Ich kann schon berichten: (Achtung lang)
Am 29.11.19 um 15.54 spürte ich die erste Wehe, war mir aber nicht sicher, also abwarten. 16.28 ui da is wieder was um 17.01 bei der 3.Wehe war ich mir sicher, ja das sind Wehen, und dachte mir noch das wird nix mit dem Elternsprechtag vom Ältesten. Da die Abstände dann doch kürzer wurden hab ich kurz vor 6 meine Mama angerufen, damit sie den Kleinen übernehmen konnte. Um 18.15 hab ich meine Hebamme informiert mit es könnte losgehen, bin mir aber nicht sicher. Um ca.19.20 war meine Hebamme mit ihrer Schülerin da und ich unendlich froh darüber, also 1.Untersuchung, Baby gehts gut tolle Herztöne, Muttermund war bereits 4-5cm offen. gegen halb 9 haben wir vom Schlafzimmer ins Bad gewechselt, die Wehen waren gut aushaltbar, der Druck nach unten wurde immer stärker. Bei der nächsten Untersuchung gegen 21.15 war der MM bereits auf 8cm, allerdings hat sich die Fruchtblase wieder schützend darauf gelegt, minderte also die Arbeit der Wehen, nach meiner Zustimmung wurde um 21.30 die Blase aufgestochen der Wehendruck war sofort massiver und ich musste richtig arbeiten durch die Wehen, kurz vor 22Uhr stellte meine Hebamme fest, dass ich eine Muttermundslippe habe die das Köpfchen festhält, also hat sie während der nächsten Presswehe, diese Lippe über das Köpfchen geschoben, ach du sch... das war schmerzhaft, aber 2 Wehen später um 22.03 war meine Maus geboren.
Wie schon ihr Bruder vor 1 Jahr, schaute sie sofort durch die Gegend, einen Schrei wollte sie uns allerdings noch nicht schenken, auch sie tat ihren ersten Schrei erst nachdem meine Hebamme ihr ein bisschen kaltes Wasser über die Beine leerte.
Wie alt ist er? Der älteste wollte nicht?
Was erzählst du dem kleinen mal, warum er nicht dabei war? Hab Grad nicht im kopf,was ihr für einen Abstand habt,sry...
@Lura ich musste die Hausgeburt leider absagen. Es gibt leider noch immer Probleme mit meiner neuen Wohnung. 😡
Ich lebe also mit meinem Sohn zwischen Kisten. Für die Kleine steht ein Stubenwagen bereit.
Es wäre auch Finanziell knapp geworden, denn der werdende Vater ist der Meinung, dass sein finanzielles Engagement erst nach der Geburt gefordert ist. Beim Wochengeld hat die Firma Mist gebaut, ohne meine Eltern müsste ich gerade hungern.
Ich bin jetzt einfach nur froh, wenn die Kleine da ist.
@Vaju meine beiden Großen sind 12 und 10, der 10jährige war mit dabei, der Kleine is erst 1, der war mit seiner Oma im Unterstock. Wie er geschlafen hat ist meine Mama mal kurz raufgekommen, aber dann eh ziemlich gleich wieder runter zu den Beiden.
Ich kann euch auch berichten, unser Sohn kam im November zu Hause auf die Welt!
Die letzten 4 Wochen der Schwangerschaft waren für mich sehr mühsam, ich war sicher, dass unser Baby früher kommen wird, mein Bauch war riesig, Bewegung war so unangenehm, sogar spazieren anstrengend..... ein Hebammenbesuch nach dem anderen ging vorbei und jedes mal hab ich gesagt: den nächsten brauchen wir nicht mehr und jedes mal hatte ich Unrecht!
Beim letzten Termin eine Woche vor ET hab ich dann gesagt: ich will nicht mehr, ich hab keine Lust mehr und so haben wir beschlossen, es dem Baby etwas unbequem zu machen - ich hab UT-Öl von der Stadelmann geschmiert, ein Vollbad genommen und mein Mann hat mit die Reflexpkt an den Füßen massiert....
Und wieder bin ich in der Früh aufgewacht und hab gedacht: verdammt, es hat nix gebracht, wieder nix!
Tja, eine Stunde später (um kurz nach 6) machte es "plop", meine Blase war gesprungen. Ich hab meinen Mann geweckt und die Hebamme angerufen. Dann hab ich meine Tochter geweckt und wir haben beschlossen, dass sie in den Kindergarten gehen soll und nicht zur Tante.
Um ca 6:35 war meine Hebamme da, sie hat die Herztöne kontrolliert und mit dem "Papierkram" gestartet. Als mein Mann mit meiner Tochter los gefahren ist, hatte ich das erste Ziehen, vom Gefühl von Geburt aber noch weit entfernt!
Irgendwann kam dann die erste richtige Wehe - heftig aber gut zu veratmen, dann die nächste, die nächste (ich wollte meinen Mann anrufen, ich hab das Tel nicht mehr halten können!) im Liegen war es sehr unangenehm und ich wollte aufstehen, meine Hebamme wollte mich vorher aber noch untersuchen (bis auf die Kontrolle der Herztöne hatte sie ja noch nichts gemacht!)
Dazu kam sie aber nicht mehr, ich musste pressen und nein, ich hätte unmöglich nicht pressen können! 3 Presswehen später hielt ich voll überwältigt mein Baby im Arm!
Mein Mann ist dann gleich mit unserer Tochter zurück gekommen, gemeinsam haben wir geschaut, ob sie einen Bruder oder eine Schwester bekommen hat (Bruder), dann sind die 2 raus und ich hab die Nachgeburt geboren, dann hat mein Mann mit meiner Tochter die Nabelschnur durchtrennt!
Meine Hebamme hat mich gewaschen und mit Netzhose und Einlagen versorgt und ist so lang geblieben bis ich das erste Mal am WC war. In der Zeit war sie einfach im Hintergrund da, hat den Papierkram erledigt und immer wieder nach uns gesehen.
Am Abend ist sie dann noch einmal gekommen, hat mich und Baby kontrolliert. Erst jetzt hab ich erfahren, wie schnell die Geburt wirklich war: 17 Minuten von der ersten Wehe!
Für mich war es, obwohl es so schnell gegangen ist, eine wunderschöne, stressfreie Geburt (ohne Geburtsverletzungen)! Es war nie geplant, dass das Baby im Schlafzimmer auf die Welt kommt - tja, unsere Sohn wollte aber genau dort auf did Welt kommen, ich hätte es nirgends mehr hin geschafft! Und genau in diesem Zimmer habe ich dann die ersten Tage des Wochenbetts verbracht - ich habs nur verlassen um aufs WC oder ins Bad zu gehen / meine rosarote Babyblase 😊
Die Besuche meiner Hebamme waren immer sehr nett, ich hab mich rundum gut betreut gefühlt (besser als im KH 4 Jahre davor), war total entspannt und hatte auch keine Probleme beim Stillen.
Das erste Mal angezogen haben wir unseren Sohn 1 Tag nach der Geburt, davor wurde nackig gekuschelt, gebadet wurde er das erste Mal 10 Tage nach der Geburt (wusstet ihr, dass diese kleinen Wunder "selbstreinigend" sind - die ganze Käseschmiere wird von der Haut eingesaugt!)
Die Kinderärztin kam an Tag 4 mit tragbaren Ultraschallgerät - also musste ich auch dazu nicht außer Haus, nur die HNO Untersuchung musste ich im KH machen (nach 2 Wochen).
Würde ich es wieder so machen: ja, ganz sicher! Bis ins KH hätte ich es wahrscheinlich sowieso nicht geschafft! Ich weiß aber nicht, ob ich das auch noch sagen würde, wenn ich Stunden in den Wehen gelegen wäre!!
Ich würde auch nicht jedem eine Hausgeburt empfehlen und verstehe jeden, der sagt, sich eine Hausgeburt nicht vorstellen zu können (ich höre mich noch bei der Hebammen Sprechstunde bei Kind 1: Hausgeburt, um Gottes Willen, sicher nicht 😂)- was ich aber jedem rate: ambulant heim zu gehen!!!
Meine Nachbarn waren übrigens sehr erstaunt, sie haben nichts mitbekommen.
Die Reaktionen im Freundeskreis und der Familie waren lustig, niemand hat sich vorstellen können, dass das geplant war 😉
Und die häufigste Frage: Nein, es ist keine riesen Sauerei, mein Bett, die Matratze usw. mussten nicht weggeworfen werden; die Hebamme hat alles blitzschnell abgedeckt! Alles in allem war es ein normaler Müllsack (in dem auch die Plazenta gelandet ist) und eine halbe Waschmaschine voll.
Finde das Thema echt interessant und lese gerne eure Berichte dazu. Könnte es mir aber selber absolut nicht vorstellen. Hab meinen 1. Sohn vor 3 Jahren im kh geboren war zwar echt ne horror Geburt und würde es gerne diesmal anders haben aber zu ner hausgeburt kann ich mich trotzdem nicht durchringen 🙈
Nachdem meine erste Geburt spontan und ohne jegliche Interventionen sowie ambulant stattfand war bei Kind nr 2 gleich klar dass ich meinen Willen durchsetze gegen meinen Mann und eine hausgeburt plane. Nach dem ersten Gespräch mit der Hebamme war er jedoch völlig überzeugt und hat mich 100% unterstützt. Ich persönlich finde das beide Elternteile dahinter stehen sollten bzw angstfrei sein sollten. Mir war’s von Anfang an wichtig dass der Mann den geburtsvorgang kennt die Physiologie, die Phasen der Geburt und was da eigentlich genau passiert. Meine Hebamme hat mich die ganze Schwangerschaft begleitet mit sehr viel Profession und Herz. Wir haben uns sehr wohl gefühlt.
Nun zum Tag der Tage... an dem nicht nur ein Kind, sondern auch ein verborgener Teil meiner Selbst geboren wurde..
Nach einer komplikationslosen Schwangerschaft war es an 39+3 endlich soweit.
Ich wachte um 4:30 von einer Wehe auf. Ich stand auf und beschloss erstmal im Wohnzimmer ein paar Schritte auf und ab zu gehen. Nachdem die Wehen alle 15 Minuten kamen und ich spürte das es heute soweit sein würde, weckte ich um 5:30 meinen Mann. Um 6:00 waren die Wehen im gleichen Abstand und von der Intensität gut zu veratmen. Wir haben gelacht, uns sehr Wohlgefühlt und gemeinsam das Wohnzimmer für die Geburt vorbeireitet (Teppiche eingerollt, Vorhänge zugezogen, zusammen geräumt...). In der Zwischenzeit ist meine Tochter aufgewacht, sie war damals 18 Monate. Kurz nach 6:00 habe ich meine Hebamme informiert.
Meine Mutter war gerade zu Besuch und um 6:30 haben wir sie geweckt. Sie hat sich dann um unsere Tochter gekümmert.
Kurz vor sieben Uhr traf die Hebamme ein. Wir haben dann mal gemeinsam gefrühstückt. Sie hat nebenbei papierkram erledigt. Wehen alle 10 Minuten, gut zu veratmen aber in der Intensität schon stärker. Ich saß aufrecht auf der Couch und bekam von meinem Mann Toast geliefert. Nachdem um ca 7:30 die Wehen sehr intensiv wurden schickte ich meine Mutter mit meiner Tochter nach nach draußen. Sie war einfach noch zu klein und hat nicht so recht verstanden was da nun los ist.
Meine Hebamme untersuchte mich nun zum ersten Mal und der Mumu war bei 6 cm.
Danach ging alles sehr flott. Ich spürte instinktiv dass ich meine Position verändern musste, ich stand auf und kreiste mein Becken, zu dem Zeitpunkt lag das Baby Noch recht weit oben. Nach etwa drei Minuten im stehen spürte ich das das Baby nun tiefer rutscht ich sagte zu meiner Hebamme das jetzt die Blase platzen wird... habe das vorher gespürt und nach wenigen Sekunden war’s dann auch so. Es war ein sehr angenehmes und erleichterndes Gefühl und ich fühlte den Kopf nun tief sitzend. Von da an kamen die Wehen im Minutentakt. Mein Mumu war bis auf eine kleine Stelle zur Gänze geöffnet, deswegen durfte ich 2 Wehen lang dem Pressdrang nicht nachgeben. Dieser Moment war der intensivste welchen ich kniend am Boden mit Oberkörper abgestützt auf der Couch verbrachte. Mein Mann saß neben mir auf der Couch und hielt meine Hand.
Nach 2 Wehen war’s dann soweit ich konnte loslassen ... und das Köpfchen war recht bald geboren. Sanft sodass ich keine Verletzung erlitt. Bei der nächsten Wehe war unsere zweite Tochter dann geboren. Es war 8:45. Ich drehte mich um und bekam dieses kleine Wunder in meine Arme. Sie war so perfekt. Ich legte mich auf die Couch und wir kuschelten. Dort gebar ich dann nach ca 40 Minuten sanft die Plazenta. Danach kamen meine Mutter und meine 1. Tochter ins Wohnzimmer und begrüßten den neuen Erdenbürger.
