nicht.
Ich denke, durch das erklären lernen die Kinder weit besser, als wie durch Strafen (Handyverbot, Hausarrest, etc.). Trotzdem gibt es Grenzen, die einzuhalten sind, aber Kinder sind nicht blöd und verstehen dann doch rasch, warum dies und jenes nicht geht und geben es dann auch gern weiter (bei uns so, die große, erklärt der kleinen auch gern vieles). Werden Grenzen nicht aufgezeigt und man lässt alles durchgehen, darf man sich gern als Satansbraten Mama bezeichnen. weil von denen, gibt es leider schon einige (weiß ich aus sicherer Quelle).
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ich als Kind hätt mir da eine schallende Ohrfeige dafangen.. ehrlich muss ich sogar zugeben, einen kurzen Moment, im Schock, hätte ich ihr fast eine gegeben. es war nicht das erste mal, das hätte furchtbar schief gehen können (gottseidank hatte der Autofahrer gerade kein Handy in der Hand, die Augen wo anders oder war zu schnell unterwegs. GOTTSEIDANK) - allerdings halte ich von körperlichem "tadel" mal so gar nix.. also hab ich ihr halt das genommen, was ihr momentan heilig ist. der abendliche Film. nochmal mit ihr geredet.. joa Standard.
wenn sies nochmal macht.. ich hab ab jetzt nen nicht benutzten taschengurt in der Tasche. dann wird die Hand unterwegs am wagerl festgebunden. besser so als tot. klingt böse und streng.. aber nicht mehr raus gehen ist keine Option..
8,895
weil.. jeder weiß, Kind bei Oma ist ganz anders als Kind bei Papa, Kind bei Tante, Kind im kiga, Kind bei Mama.. meine Meinung, eine Studie belegt nicht wirklich was und ein Ratgeber kann und keine Bedienungsanleitung fürs erziehen bereitstellen. 😋 deswegen les ich sowas kaum noch, es ist interessant, aber hat mir noch nie was gebracht
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Mein Sohn ist ein empathischer, ruhiger, sehr intelligenter Bub. Allermeistens reicht erklären. Logische Konsequenz hat bisher immer gereicht (er ist jetzt 4,5). Aber es gibt ganz sicher Kinder die erheblich schwieriger zu bändigen sind als mein Sohn, und die vorallem oft und absichtlich über alle Gtenzen gehen. Da muß man dann denke strenger werden und ev. auch Strafen mehr einsetzen wenn sonst nichts greift.
Weil, daß Kinder lernen daß Handlungen und das nicht befolgen von Regeln Konsequenzen haben, halte ich für massiv wichtig. Und daß es dann irgendwann Strafen setzt wenn man dauernd und absichtlich über die Grenzen anderer Personen geht, hat dann irgendwo auch wieder Logik. Und besser das als sie werden irgendwann strafmündig und haben vorher noch nie erlebt, daß ihre Handlungen Konsequenzen haben...
1,215
es gibt mir aber anregungen und einen gewissen rahmen in dem ich mir die für uns richtigen wege suchen kann. außerdem hilft es mir mein kind besser zu verstehen wenn ich die gründe für sein verhalten kenne, etwas entwicklungspsychologisches grundwissen schadet meiner meinung nach nicht wenn man sich mit erziehung auseinandersetzt.
und klar, jedes kind ist anders - aber auch wir erziehenden sind alle unterschiedlich und brauchen daher unterschiedliche „hilfsmittel“ & methoden.
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Wir besprechen viel warum was weshalb nicht geht oder wo die Grenzen liegen etc. Auch geht es zb zuhause oft lockerer zu und die kinder wissen genau ohne probleme dass "draussen" andere regeln wiederum gelten. Ich bin immer wieder fasziniert wie cool das funktioniert und wie empathisch die kinder schon sind und sich auf verschiedene Situationen einstellen können.
Mit hilft immer daran zu denken wie würde ich mit meinem Partner umgehen. Das hilft mir oft um nicht zu überreagiere.
6,770
Meine Tochter ist jetzt 2 und so langsam kann man wirklich mit erklären anfangen (trotzdem wichtig: kurze, prägnante Sätze!). Davor war halt vieles "nein", ohne große Reden zu schwingen.
