Da die Geburt unserer Kleinen immer näher rückt, würde ich gerne ein Thema ansprechen was mir recht am Herzen liegt.
Da eine Hausgeburt bei uns nicht in Frage kommt, bin ich zu dem Entschluss gekommen dass ich diese Geburt ( im KH) einfach ein wenig anders haben möchte.
Ich hab mal hier im Forum von einer Mami gelesen dass sie keinen Venenzugang möchte. Ich strebe auch sowas in der Richtung an.
Die letzte Geburt war für mich zwar OK, aber ich fühlte mich mit den Verkabelungen extrem eingeschränkt. Ich hing an beiden Armen an irgendwas (Flüssigkeit? Wehentropf? So genau wird ich es gar nicht mehr) und zwei Kabel für die Herztöne und Wehenschreiber. Bewegungsfreiheit gleich Null.
Ich möchte gerne selber bestimmen was gemacht wird. Und nicht das 0815 Programm.
Außerdem fände ich es toll wenn ich dieses Mal in die Wanne darf.
Die Frage ist nur, darf ich das? Darf ich den Venenzugang verweigern? Darf ich das CTG ablehnen damit ich mich besser bewegen kann? Wird mir trotzdem die Hilfe angeboten die man sich im KH erwartet? Was ist wenn etwas schief geht?
Für eure Tipps und Erfahrungen wäre ich sehr dankbar.
Kommentare
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Beim CTG gibt es in „meinem“ Krankenhaus eines ohne Kabel mit dem man sich besser bewegen kann. Ich gehe davon aus, dass es das in jedem Krankenhaus gibt?
Und bezüglich Zugang möchte ich dir nur kurz meine Erfahrung dalassen. Ich habe bei der ersten Geburt keinen bekommen und werde jetzt bei der zweiten Geburt explizit einen verlangen. Ich brauchte nämlich dann sehr schnell ein Medikament und meine Venen sind nicht leicht zu treffen, das war dann weniger schön. Aber du kannst 1. die Stelle für den Zugang bestimmt aussuchen (ich zb finde in der Armbeuge viel angenehmer als vorne an der Hand) und 2. kannst du dir ja mit meinem Partner ausmachen welche Medikamente in welchen Situationen okay ist falls du das dann selber nicht mehr kommunizieren kannst.
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In RECHT DER MEDIZIN kann man zum Beispiel was zur Verweigerung der Sectio trotz dringender medizinischer Indikation nachlesen. Ist ein sehr krasser Fall (und sie hat letzten Endes doch in einen Kaiserschnitt eingewilligt). Fazit ist aber: Eine Operation gegen den erklärten Willen der Frau wäre nicht möglich gewesen. Wenn man selbst einen indizierten Kaiserschnitt zur Rettung des Kindes ablehnen darf, darf man mit Sicherheit auch einen Zugang genau dann verweigern, wenn man selbst das für richtig hält. Übergehen die Ärzte das, ist das eigentlich ein Fall für den Patientenanwalt.
Wenn es darum geht, was an Maßnahmen und Interventionen empfohlen wird, finde ich die WHO recommendations | Intrapartum care for a positive childbirth experience sehr nützlich. Ist aber leider nur auf Englisch verfügbar.
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Weshalb ich einen Venflon verweigere hat mehrere Gründe.
Ich habe inzwischen drei Kinder auf die Welt gebracht (spontan, ohne PDA). Jedes Mal war ich der Meinung dass der Zugang völlig umsonst war.
Ich hatte den Venflon meist in der Armbeuge oder am Unterarm irgendwo auf der Seite. Trotzdem fühlte ich mich jedes Mal unwohl mit dem Ding. Denn obwohl ich keine Nadel im Arm habe, denke ich trotzdem immer daran DASS ich eine Nadel im Arm habe. Stichwort Nadelphobie...
