Hallo zusammen! Ich bräuchte dringend einen Rat.
Ich arbeite als Kinderkrankenschwester in einer Notaufnahme. Sprich betreue internistische und chirurgische Patienten. Habe somit viel Kontakt mit potentiell infektiösen Patienten aller Art, einschließlich Covid Verdachtsfälle.
Ich bin gerade in der 6 SSW und habe meinem Arbeitgeber über die Schwangerschaft dementsprechend bald informiert.
Grundsätzlich dürfen schwangere Mitarbeiterinnen in der NFA bei uns nicht mehr eingesetzt werden bzw. wurden ehemalige schwangere Kolleginnen nach Bekanntgabe der Schwangerschaft in einen anderen ambulanten/administrativen Bereich eingesetzt.
Nun zu meinem eigentlichen Problem.
Mein Arbeitgeber hat mir nach der Bekanntgabe mitgeteilt, dass ich bis zur Bestätigung der Schwangerschaft vom FA normal ohne Einschränkungen/Schutzmaßnahmen weiter arbeiten muss.
Sprich ich sollte weiterhin bis zum 23.7 12h Dienste, sowie auch Nachtdienste verrichten, danach müsste man dann sehen wo man mich einsetzen könnte.
Auf Anfrage in dem Zeitraum bis zu meinem FA Termin in einen anderen ambulanten Bereich (Stützpunkt), dergleichen eingesetzt zu werden, wäre scheinbar nicht möglich.
Ich müsste bis zur Bestätigung die Dienste verrichten. Meinen FA Termin hätte ich am 21.7, früher würde ich keinen Termin bekommen, da mein FA erst ab Herzaktivität eine Bestätigung für den Arbeitgeber austellen würde.
Jetzt wäre meine Frage wie rechtens diese Lage ist?
Ich weiß, dass der AG eine Bestätigung der Schwangerschaft vom Arbeitnehmer verlangen kann/muss, jedoch dachte ich, dass das Mutterschutzgesetz schon ab Bekanntgabe der Schwangerschaft in Kraft tritt unabhängig einer Bestätigung des FA. Immerhin bin ich nun nicht weniger schwanger als in 2 Wochen.
Vielleicht irre ich mich ja, bzw. im Internet auf den diversen Seiten wie AK und Sozialministerium bin ich nicht sehr schlau geworden ab wann das Mutterschutzgesetz in Kraft tritt.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich an den Gedanken weiterhin in der NFA zu arbeiten kein gutes Gefühl habe, auch wenn es nur 2 Wochen sind, aber merke jetzt schon, dass ich tagsüber mitunter öfters mal erschöpft bin und die Füße hochlegen muss. Abgesehen davon sind die Dienste mitunter sehr stressig, sprich 12h durchrennen ist keine Seltenheit . Und vom Infektionsrisiko will ich gar nicht erst anfangen.
Vielen Dank bereits im Vorraus für eure Antworten.
LG
Kommentare
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Ich hab mich dann einfach etwas zurückgenommen und nach der ärztlichen Bestätigung durfte ich dann sowieso so gut wie nichts mehr machen.
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Das Problem war jedoch dass ich nicht freigestellt wurde und auch nicht versetzt, ich musste mich in ein Kammer sitzen und unnötiges Zeug schreiben wovon ich keine Ahnung hatte.
Letztendlich wurde ich aufgrund einer Plazenta praevia in Frühkarenz geschickt.
Würde nochmal mit dem AG sprechen und ansonsten vorübergehend in den Krankenstand gehen bis ihr eine Lösung gefunden habt
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Ich war bereits am FR bei meinen FA, hab das Problem auch geschildert und er meinte ihm wären die Hände gebunden, da er erst die SS bestätigen könnte wenn eine Herzaktivität zu sehen sei. Er meinte ich müsste bis dorthin mich an meinen AG wenden.
Finde das auch erstaunlich, dass es so große Unterschiede gibt. Eine Kollegin auf einer anderen Station bekam auch bereits in der 6 SSW die Bestätigung.
Julchen1
Danke für deine Antwort.
Ich werde nochmal das Gespräch suchen mit meiner Chefin.
Grundsätzlich wäre es mir ja egal wo sie mich hin versetzen würden.
Geht mir hauptsächlich darum, dass ich nicht so weiterarbeiten möchte als wäre ich nicht schwanger.
Eine schwangere Kollegin, die in der internistischen Terminabulanz tätig ist wurde auch sofort nach Bekanntgabe der Schwangerschaft, hatte meines Wissens auch noch keine Bestätigung vom FA in der Hand, sofort an den Stützpunkt versetzt und darf auch keinen direkten Patientenkontakt mehr haben.