- Wenn aber zb mehrmals was herumgeschmissen wird und ich schon einige Male sage, sie soll damit aufhören, ist es halt beim nächsten Mal weggenommen. Natürlich taugt ihr das in dem Moment nicht, aber sie trägt auch ganz sicher keinen Schaden davon.
- Wenn sie was bestimmtes zum jausnen will und es dann nur anknabbert (und das mit mehreren Sachen hintereinander), gibt's beim nächsten mal keinen Snack mehr nach ihrem Wunsch, sondern erst wieder die nächste Mahlzeit, die ich auf den Tisch stelle.
- Wenn sie ihr Spielzeug nur ausleert und sich dann weigert es wieder zusammenzuräumen bzw zu helfen, wird es für einige Zeit ganz weggeräumt (also ein bestimmtes Spiel mit viiielen Teilen, nicht all ihre Sachen).
Das sind so Beispiele aus unserem Alltag. Sie bekommt dafür kein Verbot für irgendwas anderes - aber ich lasse das auch nicht unkommentiert um "ihre kindliche Seele zu schützen". Also je nachdem, wie man jetzt "Strafe" definiert...
Erziehungsratgeber lese ich keine (hab auch ehrlich keine Zeit dazu 😅). Ich habe halt einfach mein Grundwissen im Bereich Pädagogik, Psychologie, Erziehungswissenschaft - einerseits durch Interesse schon bevor ich Mutter war, andererseits durch meine Ausbildung. Und damit handle ich rein nach Gefühl.
Dass ein Kind als vollwertiger Mensch behandelt wird, ist selbstverständlich. Dass ein Kind noch nicht alles in vollem Ausmaß bestimmen und abschätzen kann, ebenso.
Wichtig ist mir eben, dass das Kind die "Strafe" nachvollziehen kann und sie unmittelbar mit dem "Vergehen" zu tun hat. Strafen um das Kind zu demütigen bzw Macht auszuspielen, sind natürlich ein absolutes No-Go!
Eltern sind aber dafür da, ihrem Kind zu zeigen, wo Grenzen gesetzt werden müssen, das ist unsere Verantwortung. Ich teile ja die Ansicht, dass ein Kind als "Tabula Rasa" zur Welt kommt und wir es formen dürfen und sollen. Und bei aller Liebe zum Kind und seinem Entfaltungsdrang - aber alles geht eben nicht. Dieses Beispiel, das oben jemand geschrieben hat - wenn mein Kind sich ständig so benehmen würde wie es will, und man als Eltern nichts dagegen sagt, selbst wenn Mitmenschen dadurch negativ betroffen sind - das möchte ich für mich und meine Familie absolut nicht haben und ja, ich denke entsprechend über solche Leute.
Abschließend ein passender Satz, den ich einmal gelesen habe: "Wer es seinem Kind immer leicht macht, macht es ihm schwer"
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Ich würde sehr streng und altmodisch erzogen. Ruhig sitzen am Tisch bis alle fertig waren (mein Vater war ein irrsinnig langsamer Esser weil er dabei seine Monologe gehalten hat), keine "widerworte" gegen Erwachsene, psychischer Druck - wenn du dass und das machst hab ich dich lieb/dicht lieb etc. Es hat mir nicht gut getan und ich habe lange gebraucht nicht ein stilles Mäuschen zu sein und heute zb meine eigene Meinung zu haben und für meine Bedürfnisse einzustehen. Das will ich alles für meine Kinder nicht. Ich bin so ein kopfmensch daher helfen mir die Bücher gut vieles von dem was ich als Kind mitbekommen habe zu ändern und anders umzugehen.
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Hauptsächlich aber bei Dingen
die erstens - nicht das erste oder zweite Mal vorkommen, und schon besprochen wurden mehrmals, warum und wieso und was man anders machen sollte/ muss und dann trotzdem nicht funktionieren..
Zweitens sind das hauptsächlich Dinge die eigentlich (bei mir/uns ) Null Toleranz haben , sprich jemanden verletzten (meist Schwester) , oder die Grenzen des anderen nicht akzeptieren obwohl es gesagt wurde zb. Schwester möchte gerade kein bussi auf den Mund- sagt das- er tit es trotzdem , also nicht wegen Spielzeug weg nehmen oder so- sondern wirklich Sachen die man einfach nicht macht wenn der andere nicht möchte , und gerade da bin ich vil. Etwas streng , aber wenn jemand nicht berührt werden möchte oder ähnliches hat man das zu akzeptieren - selbes gilt natürlich für seinen Körper, wenn er nicht kuscheln, bussi geben, bussi bekommen möchte müssen das alle akzeptieren...