Meine erste Geburt war so schnell dass meine Tochter da war ehe das Schmerzmittel anschlug. Bei der zweiten Geburt hab ich erst gar nichts angehängt bekommen, nur den Zugang im Arm gehabt. Und bei der dritten Geburt brauchte ich den Zugang nur deshalb weil die Kleine ein Frühchen war. Zuerst wurde ich mit Wehenhemmer vollgepumpt (hat nichts gebracht) und ich glaub danach wurde Wehentropf angehängt...bin mir aber nicht mehr ganz sicher.
Ich würde gerne mal aus eigener Kraft, völlig natürlich entbinden. Ohne dass irgendwas angehängt wird. Einfach den Körper tun lassen.
Ich denke bei der Wassergeburt sitzt man auch nicht mit CTG im Wasser oder täuscht mich das?
Mir ist klar dass ich die Verantwortung übernehmen muss falls was passiert. Jedoch glaube ich auch an den natürlichen Vorgang der Geburt und dass der Körper weiß was zu tun ist. Ich habe viel mehr bedenken dass oft durch Ärzte/Hebammen reingepfuscht wird, wo es nicht nötig ist.
Z.B wenn grad wenig los ist die Geburt vorantreiben oder wenn grad viel los ist irgendwie hinauszögern.
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Und vielleicht kann dich auch eine Doula unterstützen?
Auf alle Fälle würde ich deinem Mann vorher genau deine Wünsche mitteilen und auch niederschreiben und mit in den KS nehmen.
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Ich würde das von Anfang an gleich kommunizieren (eventuell schon beim Gespräch vorab) und auch deinen Mann darauf ansetzen, dass er im Ernstfall deinen Wunsch gegenüber dem KH Personal vertritt.
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Bei K1 war es hilfreich für die Infusion nach der Geburt, um möglichst schnel zu meinem Baby auf die Neo zu können.
Und bei K2 bekam ich auch die Infusion damit ich gleich heim konnte. (Da wars aber lustig weil ich den Zugang noch in der vorletzten Presswehenpause bekam )
Bei beiden hats mich aber nicht gestört, außer dass ich sie bei K2 noch vor der Geburt bekommen musste ^^
In die Wanne hab ich bei K1 probiert, wollte aber wieder raus. Bei K2 hab ich dann wieder gesagt ich will die Wanne, die Kleine kam dann aber raus bevor sie anfingen sie einzulassen. Wanne war also nie ein Problem, ist schon Standard, aber trotzdem wollens dann im Endeffekt eh viele nicht.
Du darfst im Grunde alles verweigern, mich haben sie halt ständig versucht zu überreden. Ich wollte das mobile CTG und die wollten lieber das fixe da es genauer ist. Ich verstehs auch,
und wollte mich aber im Endeffekt e bei der Geburt nicht so bewegen.
Geburtsposition hab ich mir ausgesucht, die Hebamme hat dann halt geschaut dass ich alles auch weit genug 'aufmache' und mir Verbesserungsvorshläge gemacht.
Wichtig ist mMn die Wahl des Krakenhauses.
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Mit meinem Mann hab ich schon darüber gesprochen. Er weiß zumindest dass ich keinen Venflon will und gerne in die Wanne möchte. Aber natürlich werde ich noch einmal ein ausführliches Gespräch mit ihm führen. Gott sei Dank unterstützt er mich in dieser Sache, auch wenn er ein wenig Bammel davor hat.
Wichtig wäre mir aber dass er auch zur Geburt mit darf...so wie die Lage bzgl Corona gerade ist...
Ich entbinde voraussichtlich bei den Barmherzigen Brüdern in Linz. Da hab ich wirklich gute Erfahrungen gesammelt. Und das obwohl die Anfahrtszeit bei knapp 40min liegt 🙈
Bei der letzten Geburt wollte ich so gerne aufstehen und ein wenig herumspazieren aber ich war so derart verkabelt dass es einfach nicht möglich war. Wenigstens dürfte ich im Vierfüßler entbinden, und selbst da musste herumhantiert werden damit alles am richtigen Platz sitzt.
