Ich hab zB vor Kurzem wieder angefangen abends zu lesen. Darauf hab ich verzichtet, weil ich dachte mein Nachtkastllicht stört den Kleinen (eigenes Bett aber gleiches Zimmer). Letztens war er kränklich und weinerlich deswegen sind wir früher ins Bett und ich habs probiert.
Hat super geklappt, schläft sogar fast ruhiger dadurch.
Fazit: ich hab mein lesen vorm Schlafen wieder, gehe dadurch etwas früher ins Bett, bin erholter da mich das total entspannt und er hat ein Nachtlicht bekommen (hatte sogar zufällig am sellben Tag ein Kleines mit Batterien besorgt).
Dafür schlafe ich jetzt teilweise (endlich) wieder so gut, dass mein Mann vor mir wach wird, wenn der Kleine raunzt 🤣😂
@keaIch versteh diese Gedanken grundsätzlich schon auch, aber das mit dem „suggeriert, dass Mama was falsch macht“ finde ich, selbst wenn man es als Mama‘s Fehler sehen will gar nicht so tragisch. 🙂Weil ja, Fehler gehören nunmal zum Leben dazu, egal ob als Mama, als Papa oder einfach als Mensch 🤷🏽♀️
Mein Ziel ist auch nicht alles „richtig“ zu machen, weil es halt gar nicht immer nur richtig und falsch gibt bzw halt einfach für jeden was anderes passt.
Ich finde auch man muss ja nicht alles oder jeden Ratschlag umsetzen oder leben, aber ich hab halt von Bo gelesen und fands interessant und will mich deshalb daran versuchen.
Nur hab ich da halt einfach noch ne Menge zu lernen 😊Deshalb bin ich wirklich sehr dankbar für die vielen Ideen und Erfahrungen hier ☺️
@Murmel was ist deiner Meinung nach die Alternative zur Begleitung von Frust?
Ich habe keine. Ich bin hier als Fragende, nicht als Expertin. Ich habe ein Problem (Ich möchte drei Handgriffe machen können ohne dass jemand etwas von mir verlangt oder zu schreien beginnt, weil ich nicht sofort alles stehen und liegen lasse. Drei Handgriffe. ich rede hier von 1-3 Minuten) und keine Lösung.
Erziehungsexpert:innen verschiedenster Erziehungsstile haben entweder Lösungen, die mir nicht gefallen oder bieten gar keine an. Ich muss also annehmen, dass mein Bedürfnis dort keine Priorität hat, und das greift mir dann als ganzheitliches Lebenskonzept für die ganze Familie zu kurz.
Man merkt es schon an deiner Antwort: "Was ist deine Alternative zur Begleitung von Frust." Es steht das Kind im Mittelpunkt, obwohl bei der Frage die Mutter und ihr Bedürfnis nach ungestörtem Arbeiten im Mittelpunkt stand. Also Frage ich dich zurück: Was ist deiner Meinung nach die Alternative zur Erfüllung meines Bedürfnisses, tagsüber drei Minuten meine Ruhe haben?
Daher ist es in MEINER Verantwortung als mündiger Erwachsener, mir diese Ruhe selbst zu nehmen und zu schaffen.
Richtig. Indem mein Kind lernt, dass es mich manchmal für wenige Minuten in Ruhe lassen muss.
Ich finde das nicht abwegiger, als dass es lernt, beim Essen zu sitzen.
Dazu muss ich mich erstmal Fragen: Was heißt denn "Ruhe brauchen" für mich konkret?
Aus deiner Liste am ehesten "Das Kind mal 10 Minuten nicht bespaßen zu müssen. Wobei 10 Minuten wirklich ein Luxus sind, den ich jetzt gar nicht erwarte. Aber 5 Minuten alle 2 Stunden wären schön. Und wenn ich nur die Wahl habe zwischen Kind bespaßen oder Kind durch Wutanfall begleiten, dann ist das eine Lose:Lose Situation.