Darum kommt mir das ganze ja sehr spanisch vor, dass da Unterschiede gemacht werden.
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und wenn du versuchst nochmals mit ihm zu reden? kann dir gerne per PN meine SS Bestätigung schicken, damit du ihm das zeigen kannst.
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Ich habe es auch nicht ganz verstanden. Da es meine erste SS ist habe ich auch nicht viel Erfahrung wie das normalerweise abläuft. Er hätte mir nur anbieten können, dass ich höchstens ein paar Tage früher kommen könnte.
Bis zu meinen Termin wäre ich dann 6+6.
Ab wann könnte man den frühestens einen Herzschlag sehen? 6+0?
Danke das wäre total lieb, vielleicht lässt sich noch etwas machen beim Arzt.
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https://www.arbeitsinspektion.gv.at/Gesundheit_im_Betrieb/Gesundheit_im_Betrieb_1/Schwangere_Arbeitnehmerinnen.html
Die können dir sicher weiterhelfen!
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@Calamarina
Danke für den Tipp. Könnte ich mich morgen auch noch erkundigen.
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Bin Krankenschwester auf eine onkologische Station.
Es ist leider eine sehr komplexe Situation… hab sogar eine Anwältin und eine Gleichberechtigungsbeauftragte einbezogen… ich muss ehrlich zugeben, dass ich am Ende den einfacheren Weg gewählt hab und in krankenstand gegangen. Mit 5 Monaten hat mich dann meine Frauenarzt, als Risiko eingestuft und in Frühkarenz geschickt.
War eine enorm belastende Situation für mich…
ich hoffe du findest eine gute Lösung für Dich und dein kleines Glück! 💖
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Mein HA hat mich nun auch die Woche krankgeschrieben, wäre ohnehin nicht anders gegangen. Das schlechte Gefühl wenn ich in die Arbeit gegangen wäre, ist das eine aber fühl mich seit dem letzten WE ohnehin mies.
Dauerhafte Übelkeit von der Früh bis spät am Abend, inklusive Kreislaufprobleme, da ich kaum was essen kann. Da wäre eine normale 12 h Schicht oder ND ohnehin unmöglich für mich gewesen.
Hab mich aber dennoch aus Interesse bei der AK und bei dem Arbeitsinspektorat informiert, weil ich es nicht verstanden habe, dass andere Mitarbeiter sofort versetzt wurden.
Der Arbeitgeber muss bereits nach Bekanntgabe der Schwangerschaft Schutzmaßnahmen einleiten bzw. die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes einhalten.
Hat mich im Nachhinein etwas geschockt, aber gut weiß zu mindestens nun, dass die ganze Sache nicht ganz so rechtens ist.
Ich verstehe natürlich, dass es nicht leicht ist Dienste neu zu besetzen vor allem in der Urlaubszeit wo generell Personal dann schnell fehlt wenn Krankenstände usw. dazukommen, aber dennoch ist es in meinen Augen nicht ok eine schwangere Mitarbeiterin in einem gefährdeten Bereich voll einzusetzen.
Ich werde mich wohl Mo und Di noch weiter krankschreiben lassen bis zu meinem FA Termin.
Ich bin weder mental noch körperlich in der Lage diese Dienste noch zu machen. Leider wurde mir keine Alternative angeboten weder eine leichtere Tätigkeit, wo ich mich zur Not auch mal kurz ausklinken kann, wenn es zu viel wird, noch in einem anderen Ambulanzbereich als Untersützung eingesetzt zu werden.
So lange keine Bestätigung des FA vorliegt, sei ich laut meinen AG nicht offiziell schwanger. Traurig aber wahr.
Eine Aussage die mich schwer getroffen hat war, es könnte ja jeder behaupten schwanger zu sein um nicht mehr in unserem Bereich arbeiten zu müssen/wollen.
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Ich würd ihm glaub ich beinhart eine Urinprobe von mir geben und einen Schwangerschaftstest dazuklatschen, dann soll er mal schauen
Am besten noch 2-3 Zeugen, dass er dann ja nicht sagen kann, er hats nicht gwusst
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Es tut so gut so etwas zu hören.
Eine Schwangerschaft selbst bringt schon so viele Veränderungen mit sich, dass man sich rund um die Uhr Gedanken um alles Mögliche macht und wenn man dann noch null Untersützung vom AG erfährt und solche Kommentare zu hören bekommt, macht das schon was mit einen.
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Alles Gute für den Termin nächste Woche und eine schöne Schwangerschaft ☺️
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Vielen Dank für deinen Rat. Das hat mir die AK auch geraten. Werde ich auf jeden Fall machen, falls es noch weiterhin Probleme geben sollte.
Dankeschön