Der Vater meines Sohnes (17 Monate) und ich haben uns am Beginn der Schwangerschaft getrennt bzw er sich von mir und wollte weder mit mir noch mit dem Kind Kontakt, hat mir sogar ausdrücklich zu einer Abtreibung geraten. Wir waren nur kurz zusammen und er war offensichtlich schwer überfordert mit der Situation. Ich habe mich entschieden das Kind zu bekommen und bin noch während der Schwangerschaft mit meinem aktuellen Freund zusammen gekommen (komplett unerwartet und das Beste, das mir je passiert ist). Wir drei sind seit knapp zwei Jahren eine glückliche kleine Familie.
Nun hat sich plötzlich der leibliche Vater gemeldet und will Kontakt zum Kind, wobei er nach wie vor wütend ist, dass ich überhaupt schwanger wurde und es behalten habe, etc. Aber andererseits ist er nun doch froh, dass es ihn gibt.
Ja, er ist tatsächlich so verwirrt wie ich hier schreibe. Er kommt mir einfach psychisch nicht stabil und verantwortungsbewusst genug vor um eine Vaterrolle einzunehmen. Ich will aber das Wohl meines Kindes als Priorität betrachten. Uff, es ist wirklich schwer... auch meinem Freund gegenüber der ein großartiger (Stief-) Papa ist.
War/ist jmd in einer ähnlichen Situation und kann mir einen Rat geben?
Danke & LG
Kommentare
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Wenn er seinen Zahlungspflichten nachkommt hat er auch Besuchsrecht.
Es gibt auch geführte Treffen vom Jugendamt. Bzw für dich Beratung dort wie du damit umgehen kannst.
Hab damit nur als Kind erfahrung gemacht.
Ich hab irgendwann halt mitbekommen das mein Vater nur der Mann meiner Mutter ist. Mit 14 hab ich meinen leiblichen Vater kennengelernt. Hätte ihn viel früher gebraucht. Aber mein Stiefvater war auch nicht gerade ein liebevoller Mensch.
Vielleicht Situationsabhänging.
Aber was wenn die Beziehung in 10 Jahren zerbricht? Sagst du deinem Kind, egal ist eh nicht dein Vater?
Ich würde es fair finden wenn Dein Kind bescheid weiß. Irgendwann entscheidet er selbst wer seine Familie ist und dann wird er sich für den entscheiden der am meisten für ihn da ist. Egal ob leiblich oder nicht.
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Vielleicht findet ihr mit der Kinder- und Jugendhilfe (Jugendamt) eine geeignete Lösung, die für alle akzeptierbar ist? Lass dich mal beraten.
Ich denke für dein Kind kann es wichtig sein (auch für die spätere Biographie), dass der leibliche Vater Interesse an ihm gezeigt hat (auch wenn er es Anfangs nicht wollte). Meinst du nicht?
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Wir hatten letzte Woche ein kurzes Treffen, er kommt mir immer noch unsicher und nicht sehr stabil und verantwortungsbewusst vor.
Aber ja, Besuchsrecht hätte er, hab auch mit einem befreundeten Anwalt geklärt, wie oft er ihn sehen dürfte.
Mal sehen, seitdem hat er sich nicht gemeldet. Ich wünsche mir nur, wenn er es ernst meint, dass er wirklich zuverlässig ist. Ansonsten glaube ich nicht, dass mein Sohn sehr von seiner Präsenz profitiert.
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Du könntest mit ihnen auch abklären ob ein Besuchscafe bzw anfangs begleitete Besuche sinnvoll wären. Und wenn er sich nicht an die Absprachen etc hält, hast du jemanden als Zeuge.
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Vielleicht wäre es ratsam, dass er einmal jemanden aufsucht mit dem er seine Themen besprechen kann…kann ein Lifecoach/ Psychologe etc. sein…
Vater wird der sein, der sich kümmern will…es kann durchaus sein, dass das immer nur dein neuer Partner Vater sein wird und er nur der Erzeuger ist. Trotzdem wird es deinem Sohn einmal helfen ihn zu kennen oder zumindest die Chance gehabt zu haben, ihn kennen zu lernen.
Ich habe vor kurzem ein interessantes Buch über Eltern und Kinder gelesen, wo es u.a. darum geht, wer sich als Mutter und Vater definiert bzw. irgendwann immer die Suche nach leiblichen Eltern beginnt, weil die Kinder glauben, dass diese sie definieren und kennen lernen müssen, um sich selbst zu erkennen. Auch aus dem Irrglauben die leiblichen Eltern sind ihnen ähnlicher und normale Konflikte im Teenager Alter mit Adoptiveltern oder ähnlichen Konstellationen entstehen, weil sie nicht verwandt sind…dabei sind es normale Abnabelungsprozesse…