Nach ca 1 Stunde stand ich das erste mal auf um auf die Toilette zu gehen. Nach 4 Stunden durchtrennte meine Mutter die Nabelschnur. Es war alles so ruhig und natürlich, ohne Hektik und irgendeinem Schema das abzulaufen hat. Ich habe alles selber bestimmt bei der Geburt und meine Instinkte waren sehr intensiv und überwältigend. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst oder Bedenken, ich spürte das alles gut war und wusste wenn es nicht so wäre, würde ich es wissen.
Es war für die ganze Familie ein tolles Erlebnis.
Nach einigen Tagen kam ein Arzt und hat die erstuntersuchung gemacht. Meine Hebamme kam in der ersten Woche täglich danach wenn ich den Bedarf hatte.
Ich kann jeder Frau nur ans Herz legen eine hausgeburt in Erwägung zu ziehen. Es ist transformierend und einzigartig.
Derzeit bin ich in Ssw 34 und hoffe im Mai unser drittes Wunder zuhause empfangen zu dürfen.
💚
@lolle schöner Bericht ❤️
Ich bin an einer ungeplanten Hausgeburt vorbeigeschrammt (VBAC, normal hätte mich die Rettung nicht mehr mitgenommen) und wir haben eine neue Matratze gekauft 😅
@itchify oje - naja, ich hab gut vorgesorgt und dort wo ich liege eine Krankenunterlage und ein Handtuch untergelegt - fallsdieBlase springt.... War eine gute Idee 😉 und würd ich jedem raten!
@lolle ja wenn es geplant ist ist sicher alles besser vorbereitet die Hebamme war auch schnell mit Unterlagen also bin mir sicher dass eine Hausgeburt sehr sauber abläuft 🙂
Musste nur schmunzeln bei dem Satz mit der Matratze, bei mir war es aber auch Blut und ich war noch alleine.
Hallo zusammen.
Ich hab mich jetzt registriert, weil ich vielleicht der Einen oder Anderen mit meinen Erfahrungen ein bissl weiterhelfen kann...
Ich habe 3 Kinder. Erste Geburt im Kh mit Aufenthalt danach.
Zweite Geburt im Kh, ambulant.
Dritte Geburt zu Hause.
Besonders die Hausgeburt hat mich überwältigt. Es war einer der schönsten, prägendsten und kraftvollsten Momente meines Lebens....
Wenn jemand Fragen hat, oder genaueres wissen möchte, bitte gerne alles Fragen. Ich hab im Moment viel Zeit...
Ich habe es nun endlich geschafft und einen Geburtsbericht geschrieben.
Er ist sehr lang und ausführlich geworden, viel Spaß beim Lesen!
„Last Minute Hausgeburt“ oder „Wie aus unserem Aprilbaby ein Maikäfer wurde“
Die Tage vor der Geburt:
Die lange Übertragung schlug stark auf meine Psyche. Für mich war der Gedanke noch einmal im Spital entbinden zu müssen eine Horrovorstellung. Mein Mann H. hatte sich die Tage davor schon frei genommen, um mich nicht alleine zu lassen mit unserem 6 jährigem Sohn.
In den Tagen vor der Geburt war ich ein nervliches Wrack, bekam oft Heulattacken und fühlte mich unserem Baby weiter entfernt als je zuvor. Ich versuchte den Spagat zwischen Vorfreude und Verzweiflung möglichst eng zu halten und mich zu entspannen. Hin und wieder gelang mir das auch sehr gut und phasenweise gelang es mir ganz und gar nicht.
Gefühlt dachte ich, ich werde nie unser Mädchen in den Armen halten, obwohl ich ihr mit jedem Tag und mit jeder Stunde unweigerlich näher war als zuvor.
Freitag 1. Mai 2020, ET+11:
Nach einem Fehlalarm in der Nacht zum 30. April wo ich über Stunden im 4-Minuten Takt vor mich hin wehte, beschloss ich nach Rücksprache mit unserer Hebamme D. den Wehencocktail einzunehmen.
Eigentlich wollte ich es vermeiden Rizinusöl zu mir zu nehmen, da ich Angst hatte, es könnte böse enden mit meiner Übelkeit. Schließlich regt Rizinusöl die Darmtätigkeit an und soll damit auch die Gebärmutter zu Wehen animieren.
Wie dem auch sei, bevor ich am 04. Mai zur Einleitung müsse, wollte ich nichts unversucht lassen. Immerhin habe ich mich erfolgreich gegen die Einleitung an ET+10 im Krankenhaus gewehrt, um uns einfach noch etwas Zeit zu geben.
9 lange Monate habe ich mich auf die geplante Hausgeburt unserer Tochter gefreut, habe alles vorbereitet und mir ausgemalt wie entspannt sie bei uns ankommen darf. Wie schön es sein wird, sie in unseren vier Wänden willkommen zu heißen und endlich in unsere Arme zu schließen.
Nun war es soweit, H. bereitete mir den berühmt berüchtigten Wehencocktail zu. Nach dem Rezept meiner Hebamme ergab das einen halben Liter Marillensaft mit Wasser gemischt, 30ml Rizinusöl und ein Schuss Sekt rundeten das Ganze ab.
Mit meinen Eltern, die nach 8 langen Wochen der „Quarantäne“ endlich wieder einmal bei uns zu Besuch waren, spielten wir Karten während ich den Wehencocktail um etwa 15:30 Uhr zu mir nahm.
Wir scherzten darüber, ob er wirklich Wirkung zeigen wird oder nicht. Ich war nach wie vor skeptisch und hatte etwas Bedenken wegen der eigentlichen Wirkung von Rizinusöl.
Meine Mama versuchte mich zu beruhigen und meinte immer wieder optimistisch, dass es sicher demnächst losgehen wird und wir unser Mädchen bald im Arm halten werden. Schließlich habe das Rizinusöl schon vor über 20 Jahren bei unserer Nachbarin so gut gewirkt, dass sie es letztendlich vom 3. Stock des Wohnhauses gerade einmal bis zu unserer Haustüre im Erdgeschoss geschafft hat und in unserer Wohnung ihren zweiten Sohn auf die Welt brachte.
Es muss so gegen 17:00 Uhr gewesen sein, als wir meine Eltern verabschiedeten. Wir aßen noch eine Kleinigkeit und machten uns dann auch schon bettfertig. In den letzten Wochen hat sich mit unserem Sohn ein neues Ritual eingebürgert. Jeden Abend haben wir uns einen alten Disneyfilm noch aus der Kindheit meines Mannes uns mir angesehen. So kam auch ich immer etwas zur Ruhe, wie auch an jenem Abend. Während des Filmes schlief ich ein.
Die Handyuhr zeigte 19:25 Uhr an als ich mit leichten Wehen, die sich zunächst wie Regelschmerzen anfühlten, wach wurde und den Drang verspürte aufs WC gehen zu müssen. Gut, dachte ich mir, immerhin zeigt das Rizinusöl irgendeine Wirkung und immerhin war mir nicht übel. Am WC bemerkte ich dann, dass sich etwas vom Pfropf mit frischem Blut gelöst hatte. Ich konnte es nicht glauben, endlich tat sich etwas in Richtung Geburt. Wehen hatte ich ja schon über eine Woche zum Teil sehr regelmäßig über Stunden.
Umgehend erzählte ich H. davon und wir brachten unseren Großen noch gemütlich ins Bett und kuschelten noch ausgiebig miteinander.
Danach war bei mir allerdings nicht mehr an Schlaf zu denken, ich redete mit meinem Mann und wir beschlossen heute im Wohnzimmer fernzusehen. Die Wehen wurden schnell regelmäßig und kamen in kurzen Abständen. Ich überließ meinem Mann das Tracken mittels App und hatte zunächst auch gar kein Interesse daran, zu wissen in welchen Abständen die Wehen kamen. Immerhin kannte ich dieses „Rumgehwehe“ ja schon zu Genüge. Ich lief etwas in unserem Wohnzimmer auf uns ab und begann so langsam ein paar Wellen im Stehen an einer unserer Kommoden zu veratmen. Zwischendurch wechselte ich auf den Pezziball, dort waren die Wehen aber weniger intensiv, weswegen ich beschloss weiterhin meine Runden durchs Wohnzimmer zu drehen.
Noch immer traute ich dem Ganzen nicht so ganz, schließlich wollte ich keinen weiteren Fehlalarm und wieder meine Doula und meine Hebamme quasi umsonst zu uns rufen.
Die Wellen steigerten sich nun jedoch langsam in ihrer Intensität und mir kamen die Abstände auch recht kurz und regelmäßig vor. Ich fragte bei meinem Mann nach, der mir mitteilte, dass ich seit knapp 3 Stunden schon im 2-3 Minuten Takt wehte. Ich konnte es selbst fast nicht fassen, als er mir das sagte. Immerhin war alles so entspannt für mich und ich zog meine Runden durchs Wohnzimmer, immer wieder pausierend an der Kommode um eine Welle zu veratmen. Dennoch war ich unsicher und fragte H. ob wir A., der Doula, schon Bescheid geben sollen. Pfeif drauf, dachte ich, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Fehlalarms nach dem Rizinuscocktail an ET +11 (fast +12) und dem Einsetzen der Wehen?
Ich weiß noch, dass es sich bei meinem erstgeborenem Sohn, einfach ganz anders anfühlte. Schmerzhafter und vor jeder Wehe hatte ich Panik, schließlich sollte ich sie liegend im Krankenhausbett über mich ergehen lassen und nicht aufstehen, wegen dem CTG.
Um 23:17 rief H. also unsere Doula A. an, welche schon erfreut in den Startlöchern stand. Es dauerte etwa 20 Minuten bis sie bei uns eintraf. Ich veratmete weiterhin meine Wellen.
Nun dachte ich wäre es an der Zeit das Geburtspool einzulassen, um mich etwas zu entspannen. Also begann H. damit das Pool zu befüllen. A. und ich plauderten ein wenig zwischen den Wellen.
Bevor ich ins Pool stieg ging ich noch einmal aufs WC, die Wellen kamen weiterhin regelmäßig in kurzen Abständen und steigerten sich ein wenig, jedoch noch gut zu veratmen.
(Im Nachhinein wurde mir an dieser Stelle erzählt, dass A. etwas aufgebracht zu H. meinte wir müssen die Hebamme rufen. Mein Mann, die Gelassenheit in Person allerdings, meinte daraufhin wohl nur, ich hätte ihm diese Anweisung ja noch nicht gegeben. Darüber musste ich schmunzeln, so typisch mein Mann. )
Als ich vom WC kam und A. mit mir über mein Wohlbefinden sowie über meine Wellen plauderte, beschlossen wir doch die Hebamme so langsam zu informieren.
Um 00:17 Uhr griff H. also zum Telefon und rief D. an, diese machte sich auch sogleich auf den Weg.
In der Zwischenzeit stieg ich in das warme Geburtspool, eine Wohltat. Die Wehen wurden auch sogleich nochmal intensiver. Es war ein wunderschönes Gefühl, jede Welle in Empfang zu nehmen zu diesem Zeitpunkt, wenngleich diese auch schon schmerzhaft waren. Ich lag im Geburtspool, spürte mein Mädchen etwas strampeln in mir und war tiefenentspannt zwischen den Wellen und sogar noch zu Scherzen aufgelegt.
Während den Wellen versuchte meine Doula den Schmerz etwas zu lindern indem sie mir auf der Hand Akkupressurpunkte drückte. Auch H. zeigte sie wo er drücken müsse um Linderung zu verschaffen. Widererwarten half es tatsächlich etwas gegen den Schmerz.
Ein paar Wellen später wechselte ich die Position und lag nun nichtmehr im Pool sondern kniete und hing mit dem Oberkörper über den Poolrand. Es war die perfekte Haltung, um unserem Baby zu helfen tiefer in den Geburtskanal zu rutschen, zudem empfand ich so die Wellen am erträglichsten.
Jede Welle die auf mich zurollte wurde nun intensiver, ich sehnte die Ankunft meiner Hebamme schon herbei. H. saß neben mir und drückte wieder einmal während einer Wehe den Akkupressurpunkt auf meiner Hand. A. tupfte mit einem kühlen Waschlappen zwischenzeitlich über mein Gesicht. Ich fühlte mich unglaublich sicher und geborgen. Indessen hatte ich auch schon begonnen die Wellen nicht nur zu veratmen sondern tönte auch dabei.
Endlich war es soweit, nach einer knappen Stunde des Wartens und Wehen traf meine Hebamme um kurz nach 01:00 Uhr ein. Gerade als sie bei der Tür hereinkam musste ich eine weitere Welle laut veratmen. Sie kam zu mir, setzte sich auf den Boden und redete ganz ruhig und leise mit mir. Es tat so gut ihre Stimme zu hören, zu wissen sie ist nun da und nun kann es „so richtig“ losgehen. So als hätte ich nur auf sie gewartet kam die nächste Welle mit einer Wucht daher, mit der ich selbst nicht gerechnet hatte.