Gerade bei diesen zwei Punkten fehlt mir eigentlich der Ansatz für eine logische Konsequenz? - bin für Tipps offen , falls jemand eine kennt... da gibt es oft eben echt Strafen - Süßes Verbot/ nicht fernsehen oder so... und das Zimmer von der Schwester verlassen zb.
3tens wenn er nicht und nicht hört, sprich er ist ein sehr sehr Willensstarkes kind- was ja ansich gut ist, und er ist so ein schlauer , lieber Kerl , aber wenn er sich was in den Kopf setzt dann will er es genau so - dazwischen haben wir gute Wochen, wo ein miteinander reden super funktioniert, aber so wie gerade hat er wieder eine Phase die uns allen nicht gut tut- und es tut mir dann leid wenn es so läuft, aber momentan zb. Eben wenn er was lassen soll oder machen soll - ich sage es , er ignoriert mich gekonnt, ich sage es nochmals, erkläre warum/ wieso usw. Er ignoriert mich gekonnt , ich nochmal- wenn er gerade nen Lauf hat wird er dann patzig/ ungut/ schreit mit mir usw. - spätestens dann ist bei mir aber auch aus mit nett und Verständnisvoll - ich weiß er wird bald 6 und es soll ja sowas wie ne Wackelzahn Pubertät geben , und bei aller Liebe und Verständnis zeigerei , ich bin auch ein Mensch und ich erwarte mir - von jedem Mitmenschen- ein Mindestmaß an Respekt mir und anderen gegenüber, er wird ja genauso respektvoll behandelt und ernst genommen,ihm wird zugehört und seine Meinung/ Gedanken sind uns wichtig... und da möchte ich schon das er weiß das man nicht andere behandeln kann wie einen Fußabtretter und zu ihm sind trotzdem alle lieb/nett/respektvoll, ich denke es wäre falsch von mir das so zu handhaben...
Also bei Kleinigkeiten gibts bei uns keine Strafen, das fände ich nicht toll- aber bei gröberen Dingen werde ich streng...und naja ob das jetzt super toll gefunden wird von anderen oder nicht ist mir eigentlich 'egal' - ich weiß das ich meinen Kindern täglich sage/zeige das ich sie liebe - egal was sie machen oder sagen aber ich sehr wohl mal zornig bin bei so einem Verhalten, ich weiß das ich ihnen zeige/sage das sie so wie sie sind richtig und perfekt sind, das sie wundervoll sind auch wenn sie sich manchmal nicht an Regeln halten...
Ich bin für sie da, ich rede mit ihnen - auch höre ihnen zu, sie und ihre Meinung sind mir wichtig - und ich denke Strafen/Konsequenzen hin oder her, das wichtigste ist (mMn) das unsere Kinder genau das Wissen, das sie geliebt sind- egal was sie machen, das wir da sind für sie- egal was sie machen, das sie toll und richtig sind so wie sie sind- auch wenn sie mal Fehler machen....
Und das man sich auch bei seinen Kindern entschuldigt wenn man selber einen Fehler macht und vil. Falsch reagiert, das man zugibt das egal was das Kind zu vor gemacht hat - die Reaktion von einem nicht in Ordnung war (wenn ich zb. Herum schrei, oder ne Blödsinn Strafe gebe im ersten Moment)
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Ich versuche mit Herz und Hirn das zu machen, was ich für richtig halte. Meist deckt sich das was ich will mit dem was ich von Juul gelesen habe. Oft hilft das gelesene/ gehörte Situationen aus denen wir nicht rauskommen neu zu überdenken.
Wir erklären sehr viel und reden mit den zwei Burschen, wenn was nicht passt (beim jüngeren 3 jährigen sehr schwer, der hat nicht das Sitzfleisch einen Satz zu hören...) und alles andere wird mit logischen Konsequenzen hinterlegt.
