Ich bin ansich stille Mitleseserin, aber jetzt bräuchte ich doch ein wenig Zuspruch. Vorweg sorry für den langen Post...
Unsere Tochter - nächste Woche 5 Monate - wird voll gestillt, demnächst starten wir mit Beikost. Sie ist ein recht gechilltes Baby, keine große Schreierin, außer irgendetwas Normales wie Hunger oder Müdigkeit bereitet ihr Unbehagen. Wir hatten allerdings einen schlechten Still-Start und dann eine ziemliche Odyssee mit Stillberaterinnen und landeten letzlich beim Brusternährungsset (wer's kennt). Das wurde uns beiden (Baby und mir) dann zuviel und siehe da - ohne all das, mit mehr Ruhe hat es dann doch geklappt und seit Woche 7 passt alles. Jedoch hatte sie dadaurch halt sicherlich Stress in den ersten Lebenswochen...was mir wahnsinnig leid tut, aber um das Stillen nicht aufzugeben, mussten wir da beide durch...im Nachhinein würde ich es anders machen und mich von der Stillberaterin nicht so fertig machen lassen, aber ja - erstes Baby und die Verunsicherung war groß.
Seit sie 3 Monate ist, hat sie den Daumen für sich entdeckt. Schnuller haben wir von Anfang an nicht forciert - Oma hat ihn ihr ohne mein Wissen 2,3x aufgedrängt aber mit mäßigem Erfolg, daher dachten wir, sie braucht das eh nicht. Aber der Daumen hat es ihr angetan - anfangs nur zum Einschlafen, aber mittlerweise steckt sie ihn auch immer wieder tagsüber während dem Spielen in den Mund. Oder wenn sie am bauch liegt und es ihr zu anstrengend wird. Zuerst haben wir es ignoriert, dann Schnuller oder anderes zum Lutschen, "Kauen" angeboten. Dann ab und zu rausgezogen - unter großem Gezetere. Klar, ist ja auch übergriffig und ungut, aber die Angst vor drohenden Dauerschäden a la offener Gaumen, Überbiss, wund gesaugte Finger etc lässt einen sowas tun.
Ich würde sie auch liebend gern länger and der Brust lassen um ihr Saugbedürfnis zu befriedigen - will sie nicht. Sobald sie satt ist, wird sie zappelig und will weg. Mittlerweise geht einschlafen ohne Daumen gar nicht mehr - fällt dann raus aber wenn sie in der Nacht wach wird - zack, Daumen rein.
Es wär schön, wenn wir uns nicht andauernd Sorgen deshalb machen müssten, weil sie sonst ein gesundes, fröhliches, interessiertes Mädchen ist. Daher meine Frage in die Runde - kann mich irgendwer beruhigen, dass das nicht so tragisch ist und nicht zwangsläufig in der Kieferorthopädie enden muss?! Ich fühl mich auch schon langsam ein bisschen wie eine Versagerin, weil irgendwo stand, dass Daumennuckler anscheinend zu wenig Nähe und Zuneigung bekommen blablabla. Versteht sich von selbst, dass ich nicht das Gefühl habe, dass es unserem Zwerg an Liebe fehlt. Während des Lockdowns, also fast ihr gesamtes Leben, war auch der Papa mit uns daheim und so hatte sie von Anfang an zwei ganz enge Bezugspersonen. Sie schläft auch im Babybay dicht neben mir. Habe sie auch jeden Tag in der Trage, wenn wir einkaufen gehen.
Mitunter bin ich deshalb ziemlich down. Geht es jemandem ähnlich? Bitte helft mir mit etwas Positivität :-)
Danke!!
Kommentare
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Beide haben ihn seit gut einem Jahr nicht mehr, sind jetzt 2 Jahre und 3 Jahre alt.
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Ich mach mir da derweil auch noch keine Gedanken, dass sich das auf ihre Gesundheit irgendwie auswirkt. Ich glaub, ob Schnuller oder Daumen ist, was das Kiefer betrifft, egal. Meine Mama hat Daumen gelutscht bis sie 11 Jahre alt war und hat auch kein übergebiss oder sonstige Nachwirkungen. Einzig, dass es ihr mit zunehmenden Alter peinlich wurde.
Mach dich nicht verrückt! Sie hat vl wirklich einfach nur ein starkes saugbedürfnis. Und ich bin mir sicher, sie bekommt genug liebe und Zuneigung von euch und dass es bestimmt nicht daran liegt. Ich glaube, im Moment kannst nicht viel machen und das einfach akzeptieren.
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Und mir gings genau wie dir. Ich hatte auch das Gefühl, versagt zu haben, obwohl es wirklich keinen Grund dafür gibt. Ich würde trotzdem verschiedene Formen von Schnullern durchprobieren, weil ein Schnuller vermutlich leichter abzugewöhnen ist als der Daumen. Und wenns nicht klappt, dann ist es so und ist nicht so schlimm, wie es oft dargestellt wird.
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Wie oft hab ich mir anhören müssen, er darf nicht am Daumen lutschen, er kriegt schlechte Zähne... Und was weiß ich nicht alles. Irgendwelche Mittel auf den Daumen schmieren damit es ihm graust... Ja na klar...
Jetzt ist er 28 Monate und hat von selber damit aufgehört, die Zähne sind gerade, er spricht sehr gut und ist auch sonst nicht irgendwie auffällig.
Also, es muss nicht bei jedem Kind, das am Daumen lutscht gleich alles schief laufen.
Ich hab es irgendwann akzeptiert und ihn einfach lassen weil er es gebraucht hat.
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Anfangs hab ich mir auch etwas Sorgen gemacht, aber dann mal nüchtern betrachtet - sobald sie mit beiden Händen was tun, können sie nur noch schlecht gleichzeitig am Daumen lutschen. Ein Schnuller dagegen ist bei vielen Kindern im Dauergebrauch, der stört ja nicht beim Spielen. Also hab ich sie einfach machen lassen und mit knapp einem Jahr war es plötzlich vorbei. Weil es vorher schon immer weniger wurde ist es mir erst aufgefallen als sie ihn während einer Autofahrt nochmal rein gesteckt hat - den Anblick hatte ich schon eine Weile nicht mehr...
Also nicht verrückt machen, wenn alles andere passt ist Daumenlutschen auch nicht unbedingt etwas schlimmes.
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Man grübelt halt so vor sich hin, dann googelt man, dann kommen irgendwann gehörte Aussagen dazu - schnell ists kein Bedürfnis mehr, sondern ein Problem. Es tut gut, eure Erfahrungen zu lesen, das bringt die Perspektive zurück. Vielen Dank dafür!