Hallo!
Ich weiß nicht, ob das hier die passendste Kategorie ist, aber ich wusste nicht, wo sonst damit hin.
Ich weiß, dass ihr keine Ärztinnen seid und ihr keine Diagnose geben könnt. Aber vielleicht sind ja Mamas da, die Ähnliches kennen und davon auch erzählen möchten.
Ich habe einen neun Monate alten Sohn, der ein absolutes Wunschkind ist und den ich über alles liebe. Ich bin noch bis Anfang nächsten Jahres in Karenz, dann übernimmt sein Papa.
Seit einiger Zeit gibt es immer wieder Zeiten, da fällt es mir so schwer morgens aufzustehen oder auch weiterzuschlafen, wenn mein Mann den Kleinen übernimmt und ich eigentlich noch kurz schlafen könnte.
Ich spüre dann so einen Druck auf meiner Brust und alle Sorgen rattern so auf mich ein: z.B. Angst vorm Karenzwechsel (Schaffen wir das? Wird er beim Papa (kein Busen) einschlafen? Schaffe ICH das emotional? Usw.), Angst vorm Zurückkehren in den Job (in dem ich leider unglücklich war vor der Karenz), Sorgen wegen dem Krippenstart (Wird er die Krippe mögen? Wird er dort schlafen können? Usw.), Angst und Sorgen wegen Banalem (z.B. welche Kleidung und Anderes ich für den Kleinen demnächst besorgen muss, gebe ich ihm das Richtige zu essen, warum er noch nicht viel Beikost/Familienkost isst, ...), usw. Dann kommen mir auch Dinge unter wie z.B. dass ich mich manchmal einsam fühle (habe nicht viele Freundinnen und viele sind mittlerweile weggezogen, meine Familie wohnt auch weiter weg) - das fühle ich mich aber nicht immer, aber wenn's mir schlechter geht, dann kommt das auch auf.
Diese Gefühle begleiten mich dann öfter auch den ganzen Tag. Ich verspüre dann so einen Druck auf mir und so eine innerliche Unruhe. Ich merke dann, dass ich oft ganz abwesend bin und nicht im Moment mit meinem Baby und mache mir dann total Vorwürfe, dass ich mich nicht gut genug um ihn kümmere. An solchen Tagen geht auch im Haushalt nicht viel weiter. Da schaffe ich es oft dann auch nicht zu kochen und ess dann selber wenig oder nur einen Snack und gebe dem Baby auch "nur" Gläschen.
Solche Tage habe ich nicht immer. Sie kommen und dann geht's wieder eine Zeit lang besser. Nur diese Woche ist es schon die ganze Zeit so.
Mein Mann ist eine unglaubliche Unterstützung, was das alles betrifft. Er nimmt mir an solchen Tagen (und auch so!) total viel ab und steht 100% hinter mir.
Gibt es hier Mamas, die vielleicht Ähnliches fühlen oder schon erlebt haben (falls die Babys schon älter sind und ihr wieder zurück im Job seid)? Wie geht ihr damit um? Was hilft euch? Gibt es was Pflanzliches (nicht Homöopathie, daran glaube ich nicht), das man unterstützend nehmen kann (auch wenn man stillt), damit man etwas ruhiger, entspannter und weniger down ist?
Hört sich das für euch nach "normalen" Mama-Sorgen an oder glaubt ihr, da könnte was Ernsteres dahinter stecken (man sagt ja, postpartale Depressionen können das gesamte erste Lebensjahr auftreten)?
Ich danke euch für eure Erzählungen und Meinungen!
Kommentare
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Toll, dass dich dein Mann hier auch so unterstützt! Wenn dich das Arbeiten gehen doch sehr belastet, wäre es dann vielleicht eine Option, die Karenz zu splitten? So, dass du nach der Karenz deines Mannes nochmal in die Karenz zurückwechselst?
Wie du es bei dir beschreibst, scheinen deine Sorgen schon stark, präsent und bereits physisch spürbar zu sein (Schlafprobleme, Druck auf der Brust,..). Vielleicht ist es momentan gar nicht wichtig dem ganzen eine "Namen" zu geben (postpartale Depression oder Sonstiges), sondern der Schritt, dir ein Gespräch mit einer Therapeutin zu organisieren und zu schauen, ob dir das nicht gut tuen würde? Es muss daraus ja nicht gleich eine ganze Therapie werden, ein paar Gespräche bei Bedarf können sicherlich hilfreich sein.
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Mir ging es auch oft wie dir und immer wieder hab ich schlechte Phasen.
Mit der Geburt meiner Tochter (2,5 J.) kamen meine ganzen Kindheits“erinnerungen“ - keine bewussten, alles aus dem Unterbewusstsein und das wog sehr schwer, denn meine eigene Kindheit war geprägt von liebloser Autorität.
Ich bin immer ein Freund der Aufarbeitung, denn belastende Themen manifestieren sich im Unterbewusstsein und stören immer wieder im Bewusstsein. Immer wieder suchen sie sich einen Weg nach außen. Indem man den Schmerz betäubt, kann man kurzfristig funktionieren, langfristig staut sich damit aber nur noch mehr an.
Angst ist da, wo Dunkelheit ist, bring Licht hinein! Mir hat eine Psychotherapeutin geholfen, es gibt aber auch andere Wege, die zum Ziel führen. Medikamente halte ich in diesem Fall für nicht notwendig.
Zum Thema Arbeiten nach der Karenz: ich hab mich auf die Arbeit gefreut, das ist sicher hilfreich. Generell find ich aber, dass Missstände mit beispielsweise 20 Std. leichter zum Aushalten sind, als mit 40 Std.
Wenn du das Gefühl hast, dass du mir schreiben möchtest, kannst du das gerne machen!
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@holymoly Karenz splitten geht wegen der Fristen nicht mehr. Und ich möchte meinem Mann auch ermöglichen, dass er mit unserem Baby auch in Karenz gehen kann.
Eine Therapeutin hab ich schon kontaktiert und einen Termin ausgemacht, danke. Mal schauen, vielleicht kann mir die helfen, da einen Weg zu finden.
@niki060685 Danke, ich werde dir noch eine Nachricht schicken!
@Mohnblume88 Danke für deine Worte! Ja, ich finde grundsätzlich auch, dass man Dinge aufarbeiten und nicht betäuben soll. Deswegen hab ich eh schon einen Termin bei einer Therapeutin. Dennoch wäre es hilfreich, denke ich, was Unterstützendes zu nehmen, das nicht unbedingt gleich ein Medikament ist und halt beim Stillen genommen werden kann.
Ich werde auch nach der Karenz meines Mannes Elternteilzeit nehmen, aber während er in Karenz ist muss ich Vollzeit arbeiten. Erst danach kann ich reduzieren. Da will ich eh auf 20h reduzieren, damit ich noch viel Zeit für meinen Sohn habe.
@milow123 Johanniskraut hab ich auch schon überlegt, aber auch da steht immer, dass man's während dem Stillen nicht nehmen soll, da es nicht ausreichend Daten zur Einnahme während dem Stillen gibt. Antidepressiva möchte ich nur nehmen, wenn's gar nicht mehr geht. Ich hoffe sehr, dass die Psychotherapeutin mir helfen kann. Schön jedenfalls, dass du da so schnell mit Medikamenten und Therapie rausgefunden hast, das macht Mut!