Liebe Forumsmitglieder,
ich hoffe auf ein bisschen Hilfe, da ich mit meiner 1,5 Jährigen derzeit ratlos bin. Sie steckt seit einiger Zeit mitten in der ersten Trotzphase und hat gefühlt alle fünf Minuten einen Wutanfall mit Schreien, Weinen, Schlagen und am Boden werfen.
Jetzt gibt es die pädagogischen Ratschläge, sie ruhig durch den Wutanfall zu begleiten, die Emotionen zu verbalisieren und gemeinsam durchzugehen. Nur ist das alles auch irgendwo realitätsfern, da ich auch den Alltag schaukeln muss und mich nicht alle fünf Minuten wiederum minutenlang mit ihr auf den Boden hock, mich mit ihrer Wut auseinander setze und aufpasse, dass sie sich nicht wehtut, wenn sie sich hin wirft.
So komme ich doch mit nichts weiter und ehrlich gestanden fehlt mir auch die Lust dazu, wenn das tausend Mal am Tag passiert. Zudem erwarten wir ein zweites Kind, es wird also kaum besser.
Wie meistert ihr die Trotzphase?
Kommentare
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Wir versuchen ehrlich gesagt, Wutanfälle zu vermeiden. Das heißt nicht, dass man wie auf Eierschalen um das Kind herumtänzelt oder ihm alles versucht Recht zu machen aber gerade mit (noch) einem Kind ist es doch gut möglich seinen Alltag nach den Bedürfnissen des Kindes auszurichten.
Beschreib doch Mal ein paar konkrete Beispiele wo sie einen Wutanfälle bekommt. Vielleicht fallen mir ein paar Strategien zu Kompromissen ein. Das funktioniert bei uns am Besten.
Ich kann es nur immer wieder empfehlen:Besorg dir das Buch "das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn". Das hat mir wirklich die Augen geöffnet und unser Zusammenleben extrem verbessert! Es sind gaaanz viele anschauliche Beispiele drinnen wie man Trotzanfälle liebevoll begleiten kann. Es ist wirklich ein tolles Buch für jeden der sein Kind Bedürfnisorientiert erziehen möchte!
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Mittlerweile lasse ich sie einfach machen, zB sie versucht sich selbst ein TShirt anzuziehen und will sich nicht helfen lassen. Ich bin mittlerweile so weit das ich sie einfach machen lasse, auch wenn sie dann voller Zorn alles um sich wirft.
Oft beruhigt sie sich wieder ohne mein Zutun. Ich erkläre es ihr, aber wenn sie so drauf ist hört sie eh sowieso nicht zu 🤷♀️
Sobald sie sich beruhigt hat, kommt sie meistens nochmal damit her und ich helfe ihr mit dem was sie wollte, sie freut sich dann immer tierisch 😀
Sollte ein Wutanfall daherkommen weil ich was verboten habe was gefährlich ist, sage ich das deutlich und lass sie dann spinnen. Da wird kurz geschimpft von ihr, ab und an mal inklusive auf den Boden werfen, aber sie akzeptiert das eigentlich dann schnell weil ich mich eh nicht erweichen lasse 😂 das ist eben ein Lernprozess. Wenn sie wieder ruhig ist, gibts ein kurzes Knuddeln.
Ihr Zwillingsbruder ist übrigens das komplette Gegenteil von ihr 😂
Mein Tip also, ruhig mal auspinnen lassen, natürlich alles in einem humanen Rahmen 😉
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https://www.laudius.at/fileadmin/de/Bilder/Probelektion/Kinderpsychologie.pdf
Ich kann das gut nachvollziehen wie das hier geschrieben ist und das hast du @Sandelholz ja auch schon festgestellt, wie die optimale Herangehensweisen wäre.
Wenn ich von mir selbst ausgeh, wenn ich einen Wutanfall oder großen Ärger verspüre und mein Freund sagt drauf „Ruhig, Brauner“ (ok er sagt „Hellbrauner“), dann ist aber was los! Auf die Aufforderung „beruhig dich mal“ hat sich, so denk ich, noch keiner so richtig beruhigt.
Von daher seh ich den Ansatz mit Geduld und Erklärungen ganz sinnvoll, wenngleich es natürlich mühsam werden kann.
Ich denke, wenn man mal selber auszuckt, wenn das Kind wütet, dann sollte man sich hinterher beim Kind entschuldigen und erklären, weshalb man am Limit war. Auch das gehört dazu und wird für das Kind wichtig sein, zu sehen, dass man nach einem Auszucker auch „Entschuldigung“ sagen kann.