Das passiert bei mir aber nur, wenn ich was öfter sag und dann klappt es nicht. Unser Standardbeispiel, das mega streng klingt - daher erklär ich den Hintergrund. Meine zwei lieben das Abendessen. Es wird geplaudert, gegessen, beide sitzen, stehen dazwischen auf zum Klo gehen und solchen Sachen (stört mich nicht) Aber generell dauert das Abendessen bei uns oft 1 ganze Stunde, weil sie diesen Part einfach lieben (und noch nicht schlafen wollen :P ) Wenn dann aber mit Essen geworfen, laut geschrien wird zum Spaß (Bruder ärgern) oder mit dem Löffel am Tisch geklopft wird o.ä. dann sage ich "ich glaube du hast keinen Hunger . Bitte hör auf mit xy, ansonsten denke ich, dass du fertig bist und nehme dir den Teller weg" DAs passiert 1*/ Woche bei max. einem Kind, dass es soweit kommt und ist dann auch ok. Da kommt dann die Fadheit dazu und der Hunger ist schon weg, drum passiert sowas... Anfangs kam ich mir da sehr böse vor, mittlerweile weiß ich, dass sie einfach nur so gern sitzen und die Situation genießen, dass ich ihnen dann kein Essen mehr weg nehme richtig (nach 40min Essen ist generell jeder der beiden satt denke ich...)
Ansonsten gibt es bei uns Dinge, da merken wir schon, dass wir extrem viel lockerer sind als andere und sich bei andren sicher die Haare aufstellen. Aber das sind Dinge, die sind mir richtig egal. zB ist es mir wurscht, ob mein Kind Nase bohrt. Nur weil ich´s kommentiere wird er ned aufhören. Das ist eine gesellschaftliche Sache, ich denke er wird ohne Ermahnung lernen, dass das in der Öffentlichkeit einfach nicht dazu gehört. (ab und an sage ich das dem Großen) Jedes Kind bohrt Nase, jeden stört irgendwann der Rotz in der Nase, wann wenn nicht zu Hause sollte er genüsslich rumbohren :d
Anderes Beispiel ist zur Zeit "Ja, Kacka Mama." Oder "du, Kacka Mama"
Zuerst hat uns das sehr gestört und wir haben 1 Tag probiert gegenlenken. Jz ignoriere ich den Teil des Satzes immer. Außer, er möchte was von mir haben > wenn da das Wort fallen würde "Kacka Mama hilfst du mir bitte..." PAssiert eigentlich nicht, einmal war es so. DA hab ich gesagt, dass mich das beleidigt und ich ihm sicher nicht helfe, wenn er Kacka zu mir sagt.
Das Thema wurde vor 3 Wochen aktuell (mittlerweile weiß ich, dass das Wort in seiner Kiga Runde grad eine Modeerscheinung ist) und klingt nun wo wir es ignorieren wieder stark ab. Ich glaub jede Reaktion (ob postiv oder negativ) diesbzlg. würde für ihn positiv gewertet werden. "Ah, wenn ich das sage, dann krieg ich viel Aufmerksamkeit"
Beim Streit unter den beiden... wenn ich bei jeder Watsche die sie sich gegenseitig austeilen strafen würde... sry, da müsste ich Buch dazu führen, dass ich mir das merke. Bei uns geht es ganz viel um Rivalität untereinander. Ich weiß oft nicht wie es begonnen hat und was genau dahinter steckt. Ich versuche mich wenig einzumischen. Mein Idealbild wäre zu sagen "Oh, ihr schafft es nicht zu zweit und braucht Hilfe. Was kann ich für euch tun, damit es euch besser geht? Wie finden wir eine Lösung die für euch beide passt". Idealfall.... leider stört mich Gewalt auch sehr, sodaß ich mitunter laut werde oder zu frühzeitig jmd beschuldige (den der leiser schreit...) Das versuche ich grad ständig an mir "zu korrigieren"
Nachdem ich nicht will, dass sie wegen Strafen meinerseits ev einen Grant aufeinander kriegen, kommt das für mich nicht in Frage. Ganz oft zB ärgert der Kleine den Großen und der hält es irgendwann nicht mehr aus und teilt dann aus. Ich glaube seine Wut auf den Kleinen wäre noch größer, würde er deswegen eine Strafe kriegen.