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Leichter wäre es vermutlich noch mit einer eigenen Hebamme. Mit der kannst du vorher alles in Ruhe besprechen wie du es willst oder nicht willst. Und sie kann deine Meinung gegenüber dem Personal im KH vertreten während du dich auf die Geburt konzentrierst. Is das eine Möglichkeit für dich?
Bei meiner dritten Geburt war das Baby übrigens so aktiv dass sie nur CTG schreiben konnten indem eine Hebamme es händisch an meinen Bauch gehalten hat. Sonst is es dauernd verrutscht. Dafür hat die Hebamme dann eine zweite zum CTG Halten gerufen.
Also es muss nicht befestigt sein. Aber wenn viel los ist werden die Hebammen auch nicht unbedingt Zeit für solche extrawünsche haben wenn’s nicht notwendig ist.
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Ich glaub es kommt oft auf die Einrichtung und die dortigen Hebammen an.
Ich hoff ich hab jetzt dann nochmal so ein Glück bei der zweiten Geburt
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Das 2. Kind kam so schnell dass wir es mit Müh und Not in den Kreißsaal geschafft haben ohne Aufnahme. Und selbst da hat die Ärztin als sie nach der Geburt kam auf den Venflon bestanden weil das bei ihnen eben so ist und falls was mit der Plazenta ist. Die 2 Hebammen haben mir aber zugeflüstert dass sie es nicht notwendig finden und ich verweigern kann. Hab ich aber nicht weil ich nicht diskutieren wollte
@kea eigene Hebammen sind dort nicht erlaubt.
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Da ich 4 Kaiserschnitte hatte, war ein Zugang unumgänglich, aber das war für mich ok.
Danach hat er mich aber extrem schnell gestört (eben auch dieses "Nadelgefühl im Arm") und bei mir fingen alle Zugänge nach der OP an undicht zu werden oder raus zu rutschen. (warum auch immer)
Die Schwestern wollten gleich einen neuen legen, weil das eben so ist in den ersten 3 Tagen nach einem KS.
Ich habe immer verweigert, sie haben es dem Arzt gemeldet und kamen mit einem "Ist ok" zurück 🤷
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Würde ich nie, nie, nie auf ein CTG verzichten! Wäre ich damals nicht am CTG gehängt wäre mein Kind jetzt vermutlich nicht hier.
Hätte mich zwar auch gerne mehr bewegt aber das war aufgrund der Gesamtsituation sowieso nicht möglich gewesen.
Unter der Geburt (also in der Austreibungsphase) hing ich dann aber auch nicht mehr am CTG und den Venenzugang hab ich in dem Moment auch nicht bemerkt (hab ihn dann aber danach sofort entfernen lassen und war auch kein Ding)
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Bei der Geburt meiner Tochter hatte ich einen, Geburt 46 h nach blasensprung, da habens den gesetzt als ich einige h nach dem blasensprung immer noch keine wehen hatte und Antibiotika wegen infektionsrisiko bekam.
Ich mag den venflons auch gar nicht, aber eigentlich schon sinnvoll, wenn der vorher auf Verdacht gesetzt wird um dann nicht im akutfall unter womöglich schon starken wehen eine passende Stelle zu suchen. Das ist bei mir nämlich gar nicht so leicht 🙈.
Was mir wichtiger ist: man möge mir immer sagen, was ich da über den Zugang bekomme und wozu, bevor etwas dran gehängt oder hinein gespritzt wird. Das war bei der Geburt meiner Tochter so. Ich bekam alle paar Stunden Antibiotika, nachdem trotz Einleitung nur schwache wehen kamen oxytocin und irgendwann zwischendurch auch buscopan. Schmerzmittel wurde angeboten, hab ich aber abgelehnt.
Außerdem brannte es die ersten 2 mal ziemlich, als sie das Antibiotika gaben und nachdem das beim 2. Mal auch noch sehr langsam ging, hat die hebamme mit salzlösung durchgespült und das hab ich dann immer vor dem Antibiotikum verlangt. Eine andere hebamme meinte später, dass sie das eigentlich e immer machen sollten aber meistens machen sies nicht 🙄.