Und diese Intensität sollte auch so bleiben und sich nochmals steigern, keine Spur eines Fehlalarmes.
D. meinte zu mir ob wir wohl bald unser Mädchen im Arm halten werden, ich antwortete in einer Wehenpause: „Falls nicht kündige ich, dann kündige ich diese Schwangerschaft und aus!“. Sie lachte und meinte daraufhin nur, falls nicht dann müsse sie kündigen, da sie ihren Job verfehlt hätte.
Die nächsten Wellen kamen und ich vertönte sie, laut und kraftvoll. Auf meinen schlafenden Sohn konnte ich zu diesem Zeitpunkt keine Rücksicht mehr nehmen.
Zwischen zwei Wehen wollte ich wissen wie weit wir sind, und irgendwie wollte ich es auch nicht wissen, D. fragte dann ob sie den Muttermund abtasten soll. Ich zögerte kurz, wollte aber Klarheit und stimmte zu.
Ernüchternd nahm ich ihre Antowort „ca. 7cm“ zur Kenntnis, ich dachte ich müsste noch stundenlang vor mich hin wehen.
Ein paar weitere sehr intensive Wellen rollten über mich als D. versuchte mich zu animieren aus dem Pool zu steigen. Wie sich im Nachhinein herausstellte wollte sie damit bewirken, dass unser Baby noch tiefer ins Becken rutscht. Mit dem großen Schritt über den Poolrand hätte ich somit das Becken geöffnet um mehr Platz zu verschaffen.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt aber das gleiche Gefühl, nämlich unserem Mädchen etwas zu helfen, und wechselte die kniende Position während einer weiteren Welle und stellte mein linkes Bein auf. Von diesem „Trick“ habe ich noch am Tag zuvor gehört, als ich mir einen Hausgeburtsbericht im Internet ansah.
Da merkte ich wie unser Baby tatsächlich tiefer in den Geburtskanal rutschte und plötzlich machte sich auch dieses ganz eigene Druckgefühl welches ich noch von der ersten Geburt kannte bemerkbar.
Ich beschloss noch ein paar weitere Wehen in dieser Position zu vertönen. Mittlerweile war auch ich etwas lauter geworden und mit jeder Welle die kam wurde es noch etwas lauter.
Über dem Poolrand hängend und fast schon am Ende meiner Kräfte, stöhnte ich in einer Wehenpause, dass ich diese Intensität nicht mehr lange aushielte. Mein Mann hielt mir die Hand und D. ermutigte mich, dass es nicht mehr lange dauern wird. Sie fragte ob ich nicht selbst mal nach dem Köpfchen fühlen wollte. Etwas was ich mir zuvor nie hätte vorstellen können. Aber in diesem Moment, meiner Tochter schon so nahe, wollte ich diese einmalige Chance nutzen und fühlte nach dem Köpfchen. Tatsächlich konnte ich es sofort spüren!
Zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns bereits kurz vor den Presswehen. Die nächste Welle kam und der Druck wurde stärker. Ich tönte laut, unser Sohn wurde wach und A. ging nach oben um nach ihm zu sehen.
Sie kam wieder herunter als die Wehe vorbei war und sollte mir von unserem Großen ausrichten, dass er mich liebt. Das tat so gut, zu hören, ich wusste er ist mir jetzt gedanklich ganz nahe.
Er beschloss in seinem Zimmer zu bleiben bis die Geburt vorbei war. Er wollte weiterschlafen und hat sich eine Toniefigur auf seine Lautsprecherbox gestellt.
A. und H. wechselten sich ab, mein Mann ging nun auch kurz zu unserem Sohn und erklärte ihm was gerade passiert. Er kam gerade rechtzeitig wieder zurück als die erste Presswehe einsetzte.
Im 4-Füßler bäumte ich mich im Pool auf und schob während der Wehe kräftig mit. Ich spürte wie sich das Köpfchen seinen Weg bahnte. Die Pause nutzte ich um Kraft zu tanken, das gelang mir erstaunlich gut, ich war in den Wehenpausen immer tiefenentspannt und wie in Trance.
Eine weitere Presswehe rollte auf mich zu und wieder schob ich mir aller Kraft mit, die Hand meines Mannes festhaltend. A. massierte mir während den Presswehen das Kreuz, was für eine Wohltat in diesem Moment!
Mit der dritten Presswehe gebar ich das Köpfchen unserer Tochter. Gedanklich habe ich mich zwar auf eine Vierte eingestellt, wollte es jedoch mit der dritten einfach hinter mich bringen und steckte all meine verbliebenen Kräfte in diese Welle.
Ich konnte es nicht fassen, unsere Tochter war fast da. Wir alle warteten nun auf eine weitere Welle. Während diesen zwei Wellen blieb für mich die Zeit stehen. Ich empfand diese Wehenpause als überdurchschnittlich lange, ließ die letzten Tage Revue passieren und konnte nicht fassen, tatsächlich unsere Tochter nach 12 ewig langen Tagen des Übertragens doch noch bei uns zu Hause in die Arme schließen zu dürfen. Ohne Klinik, ohne Einleitung, im trauten Heim voller Geborgenheit.
Kaum hatte ich diese Gedanken zu Ende gedacht, kam die nächste und letzte Presswehe in der ich den kleinen Körper unseres Babys ins Wasser gebar. Ich fing meine Tochter auf und durfte sie selbst zu mir holen. Ich drückte sie an mich, an meine Brust, sie fühlte und hörte zum ersten Mal meinen Herzschlag von der anderen Seite des Bauches und fing sofort an zu quäken. D. brachte uns warme Handtücher mit denen wir sie zudeckten. Ich spürte die Nabelschnur noch pulsieren.
Es war Samstag der 02. Mai 2020 um 02:28 Uhr als unsere Tochter mit Glückshaube Zuhause im Wasser geboren wurde.
Ich war so unfassbar glücklich und stolz zugleich, dass wir es geschafft hatten. Ein Endorphinschub durchfuhr mich.
Mein Mann ging hoch um unserem Sohn Bescheid zu geben und die beiden kamen nur wenige Augenblicke später hinunter. Unser Großer strahlte über alle vier Backen als er mich und seine kleine Schwester das erste Mal sah.
„Darf ich sie streicheln und küssen?“ fragte er, als er neben mir stand und selbst nicht glauben konnte, dass all das Warten nun ein Ende hatte. Er streichelte und küsste sie, hatte keine Scheu vor diesem Wunder der Natur.
Mein Mann nahm ihn dann auf den Schoß, er lenkte ihn etwas ab und die beiden plauderten ein wenig, während ich die Plazenta noch im Pool gebar. D. brachte eine Schüssel und wir legten die Plazenta hinein.
Mit unserer Tochter fest im Arm, stieg ich sodann aus dem Pool, meine Doula half mir in den Bademantel. Die Couch wurde zwischenzeitlich mit Nässeschutzunterlagen und einer Decke ausgelegt und ich legte mich gemütlich hin. Unser Mädchen wurde mit neuen, trockenen Handtüchern zugedeckt.
Die Nabelschnur war zwischenzeitlich auspulsiert und nun durfte unser Sohn seine Schwester abnabeln. Dies war sein größter Wunsch, welchen er uns oft während der Schwangerschaft mitteilte. Versprechen konnten wir es ihm nicht, aber nun war alles perfekt und sein Wunsch ging in Erfüllung, er war so stolz.
Unser Mädchen wurde dann noch gewogen und vermessen. Wir alle gaben einen Tipp ab. Sie sah so zart aus, also dachte ich sie wird so um den Dreh in etwa das gleiche wie ihr Bruder vor 6 Jahren wiegen. Auch die Hebamme und H. schätzten so um die 3200g. Die kleine Hummel überraschte uns alle, als die Waage 3760g anzeigte und D. ca. 52cm von Kopf bis zum Fuß vermessen hatte.
Danach kuschelten wir noch etwas ehe A. mit unserem Großen wieder rauf ins Zimmer ging und etwas spielte, damit D. mich nachversorgen konnte.
Ein klitzekleiner Stich musste genäht werden und schon war ich wieder in Schuss.
Ich beschloss noch duschen zu gehen, uns es war herrlich. Nicht ganz zwei Stunden nach der Geburt stand ich in meiner eigenen Dusche und durfte mich danach in mein eigenes, gemütliches Bett legen. Unsere Tochter wurde mir ins Bett gebracht und auch unser Sohn und mein Mann legten sich zu uns. Wir kuschelten eine Weile zu 4. im Bett ehe wir dann alle einschliefen, um wieder Kraft zu tanken nach dieser schnellen, intensiven Traumgeburt die mich mit all dem was zuvor war komplett versöhnt hat.
@mini was für ein wunderschöner bericht 🥰 ich hab ja schon wirklich mit dir um diese traumgeburt gebangt & freue mich daher jetzt auch wahnsinnig für euch
@Wunder👶🏼 Oh wie schön, dann hoffe ich mit und bin mir sicher das alles gut gehen wird. Ich wünsche jeder schwangeren ein selbstbestimmtes, schönes Geburtserlebnis. Bin schon auf deinen Bericht gespannt dann! 🤗
@_Anna_ Ich freu mich und drück euch die Daumen. 😍👍🏻
Bitte berichte dann unbedingt. Ich liebe diesen Thread total. So schön immer wieder hier zu lesen wie es eben auch sein kann. 💕
Ich hoffe so sehr bei meinem nächsten Kind eine Hausgeburt zu haben.. Gerade nach den ganzen Erfahungsberichten! Die Geburt im Krankenhaus war für mich leider keine schöne Erfahrung
Ich hoffe so sehr bei meinem nächsten Kind eine Hausgeburt zu haben.. Gerade nach den ganzen Erfahungsberichten! Die Geburt im Krankenhaus war für mich leider keine schöne Erfahrung
Ich kann das nur all zu gut nachempfinden. Wenn die SS komplikationslos verläuft, steht dem Wunsch ja nichts im Weg. Für mich war die Hausgeburt echt Heilung nach der Klinikgeburt. Ich fühl mich da wie ne Pionierin, und erzähl so gerne davon. Ich wünschte mir so sehr, jede Frau könnte eine außerklinische Geburtserfahrung in Geborgenheit machen. 🙏
@mini ich sehe es etwas weniger allgemein: ich würde nicht jeder Frau ein "außerklinisches Geburtserlebnis" wünschen, sondern einfach die Wahlmöglichkeit!
Es gibt Frauen, die brauchen die Klinik um entspannt gebären zu können, die brauchen das "Sicherheitsnetz" mit Ärzten im Background, mit Muttermundkontrollen, CTG und Co.
Ich selbst hätte mir bei Kind 1 nie drüber getraut und hatte mit Wehenbegleitung zu Hause und Geburt im KH die für mich (damals) ideale Kombination!
Gebe es hier die Möglichkeit seine eigene Hebamme mit ins KH zu nehmen, wär es bei Kind 2 wahrscheinlich diese Variante geworden! So bin ich froh eine komplikationslos Geburt zu Hause erleben zu dürfen!
Leider haben vielen Frauen die Wahlmöglichkeit nicht - weil sie gar nicht daran denken, dass es "anders" auch geht, weil es in ihrem Gebiet keine Hebamme gibt die Hausgeburten betreut, oder weil es einfach zu teuer ist....
Sie sagte ja nicht das jede eine Hausgeburt haben soll, sondern jede die Möglichkeit haben sollte eine Geburt in Geborgenheit zu erfahren. Das schließt nicht jene aus, die unter Klinikbedingungen entspannt gebären können und wollen. Da es hier explizit um Hausgeburten geht ist es klar, das sie in erster Linie die Hausgeburt hervorhebt.
@delphia680 außerklinische Geburtserfahrung.....
Das sollte ja kein Angriff sein, ich glaube nur, dass es wichtig ist, den werdenden Mamas, vor allem jenen die ihr erstes Kind bekommen, die vielleicht noch nicht wissen, wo sie gebären wollen, zu zeigen, dass es eben nicht nur den einen Weg gibt, der "Geborgenheit" und ein positives Geburtserlebnis vermittelt!
Bis jetzt sind hier nur wirklich schöne Geburtsberichte, ohne Komplikationen, ohne Verlegung ins KH - ich kenne auch andere von Freundinnen, die nach 24 Stunden Wehen und 0 Geburtsfortschritt zu Hause ins KH mussten..... auch das sollte hier einmal erwähnt werden!
Und nein, ich will hier keine Diskussion anzetteln, ich hatte selbst eine wunderschöne Hausgeburt, ich will eben nur zeigen, dass es auch hier schon nicht nur den einen, sondern viele Wege gibt (und man darüber ewig ohne Ergebnis diskutieren könnte, wie übers Stillen, das Wickeln, Tragen, Schlafen......)