Ich möchte einen Gedanken fertig denken, oder einfach mal für eine Minute durchatmen, ohne reden oder zuhören zu müssen. Und da reicht es einfach nicht, wenn ich sage, das mache ich alles wenn das Kind schläft, mein Mann mich abends ablöst oder sonst etwas. Ich bin ein introvertierter Mensch, erhole mich durch alleine sein. Geht natürlich nicht mit Kind, eh klar. Aber zwischendurch nicht "on" sein zu müssen für wenige Minuten ist etwas, das keinen Aufschub duldet. Ich brauche das spätestens alle paar Stunden, nicht dann Abends oder sonntags alles auf einmal. Es führt nichts daran vorbei, dass mein Kind irgendwann einmal lernen muss (nur durch welche Methode weiß ich noch nicht), dass ich in Ruhe meinen Kaffee trinken werde und danach spielen wir weiter.
Die Lösung kann also nicht sein, dass das Kind womöglich darunter leiden muss
Also ich darf mir nur meine Ruheinseln schaffen, wenn das Kind bloß nicht drunter leiden muss. Also... nie. Weißt du, das ist deshalb ein ganz emotionales und heikles Thema für mich, weil ich unter dem Mangel an geistigen Ruhepausen wirklich sehr leide, und vor allem an dem fehlenden Ansatz, wie das künftig anders werden kann. Die wenigen Male, wo ich in meiner Erziehungs"karriere" wirklich versagt habe und losgebüllt habe, war das jedesmal das selbe Wort: "R U H E!!!"
Darum klingt das jetzt viel mehr "anti" als ich es eigentlich meine. Ich finde es ganz toll, wie du für deine Familie so einen friedvollen Weg gefunden hast, und lese auch gerne in deinem Thread mit. Dadurch kann ich dir aber auch sagen, dass vor allem dein Sohn eine super-spitzen Ausnahme ist. Kannst du dich erinnern, wie du mal geschrieben hast, das du deine Tochter bei einem Sommerbesuch bei einer Freundin durch den Poolnudel (?) Anfall begleiten musstest? Und damit das ging, hast du deinen Sohn deiner Freundin ist Haus mitgegeben, und er hat das akzeptiert? Oder wie deine Tochter mal deine volle Aufmerksamkeit brauchte beim Abholen aus dem Kindergarten, und dein Sohn sich sicher 10 Minuten dort vor dem Haus mit Steinchen gespielt hat, während du das getan hast?
Mir sind fast die Tränen gekommen vor Neid.
Es gibt wesentlich, WESENTLICH intensivere Kinder, die Aufmerksamkeit so stark brauchen, dass du sie ihnen 24 Stunden am Tag geben könntest und wenn du mal aufs Klo gehen willst, bekämen sie trotzdem einen Anfall. Ich bitte dich, das im Hinterkopf zu behalten.
@jasmini_bambini ich sag zb immer "ich mache jetzt noch xy und dann kriegst du....oder dann machen wir...".
Ich hab das aber immer schon so mit ihm gehandhabt daher versteht er es (meistens).
Er mag die Freche Freunde Drinks total gern und wenn er da kurz vorm Essen einen mag (sind halt im selben Kastl wie Glasal und co) sag ich ihm, erst wird gegessen und dann bekommt er einen.
Manchmal ist er dann nicht glücklich manchmal gehts ohne jammern.
Nur heute sind wir beide weich geworden, Papa hat am Boden Spekulatius gegessen und nebenbei News am Handy gelesen. Knirps hat in Lichtgeschwindigkeiz den Keks geschnappt und wäre abgedüst. Ich hab ihm den Keks abgenommen, weil er "normalen Süßkram" noch nicht bekommt. Er hat so herzzerreißend dreingeguckt und geweint, da hat er halt ausnahmsweise vorm Abendessen (war schon kurz vorm Brei machen) einen seiner Kekse bekommen hat den dann glücklich geknabbert.
@Murmel ok. Danke sehr für deine Schilderung. Ich kann aus deinem Text direkt herauslesen wie unglaublich anstrengend sich das anfühlen muss (richtig nachfühlen kann ich es nicht, damit hast du sicher recht).
