Hallo!
Ich habe Anfang Juni entbunden und die Geburt war fürchterlich. Es lief eigentlich so gut wie alles schief, was nur schieflaufen kann.
Die ersten paar Tage danach im Krankenhaus waren deshalb auch total schlimm. Kurzum, mich belastet die Geburt immer noch und ich habe auch hier und da Flashbacks.
Ich wünsche mir eigentlich irgendwann ein 2. Kind, kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, das nochmal durchmachen zu müssen.
Ging es hier jemandem ähnlich? Wie habt ihr traumatische Geburten verarbeitet?
Kommentare
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Uuuund bei der Therapeutin war ich auch!
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Ich habs auch mit meiner Therapeutin besprochen.
Wenn du in Wiennähe wohnen solltest: das Nanaya bietet Vorträge und ich glaub auch Gruppen zur Geburtsaufarbeitung an.
Ich selbst war nicht dort, weil ich es im KH noch mit einem Arzt nachbesprechen konnte, was echt gut getan hat und dann mit meiner Therapeutin und sogar kurz mit meiner Gynäkologin und Nachsorgehebamme.
Also darüber reden hat ein großes Stück weit geholfen.
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Ich hab viel mit meiner Mama darüber geredet. Was mir geholfen hat, war eine Klage gegen das Krankenhaus, welche ich auch gewonnen habe.
Ich würde dir raten evtl mal einen Termin beim Therapeuten zu vereinbaren.
Das wird wieder alles braucht Zeit, ich bin aktuell wieder schwanger mir hat meine Therapeutin echt geholfen.
Alles Liebe
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Mir hats geholfen alles aufzuschreiben, quasi einen genauen Geburtsbericht, und ich war bei einer Beratungsstelle und hab dort mit einer Therapeutin gesprochen. Wäre aber besser gewesen wenn ich eine richtige Therapie gemacht hätte, denn ich hab auch noch sehr sehr lange damit gekämpft, obwohl zwischenzeitlich schon meine Tochter auf die Welt kam und da alles gut war.
Für die 2. Geburt hab ich mich viel mit selbstbestimmter Geburt und Hypnobirthing beschäftigt, das hat mir sehr geholfen. Mir wurde ein Wunsch-KS auch angeboten, aber das wollte ich nicht. Und es war beim 2. Mal dann ganz anders als beim 1. Mal.
Ich wünsch dir alles Gute!
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Mir ging es so wie dir. Während andere Mamas nach 4 Wochen Kaffee trinken gingen oder mit Neugeborenen einkaufen waren, habe ich mich 8 Wochen lang eingesperr. Dann kam der Lockdown im März 2020, nicht mal meine Mama konnte kommen. Mein Selbstbewusstsein war total im Keller, ich hab mich noch nie so verletzlich und einsam gefühlt. Wichtig ist es sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht und du bist nicht allein!!!
Hab psychologische Hilfe in Anspruch genommen UND ES WIRD MIT DER ZEIT BESSER! Jetzt nach fast 2 Jahren kann ich *fast* ohne Tränen über die Geburt sprechen.
Ein weiterer Kinderwunsch besteht immer noch, höre aber auf dein Herz wie du entbinden willst.
Eine Geburt und das Wochenbett und auch die Wochen danach MÜSSEN NICHT TOLL SEIN! Das ist Blödsinn, nur weil wir Mamas sind müssen wir nicht automatisch überglücklich ein Baby im Arm halten.
Alles Gute!
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Ehrlich gesagt, das hilft schon. Klar liest man im Internet oder auch im Forum von schlechten Erfahrungen, aber irgendwie war es doch was anderes jetzt, dass auf meine Erfahrungen geantwortet wurde.
@sista2002
Danke für den Tipp, ich kann mir vorstellen, dass das hilft.
@blue_angel leider nicht in Wiennähe 😕
@MamaGlück20 wow, das ist krass. Aber es hat sicher etwas geholfen, oder?
@LexxiBee dass eine richtige Therapie helfen würde, glaub ich. Kann ich mir momentan aber leider auch gar nicht leisten.
Ich hab mich eigentlich eh bei der Geburt schon mit den Themen auseinandergesetzt und ja, an einen KS denke ich auch immer wieder, sollte es soweit sein...
@Julia_90 joah...davon kann ich auch ein Lied singen. Alle in meinem Freundes-/Verwandtenkreis hatten wunderschöne, schnelle Geburten und waren gleich topfit. Das ist hart.
@itchify ja, das wollte ich auch machen, den Bericht anfordern...
Danke euch für die tollen Tipps und Ratschläge. Wie weiter oben erwähnt, Therapie kann ich mir derweil nicht leisten. Leider hatte ich auch keine tolle Hebamme und mein Gyn ist da eher ein emotionales Nackerpatzerl...aber ihr habt mir schon weitergeholfen, vor allem auch Mut gemacht, dass es wieder anders gehen kann ☺️
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Mir wurde auch geraten alles genau aufzuschreiben woran man sich erinnert was einem passiert ist, den gevurtsbericht anzufordern und noch mal besprechen mit einer Hebamme.. wahrscheinlich hilft viel reden und weinen, es gibt auch Bücher zu dem Thema.. und einiges wird sicher die Zeit heilen.. aber neben dem Mamadasein ist natürlich die Zeit für so eine Aufarbeitung auch oft knapp, man funktioniert im Alltag und stellt sich selber hinten an, aber ich merke auch dass es sehr wichtig ist das Erlebnis nicht einfach unter den Teppich zu kehren.