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ICH bin mit meinen Kindern an dem Punkt gekommen, wo ich sagen muss dass dieses Prinzip sicher bis zu einem gewissen Alter machbar sein wird und dennoch extrem Charakterabhängig ist.
Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass auch Konsequenzen als Strafen zu werten sind.
Nur ganz ehrlich, es kommt ein Alter bei Kindern wo es nicht mehr reicht Ich Botschaften zu formulieren um das Kind so zu einer Handlung zu bringen ohne Zwang oder Konsequenzen.
Stelle ich mir nett vor bei meinen 2 Großen
"Ich würde mich ja in dem Chaos nicht wohl fühlen, ich würde mir wünschen, dass ihr das Lego weg räumt."
Reaktion: 🤷🏼♂️ uns störts nicht
"Ich wäre ja total stolz, wenn du die Hausaufgaben machen würdest, ich finde das wichtig"
Reaktion: 🙅🏼♂️ mach die blöden Hausaufgaben trotzdem nicht
Usw 😂
Ich erziehe Bedürfnisorientiert, aber eben nicht nur Kindbedürfnis. Ich habe als Mutter auch Bedürfnisse und möchte das die akzeptiert und berücksichtigt werden.
Ich möchte nicht tausend Tode sterben, wenn ich in das Zimmer zum Wäsche einräumen gehe, weil ich auf 1000 winzigste Legosteine trete.
Wollen sie ihre gebauten Häuser stehen lassen, können wir uns ja gern drauf einigen oder wollen sie davor das Auto fix fertig machen, bevor zusammen geräumt wird, gern.
Nur machen sie es nicht, bin ich die erste mit Kehrschaufel und Sack in dem Zimmer und alles kommt für eine Weile in den Keller. 🤷🏻♀️
Finde den Weg, dass Kind so vor Enttäuschung und Frust zu schützen auch nicht richtig.
Gerade eine gute Frusttolleranz ist ganz wichtig bei Kindern.
Maxi ist in der Sonderschule und auch seine Lehrer sagen ganz klar, natürlich kann man den Schulalltag so Frustfrei gestalten, dass er sich damit nicht auseinander setzen muss, ABER da muss er durch.
Midi hat vor kurzem im Spar geklaut.
Das ist nichts, was man nur fürs Kind Bedürfnisorientiert lösen kann oder nur mit Ich Botschaften.
Er musste sich mit Papas Verstärkung entschuldigen, das geklaute selber zahlen und die gleiche Summe nochmal in die Kaffeekasse legen. 🤷🏻♀️
Also nette Theorie, sicher kann man sich auch das ein oder andere anschauen, aber meiner Meinung nach nicht umsetzbar WENN man Kinder möchte die halbwegs gut erzogen sind.
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ich bin auch der meinung dass grenzen wichtig sind - das kind soll wissen dass es grenzen gibt und auch die der anderen kennen.
von laissez faire und einfach alles laufen lassen weil ich mich nicht mit meinem nachwuchs auseinandersetzen möchte bzw. alles aus dem ruder läuft halte ich nichts.
bedürfnisorientiert heißt für mich dass die bedürfnisse ALLER wichtig sind und ich mit meiner tochter auf augenhöhe agiere.
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Ich habe ein Bespiel aus meinem Berufsleben.
Als ich an meine neue Schule gekommen bin, musste ich gleich eine Klasse übernehmen. Darin war ein Schüler, der hat mir echt das Leben schwer gemacht. Hat seine Mitschüler und mich beschimpft, beklaut (saß deswegen mal einen ganzen Freitag Nachmittag bei der Polizei) und sonst noch viele schlimme und auch strafbare Dinge angestellt.
Trotz allem hatte dieser Junge irgendetwas an sich, das ich mochte (er konnte unglaublich lustig und auch freundlich sein), mein Direktor und ich haben uns um ihn bemüht, ihn sehr wertgeschätzt, aber trotzdem immer wieder seine Grenzen aufgezeigt und ja, auch „bestraft“.
