Wenn die Wiege leer bleibt... Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung

Liebe Alle!

Ich bin auf der Suche nach Frauen, denen ein ähnliches oder gleiches Schicksal wiederfahren ist und würde mich über Austausch und Erfahrungen freuen...

zu unserer Geschichte:

Unser 2ter Sohn war ein absolutes Wunschkind - mit reproduktionsmedizinischer Hilfe war es auch einfacher als beim ersten Sohn... Die Schwangerschaft war weitesgehend unkompliziert und entspannt, alle Untersuchungen waren unauffällig.
Wegen frühzeitiger Wehen hatte ich Anfang der 36. Woche einen Kaiserschnitt und unserem Sohn ging es perfekt. Trotz der frühen Woche war er fit, konnte sofort stillen und wurde von allen als gesundes Baby beurteilt.

Für drei Tage war alles perfekt...

Und dann kam ein Schlag mach dem anderen - Reanimation, Intensivstation, viele verschiedene Verdachtsdiagnosen und Therapieversuche, Leberversagen, Nierenversagen und so weiter... 10 Tage, nach dem ich dieses wundervolle Geschöpf für das erste Mal im Arm halten durfte, mussten wir es wieder gehen lassen. Selbst die "beste Medizin" konnte unserem Sohn nicht helfen- er ist in unseren Armen gestorben.

Manchmal funktionieren wir gut, manchmal sind wir nur am Weinen, manchmal erdrückt mich alles und manchmal sehe ich doch irgendwo einen kleinen Schimmer Hoffnung...

Musste jemand von euch ähnliches durchmachen? Was hat euch geholfen? Wie habt ihr den Weg in ein "normales" Leben zurückgefunden? Habt ihr euch erneut für eine Schwangerschaft entschieden?

MinaTaliesinitchifyLisaLisaNicki_2507Ànsn

Kommentare

  • Du Liebe,
    Erstmal wünsche ich euch auch hier nochmal viel Kraft und herzliches Beileid! 🕯

    Nach meinem Spätabort hab ich einen "Rückbildungskurs für Frauen, deren Baby gestorben ist" besucht und ganz liebe Frauen kennengelernt.
    Mit einer von ihnen war ich besonders in Kontakt noch. Sie hat ganz ähnliches erlebt wie du.
    Ebenso durch reproduktionsmedizinische Hilfe zu ihrem Sohn gekommen, verstarb er etwa 4 Tage nach Geburt (kam ebenso ein wenig zu früh).

    Genauso wie alle anderen Frauen des Kurses, die zu ganz unterschiedlichen Zeiten ihr Baby verloren haben (von 16.ssw bis ca 1 Woche nach Geburt), hat sie viel und oft geweint, war lange im Krankenstand und hat sich zurückgekämpft. Therapie, Rückbildungskurs, reden mit anderen Betroffenen, aber auch dann Abstand, weil es viel wurde.. daran kann ich mich noch erinnern bei ihr.
    Lange hat sie überlegt, ob sie es nochmal probieren wollen und letztes Jahr haben sie eine gesunde Tochter zur Welt gebracht!

    Ich hoffe, diese Antwort ist auch "hilfreich"
  • Meine Liebe,

    es tutor unsagbar leid, was du und deine Familie durchmachen musst.

    Eigene Erfahrung dazu habe ich nicht, allerdings zur Frage "wann und ob man wieder schwanger wurde" kann ich dir von meiner Kollegin berichten:

    Sie hatte leider eine Totgeburt im 9. Monat. Es war ihr 2. Kind. 3 Monate später war sie wieder schwanger und hat dann auch ein gesundes Kind zur Welt gebracht und alles hat gepasst. Sie hat mir erzählt, dass diese neue Schwangerschaft und das gesunde Kind für sie genau das war, um über den Verlust hinweg zu kommen.

    Mag für Außenstehende unverständlich sein, für sie und ihren Mann hat es so gepasst.
  • @blue_angel danke für die liebe Antwort - wo war denn dieser Rückbildungskurs? Bei uns in der Gegend finde ich leider nichts...