Wenn du meine Zeilen aufmerksam gelesen hast (wovon ich ausgehe da du zwei der Situationen von mir so genau im Gedächtnis behalten hast) dann weißt du wahrscheinlich auch, dass mein Sohn zwar der absolute Chiller, meine Tochter aber ein durchaus temperamentvolles, aktives und gefühlsbetontes Kind ist. Mittlerweile aber halt auch schon 4. Die Anfänge waren sau-hart. Ich erinnere mich noch sehr genau!. Ich glaube also nicht, dass meine Tochter da deinem Kind um so vieles nachsteht aber natürlich geht es um die subjektive Wahrnehmung und da bist du offenbar um einiges sensibler als ich - bitte diesen Satz jetzt nicht böse auffassen. ist eine Feststellung. Ist ja auch nichts, was sich so leicht abstellen lässt. Vielleicht geht es sogar schon in Richtung Hochsensibilität? (Musst du nicht beantworten, ist eine sehr persönliche Frage). Insofern ist es nicht verwunderlich, dass du da regelmäßig die Nerven schmeißt. Und hey, no judgement from me. Ich hab meine Kinder schon oft genug wegen den dümmsten Kleinigkeiten angebrüllt. Ich bin ja auch keine heilige.
"Man merkt es schon an deiner Antwort: "Was ist deine Alternative zur Begleitung von Frust." Es steht das Kind im Mittelpunkt, obwohl bei der Frage die Mutter und ihr Bedürfnis nach ungestörtem Arbeiten im Mittelpunkt stand." - Ja! Denn, es ist nunmal so: du bist die Erwachsene. Du verstehst Dinge und hast das große Ganze im Blick. Ein kleines Kind hat das nicht. Ein kleines Kind kann nicht differenzieren, dass es jetzt gerade still sein muss weil du einen Gedanken zu Ende formulieren musst (vor allem dann nicht, wenn du es ihm nicht sagst was im Übrigen eigentlich das einzige ist, was ich vorgeschlagen habe in der Situation mit dem kochen). In den ersten paar Jahren verläuft das Leben mit Kind Kind-zentriert weil Kinder eben noch sehr auf Hilfe angewiesen sind. Es geht schon auch darum, sich nicht komplett selbst aufzugeben. Nichts desto trotz wird das Kind mit seinem gesamten Dasein einen Großteil deines Tages einnehmen. Daran kann auch die bedürfnisorientierte Erziehung nichts ändern.
Du hast geschrieben: "Also ich darf mir nur meine Ruheinseln schaffen, wenn das Kind bloß nicht drunter leiden muss. Also... nie." Wer sagt denn, dass das Kind leidet wenn es warten muss, du es aber mit deinen Worten begleitest? Vielleicht haben wir ja unterschiedliche Vorstellungen zum Thema "leiden lassen"?! Ich weiß, dass diese Antwort dein aktuelles Problem nicht löst und es für dich auch nicht besser macht. Ich kann dir aber sagen, dass du bei der Begleitung von Wutanfällen und Frust vor allem, für die Zukunft vor arbeitest. Mit anderen Worten: das was du jetzt sähst, kannst du in der Zukunft als Früchte ernten. Ich sehe das bei meinen Kindern. Es geht wirklich vorbei. Genauso wie die beschissenen, schlaflosen Nächte vorbei gehen und die ausgelaufenen Windeln und was einem sonst noch so nervt am Mama-dasein. Und ich glaube schon, dass es einen Weg für dich geben kann wie du regelmäßig zu deinen Pausen kommst.
Hast du schonmal darüber nachgedacht, dir Hilfe im Rahmen einer Familienbegleitung zu suchen? Die schauen sich ganz gezielt eure individuelle Situation an und können dann viel gezielter Tipps geben.
@Murmel dein Kleiner ist ja nicht soviel Älter als meiner und der hat auch sehr intensive Phasen.
Ich brauche auch oft einen Moment zum Durchatmen und bin jedesmal froh, wenn er kurz alleine spielt.
Mir geelingt es ab und zu mehr und mal weniger, teilweise bin ich froh, wenn er am Tag schläft und ich etwas für mich oder in Ruhe machen kann.
Letztens wollte ich eine Email schreiben, als er munter wurde. Jetzt war die Entscheidung zwischen mit ihm arrangieren oder Faden komplett verlieren.
Da ich den Laptop sowieso so stehen hatte, dass ich am Boden sitzen konnte (mache ich generell gerne), konnte er zuschauen. Dann wollte er mit meinem Kuli malen (endlich fängt er damit an, hoffe er nimmt seine Stifte bald an), da habe ich ihm ein Stück Papier gegeben und ich konnte die Mail zumindest fertig schreiben.
Ich mag Unterbrechungen auch nicht, aber die hat man im Büro ja genauso.
Als ich was am Handy gecheckt hab, hab ich ihn halt am Laptop "tippen" lassen, er hat auch tatsächlich nur mit den Zeigefingern getippt, zwar wahllos aber dennoch.