Ctg war ständig an, aber ich konnte mich trotz Kabel und Infusion bewegen.
Kommunikation ist viel wert. Ich wollte beim Ctg nicht am Rücken liegen, also hab ich das gesagt und konnte stehen.
In der wanne war ich auch, da gab es eben das mobile Ctg, das sie "an Land" nicht so gerne haben, da es ungenauer ist. Begeistert war die hebamme zwar anfangs auch nicht, als ich in die wanne wollte, aber sie hat meinen Wunsch akzeptiert. Und wenn ich auf die Toilette musste, wurde ich auch kurz von der Verkabelung befreit.
@stolze_mami hast du dich schon angemeldet? Bei der Anmeldung bzw wenn schon erfolgt auch später kannst du deine Wünsche mit den Hebammen dort kommunizieren. Im Idealfall kommt dann ein vermerk in deinen Akt und es wird drauf Rücksicht genommen. Du und dein Mann sollte das aber auch während der Geburt kommunizieren.
Klar wünsche ich mir für die nächste Geburt auch, dass alles komplett ohne Interventionen natürlich abläuft, aber ich sehe auch die erste Geburt trotz der vielen Eingriffe nicht negativ. Selbst als die hebamme dann den Arzt für die vakuumgeburt gerufen hat, hab ich noch mit ihr diskutiert, warum das jetzt sein müsse wo doch e nicht mehr viel fehlt und die Herztöne nach wie vor immer passten und sie konnte es mir nachvollziehbar erklären. Saugglocke ist nicht schön, aber im Endeffekt wars wohl so besser, als wenn meine Tochter noch ein paar stunden festgesteckt wäre...
Also von sturer Verweigerung möchte ich definitiv abraten! Wichtig ist Kommunikation! Wenn du selber nicht dazu in der Lage bist, dann eben Kommunikation mit deinem Mann. Ich finde nichts schlimmer, als wenn an einem herumhandiert wird und man nicht weiß was da eigentlich gemacht wird.
Klar, im Notfall, wenns ganz schnell gehen muss, geht das auch nicht. Aber bei den meisten Geburten ist noch ein bisschen Zeit um mit der gebährenden zu sprechen.
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Hatte zwar den Venflon aber war 0 verkabelt...der diente rein zur Sicherheit, sollte es schnell gehen müssen (was nach knapp 4h auch der Fall war).
CTG hatte ich auch nicht fix oben, zumindest nicht die Platten...nur der Gurt war fix oben. Die Hebamme hat zwischendurch die Platten immer wieder kurz fixiert um zu kontrollieren, dann hat sie sie wieder weg.
Es gibt 2 Badewannen, einfach sagen sobald du zur Geburt rein spazierst. Wenn sie frei ist, dann ist das kein Thema.
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Ich hatte trotz Venenzugang eine im Wesentlichen selbstbestimmte Geburt in einem KH, das grds hebammengeleitete Geburten anbietet.
Den Zugang haben sie gelegt, um Antibiotika zu verabreichen, da ich einen vorzeitigen Blasensprung mit grünem FW hatte. Es wurde auch immer genau kommuniziert was sie mir über den Zugang verabreichen - im Endeffekt waren es später noch Buscopan, ein Wehenmittel und Flüssigkeit (ich konnte kein Wasser mehr bei mir behalten).
PDA hatte ich keine.
Ich habe bereits beim Hebammengespräch vor der Geburt deponiert dass ich gerne ein Kreißzimmer mit Wanne hätte. Diese habe ich dann auch intensiv genutzt (trotz Venflon und mit mobilem CTG), Wassergeburt wurde es aber trotzdem keine.
Wie schon mehrfach geschrieben wurde, ist es wichtig seine Wünsche klar zu kommunizieren bzw das die Begleitperson machen zu lassen, bzw evtl eine eigene Hebamme mitzunehmen wenn man ganz klare "Vorstellungen" von der Geburt hat.