Nach ca 6 Monaten hatte er sich völlig verändert. Meine Kollegen meinten, es wäre ein anderes Kind. Er war freundlich, stellte weniger an (zumindest in der Schule), arbeitete in der Stunde mit, schrieb halbwegs gute Noten (er war zumindest nicht mehr gefährdet, dass er wiederholen musste). Er mochte mich inzwischen ziemlich gerne und auf das alles war ich ehrlich gesagt ziemlich stolz 😊
Als ich in den Mutterschutz ging, schrieb er mir einen Brief und bedankte sich bei mir. Ich lese den heute noch oft. Darin schrieb er uA, dass er noch nie in seinem Leben zuvor Grenzen gesetzt bekommen hatte und er meine (und die des Direktors) Strenge gebraucht habe.
Leider musste ich danach erfahren, dass ihn seine Mutter ins Heim gegeben hat 😔 als ich meine Klasse später mal mit Baby besuchte, erzählten sie mir, dass er wieder total auf die schiefe Bahn geraten war. Das tat mir so weh. Wir hatten das alles mühsam aufgebaut und er war echt auf einem guten Weg. 😔 ich denke heute noch sehr oft an ihn.
Natürlich ist es etwas anderes, sein eigenes Kind zu erziehen, aber was ich damit sagen will, ist, dass Kinder, die keine Grenzen gesetzt bekommen und immer ohne Strafen oder Konsequenzen davonkommen, nicht oder nur schwer lernen, was richtig und falsch ist. Der Junge hat all das nie bekommen (und vermutlich auch wenig bis gar keine Liebe, aber das ist nochmal eine andere Geschichte) und war dann richtig dankbar, dass sich endlich jemand um ihn gekümmert hat (zumindest im Nachhinein, direkt in der Situation konnten wir uns immer eine Menge anhören 😉)
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Natürlich ist das bestimmt nicht als "die eine Wahrheit" zu betrachten und ich denke es ist so wie bei allem, man muss für sich den richtigen Mittelweg finden und sich das mitnehmen, was für einen passt. Schließlich ist jedes Kind individuell und auch jede Familienkonstellation anders.
Eben weil ich mit meinen Erfahrungen noch ganz am Anfang stehe (1 Kind, 13 Monate alt) ist es besonders interessant wie Mamas von älteren Kindern diese Situationen meisten.
@Mutschekiepchen es geht ganz und gar nicht darum, das Kind immer vor allem zu beschützen. Ganz im Gegenteil, es soll auch die Grenzen anderer wahrnehmen und lernen, dass diese eben nicht überschritten werden nur mit dem Unterschied, dass man dem Kind seinen Frust/Ärger/Enttäuschung,... eingesteht und auch sein lässt. Also im Sinne von, es ist ok, dads du wütend bist und du darfst über diese Situation so lange wütend sein wie du es willst aber es ändert nichts an der Tatsache, dass wir es so und so machen. Du hast ein super Stichwort gegeben: Frustrationstoleranz. Ich gebe es ehrlich zu, ich hab ganz wenig davon. Mich frustrieren gewisse Situationen (vor allem mit und bei Hannah) sehr schnell und daran muss und will ich unbedingt arbeiten und ich möchte, dass sie von Anfang an lernt mit Frust umzugehen. Ich kann leider nicht sagen, was da bei mir schief gelaufen ist, dass ich Frust teilweise so schwer aushalten kann aber es ist so. Was aber nicht heißt, dass ich nicht daran arbeiten kann.
In dieser Hinsicht finde ich Ratgeber ganz hilfreich. Um mehr über mein Kind und dessen Entwicklung und Bedürfnisse zu lernen. Und natürlich lässt sich nicht alles 1:1 immer umsetzen (ist auch illusorisch, sowas zu denken) aber es erweitert den Horizont und gibt Ideen, wie man gewisse Situationen anders/besser bewältigen kann.
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Ich möchte meine Kinder ebenfalls so erziehen, dass die Konsequenzen erklärt werden und diese einen Zusammenhang aufzeigen. Klar ist das nicht immer möglich, aber denke es ist total wichtig, den Kindern zu erklären, warum man etwas nicht darf, sonst kann es ja auch aus den Fehlern nicht lernen.
Sehe aber, dass der da hier bis jetzt alle auf den gleichen oder ähnlichen Weg erziehen (möchten).