Nachfolgend der Hausgeburtsbericht meiner kleinen Tochter, mein sehr wahrscheinlich letzter Hausgeburtsbericht. 🥲❤
Wir saßen spätabends am 26.11.2020 vor dem Fernseher. Ich hatte immer wieder mal ganz leichte Kontraktionen, aber das ging schon Wochen so und war auch in der vorangegangenen Schwangerschaft lang so gegangen... Mein Mann war müde und sagte mir, heute wäre es ihm lieber, wenn er nicht mehr 'arbeiten' und ein Kind auf die Welt holen muss. 😂 (War er doch mein Geburtshelfer bei der letzten Geburt gewesen, zu der es unsere Hebamme damals nicht mehr rechtzeitig geschafft hatte. Seitdem witzeln wir darüber...)
Ich 😜 hatte mir für unsere Tochter eigentlich einen eigenen Geburtstag gewünscht. Am 27.11. hat mein Schwiegervater Geburtstag und ich dachte am Abend des 26.11.2020 - ich hatte keinerlei Anzeichen für eine unmittelbar bevorstehende Geburt -, dass es wohl ohnehin am nächsten Tag auch noch nicht losgehen würde.
Und dann sagte ich am späten Abend so bei mir - und zu meinem Mann: "Aber wenn sie sich wirklich den 27.11. aussuchen sollte, dann ist es ja eigentlich auch ok."
Wenige Augenblicke später hatte ich eine erste etwas stärkere Kontraktion, bei der ich mir anfangs aber noch immer nicht so viel dachte. Sie war zwar stärker als die davor untertags und am Abend, aber eine einzige, ein bisschen stärkere Kontraktion macht noch keine Geburt, nicht wahr? 🙈🤣
Ich beschloss, trotzdem mal aufs Klo zu gehen und nach weiteren Hinweisen zu sehen. Mein Mann drängte schon darauf, die Hebamme zu kontaktieren, und ihr damit eine Chance zu geben, es dieses Mal rechtzeitig zu uns zu schaffen. 🤣
Ich musste mich am Klo erst mal entleeren (auch nicht ganz neu) und nach zehn Minuten Abstand kam auch ganz pünktlich und gut spürbar wieder eine Wehe daher... Aber viel zu schwach für mein Empfinden und nicht ernst zu nehmen... 🤷♀️
Ich wischte mich ab und bemerkte, dass ich deutlich blutig zeichnete. Na, dann geben wir der Hebamme halt doch Bescheid. Es ist nicht so unwahrscheinlich, dass es losgeht 🤪 und sie meinte ja, wir sollten unbedingt gleich Bescheid geben, wenn sich etwas tut, auch wenn nur zaghaft oder unregelmäßig.
Ich schrieb ihr eine ****, und mein Mann bat mich, sie anrufen zu dürfen, was ich bejahte.
Auf der Toilette fertig - und die Hebamme in der Zwischenzeit informiert - bezog ich das Geburtszimmer, in dem auch schon die beiden größeren Brüder unserer erwarteten Tochter das Licht der Welt erblickt haben. Erst machte ich es mir auf dem Gymnastikball bequem und kreiste darauf mit dem Becken und wartete darauf, dass die Wehen an Intensität zunahmen...
Die beiden vorigen Geburten waren mit einem vorzeitigen Blasensprung gestartet, worauf innerhalb kurzer Zeit gleich die Wehen mit rascher Zunahme an Intensität einsetzten.
Dieses Mal wehte ich mit intakter Blase vor mich hin und hatte das Gefühl, es ging nicht richtig los.
Meine Wehen steigerten sich kaum und von Veratmen war noch keine Spur. Durch die intakte Fruchtblase war alles so gedämpft, wie in weiche Watte gepackt. Nicht ungemütlich! 🙈🤪
Wir drehten den CD Player auf und ließen die CD, die grad drin war leise abspielen - eine uralte CD mit Entspannungsmusik, die ich für den kleinen Junior öfters für den Mittagsschlaf eingeschaltet hatte.
Freudig aufgeregt warteten wir auf die Ankunft der Hebamme. Ich war aber doch auch etwas verunsichert, weil es sich noch immer überhaupt nicht nach Geburt anfühlte.
Als sie ankam, wechselte ich die Position und kuschelte mich in meinen altbewährten Polsterberg. Der MM war bei 9 cm und M. bestätigte mir mein Empfinden bezüglich der nur schwachen Schmerzen durch die intakte Fruchtblase. Sie meinte, hätte ich den Blasensprung wieder vorab gehabt, wie bei den beiden älteren Brüdern, hätte sie es wieder nicht zu uns geschafft.
Wir probierten es zwischendurch auch mal mit einer Positionsänderung, indem ich mich an meinen hinter mir sitzenden Mann lehnte, aber das ging gar nicht, also wieder so wie immer. So ging es dann weiter gemächlich und entspannt dahin, wie ich es gar nicht gewohnt war...
Ab einem gewissen Zeitpunkt bekam ich stark ziehende Rückenschmerzen in der linken Nierengegend, während die Wehen selbst unverändert schmerzarm blieben. Ich drückte mit meinen Fingern gegen den schmerzenden Punkt und fand keine recht bequeme Position zur völligen Entspannung.
M. sagte, sie könnte die Geburt jederzeit etwas beschleunigen, indem sie die Fruchtblase öffnet. Wir beschlossen noch etwas zu warten.
Ich meinte dann zu meinen Mann, ob er wohl wieder die 'Hebammenarbeit' so wie beim letzten Mal übernehmen würde (darüber hatten wir öfters gesprochen), überhaupt wo er das ja jetzt unter fachkundiger Supervision machen konnte. Der Hebamme gefiel die Idee auch.
Wir plauderten und scherzten noch und erzählten uns die neueren Anekdoten unserer und der Kids der Hebamme. Die Wehen hatte ich irgendwann nicht mehr mitgetrackt und wir entschieden uns dazu, nun doch die Blase zu öffnen.
Es dauerte nicht lange und mitten in einer noch harmlos anfangenden Wehe ging es los und der Geburtsschmerz übernahm das Kommando. Ich war mit einem Mal still und ganz bei mir und meinem Baby.
Die Hebamme meinte, ich könnte ab sofort wann immer ich das Bedürfnis dazu hätte, mitschieben.
Mein Mann nahm den Platz neben der Hebamme ein und stellte vorab noch die Handykamera auf, um die letzten Minuten festzuhalten - auch darüber hatten wir schon gesprochen...
Die nächste Wehe kam, aber ich hatte noch nicht das Gefühl pressen zu wollen, ich testete es vorsichtig an und beschloss, diese Wehe noch zu veratmen und auf die nächste zu warten.
Mit der nächsten Wehe kam der Drang auf, aber ich fand den Fokus nicht gut 'wohin ich schieben sollte'. Schnell gab mir M. einen Tipp für die Richtung und einen Augenblick später kam schon der berühmte Ring of Fire, der mir kurz den Atem nahm - oder mich vielmehr nach Luft schnappen ließ.
Sie munterte mich auf, ruhig noch mehr und länger mitzuschieben und schon war das Köpfchen da (unter einer beeindruckenden, auf Video festgehaltenen Fruchtwasserfontäne, die meine Socken, eine Tasche der Hebamme sowie ein kleines bisschen auch unseren hellen Hochfloorteppich erwischte - bin ich froh, dass ich keine Personen unter (Frucht-)Wasser gesetzt habe 😆) und das Warten auf die nächste, letzte Wehe begann...
M. instruierte meinen Mann in der kurzen Wehenpause über die Handgriffe, wie er die Schulter und in der Folge das Baby optoptimal aus mir 'ausfädeln' konnte. Es war anscheinend gar nicht so einfach, die Schulter zu befreien, aber er hat das echt gut gemacht - er brauchte zwar anfangs ein wenig, aber der Handgriff sah am Video schon fast routiniert aus. 😜
Und schon war sie da. 💕
Und er legte sie auf meine Brust und sie meckerte erst mal ein wenig. Unser Hund hörte das Weinen des Babys und versuchte, das Kinderschutzgitter von der Küche zu uns zu überwinden um zu uns zu kommen. Die ganze Zeit über hatte er schon in kurzen Abständen laut geseufzt und leise gewinselt, um auf sich aufmerksam zu machen: 'Lasst mich bitte raus, ich will auch zu euch...' 🙈❤️
Er - und unser Neuankömmling - weckten damit den ersten Bruder. Mein Mann durchschnitt mit ihm im Arm die Nabelschnur und nur wenige Minuten später kam auch schon der zweite Bruder dazu.
Sie waren ganz erstaunt und wir gaben ihnen die Geschenke, die ihre Schwester ihnen 'mitgebracht' hatte. Sie waren hellauf begeistert davon und quietschten vor Freude und Begeisterung. Unsere Hebamme beobachtete die Szene und war - wie wir - sehr angetan von der gelösten und freudig-lauten Stimmung im Raum, als sie neben ihrer Schwester mit ihren neuen Spielzeugen hantierten. Sie meinte, sie bräuchte heuer gar kein Weihnachten mehr, diese Bescherung wäre schwer zu toppen. 😍
Es dauerte dann noch einige Zeit, bis sie Jungs wieder müde genug waren, um ins Bett zu gehen.
In der Zwischenzeit versorgte mich M. mit Netzhöschen und Vorlagen und schon ging es ans Kuscheln und Staunen...
... und jetzt ist auch das schon wieder über ein halbes Jahr her... wie schnell die Zeit vergangen ist!
Ich bin so dankbar für meine 4 wunderschönen Geburtserlebnisse und die großartigen Menschen, die durch sie in mein Leben gekommen sind. ❤❤❤❤
Ich wünsche allen Frauen der Welt die Geburt, die sie sich für sich wünschen, sie im Frau sein stärkt und (über sich hinaus) wachsen lässt. 🙏🍀
Ich pushe das Thema wieder ein bisschen hoch: ich plane nämlich eine Hausgeburt im März, hab auch schon eine Hebamme, die ich aber erst in 3 Wochen kennenlerne (bin in der 15. Ssw).
Jedenfalls hat mir eine befreundete Hebamme geraten mich bei einem Krankenhaus sicherheitshalber anzumelden, als back-up, falls, wider erwarten, etwas schief geht. Nun hab ich mich beim nächstgelegenen angemeldet, die haben mich aber abgelehnt.
Meine Frage: muss ich wo angemeldet sein? Im Internet find ich dazu nichts, nur Empfehlungen.
@Forumianerin bin zwar nicht in der Situation, aber das kommt glaub ich sehr auf die Gegend und die vorhandenen KHs an
In Linz z.b. muss man sich in der einen Klinik schon sehr früh anmelden, und kann dort nur entbinden, wenn man angemeldet ist
In der anderen Klinik kann man jederzeit ohne irgendeine Anmeldung hin, und die müssen einen nehmen
@Forumianerin ich hatte bei meiner Jüngsten eine Hausgeburt, war im KH angemeldet, war aber unnötig, denn eigentlich dürfens dich in einem Notfall eh nicht ablehnen. Hab bei der Anmeldungsuntersuchung gesagt dass ich eine HG plane und hatte dadurch grad mal das Hebammengespräch 🤣🤣
Kommt auf die Gegend bzw. das KH an. In Vorarlberg muss man sich in keinem der 4 Spitäler mit Geburtenstation vorab anmelden - sie sagen es wär halt fein, damit die ganzen Daten schon vorab geklärt sind.
Also, ich bin eh in Wien und da gibt's genug KHs, die dich nicht ablehnen dürfen.
Das Wunschkh, sollte die HG nicht wie geplant/erhofft laufen, hat mich abgelehnt, weil sie voll sind. Ist aber nicht in Wien. Ich wohne nämlich auch ganz am Rand und das wäre tatsächlich näher, als eines in Wien.
Mir ist es eigentlich eher um den rechtlichen Rahmen gegangen, also, ob man sich dennoch anmelden MUSS. Selbst auf der Wien-Seite steht eigentlich nur, dass man sich mit einer Hebamme zusammentun sollte/muss (?), aber nix von Anmeldung im Kh.
Ich bin eigentlich ziemlich relaxt, würde es mir sogar alleine zutrauen. Mach es natürlich nicht und weiß natürlich auch um die Gefahren.
Ich hab halt ein absolutes Trauma von meiner ersten Geburt davongetragen und rede bei Geburten im Zusammenhang mit KHs von möglicher struktureller Gewalt. Bestimmt nicht überall und schon gar nicht mit eigener Hebamme, aber es kommt doch oft vor und mich hats getroffen. Hab es interessanterweise selbst erst im Laufe der Zeit bemerkt... Und seither verfolgt es mich und ich möchte nicht mehr im KH entbinden, wenns nicht unbedingt notwendig ist.