    @Reyhania vielen Dank für die lueben Worte! Ich kann mir gut vorstellen, dass ein weiteres Kind dabei hilft, den Schmerz zu verarbeiten und nach vorne zu blicken...
  • @Fefi der war in Wien, im Nanaya
    Es gibt immer mehr Physiotherapeuten und Hebammen, die genau solche Rückbildungskurse anbieten. Ev kann dir das Nanaya oder Simone Strobl vom Verein Pusteblume sagen, ob es in deiner Nähe so ein Angebot gibt. Die sind gut vernetzt.
    Fefi
  • https://www.claudia-klepeisz.at/angebote/

    Die Claudia kenne ich persönlich, sie ist sehr lieb, offen und einfühlsam.
    Vielleicht kann sie dir auch eine Stütze sein. Sie bietet auch Trauerbegleitung für Erwachsene an.

    Mir tut es sehr leid, was euch passiert ist.
    Meine beste Freundin erlebte 2017 ähnliches, da kam der kleine Mann in der 26 SSW zur Welt und war nur 2 Tage hier zu Gast! Es tut noch heute allen weh, aber er schickte auch ihnen 2020 ein gesundes Mädchen.
    Ich wünsche dir und euch von Herzen nur das Beste!
  • minxminx

    2,228

    bearbeitet 30. 07. 2022, 21:56
    @Fefi Ich hatte eine späte Stillgeburt in der 26.ssw. Mir hat damals da Institut Nanaya geholfen, dort habe ich einen Rückbildungskurs für Stillgeborene Mütter besucht und Gleichgesinnte gefunden.

    Im Nanaya Institut wird auch Trauerbegleitung für Väter angeboten.

    Leider ist das Thema Stillgeburt und Kindstod Tabuthemen in der Gesellschaft.

    Die Erfahrung hab ich zumindest gemacht.

    Der Verlust meines ersten Sohnes war die härteste Erfahrung meines Lebens und selbst 6 Jahre danach bricht es mir das Herz, wenn ich daran denke. Das erste Jahr verging für mich in Zeitlupe. Jedes Familienfest eine Qual.

    Als ich wieder zur Arbeit ging, wollte ich am liebsten gleich kündigen. Ich hatte einfach keine Lust...auf einfach garnichts.

    3 Jahre später bekam ich meinen zweiten Sohn und ich bin über ihn so dankbar.
    Er ist jetzt in der Trotzphase und selbst wenn ich müde und k.o bin, steck ich alles weg, weil ich einfach so froh bin das es danach gut ging.

    Wünsche dir viel Kraft und man vergisst nie, aber mit der Zeit lernt man zu akzeptieren was einem geschehen ist.
  • Es tut mir unendlich leid, was dir passiert ist.

    Eine liebe Freundin hat ihr Baby am ET während der Geburt aufgrund vorzeitiger Plazentaablösung verloren und auch sie hat einen Rückbildungskurs für Sternenmamas besucht, der ihr sehr geholfen hat. 18 Monate später kam ihr erstes gesundes Kind zur Welt, mittlerweile sind es 4.

    Es gibt auch verschiedene Institutionen für begleitete Trauerarbeit. Andere Freunde von uns haben vor 2 Jahren ihre 4jährige bei einem tragischen Unfall verloren und therapeutische Hilfe in Anspruch genommen.

    Ich wünsche euch von Herzen alles Liebe! Was von von meinen Freundinnen mitgenommen hab: die Trauer kommt und geht, und man muss lernen damit zu leben.
  • Danke für eure einfühlsamen Antworten und Informationen! Leider gibt es in Tirol kaum solche Angebote, vor allem keinen Rückbildungskurs... zumindest eine auf das Thema spezialisierte Therapeutin haben wir gefunden...
  • Hab schon wieder Tränen in den Augen :(

    Ich selber musste sowas nicht erleben, hatte „nur“ eine Fehlgeburt, die mich unfassbar fertig machte. Habe dann gesagt dass ich mit der erneuten Schwangerschsft warten möchte, weil ich Panik hatte. Ich wurde dann aber kurz darauf eher „ungeolant“ schwanger. Ich war ständig in Panik, aber mein Sohn war das Beste was mir passieren konnte. Wir haben so eine starke Bindung zueinander. Und er hat mir geholfen zu verarbeiten :)

