Hallo Forumsmitglieder,
während der ersten Schwangerschaft habe ich eine liebe andere Schwangere kennengelernt und wir haben uns angefreundet, weil wir beide keine Schwangeren im Freundeskreis hatten. Der Austausch tat sehr gut, wir waren auch ungefähr gleich weit und haben viel gemeinsam unternommen.
Mit der Geburt unserer Zwerge änderte sich einiges. Sie hatte ein Schreibaby und konnte das Haus fast ein halbes Jahr nicht verlassen. Meine war normal, zwar mit Koliken und Schreiattacken am Abend, aber sonst pflegeleicht. Meine Freundin war völlig fertig und hat noch am ersten Geburtstag der Kleinen gesagt, dass sie die Mutterschaft bereut.
Mit der Zeit hat sie das Ganze in den Griff bekommen und wurde dann ganz komisch. Sie fing an, sich und ihr Kind empor zu heben und hingegen alle anderen nieder zu machen. Auch bei mir, obwohl wir Freundinnen sind oder waren. Sie hat mein Kind regelrecht beleidigt und auch mich, weil wir gewisse Sachen anders gemacht haben als sie. Das tat sie ständig, nicht nur ab und zu. Mir ist bewusst, dass das wohl ein Verarbeitungsmechanismus ist, um ihr Trauma am Anfang zu verkraften. Aber ich kann dafür nichts und muss mich doch nicht so behandeln lassen.
Hinzu kommt, was mich am Anfang nicht so gestört hat, nämlich dass wir intellektuell sehr verschieden sind. Sie ist nicht sehr gebildet, ich schon, und das hat natürlich Auswirkungen auf die Qualität unserer Gespräche. Es hat mich im Alltag weniger gestört, manche Themen konnte ich mit ihr nicht besprechen, aber dafür hatte ich andere Gesprächspartner. Jetzt stört es mich aber zunehmend, dass sie selbst bei Standardthemen so vieles nicht versteht, was ich sage, vielleicht auch nicht verstehen will. Danach stellt sie mich hin wie einen Trottel. Sie spinnt aufgrund solcher Dinge wöchentlich auf mich.
Mittlerweile sind wir nur noch am Diskutieren und ich muss zugeben, sie geht mir nur noch auf die Nerven. Ich habe schon ein paar Mal versucht, mit ihr darüber zu reden, aber wenn ich das Thema anschneiden, tickt sie nur aus und beleidigt mich. Es gibt kaum noch etwas Positives an unserem Kontakt. Treffen gibt es sowieso nur mehr alle heiligen Zeiten. Auf so eine Freundschaft habe ich ehrlicherweise keine Lust mehr und nach langem Überlegen will ich die Freundschaft jetzt kündigen.
Findet ihr das übertrieben? Wie würdet ihr es angehen?
Kommentare
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"auf so eine Freundschaft habe ich ehrlicherweise keine Lust mehr"
Wenn es sich für dich gut / richtig anfühlt, dann ist es das auch.
Hätte darauf wohl auch keine Lust.
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Ich würde gar nicht lange schreiben warum wieso weshalb sondern den Kontakt einfach abflauen lassen.
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Zu euren Diskussionen fällt mir folgendes Zitat ein: mit dummen Menschen zu diskutieren ist wie mit einer taube schach zu spielen. Egal wie gut du schach spielst, sie wird die figuren umschmeißen, aufs feld scheißen und herumstolzieren als hätte sie gewonnen.
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Sie hat keine Freude mit dir und du nicht mit ihr. Von dem her stellt sich für mich gar keine Frage.
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