@Forumianerin ich würde meinen anmelden wäre schon sehr ratsam. Klar hofft man es kommt anders, aber wenn es hart auf hart kommt und du kommst in einem kritischen Zustand doch ins KH, zählt dann eventuell jede Sekunde. Da wäre es schon wichtig, daß sie über Informationen wie etwaige Medikamente, Unverträglichkeiten/Allergien, vorangegangene OPs etc bescheid wissen.
@melly210 wenn jede Sekunde zählt, kommst du sowieso nicht in das KH, in dem du angemeldet bist sondern ins nächstgelegene. Also wenn, dann müsste sie sich im nächstgelegenen anmelden,damit das was bringt.
Allerdings wird bei Hausgeburten, falls es kritisch werden sollte, im Normalfall frühzeitig abgebrochen. Die Hebammen können das schon sehr gut erkennen, ob es kritisch werden könnte. Da wird dann kein Risiko eingegangen.
Unterschreibe den Text von @Kaffeelöffel“ genauso. Durch die durchgängige 1:1 Betreuung durch eine Hebamme während einer Hausgeburt tritt ein solch zeitkritischer Notfall in den seltensten Fällen ein, weil sich meistens schon vorher abzeichnet, wenns in eine falsche Richtung läuft. Und da geht keine Hebamme ein Risiko ein. Viel wahrscheinlicher ist eine (frühzeitige) Verlegung ins KH, ohne Blaulicht und Co.
Schaden tut es sicher nicht sich im nächstgelegenen Kh anzumelden (die Krankenhäuser können untereinander auch sicher schnell die erforderlichen Daten aus tauschen) und passieren kann leider immer etwas Unvorhergesehenes, auch wenn es sicher selten vorkommt.
Aber auch kann es sein, dass das Neugeborene nach der Geburt ins Kh muss.
@Kaffeelöffel passieren tut das trotzdem. Spät abgebrochene Hausgeburten von denen soe noch dazu 0 Daten haben sind der Horror vieler Spitals-Gynäkologen. Da ist dann einfach auch die Komplikations- und Fehlerrate deutlich höher, weil die dann stark unter Zeitdruck arbeiten und mangels Daten halt auch viel.aus dem Bauch heraus entscheiden müssen. Sprich mal mit Spitalsgynäkologen drüber, ich habe das divers getan.
Sicher passiert das nicht häufig, aber es kommt vor. Passieren kann immer was. Was schadet es sich im nächstgelegenen KH anzumelden sicherheitshalber damit sie alle relevanten Daten für den Fall des Falles haben ?
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Kommentare
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würd aber auch gern mal neue Erfahrungsberichte lesen
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Am 29.11.19 um 15.54 spürte ich die erste Wehe, war mir aber nicht sicher, also abwarten. 16.28 ui da is wieder was um 17.01 bei der 3.Wehe war ich mir sicher, ja das sind Wehen, und dachte mir noch das wird nix mit dem Elternsprechtag vom Ältesten. Da die Abstände dann doch kürzer wurden hab ich kurz vor 6 meine Mama angerufen, damit sie den Kleinen übernehmen konnte. Um 18.15 hab ich meine Hebamme informiert mit es könnte losgehen, bin mir aber nicht sicher. Um ca.19.20 war meine Hebamme mit ihrer Schülerin da und ich unendlich froh darüber, also 1.Untersuchung, Baby gehts gut tolle Herztöne, Muttermund war bereits 4-5cm offen. gegen halb 9 haben wir vom Schlafzimmer ins Bad gewechselt, die Wehen waren gut aushaltbar, der Druck nach unten wurde immer stärker. Bei der nächsten Untersuchung gegen 21.15 war der MM bereits auf 8cm, allerdings hat sich die Fruchtblase wieder schützend darauf gelegt, minderte also die Arbeit der Wehen, nach meiner Zustimmung wurde um 21.30 die Blase aufgestochen der Wehendruck war sofort massiver und ich musste richtig arbeiten durch die Wehen, kurz vor 22Uhr stellte meine Hebamme fest, dass ich eine Muttermundslippe habe die das Köpfchen festhält, also hat sie während der nächsten Presswehe, diese Lippe über das Köpfchen geschoben, ach du sch... das war schmerzhaft, aber 2 Wehen später um 22.03 war meine Maus geboren.
Wie schon ihr Bruder vor 1 Jahr, schaute sie sofort durch die Gegend, einen Schrei wollte sie uns allerdings noch nicht schenken, auch sie tat ihren ersten Schrei erst nachdem meine Hebamme ihr ein bisschen kaltes Wasser über die Beine leerte.
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Was erzählst du dem kleinen mal, warum er nicht dabei war? Hab Grad nicht im kopf,was ihr für einen Abstand habt,sry...
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Ich lebe also mit meinem Sohn zwischen Kisten. Für die Kleine steht ein Stubenwagen bereit.
Es wäre auch Finanziell knapp geworden, denn der werdende Vater ist der Meinung, dass sein finanzielles Engagement erst nach der Geburt gefordert ist. Beim Wochengeld hat die Firma Mist gebaut, ohne meine Eltern müsste ich gerade hungern.
Ich bin jetzt einfach nur froh, wenn die Kleine da ist.
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Unsere Hausgeburt im November war total schön und ich bin so dankbar, dass unser Kleiner so fein zur Welt kommen konnte.
Für uns war es die richtige Entscheidung:)
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Die letzten 4 Wochen der Schwangerschaft waren für mich sehr mühsam, ich war sicher, dass unser Baby früher kommen wird, mein Bauch war riesig, Bewegung war so unangenehm, sogar spazieren anstrengend..... ein Hebammenbesuch nach dem anderen ging vorbei und jedes mal hab ich gesagt: den nächsten brauchen wir nicht mehr und jedes mal hatte ich Unrecht!
Beim letzten Termin eine Woche vor ET hab ich dann gesagt: ich will nicht mehr, ich hab keine Lust mehr und so haben wir beschlossen, es dem Baby etwas unbequem zu machen - ich hab UT-Öl von der Stadelmann geschmiert, ein Vollbad genommen und mein Mann hat mit die Reflexpkt an den Füßen massiert....
Und wieder bin ich in der Früh aufgewacht und hab gedacht: verdammt, es hat nix gebracht, wieder nix!
Tja, eine Stunde später (um kurz nach 6) machte es "plop", meine Blase war gesprungen. Ich hab meinen Mann geweckt und die Hebamme angerufen. Dann hab ich meine Tochter geweckt und wir haben beschlossen, dass sie in den Kindergarten gehen soll und nicht zur Tante.
Um ca 6:35 war meine Hebamme da, sie hat die Herztöne kontrolliert und mit dem "Papierkram" gestartet. Als mein Mann mit meiner Tochter los gefahren ist, hatte ich das erste Ziehen, vom Gefühl von Geburt aber noch weit entfernt!
Irgendwann kam dann die erste richtige Wehe - heftig aber gut zu veratmen, dann die nächste, die nächste (ich wollte meinen Mann anrufen, ich hab das Tel nicht mehr halten können!) im Liegen war es sehr unangenehm und ich wollte aufstehen, meine Hebamme wollte mich vorher aber noch untersuchen (bis auf die Kontrolle der Herztöne hatte sie ja noch nichts gemacht!)
Dazu kam sie aber nicht mehr, ich musste pressen und nein, ich hätte unmöglich nicht pressen können! 3 Presswehen später hielt ich voll überwältigt mein Baby im Arm!
Mein Mann ist dann gleich mit unserer Tochter zurück gekommen, gemeinsam haben wir geschaut, ob sie einen Bruder oder eine Schwester bekommen hat (Bruder), dann sind die 2 raus und ich hab die Nachgeburt geboren, dann hat mein Mann mit meiner Tochter die Nabelschnur durchtrennt!
Meine Hebamme hat mich gewaschen und mit Netzhose und Einlagen versorgt und ist so lang geblieben bis ich das erste Mal am WC war. In der Zeit war sie einfach im Hintergrund da, hat den Papierkram erledigt und immer wieder nach uns gesehen.
Am Abend ist sie dann noch einmal gekommen, hat mich und Baby kontrolliert. Erst jetzt hab ich erfahren, wie schnell die Geburt wirklich war: 17 Minuten von der ersten Wehe!
Für mich war es, obwohl es so schnell gegangen ist, eine wunderschöne, stressfreie Geburt (ohne Geburtsverletzungen)! Es war nie geplant, dass das Baby im Schlafzimmer auf die Welt kommt - tja, unsere Sohn wollte aber genau dort auf did Welt kommen, ich hätte es nirgends mehr hin geschafft! Und genau in diesem Zimmer habe ich dann die ersten Tage des Wochenbetts verbracht - ich habs nur verlassen um aufs WC oder ins Bad zu gehen / meine rosarote Babyblase 😊
Die Besuche meiner Hebamme waren immer sehr nett, ich hab mich rundum gut betreut gefühlt (besser als im KH 4 Jahre davor), war total entspannt und hatte auch keine Probleme beim Stillen.
Das erste Mal angezogen haben wir unseren Sohn 1 Tag nach der Geburt, davor wurde nackig gekuschelt, gebadet wurde er das erste Mal 10 Tage nach der Geburt (wusstet ihr, dass diese kleinen Wunder "selbstreinigend" sind - die ganze Käseschmiere wird von der Haut eingesaugt!)
Die Kinderärztin kam an Tag 4 mit tragbaren Ultraschallgerät - also musste ich auch dazu nicht außer Haus, nur die HNO Untersuchung musste ich im KH machen (nach 2 Wochen).
Würde ich es wieder so machen: ja, ganz sicher! Bis ins KH hätte ich es wahrscheinlich sowieso nicht geschafft! Ich weiß aber nicht, ob ich das auch noch sagen würde, wenn ich Stunden in den Wehen gelegen wäre!!
Ich würde auch nicht jedem eine Hausgeburt empfehlen und verstehe jeden, der sagt, sich eine Hausgeburt nicht vorstellen zu können (ich höre mich noch bei der Hebammen Sprechstunde bei Kind 1: Hausgeburt, um Gottes Willen, sicher nicht 😂)- was ich aber jedem rate: ambulant heim zu gehen!!!
Meine Nachbarn waren übrigens sehr erstaunt, sie haben nichts mitbekommen.
Die Reaktionen im Freundeskreis und der Familie waren lustig, niemand hat sich vorstellen können, dass das geplant war 😉
Und die häufigste Frage: Nein, es ist keine riesen Sauerei, mein Bett, die Matratze usw. mussten nicht weggeworfen werden; die Hebamme hat alles blitzschnell abgedeckt! Alles in allem war es ein normaler Müllsack (in dem auch die Plazenta gelandet ist) und eine halbe Waschmaschine voll.
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Nachdem meine erste Geburt spontan und ohne jegliche Interventionen sowie ambulant stattfand war bei Kind nr 2 gleich klar dass ich meinen Willen durchsetze gegen meinen Mann und eine hausgeburt plane. Nach dem ersten Gespräch mit der Hebamme war er jedoch völlig überzeugt und hat mich 100% unterstützt. Ich persönlich finde das beide Elternteile dahinter stehen sollten bzw angstfrei sein sollten. Mir war’s von Anfang an wichtig dass der Mann den geburtsvorgang kennt die Physiologie, die Phasen der Geburt und was da eigentlich genau passiert. Meine Hebamme hat mich die ganze Schwangerschaft begleitet mit sehr viel Profession und Herz. Wir haben uns sehr wohl gefühlt.
Nun zum Tag der Tage... an dem nicht nur ein Kind, sondern auch ein verborgener Teil meiner Selbst geboren wurde..
Nach einer komplikationslosen Schwangerschaft war es an 39+3 endlich soweit.
Ich wachte um 4:30 von einer Wehe auf. Ich stand auf und beschloss erstmal im Wohnzimmer ein paar Schritte auf und ab zu gehen. Nachdem die Wehen alle 15 Minuten kamen und ich spürte das es heute soweit sein würde, weckte ich um 5:30 meinen Mann. Um 6:00 waren die Wehen im gleichen Abstand und von der Intensität gut zu veratmen. Wir haben gelacht, uns sehr Wohlgefühlt und gemeinsam das Wohnzimmer für die Geburt vorbeireitet (Teppiche eingerollt, Vorhänge zugezogen, zusammen geräumt...). In der Zwischenzeit ist meine Tochter aufgewacht, sie war damals 18 Monate. Kurz nach 6:00 habe ich meine Hebamme informiert.
Meine Mutter war gerade zu Besuch und um 6:30 haben wir sie geweckt. Sie hat sich dann um unsere Tochter gekümmert.