Vielleicht kannst du für dich solche Miniarrangements finden, dachte bis dahin auch, dass ich es nicht schaffe in Ruhe eine Mail zu schreiben. Gimg aber zumindest halbwegs.
Was jemand weiter oben geschrieben hat, dem kann ich zustimmen. Wenn das ganze mit autonomie anfängt, ist man total unvorbereitet. Und man muss das echt lernen mit dem Frust und Wut des anderen aushalten. Als Erwachsener kann man bei einem Streit gehen. Für mich war das was neues dabei zu bleiben und mir 40-50 min Geschrei anhören wegen einer für mich dummen Kleinigkeit.
Wenn du meine Zeilen aufmerksam gelesen hast (wovon ich ausgehe da du zwei der Situationen von mir so genau im Gedächtnis behalten hast) dann weißt du wahrscheinlich auch, dass mein Sohn zwar der absolute Chiller, meine Tochter aber ein durchaus temperamentvolles, aktives und gefühlsbetontes Kind ist.
Oh ja! Auf keinen Fall will ich sagen, dass dein Alltag weniger fordernd ist als meiner. Ich glaube nur, wir haben andere Baustellen.
Zum Beispiel dein Tipp, Knirps in den KiWa zu packen und eine Stunde spazieren zu gehen wäre bei uns nie und nimmer möglich. Er würde nach 5 Minuten quengeln, weil er raus (und auf mich rauf) will, und in aktive Interaktion treten.
Es geht ihm nämlich nicht um den Körperkontakt, sondern die Aufmerksamkeit. Er zeigt mir was, ich erzähl ihm was,.. etc. Ist seine Sprache der Liebe. Und ich passe mich natürlich, obwohl ich eigentlich eher ein Kuschler wäre.
Aber die Gelegenheit zum "Gehirn auslüften" wäre das dann halt wieder nicht.
In den ersten paar Jahren verläuft das Leben mit Kind Kind-zentriert weil Kinder eben noch sehr auf Hilfe angewiesen sind. Es geht schon auch darum, sich nicht komplett selbst aufzugeben. Nichts desto trotz wird das Kind mit seinem gesamten Dasein einen Großteil deines Tages einnehmen. Daran kann auch die bedürfnisorientierte Erziehung nichts ändern.
Das ist glaub ich jedem hier bewusst. Und an 23,75 Stunden pro Tag ist es auch kein Problem und macht man es gerne. Aber die restlichen 15 Minuten, wenn ich zb Was heißes auf dem Herd habe oder kurz meinen Kaffee trinken möchte, dann wünsche ich mir, dass ich meinem Kind sagen kann "Du, erst mach ich das und dann xy was du gerade willst", ohne Wutanfall. Oder zumindest werde ich dann irgendwann seinen Wutanfall ignorieren und meine Sache trotzdem fertig mache, weil die Alternative so viel aufgestaute Wut meinerseits ist, dass was da rauskommt 100% noch viel schädlicher ist.
Wenn du sagst nach, keine Ahnung, 50 x Wutanfall begleiten oder ab 3 Jahren oder was auch immer wird das funktionieren, dann nehme ich das gerne hin. Aber ich habe (jetzt gar nicht mal nur von dir) aus der BO Szene oft das Gefühl, dass soll man gar nicht wollen. (Binde das Kind doch ein, etc. Ja. Das mach ich in den anderen Situationen eh. Aber manchmal will ich einfach etwas kurzes alleine und in Ruhe machen.)
ZB die Situation von @asmini_bambini . Freut mich total, dass das funktioniert hat mit dem Kasterl ausräumen mit Papa, so dass sie ihr Knopfloch fertig nähen konnte.
Mein Ziel ist, dass das auch funktioniert, wenn der Mann nicht zuhause ist. Weil in 99% der Fälle legt man seine Arbeit eh weg, wenn das Kind am Rockzipfel zieht. Aber ab und zu etwas fertig machen können wäre eine ein massiver Gewinn an Lebensqualität.