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Kannst du hier gute Literatur vl empfehlen?
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Bei meiner ersten Geburt hatte ich das Gefühl, dass die Hebamme über mich "drübergefahren" ist und mich nicht ernst genommen hat obwohl ich ihr in dieser schmerzvollen Situation völlig "ausgeliefert" war.
Das hat mich im Nachhinein sehr beschäftigt und ich hab mir immer die Warumfrage gestellt.
Mir haben 2 Dinge geholfen.
1. Meine Osteopathin gab mir den Tipp einen Geburtsbericht zu schreiben indem ich formulieren sollte, was ich mir in den jeweiligen Situationen von der Hebamme gewünscht hätte. Wie sie reagieren hätte sollen, damit es mir gut gegangen wäre.
2. Vor der Geburt meines 2. Sohnes hatte ich ein Gespräch mit einer anderen Hebamme und habe mit ihr über die 1. Geburt geredet. Sie hat mich sehr ernst genommen und mir sogar helfen können die Situationen im Nachhinein besser zu verstehen.
Die 2. Geburt verlief dann übrigens richtig gut und da hatte ich auch Glück mit der Hebamme.
Ich wünsch dir alles Gute bei der Aufarbeitung.
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Falls ich Literatur finde, werde ich euch auch Bescheid geben!
@Papaya danke für dein Mitgefühl!
Das freut mich sehr, dass du eine schöne 2. Geburt hattest das ist doch, was man sich wünscht. Meine Hebamme war leider auch nicht toll, also die Nachsorge-Hebamme, und die im KH, da habe ich mich auch nicht so ernst genommen gefühlt. Ich weiß aber dafür jetzt schon, dass ich ein zukünftiges 2. Kind in einem anderen KH bekommen werde und mir eine andere Hebamme besorge, die ich beim Geburtsvorbereitungskurs kennengelernt habe. Und da werde ich dann definitiv mehr darauf achten, ob ich zufrieden bin mit ihr oder nicht.
Einen Geburtsbericht möchte ich auf alle Fälle schreiben und auch den aus dem KH anfordern. Ich habe inzwischen zumindest einmal mit jemandem darüber geredet und ja, es verliert dann doch immer mehr den Schrecken, wenn man es jemandem erzählen kann...vor allem, es sickert immer mehr durch, dass es Vielen so ergangen ist.
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Empfehlen kann ich die Bücher von Tanja Sahib („Es ist vorbei, ich weiß es nur noch nicht“, „Darauf waren wir nicht vorbereitet“) und das Buch „Nachwehen“ (Autorinnen fallen mir gerade nicht ein).
Ich hab außerdem an einem therapeutischen Gruppenonlineprogramm teilgenommen (Mamahealing), das kann ich auch sehr empfehlen und hat sehr gut getan.
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Ich hatte einen geplanten Kaiserzeit aufgrund einer Risikoschwangerschaft und mein Sohn ist als Frühchen zur Welt gekommen. Ich war vor der Entbindung bereits 3 Wochen im Krankenhaus und schon am Rande der Verzweiflung, weil ich mich eingesperrt, einsam und hilflos gefühlt habe. Danach mussten wir noch 2 weitere Wochen im KH verbringen. Ich war einfach am Ende und ich bin sicher ich habe es immer noch nicht ganz verarbeitet. Es ist jetzt fast 4 Monate her..
Aber man soll sich die Zeit nehmen und auf sich selbst achten. Mir war es nach dieser Zeit besonders wichtig, ein halbwegs normales leben zu führen und Dinge zu tun, die mir gut tun. Es ist als Neumama natürlich nicht so einfach aber ich war viel an der frischen Luft, einkaufen, Kaffeetrinken und natürlich alles mit dem Kleinen. Mir hat das auf jeden Fall gut getan, es hinter mir zu lassen und wieder das Leben zu genießen.
Also ich bin nicht sicher, was ich dir raten würde außer hör auf dich und deinen Körper. Gönn dir die Zeit die di brauchst und nimm Hilfe in Anspruch, wenn du sie magst. Mit der Zeit wird es leichter! Ganz bestimmt ! Alles Liebe!
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Bei mir war auch die erste Geburt kein Zuckerschlecken und ich habe danach noch lange damit gehadert. Das Ding ist ja: Man vergisst viel recht schnell wieder, aber im Unterbewusstsein ist alles noch da. Ich hab nach der ersten Geburt viel verarbeitet, indem ich die Geschichte oft erzählt hab, aber als mich die Hebamme in der 2. Schwangerschaft drauf angesprochen hat, ob von der ersten Geburt noch ein Thema da ist, bin ich sofort wieder in Tränen ausgebrochen. Und obwohl es beim zweiten Mal viel positiver war, gab es auch da Momente die ein wenig "traumatisierend" waren...
Da ich als Kinesiologin selbständig bin, hab ich mir jetzt vorgenommen, mich auf Schwangere und Jungmamas zu spezialisieren. Ist mir ein echtes Anliegen, dass eine Schwangere, die vielleicht Angst vor der Geburt hat, da möglichst entspannt reingehen kann und eine frisch gebackene Mama jemanden hat, mit dem sie über die Geburt sprechen kann. Hatte auch damals den Eindruck, dass viele Leute so eine Geburtsgeschichte gar nicht wirklich hören wollen (Stichwort TMI ) - ich will immer alles wissen Glaubt ihr, so ein Angebot könnte hilfreich für euch sein bzw. hätte euch helfen können als es akut war?