Kurz vor sieben Uhr traf die Hebamme ein. Wir haben dann mal gemeinsam gefrühstückt. Sie hat nebenbei papierkram erledigt. Wehen alle 10 Minuten, gut zu veratmen aber in der Intensität schon stärker. Ich saß aufrecht auf der Couch und bekam von meinem Mann Toast geliefert. Nachdem um ca 7:30 die Wehen sehr intensiv wurden schickte ich meine Mutter mit meiner Tochter nach nach draußen. Sie war einfach noch zu klein und hat nicht so recht verstanden was da nun los ist.
Meine Hebamme untersuchte mich nun zum ersten Mal und der Mumu war bei 6 cm.
Danach ging alles sehr flott. Ich spürte instinktiv dass ich meine Position verändern musste, ich stand auf und kreiste mein Becken, zu dem Zeitpunkt lag das Baby Noch recht weit oben. Nach etwa drei Minuten im stehen spürte ich das das Baby nun tiefer rutscht ich sagte zu meiner Hebamme das jetzt die Blase platzen wird... habe das vorher gespürt und nach wenigen Sekunden war’s dann auch so. Es war ein sehr angenehmes und erleichterndes Gefühl und ich fühlte den Kopf nun tief sitzend. Von da an kamen die Wehen im Minutentakt. Mein Mumu war bis auf eine kleine Stelle zur Gänze geöffnet, deswegen durfte ich 2 Wehen lang dem Pressdrang nicht nachgeben. Dieser Moment war der intensivste welchen ich kniend am Boden mit Oberkörper abgestützt auf der Couch verbrachte. Mein Mann saß neben mir auf der Couch und hielt meine Hand.
Nach 2 Wehen war’s dann soweit ich konnte loslassen ... und das Köpfchen war recht bald geboren. Sanft sodass ich keine Verletzung erlitt. Bei der nächsten Wehe war unsere zweite Tochter dann geboren. Es war 8:45. Ich drehte mich um und bekam dieses kleine Wunder in meine Arme. Sie war so perfekt. Ich legte mich auf die Couch und wir kuschelten. Dort gebar ich dann nach ca 40 Minuten sanft die Plazenta. Danach kamen meine Mutter und meine 1. Tochter ins Wohnzimmer und begrüßten den neuen Erdenbürger.
Nach ca 1 Stunde stand ich das erste mal auf um auf die Toilette zu gehen. Nach 4 Stunden durchtrennte meine Mutter die Nabelschnur. Es war alles so ruhig und natürlich, ohne Hektik und irgendeinem Schema das abzulaufen hat. Ich habe alles selber bestimmt bei der Geburt und meine Instinkte waren sehr intensiv und überwältigend. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst oder Bedenken, ich spürte das alles gut war und wusste wenn es nicht so wäre, würde ich es wissen.
Es war für die ganze Familie ein tolles Erlebnis.
Nach einigen Tagen kam ein Arzt und hat die erstuntersuchung gemacht. Meine Hebamme kam in der ersten Woche täglich danach wenn ich den Bedarf hatte.
Ich kann jeder Frau nur ans Herz legen eine hausgeburt in Erwägung zu ziehen. Es ist transformierend und einzigartig.
Derzeit bin ich in Ssw 34 und hoffe im Mai unser drittes Wunder zuhause empfangen zu dürfen.
💚
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Ich bin an einer ungeplanten Hausgeburt vorbeigeschrammt (VBAC, normal hätte mich die Rettung nicht mehr mitgenommen) und wir haben eine neue Matratze gekauft 😅
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5,362
Musste nur schmunzeln bei dem Satz mit der Matratze, bei mir war es aber auch Blut und ich war noch alleine.
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Ich hab mich jetzt registriert, weil ich vielleicht der Einen oder Anderen mit meinen Erfahrungen ein bissl weiterhelfen kann...
Ich habe 3 Kinder. Erste Geburt im Kh mit Aufenthalt danach.
Zweite Geburt im Kh, ambulant.
Dritte Geburt zu Hause.
Besonders die Hausgeburt hat mich überwältigt. Es war einer der schönsten, prägendsten und kraftvollsten Momente meines Lebens....
Wenn jemand Fragen hat, oder genaueres wissen möchte, bitte gerne alles Fragen. Ich hab im Moment viel Zeit...
18,016
Er ist sehr lang und ausführlich geworden, viel Spaß beim Lesen!
„Last Minute Hausgeburt“ oder „Wie aus unserem Aprilbaby ein Maikäfer wurde“
Die Tage vor der Geburt:
Die lange Übertragung schlug stark auf meine Psyche. Für mich war der Gedanke noch einmal im Spital entbinden zu müssen eine Horrovorstellung. Mein Mann H. hatte sich die Tage davor schon frei genommen, um mich nicht alleine zu lassen mit unserem 6 jährigem Sohn.
In den Tagen vor der Geburt war ich ein nervliches Wrack, bekam oft Heulattacken und fühlte mich unserem Baby weiter entfernt als je zuvor. Ich versuchte den Spagat zwischen Vorfreude und Verzweiflung möglichst eng zu halten und mich zu entspannen. Hin und wieder gelang mir das auch sehr gut und phasenweise gelang es mir ganz und gar nicht.
Gefühlt dachte ich, ich werde nie unser Mädchen in den Armen halten, obwohl ich ihr mit jedem Tag und mit jeder Stunde unweigerlich näher war als zuvor.
Freitag 1. Mai 2020, ET+11:
Nach einem Fehlalarm in der Nacht zum 30. April wo ich über Stunden im 4-Minuten Takt vor mich hin wehte, beschloss ich nach Rücksprache mit unserer Hebamme D. den Wehencocktail einzunehmen.
Eigentlich wollte ich es vermeiden Rizinusöl zu mir zu nehmen, da ich Angst hatte, es könnte böse enden mit meiner Übelkeit. Schließlich regt Rizinusöl die Darmtätigkeit an und soll damit auch die Gebärmutter zu Wehen animieren.
Wie dem auch sei, bevor ich am 04. Mai zur Einleitung müsse, wollte ich nichts unversucht lassen. Immerhin habe ich mich erfolgreich gegen die Einleitung an ET+10 im Krankenhaus gewehrt, um uns einfach noch etwas Zeit zu geben.
9 lange Monate habe ich mich auf die geplante Hausgeburt unserer Tochter gefreut, habe alles vorbereitet und mir ausgemalt wie entspannt sie bei uns ankommen darf. Wie schön es sein wird, sie in unseren vier Wänden willkommen zu heißen und endlich in unsere Arme zu schließen.
Nun war es soweit, H. bereitete mir den berühmt berüchtigten Wehencocktail zu. Nach dem Rezept meiner Hebamme ergab das einen halben Liter Marillensaft mit Wasser gemischt, 30ml Rizinusöl und ein Schuss Sekt rundeten das Ganze ab.
Mit meinen Eltern, die nach 8 langen Wochen der „Quarantäne“ endlich wieder einmal bei uns zu Besuch waren, spielten wir Karten während ich den Wehencocktail um etwa 15:30 Uhr zu mir nahm.
Wir scherzten darüber, ob er wirklich Wirkung zeigen wird oder nicht. Ich war nach wie vor skeptisch und hatte etwas Bedenken wegen der eigentlichen Wirkung von Rizinusöl.
Meine Mama versuchte mich zu beruhigen und meinte immer wieder optimistisch, dass es sicher demnächst losgehen wird und wir unser Mädchen bald im Arm halten werden. Schließlich habe das Rizinusöl schon vor über 20 Jahren bei unserer Nachbarin so gut gewirkt, dass sie es letztendlich vom 3. Stock des Wohnhauses gerade einmal bis zu unserer Haustüre im Erdgeschoss geschafft hat und in unserer Wohnung ihren zweiten Sohn auf die Welt brachte.
Es muss so gegen 17:00 Uhr gewesen sein, als wir meine Eltern verabschiedeten. Wir aßen noch eine Kleinigkeit und machten uns dann auch schon bettfertig. In den letzten Wochen hat sich mit unserem Sohn ein neues Ritual eingebürgert. Jeden Abend haben wir uns einen alten Disneyfilm noch aus der Kindheit meines Mannes uns mir angesehen. So kam auch ich immer etwas zur Ruhe, wie auch an jenem Abend. Während des Filmes schlief ich ein.
Die Handyuhr zeigte 19:25 Uhr an als ich mit leichten Wehen, die sich zunächst wie Regelschmerzen anfühlten, wach wurde und den Drang verspürte aufs WC gehen zu müssen. Gut, dachte ich mir, immerhin zeigt das Rizinusöl irgendeine Wirkung und immerhin war mir nicht übel. Am WC bemerkte ich dann, dass sich etwas vom Pfropf mit frischem Blut gelöst hatte. Ich konnte es nicht glauben, endlich tat sich etwas in Richtung Geburt. Wehen hatte ich ja schon über eine Woche zum Teil sehr regelmäßig über Stunden.
Umgehend erzählte ich H. davon und wir brachten unseren Großen noch gemütlich ins Bett und kuschelten noch ausgiebig miteinander.
Danach war bei mir allerdings nicht mehr an Schlaf zu denken, ich redete mit meinem Mann und wir beschlossen heute im Wohnzimmer fernzusehen. Die Wehen wurden schnell regelmäßig und kamen in kurzen Abständen. Ich überließ meinem Mann das Tracken mittels App und hatte zunächst auch gar kein Interesse daran, zu wissen in welchen Abständen die Wehen kamen. Immerhin kannte ich dieses „Rumgehwehe“ ja schon zu Genüge. Ich lief etwas in unserem Wohnzimmer auf uns ab und begann so langsam ein paar Wellen im Stehen an einer unserer Kommoden zu veratmen. Zwischendurch wechselte ich auf den Pezziball, dort waren die Wehen aber weniger intensiv, weswegen ich beschloss weiterhin meine Runden durchs Wohnzimmer zu drehen.
Noch immer traute ich dem Ganzen nicht so ganz, schließlich wollte ich keinen weiteren Fehlalarm und wieder meine Doula und meine Hebamme quasi umsonst zu uns rufen.
Die Wellen steigerten sich nun jedoch langsam in ihrer Intensität und mir kamen die Abstände auch recht kurz und regelmäßig vor. Ich fragte bei meinem Mann nach, der mir mitteilte, dass ich seit knapp 3 Stunden schon im 2-3 Minuten Takt wehte. Ich konnte es selbst fast nicht fassen, als er mir das sagte. Immerhin war alles so entspannt für mich und ich zog meine Runden durchs Wohnzimmer, immer wieder pausierend an der Kommode um eine Welle zu veratmen. Dennoch war ich unsicher und fragte H. ob wir A., der Doula, schon Bescheid geben sollen. Pfeif drauf, dachte ich, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Fehlalarms nach dem Rizinuscocktail an ET +11 (fast +12) und dem Einsetzen der Wehen?
Ich weiß noch, dass es sich bei meinem erstgeborenem Sohn, einfach ganz anders anfühlte. Schmerzhafter und vor jeder Wehe hatte ich Panik, schließlich sollte ich sie liegend im Krankenhausbett über mich ergehen lassen und nicht aufstehen, wegen dem CTG.
Um 23:17 rief H. also unsere Doula A. an, welche schon erfreut in den Startlöchern stand. Es dauerte etwa 20 Minuten bis sie bei uns eintraf. Ich veratmete weiterhin meine Wellen.
Nun dachte ich wäre es an der Zeit das Geburtspool einzulassen, um mich etwas zu entspannen. Also begann H. damit das Pool zu befüllen. A. und ich plauderten ein wenig zwischen den Wellen.
Bevor ich ins Pool stieg ging ich noch einmal aufs WC, die Wellen kamen weiterhin regelmäßig in kurzen Abständen und steigerten sich ein wenig, jedoch noch gut zu veratmen.
(Im Nachhinein wurde mir an dieser Stelle erzählt, dass A. etwas aufgebracht zu H. meinte wir müssen die Hebamme rufen. Mein Mann, die Gelassenheit in Person allerdings, meinte daraufhin wohl nur, ich hätte ihm diese Anweisung ja noch nicht gegeben. Darüber musste ich schmunzeln, so typisch mein Mann. )
Als ich vom WC kam und A. mit mir über mein Wohlbefinden sowie über meine Wellen plauderte, beschlossen wir doch die Hebamme so langsam zu informieren.
Um 00:17 Uhr griff H. also zum Telefon und rief D. an, diese machte sich auch sogleich auf den Weg.
In der Zwischenzeit stieg ich in das warme Geburtspool, eine Wohltat. Die Wehen wurden auch sogleich nochmal intensiver. Es war ein wunderschönes Gefühl, jede Welle in Empfang zu nehmen zu diesem Zeitpunkt, wenngleich diese auch schon schmerzhaft waren. Ich lag im Geburtspool, spürte mein Mädchen etwas strampeln in mir und war tiefenentspannt zwischen den Wellen und sogar noch zu Scherzen aufgelegt.
Während den Wellen versuchte meine Doula den Schmerz etwas zu lindern indem sie mir auf der Hand Akkupressurpunkte drückte. Auch H. zeigte sie wo er drücken müsse um Linderung zu verschaffen. Widererwarten half es tatsächlich etwas gegen den Schmerz.