    Eine Freundin von mir hatte auch eine Totgeburt und wurde kurz darauf wieder schwanger. Ob das für andere unverständlich ist, ist völlig egal. Es muss nur für einen selber passen :)

    Ich wünsch euch nur das Beste 🤍
  • Danke für deine lieben Worte, @Biancaa_
  • Es tut mir unbekannterweise so unfassbar Leid. 💔

    Ich kann nicht mit eigenen Erfahrungen dienen, allerdings mit der von meiner Tante. Sie wurde nach künstlicher Befruchtung und einer schwierigen Schwangerschaft (mit viel Liegen) in etwa der Woche wie du Mama eines Mädchens. Die Kleine, also meine Cousine, hat nur drei Tage gelebt.

    Was ihr sehr geholfen hat waren das Anfertigen eines Fotoalbums und reden, reden, reden. Sie haben es kein weiteres Mal künstlich versucht, waren aber auf der Warteliste für eine Adoption. Leider ist ihre Ehe daran zerbrochen, aber wenn ich heute (nach fast 15 Jahren) mit ihr darüber spreche, dann sagt sie, dass ein weiteres Kind sie gerettet hätte.

    Sie hat einen Neffen, der exakt so alt ist, wie ihre Tochter jetzt wäre. Sie sagt, sie hat eine enorm intensive Verbindung zu diesem Jungen.
  • Es tut mir so unglaublich leid, was du durchmachen musstest ❤️‍🩹

    Ich kann aus eigener Erfahrung nichts beisteuern, ich hatte aber vor der Geburt meines Sohnes eine Fehlgeburt und bin damals via Instagram auf den Account von „regenbogenmamas“ gestoßen, den ich Dir sehr ans Herz legen kann. Dort gibts sehr viel Content zu Sternenkindern und Folgeschwangerschaften und die Betreiberin (Kerstin) macht auch Online-Coachings und Begleitungen zu Trauerverarbeitung und gestärkten Folgeschwangerschaften. Sie hat selbst ihr erstes Kind kurz nach der Geburt verloren. Vielleicht möchtest du dort mal reinschauen?

    Ich umarme dich unbekannterweise ganz fest und wünsche dir ganz vie Kraft!
  • @anianom und @Teresa ich bin gerührt von euren Beträgen - danke dafür!

    Werde mir die Seite auf jeden Fall anschauen! (ich dachte immer ich bin zu alt für Instagram...)

    der Bruder unseres Patenkindes ist auch nahezu gleich alt wie unser verstorbener Sohn... ich bin gespannt ob wir zu ihm auch eine innige Bindung aufbauen oder ob er uns immer an das erinnert, was uns verwehrt blieb...
  • In unserer Monatsgruppe vor 5 Jahren hatte eine Mama leider ein ähnliches Schicksal... Ich weiß nicht ob sie hier noch aktiv ist, ich hoffe ich darf verlinken: @wusal86
    Vielleicht kommt ein Kontakt zustande, vielleicht magst du die alten Beiträge durchlesen.

    Es war nach der Geburt leider ein monatelanger Kampf, den der Kleine dann verloren hat, das hat uns damals alle sehr betroffen gemacht 😢
    Es war ihr drittes Kind, sie hat danach aber nochmal ein gesundes Kind bekommen.

    Auch von mir nochmal mein herzliches Mitgefühl liebe @Fefi - es bricht mir das Herz, vor allem weil ich selbst erst vorige Woche mein zweites Mädchen entbunden habe 😢
    Ich wünsche dir und deiner Familie alle Kraft der Welt und dass ihr die richtige Möglichkeit findet, diesen Schicksalsschlag zu verarbeiten 🍀
  • @Fefi mein aufrichtiges beileid und mitgefühl! ❤️ Ich drück dich unbekannterweise ganz fest!

    https://www.nabhinadi.at/
    (Machen auch online und telefonische beratung und ist eine sehr tolle anlaufstelle!!)
  • Danke ihr beiden (@ricz und @flotte_lotte), werd ich mir anschauen!

    Wünsche dir eine wunderbare Zeit mit deinem Mäderl und euch beiden ganz viel Gesundheit, Ricz!
    ricz
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