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kurz vorweg: in unserer Nachbarschaft gibts ein mädl, frisches teenie-alter, ein (meiner Meinung nach) richtiges gfrast! die Mutter dazu hab ich in den 7 Jahren, die ich hier wohne, noch nie gesehen. Erziehung wohl antiautoritär oder "ist mir wurscht"
das mädl .. naja ungepflegt nicht, aber so würd ich meine Töchter niemals auf sie strasse lassen..
ich stand heute im dm beim essence-regal und hab für izzy nen Nagellack gesucht. stehen die zufällig ein Regal weiter hinter mir (rasiergel-zeugs etc) und ich hör, wie das mädl mit ihren vielleicht 13 Jahren mit ihrer Mutter spricht. es ging ums Beine rasieren und irgendwas wie Augenbrauen harzen? wachsen?
die Mutter ist ihr mit einem Ton ums Maul gefahren, dass ich mich fast angekotzt hab. von wegen "was willstn du mit Beinen rasieren. und das Zeug für die Augenbrauen ist a schas, wenn, dann zupfen. nerv net, wenn da was net passt, hast glei a wochn hausarrest".
das mädl dazu "was willstn von mir. geht ma eh am ***** vorbei. lass dich mal wieder vom xyz pudan, du bist net zum aushaltn"
ob die Mutter dann noch was gesagt hat, keine Ahnung, ich hab die Kinder gnommen und bin weg.
draussen hab ichs dann nochmal gsehn, sinds die stiegen runter gegangen, die Mutter mit wagerl und Bub drin (ca 4 Jahre alt), das mädl geht davor "like a Princess" die Treppen runter.
"vielleicht hilfst ma s wagerl runtertragn? was is mit dir?"
"boah ja oida."
so. seitdem überleg ich, wie man so ein Verhalten (ABGESEHEN VON DER MUTTER und der sowieso schon misslungenen Erziehung) bestrafen soll. handy weg? juckt solche Kinder wenig (die holen sichs zurück). Hausarrest? genau.. scheint zu wirken.. zusammensetzen und reden? 🤦🏼♀️🤣
das einzige, was mir dazu einfällt.. sollten meine Mädchen, warum auch immer, jemals SO mit mir reden, haben sie in aller Öffentlichkeit die erste Ohrfeige ihres Lebens. ich war selbst ein respektloses Kind.. je mehr Strafen es gab, desto mehr wars mir egal - bis es knallte, und dann hats bei mir auch wieder klick gemacht. denn irgendwann ist jede Strafe ausgeschöpft und jede Mutter machtlos. und dann? das Kind machen lassen? was würdet ihr tun?
Teenager sind eine eigene Spezies, man weiß nie, was da kommt.. deshalb hab ich angefangen, nachzudenken, wie ich da reagieren würd, oder was als Strafe angemessen wär..
ich halte NICHTS, absolut GAR NICHTS, von körperlichen Erziehungsmethoden. (nur um das festzuhalten) aber was tun, wenn der Punkt kommt, an dem es keine Strafen mehr zu setzen gibt, weil das Kind jede erdenkliche Strafe hatte (haha und ich hatte (verdient!!) jede nur erdenkliche Strafe als teenie)
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Erziehen kann man Kinder bis sie ca 12/13 sind danach kann man nur hoffen, daß man es gut gemacht hat. Weil dann kommt eben die Pubertät mit der Loslösung von den Eltern. An deren Stelle treten dann die sogenannten "Peer Groups", dh gleichaltrige Freunde. Als Eltern hat man dann nurmehr bedingt Einfluß. Weit nicht mehr in dem Ausmaß wie vor der Pubertät
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Aber ich denke mal, dass sowas bei einem normalen Verhalten seitens der Eltern wohl kaum vorkommen wird.
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der Mutter möchte ich mal nix unterstellen, weil ich eine strenge Mama samt halbstrengem Dad und wohl eine ordentliche Erziehung hatte, auch meine Geschwister allesamt. und trotzdem war ich eine Katastrophe, und vom rest reden wir nicht (wer meinen thread mitliest weiß, dass mein Bruder sowieso..)
wir haben das also von außen mitbekommen.. und wie gesagt, unsere Erziehung enthielt Zucker, Brot und Peitsche, wie mans so schön nennt. (meine Mama ist eine gute Mama!) viele Gespräche mit Vernunft und Logik, Konsequenzen auf Fehlverhalten etc.. und trotzdem hab ich mit 8/9 Jahren beim libro(?) Stempel geklaut, ein Jahr später nen Teddybär beim spar.. gelogen und mist gebaut.. 😅😔🤦🏼♀️🙈🤦🏼♀️🤦🏼♀️🤦🏼♀️
was, wenn eben jetzt unsere Kinder das auch von außen aufschnappen? was tun?