Ein paar Wellen später wechselte ich die Position und lag nun nichtmehr im Pool sondern kniete und hing mit dem Oberkörper über den Poolrand. Es war die perfekte Haltung, um unserem Baby zu helfen tiefer in den Geburtskanal zu rutschen, zudem empfand ich so die Wellen am erträglichsten.
Jede Welle die auf mich zurollte wurde nun intensiver, ich sehnte die Ankunft meiner Hebamme schon herbei. H. saß neben mir und drückte wieder einmal während einer Wehe den Akkupressurpunkt auf meiner Hand. A. tupfte mit einem kühlen Waschlappen zwischenzeitlich über mein Gesicht. Ich fühlte mich unglaublich sicher und geborgen. Indessen hatte ich auch schon begonnen die Wellen nicht nur zu veratmen sondern tönte auch dabei.
Endlich war es soweit, nach einer knappen Stunde des Wartens und Wehen traf meine Hebamme um kurz nach 01:00 Uhr ein. Gerade als sie bei der Tür hereinkam musste ich eine weitere Welle laut veratmen. Sie kam zu mir, setzte sich auf den Boden und redete ganz ruhig und leise mit mir. Es tat so gut ihre Stimme zu hören, zu wissen sie ist nun da und nun kann es „so richtig“ losgehen. So als hätte ich nur auf sie gewartet kam die nächste Welle mit einer Wucht daher, mit der ich selbst nicht gerechnet hatte.
Und diese Intensität sollte auch so bleiben und sich nochmals steigern, keine Spur eines Fehlalarmes.
D. meinte zu mir ob wir wohl bald unser Mädchen im Arm halten werden, ich antwortete in einer Wehenpause: „Falls nicht kündige ich, dann kündige ich diese Schwangerschaft und aus!“. Sie lachte und meinte daraufhin nur, falls nicht dann müsse sie kündigen, da sie ihren Job verfehlt hätte.
Die nächsten Wellen kamen und ich vertönte sie, laut und kraftvoll. Auf meinen schlafenden Sohn konnte ich zu diesem Zeitpunkt keine Rücksicht mehr nehmen.
Zwischen zwei Wehen wollte ich wissen wie weit wir sind, und irgendwie wollte ich es auch nicht wissen, D. fragte dann ob sie den Muttermund abtasten soll. Ich zögerte kurz, wollte aber Klarheit und stimmte zu.
Ernüchternd nahm ich ihre Antowort „ca. 7cm“ zur Kenntnis, ich dachte ich müsste noch stundenlang vor mich hin wehen.
Ein paar weitere sehr intensive Wellen rollten über mich als D. versuchte mich zu animieren aus dem Pool zu steigen. Wie sich im Nachhinein herausstellte wollte sie damit bewirken, dass unser Baby noch tiefer ins Becken rutscht. Mit dem großen Schritt über den Poolrand hätte ich somit das Becken geöffnet um mehr Platz zu verschaffen.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt aber das gleiche Gefühl, nämlich unserem Mädchen etwas zu helfen, und wechselte die kniende Position während einer weiteren Welle und stellte mein linkes Bein auf. Von diesem „Trick“ habe ich noch am Tag zuvor gehört, als ich mir einen Hausgeburtsbericht im Internet ansah.
Da merkte ich wie unser Baby tatsächlich tiefer in den Geburtskanal rutschte und plötzlich machte sich auch dieses ganz eigene Druckgefühl welches ich noch von der ersten Geburt kannte bemerkbar.
Ich beschloss noch ein paar weitere Wehen in dieser Position zu vertönen. Mittlerweile war auch ich etwas lauter geworden und mit jeder Welle die kam wurde es noch etwas lauter.
Über dem Poolrand hängend und fast schon am Ende meiner Kräfte, stöhnte ich in einer Wehenpause, dass ich diese Intensität nicht mehr lange aushielte. Mein Mann hielt mir die Hand und D. ermutigte mich, dass es nicht mehr lange dauern wird. Sie fragte ob ich nicht selbst mal nach dem Köpfchen fühlen wollte. Etwas was ich mir zuvor nie hätte vorstellen können. Aber in diesem Moment, meiner Tochter schon so nahe, wollte ich diese einmalige Chance nutzen und fühlte nach dem Köpfchen. Tatsächlich konnte ich es sofort spüren!
Zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns bereits kurz vor den Presswehen. Die nächste Welle kam und der Druck wurde stärker. Ich tönte laut, unser Sohn wurde wach und A. ging nach oben um nach ihm zu sehen.
Sie kam wieder herunter als die Wehe vorbei war und sollte mir von unserem Großen ausrichten, dass er mich liebt. Das tat so gut, zu hören, ich wusste er ist mir jetzt gedanklich ganz nahe.
Er beschloss in seinem Zimmer zu bleiben bis die Geburt vorbei war. Er wollte weiterschlafen und hat sich eine Toniefigur auf seine Lautsprecherbox gestellt.
A. und H. wechselten sich ab, mein Mann ging nun auch kurz zu unserem Sohn und erklärte ihm was gerade passiert. Er kam gerade rechtzeitig wieder zurück als die erste Presswehe einsetzte.
Im 4-Füßler bäumte ich mich im Pool auf und schob während der Wehe kräftig mit. Ich spürte wie sich das Köpfchen seinen Weg bahnte. Die Pause nutzte ich um Kraft zu tanken, das gelang mir erstaunlich gut, ich war in den Wehenpausen immer tiefenentspannt und wie in Trance.
Eine weitere Presswehe rollte auf mich zu und wieder schob ich mir aller Kraft mit, die Hand meines Mannes festhaltend. A. massierte mir während den Presswehen das Kreuz, was für eine Wohltat in diesem Moment!
Mit der dritten Presswehe gebar ich das Köpfchen unserer Tochter. Gedanklich habe ich mich zwar auf eine Vierte eingestellt, wollte es jedoch mit der dritten einfach hinter mich bringen und steckte all meine verbliebenen Kräfte in diese Welle.
Ich konnte es nicht fassen, unsere Tochter war fast da. Wir alle warteten nun auf eine weitere Welle. Während diesen zwei Wellen blieb für mich die Zeit stehen. Ich empfand diese Wehenpause als überdurchschnittlich lange, ließ die letzten Tage Revue passieren und konnte nicht fassen, tatsächlich unsere Tochter nach 12 ewig langen Tagen des Übertragens doch noch bei uns zu Hause in die Arme schließen zu dürfen. Ohne Klinik, ohne Einleitung, im trauten Heim voller Geborgenheit.
Kaum hatte ich diese Gedanken zu Ende gedacht, kam die nächste und letzte Presswehe in der ich den kleinen Körper unseres Babys ins Wasser gebar. Ich fing meine Tochter auf und durfte sie selbst zu mir holen. Ich drückte sie an mich, an meine Brust, sie fühlte und hörte zum ersten Mal meinen Herzschlag von der anderen Seite des Bauches und fing sofort an zu quäken. D. brachte uns warme Handtücher mit denen wir sie zudeckten. Ich spürte die Nabelschnur noch pulsieren.
Es war Samstag der 02. Mai 2020 um 02:28 Uhr als unsere Tochter mit Glückshaube Zuhause im Wasser geboren wurde.
Ich war so unfassbar glücklich und stolz zugleich, dass wir es geschafft hatten. Ein Endorphinschub durchfuhr mich.
Mein Mann ging hoch um unserem Sohn Bescheid zu geben und die beiden kamen nur wenige Augenblicke später hinunter. Unser Großer strahlte über alle vier Backen als er mich und seine kleine Schwester das erste Mal sah.
„Darf ich sie streicheln und küssen?“ fragte er, als er neben mir stand und selbst nicht glauben konnte, dass all das Warten nun ein Ende hatte. Er streichelte und küsste sie, hatte keine Scheu vor diesem Wunder der Natur.
Mein Mann nahm ihn dann auf den Schoß, er lenkte ihn etwas ab und die beiden plauderten ein wenig, während ich die Plazenta noch im Pool gebar. D. brachte eine Schüssel und wir legten die Plazenta hinein.
Mit unserer Tochter fest im Arm, stieg ich sodann aus dem Pool, meine Doula half mir in den Bademantel. Die Couch wurde zwischenzeitlich mit Nässeschutzunterlagen und einer Decke ausgelegt und ich legte mich gemütlich hin. Unser Mädchen wurde mit neuen, trockenen Handtüchern zugedeckt.
Die Nabelschnur war zwischenzeitlich auspulsiert und nun durfte unser Sohn seine Schwester abnabeln. Dies war sein größter Wunsch, welchen er uns oft während der Schwangerschaft mitteilte. Versprechen konnten wir es ihm nicht, aber nun war alles perfekt und sein Wunsch ging in Erfüllung, er war so stolz.
Unser Mädchen wurde dann noch gewogen und vermessen. Wir alle gaben einen Tipp ab. Sie sah so zart aus, also dachte ich sie wird so um den Dreh in etwa das gleiche wie ihr Bruder vor 6 Jahren wiegen. Auch die Hebamme und H. schätzten so um die 3200g. Die kleine Hummel überraschte uns alle, als die Waage 3760g anzeigte und D. ca. 52cm von Kopf bis zum Fuß vermessen hatte.
Danach kuschelten wir noch etwas ehe A. mit unserem Großen wieder rauf ins Zimmer ging und etwas spielte, damit D. mich nachversorgen konnte.
Ein klitzekleiner Stich musste genäht werden und schon war ich wieder in Schuss.
Ich beschloss noch duschen zu gehen, uns es war herrlich. Nicht ganz zwei Stunden nach der Geburt stand ich in meiner eigenen Dusche und durfte mich danach in mein eigenes, gemütliches Bett legen. Unsere Tochter wurde mir ins Bett gebracht und auch unser Sohn und mein Mann legten sich zu uns. Wir kuschelten eine Weile zu 4. im Bett ehe wir dann alle einschliefen, um wieder Kraft zu tanken nach dieser schnellen, intensiven Traumgeburt die mich mit all dem was zuvor war komplett versöhnt hat.
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Danke ❤️
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Wars auch. Und hat mich vor allem mit der ersten Geburt wieder versöhnt. 😊
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Alles gute euch 💗
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@Wunder👶🏼 Oh wie schön, dann hoffe ich mit und bin mir sicher das alles gut gehen wird. Ich wünsche jeder schwangeren ein selbstbestimmtes, schönes Geburtserlebnis. Bin schon auf deinen Bericht gespannt dann! 🤗
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Bitte berichte dann unbedingt. Ich liebe diesen Thread total. So schön immer wieder hier zu lesen wie es eben auch sein kann. 💕
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Ich kann das nur all zu gut nachempfinden. Wenn die SS komplikationslos verläuft, steht dem Wunsch ja nichts im Weg. Für mich war die Hausgeburt echt Heilung nach der Klinikgeburt. Ich fühl mich da wie ne Pionierin, und erzähl so gerne davon. Ich wünschte mir so sehr, jede Frau könnte eine außerklinische Geburtserfahrung in Geborgenheit machen. 🙏
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Es gibt Frauen, die brauchen die Klinik um entspannt gebären zu können, die brauchen das "Sicherheitsnetz" mit Ärzten im Background, mit Muttermundkontrollen, CTG und Co.
Ich selbst hätte mir bei Kind 1 nie drüber getraut und hatte mit Wehenbegleitung zu Hause und Geburt im KH die für mich (damals) ideale Kombination!
Gebe es hier die Möglichkeit seine eigene Hebamme mit ins KH zu nehmen, wär es bei Kind 2 wahrscheinlich diese Variante geworden! So bin ich froh eine komplikationslos Geburt zu Hause erleben zu dürfen!
Leider haben vielen Frauen die Wahlmöglichkeit nicht - weil sie gar nicht daran denken, dass es "anders" auch geht, weil es in ihrem Gebiet keine Hebamme gibt die Hausgeburten betreut, oder weil es einfach zu teuer ist....
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Das sollte ja kein Angriff sein, ich glaube nur, dass es wichtig ist, den werdenden Mamas, vor allem jenen die ihr erstes Kind bekommen, die vielleicht noch nicht wissen, wo sie gebären wollen, zu zeigen, dass es eben nicht nur den einen Weg gibt, der "Geborgenheit" und ein positives Geburtserlebnis vermittelt!
Bis jetzt sind hier nur wirklich schöne Geburtsberichte, ohne Komplikationen, ohne Verlegung ins KH - ich kenne auch andere von Freundinnen, die nach 24 Stunden Wehen und 0 Geburtsfortschritt zu Hause ins KH mussten..... auch das sollte hier einmal erwähnt werden!
Und nein, ich will hier keine Diskussion anzetteln, ich hatte selbst eine wunderschöne Hausgeburt, ich will eben nur zeigen, dass es auch hier schon nicht nur den einen, sondern viele Wege gibt (und man darüber ewig ohne Ergebnis diskutieren könnte, wie übers Stillen, das Wickeln, Tragen, Schlafen......)
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Wir saßen spätabends am 26.11.2020 vor dem Fernseher. Ich hatte immer wieder mal ganz leichte Kontraktionen, aber das ging schon Wochen so und war auch in der vorangegangenen Schwangerschaft lang so gegangen... Mein Mann war müde und sagte mir, heute wäre es ihm lieber, wenn er nicht mehr 'arbeiten' und ein Kind auf die Welt holen muss. 😂 (War er doch mein Geburtshelfer bei der letzten Geburt gewesen, zu der es unsere Hebamme damals nicht mehr rechtzeitig geschafft hatte. Seitdem witzeln wir darüber...)
Ich 😜 hatte mir für unsere Tochter eigentlich einen eigenen Geburtstag gewünscht. Am 27.11. hat mein Schwiegervater Geburtstag und ich dachte am Abend des 26.11.2020 - ich hatte keinerlei Anzeichen für eine unmittelbar bevorstehende Geburt -, dass es wohl ohnehin am nächsten Tag auch noch nicht losgehen würde.
Und dann sagte ich am späten Abend so bei mir - und zu meinem Mann: "Aber wenn sie sich wirklich den 27.11. aussuchen sollte, dann ist es ja eigentlich auch ok."
Wenige Augenblicke später hatte ich eine erste etwas stärkere Kontraktion, bei der ich mir anfangs aber noch immer nicht so viel dachte. Sie war zwar stärker als die davor untertags und am Abend, aber eine einzige, ein bisschen stärkere Kontraktion macht noch keine Geburt, nicht wahr? 🙈🤣
Ich beschloss, trotzdem mal aufs Klo zu gehen und nach weiteren Hinweisen zu sehen. Mein Mann drängte schon darauf, die Hebamme zu kontaktieren, und ihr damit eine Chance zu geben, es dieses Mal rechtzeitig zu uns zu schaffen. 🤣
Ich musste mich am Klo erst mal entleeren (auch nicht ganz neu) und nach zehn Minuten Abstand kam auch ganz pünktlich und gut spürbar wieder eine Wehe daher... Aber viel zu schwach für mein Empfinden und nicht ernst zu nehmen... 🤷♀️
Ich wischte mich ab und bemerkte, dass ich deutlich blutig zeichnete. Na, dann geben wir der Hebamme halt doch Bescheid. Es ist nicht so unwahrscheinlich, dass es losgeht 🤪 und sie meinte ja, wir sollten unbedingt gleich Bescheid geben, wenn sich etwas tut, auch wenn nur zaghaft oder unregelmäßig.
Ich schrieb ihr eine ****, und mein Mann bat mich, sie anrufen zu dürfen, was ich bejahte.
Auf der Toilette fertig - und die Hebamme in der Zwischenzeit informiert - bezog ich das Geburtszimmer, in dem auch schon die beiden größeren Brüder unserer erwarteten Tochter das Licht der Welt erblickt haben. Erst machte ich es mir auf dem Gymnastikball bequem und kreiste darauf mit dem Becken und wartete darauf, dass die Wehen an Intensität zunahmen...
Die beiden vorigen Geburten waren mit einem vorzeitigen Blasensprung gestartet, worauf innerhalb kurzer Zeit gleich die Wehen mit rascher Zunahme an Intensität einsetzten.
Dieses Mal wehte ich mit intakter Blase vor mich hin und hatte das Gefühl, es ging nicht richtig los.
Meine Wehen steigerten sich kaum und von Veratmen war noch keine Spur. Durch die intakte Fruchtblase war alles so gedämpft, wie in weiche Watte gepackt. Nicht ungemütlich! 🙈🤪
Wir drehten den CD Player auf und ließen die CD, die grad drin war leise abspielen - eine uralte CD mit Entspannungsmusik, die ich für den kleinen Junior öfters für den Mittagsschlaf eingeschaltet hatte.
Freudig aufgeregt warteten wir auf die Ankunft der Hebamme. Ich war aber doch auch etwas verunsichert, weil es sich noch immer überhaupt nicht nach Geburt anfühlte.
Als sie ankam, wechselte ich die Position und kuschelte mich in meinen altbewährten Polsterberg. Der MM war bei 9 cm und M. bestätigte mir mein Empfinden bezüglich der nur schwachen Schmerzen durch die intakte Fruchtblase. Sie meinte, hätte ich den Blasensprung wieder vorab gehabt, wie bei den beiden älteren Brüdern, hätte sie es wieder nicht zu uns geschafft.
Wir probierten es zwischendurch auch mal mit einer Positionsänderung, indem ich mich an meinen hinter mir sitzenden Mann lehnte, aber das ging gar nicht, also wieder so wie immer. So ging es dann weiter gemächlich und entspannt dahin, wie ich es gar nicht gewohnt war...
Ab einem gewissen Zeitpunkt bekam ich stark ziehende Rückenschmerzen in der linken Nierengegend, während die Wehen selbst unverändert schmerzarm blieben. Ich drückte mit meinen Fingern gegen den schmerzenden Punkt und fand keine recht bequeme Position zur völligen Entspannung.
M. sagte, sie könnte die Geburt jederzeit etwas beschleunigen, indem sie die Fruchtblase öffnet. Wir beschlossen noch etwas zu warten.
Ich meinte dann zu meinen Mann, ob er wohl wieder die 'Hebammenarbeit' so wie beim letzten Mal übernehmen würde (darüber hatten wir öfters gesprochen), überhaupt wo er das ja jetzt unter fachkundiger Supervision machen konnte. Der Hebamme gefiel die Idee auch.
Wir plauderten und scherzten noch und erzählten uns die neueren Anekdoten unserer und der Kids der Hebamme. Die Wehen hatte ich irgendwann nicht mehr mitgetrackt und wir entschieden uns dazu, nun doch die Blase zu öffnen.
Es dauerte nicht lange und mitten in einer noch harmlos anfangenden Wehe ging es los und der Geburtsschmerz übernahm das Kommando. Ich war mit einem Mal still und ganz bei mir und meinem Baby.
Die Hebamme meinte, ich könnte ab sofort wann immer ich das Bedürfnis dazu hätte, mitschieben.
Mein Mann nahm den Platz neben der Hebamme ein und stellte vorab noch die Handykamera auf, um die letzten Minuten festzuhalten - auch darüber hatten wir schon gesprochen...
Die nächste Wehe kam, aber ich hatte noch nicht das Gefühl pressen zu wollen, ich testete es vorsichtig an und beschloss, diese Wehe noch zu veratmen und auf die nächste zu warten.
Mit der nächsten Wehe kam der Drang auf, aber ich fand den Fokus nicht gut 'wohin ich schieben sollte'. Schnell gab mir M. einen Tipp für die Richtung und einen Augenblick später kam schon der berühmte Ring of Fire, der mir kurz den Atem nahm - oder mich vielmehr nach Luft schnappen ließ.
Sie munterte mich auf, ruhig noch mehr und länger mitzuschieben und schon war das Köpfchen da (unter einer beeindruckenden, auf Video festgehaltenen Fruchtwasserfontäne, die meine Socken, eine Tasche der Hebamme sowie ein kleines bisschen auch unseren hellen Hochfloorteppich erwischte - bin ich froh, dass ich keine Personen unter (Frucht-)Wasser gesetzt habe 😆) und das Warten auf die nächste, letzte Wehe begann...
M. instruierte meinen Mann in der kurzen Wehenpause über die Handgriffe, wie er die Schulter und in der Folge das Baby optoptimal aus mir 'ausfädeln' konnte. Es war anscheinend gar nicht so einfach, die Schulter zu befreien, aber er hat das echt gut gemacht - er brauchte zwar anfangs ein wenig, aber der Handgriff sah am Video schon fast routiniert aus. 😜
Und schon war sie da. 💕
Und er legte sie auf meine Brust und sie meckerte erst mal ein wenig. Unser Hund hörte das Weinen des Babys und versuchte, das Kinderschutzgitter von der Küche zu uns zu überwinden um zu uns zu kommen. Die ganze Zeit über hatte er schon in kurzen Abständen laut geseufzt und leise gewinselt, um auf sich aufmerksam zu machen: 'Lasst mich bitte raus, ich will auch zu euch...' 🙈❤️
Er - und unser Neuankömmling - weckten damit den ersten Bruder. Mein Mann durchschnitt mit ihm im Arm die Nabelschnur und nur wenige Minuten später kam auch schon der zweite Bruder dazu.
Sie waren ganz erstaunt und wir gaben ihnen die Geschenke, die ihre Schwester ihnen 'mitgebracht' hatte. Sie waren hellauf begeistert davon und quietschten vor Freude und Begeisterung. Unsere Hebamme beobachtete die Szene und war - wie wir - sehr angetan von der gelösten und freudig-lauten Stimmung im Raum, als sie neben ihrer Schwester mit ihren neuen Spielzeugen hantierten. Sie meinte, sie bräuchte heuer gar kein Weihnachten mehr, diese Bescherung wäre schwer zu toppen. 😍
Es dauerte dann noch einige Zeit, bis sie Jungs wieder müde genug waren, um ins Bett zu gehen.
In der Zwischenzeit versorgte mich M. mit Netzhöschen und Vorlagen und schon ging es ans Kuscheln und Staunen...
... und jetzt ist auch das schon wieder über ein halbes Jahr her... wie schnell die Zeit vergangen ist!
Ich bin so dankbar für meine 4 wunderschönen Geburtserlebnisse und die großartigen Menschen, die durch sie in mein Leben gekommen sind. ❤❤❤❤
Ich wünsche allen Frauen der Welt die Geburt, die sie sich für sich wünschen, sie im Frau sein stärkt und (über sich hinaus) wachsen lässt. 🙏🍀
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Ich pushe das Thema wieder ein bisschen hoch: ich plane nämlich eine Hausgeburt im März, hab auch schon eine Hebamme, die ich aber erst in 3 Wochen kennenlerne (bin in der 15. Ssw).
Jedenfalls hat mir eine befreundete Hebamme geraten mich bei einem Krankenhaus sicherheitshalber anzumelden, als back-up, falls, wider erwarten, etwas schief geht. Nun hab ich mich beim nächstgelegenen angemeldet, die haben mich aber abgelehnt.
Meine Frage: muss ich wo angemeldet sein? Im Internet find ich dazu nichts, nur Empfehlungen.
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In Linz z.b. muss man sich in der einen Klinik schon sehr früh anmelden, und kann dort nur entbinden, wenn man angemeldet ist
In der anderen Klinik kann man jederzeit ohne irgendeine Anmeldung hin, und die müssen einen nehmen
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Du musst im Spital nicht sagen, dass du eine Hausgeburt planst.
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Also, ich bin eh in Wien und da gibt's genug KHs, die dich nicht ablehnen dürfen.
Das Wunschkh, sollte die HG nicht wie geplant/erhofft laufen, hat mich abgelehnt, weil sie voll sind. Ist aber nicht in Wien. Ich wohne nämlich auch ganz am Rand und das wäre tatsächlich näher, als eines in Wien.
Mir ist es eigentlich eher um den rechtlichen Rahmen gegangen, also, ob man sich dennoch anmelden MUSS. Selbst auf der Wien-Seite steht eigentlich nur, dass man sich mit einer Hebamme zusammentun sollte/muss (?), aber nix von Anmeldung im Kh.
Ich bin eigentlich ziemlich relaxt, würde es mir sogar alleine zutrauen. Mach es natürlich nicht und weiß natürlich auch um die Gefahren.
Ich hab halt ein absolutes Trauma von meiner ersten Geburt davongetragen und rede bei Geburten im Zusammenhang mit KHs von möglicher struktureller Gewalt. Bestimmt nicht überall und schon gar nicht mit eigener Hebamme, aber es kommt doch oft vor und mich hats getroffen. Hab es interessanterweise selbst erst im Laufe der Zeit bemerkt... Und seither verfolgt es mich und ich möchte nicht mehr im KH entbinden, wenns nicht unbedingt notwendig ist.
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Deine Hebamme macht aber die Regeln, unter denen sie bereit ist dich zu betreuen. Und da kann sie schon auf einer Anmeldung im Spital bestehen.
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Allerdings wird bei Hausgeburten, falls es kritisch werden sollte, im Normalfall frühzeitig abgebrochen. Die Hebammen können das schon sehr gut erkennen, ob es kritisch werden könnte. Da wird dann kein Risiko eingegangen.
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Aber auch kann es sein, dass das Neugeborene nach der Geburt ins Kh muss.
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Sicher passiert das nicht häufig, aber es kommt vor. Passieren kann immer was. Was schadet es sich im nächstgelegenen KH anzumelden sicherheitshalber damit sie alle relevanten Daten für den Fall des Falles haben ?