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deshalb ja.. ich weiß, wie ich war.. ich weiß auch, was ich immer gedacht und wie ich gehandelt hab.. das macht eben das Thema eben so interessant. viele Mütter, viele Köpfe, viele Hirnzellen - vielleicht eine Lösung? 🤔
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nachvollziehbar, aber wenn ich daran zurück denk, wie mein Leben mit den Jahren 18-23/24 war.. das war nicht schön. und an manchen dingen geht man kaputt, es gibt zu viele Momente wo man sehr böse abrutschen kann, sowas will ich meinen Mädchen ersparen.
was also macht man, wenn einem alles entgleitet und nichts mehr fruchtet? was machen mamas in der heutigen Zeit dann? 😣
war ein sehr denk-intensiver Tag für mich, find das Thema echt toll 😃
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Ein gutes Familiennetzwerk ist find ich ein gutes Fundament für die Pubertät, wo man viel scheiße baut.
Ich bin auch in einen schlechten Freundeskreis reingerutscht in der Pubertät. Hab nicht auf meine Eltern gehört, mich Nachts rausgeschlichen, die Mama beschimpft 😪....
ABER ich wusste sie lieben mich u stehen zu mir und ich hab es geschafft mich vom schlechten Einfluss zu lösen. Und ich glaube nur, weil ich Eltern hatte denen ich nicht wurscht war. Denn bei allen anderen haben sich die Eltern nie gekümmert und bei paar Leuten hat es ein schlechtes Ende genommen (Gefängnis bis Tod durch Sucht).
Es ist find ich wichtig, dass die Kids einem vertrauen und alles erzählen können
Pubertät trifft e jeden, den einen mehr den anderen weniger. Wichtig ist der Rückhalt von den Eltern und Verständnis für die schwierige Zeit. So hab ichs jedenfalls vor 😍
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Ich glaub es ist so wie @ricz gesagt hat: wenn du erstmal an so einem Punkt angelangt bist, gibt es tatsächlich wenig was du tun kannst.
Das andere ist, dem Kind so viel zu vertrauen, dass es dir (hoffentlich) von selbst viel erzählt und offen mit Themen umgeht. Meine Mama wusste immer wo ich bin. Immer. Sie wollte es aber auch wissen. Sie wusste, wenn bei jemandem eine Party war, welche Leute dort sein werden und das die Eltern nicht daheim sind. So nach dem Motto: was ist das schlimmste das passieren kann? Als ich so mit 15 angefangen hab fortzugehen, hab ich oft auswärts bei einer Freundin geschlafen und bin erst am Nächten Tag gegen Mittag heim gekommen. Das war so ausgemacht und sie wusste wo ich bin und es war ok für sie. Sie hat mich am nächsten Tag gefragt wie die Party war und ich hab ihr (fast) alles erzählt. Vielleicht ist das nicht die Norm, keine Ahnung aber bei uns war es eben so und ich hoffe sehr, dass es mir mit meinem Kindern auch gelingt so eine Basis zu schaffen.
Wobei ich aber Immer schon eher eine "vernünftiges" Kind/Jugendliche/Erwachsene war. Ist wohl irgendwie auch mein Charakter 🤷♀️
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Verständnis hin oder her klar, dass die Kinder in dem Alter denken, dass sie keine Kinder mehr sind aber ich brauch mich als Mutter vom Kind in meinem eigenen Haus nicht als dumme Sau beschimpfen lassen (so erlebt, bei einer Schulfreundin zu Hause als ich ca. 14 war. Sie hat dafür eine Ohrfeige kassiert. Ich dachte, ich bin im falschen Film!)
Das sind denk ich Situationen, die Chaoskeks meint und ja, natürlich haben wir Verständnis dafür, dass die Kinder plötzlich "erwachsen" werden und das Hirn verrückt spielt aber Beschimpfungen und Respektlosigkeit würd ich trotzdem nicht einfach so abtun und drüber hinwegsehen. Und ja, da bin ich auch für Strafen. Da sind die Kinder dann aber keine Kinder mehr sondern junge Erwachsene.