Oder anderes Beispiel. Mein Sohn möchte wirklich 24/7 am Tag Aufmerksamkeit. Er mag es nicht, wenn ich mich mit seinem Papa unterhalte statt mit ihm. Er bekommt dann, auch wenn es nur ganz kurz ist, einen riesen Wutanfall, weil er genau dann Ansprache möchte, wenn mein Mann mir grade was sagen will. Wir machen am Wochenende zB nichts gemeinsam deswegen sondern nur getrennt, was sehr schade ist. Wenn er weg muss und mir wir nur ganz kurz ein "Übergabegespräch" machen wollen, stört das meinen Sohn sehr. Und ihn liebevoll durch den Wutanfall begleiten fühlt sich in dem Moment erstens nicht richtig an, aber von mir aus, aber vor allem kann ich ja dann erst wieder nicht mein Gespräch führen.
Es hat für mich also einfach eine riesen Priorität, dass mein Sohn (eine höflich und wertschätzend ausgedrückte Version) von DU HAST JETZT SENDEPAUSE erlernt.
Denkst du, wenn ich das der Familienbegleitung erzähle, werden sie eine besonders BO freundliche Lösung für uns finden?
Das mit rein quatschen würde mich auch mal interessieren. Meine bekommt zwar keinen wutanfall, aber redet immer rein oder muss in der Minute wo ich 2 Sätze sagen unbedingt auch etwas erzählen. Ich sage dann meistens jetzt muss ich dem Papa ganz was dringendes sagen, danach kannst du erzählen. Mein Freund meint dann immer rede einfach weiter ohne ständig ewitlange Erklärungen. Ich kann aber nicht reden wenn ein anderer reinredet oder verliere dann den Gedanken. Ich kann auch nicht lesen wenn andere reden.
@Murmel ich weiß es nicht. Aber es scheint dich wirklich sehr zu belasten. Das schlimmste, was passieren kann ist, dass du hinterher nicht schlauer bist als vorher aber die zumindest Mal alles von der Seele geredet hast.
Ich setze hier für mich ein Lesezeichen (Der Kleine ist erst 5 Monate, aber eine willensstarke Persönlichkeit zeichnet sich bereits ab.)
Habt ihr Lesetipps/Podcasts die einem den Einstieg in bindungsorientierte Erziehung erleichtern?
Leitwölfe von Jesper Juul hab ich mir schon notiert.
@fraudachs lustig, ich hab mir heute erst ein Interview mit Jesper Juul angehört wo es genau um die Situation ging. Weißt du, was er geraten hat in so einer Situation zu tun? Sich dem Kind zuwenden und sagen "ich will jetzt mit deinem Vater reden. Sei still!" (Im Interview ging es um ein kleines Kind, das die Mama beim telefonieren stört. Da hat er eigentlich "geh weg" gesagt!) Nicht laut aber sehr bestimmt und sehr klar. Und es auch wirklich so meinen. Sie kann mit dem Alter lernen, dass das dein persönliche Grenze ist, die sie da in dem Moment verletzt. Und du darfst ihr diese Grenze gern aufzeigen.
Wens interessiert: familylab Podcast Folge 80: gelassen erziehen!
@kaffeelöffel danke. So ähnlich beschreibt er das auch in einem Buch wo er am Laptop arbeitet und das kind rauf will auf seinen schoß. Muss ich testen. Vielleicht muss ich es echt so machen wie mein Freund meint. Er meint ich soll einfach ruhe jetzt sagen und dann weiter reden.
Mir geht es da wie dir. Ich bin ein Mensch der viele Allein-Phasen braucht. Und ja, das habe ich meinem Sohn schon auch beigebracht. Das heißt um Gottes Willen nicht, daß ich ihn hungrig habe länger warten lassen oder was in der Art. Es waren mehr kleine Dinge. Zum Beispiel daß er genau wusste, wenn ich esse stehe ich nicht auf und er kann auch nicht auf meinen Schoß. Sitzen bleiben musste er nicht, er durfte gerne rumlaufen und spielen wenn er mit dem essen fertig war - aber eben für sich allein, weil ich einfach auch mal 10 Minuten Pause brauche. Mit mir reden , mir was bringen/zeigen durfte er aber natürlich. Hat er aber selten getan, meist ist er wirklich einfach spielen gegangen.
Oder auch wenn ich mit seinem Vater rede. Da war auch klar, ich spreche gerade mit jemand anderem und er muss bitte kurz warten.
Im Gegensatz zu dem was @Kaffeelöffel beschrieben hat habe ich aber schon immer sehr viel begründet und erklärt. Also zb habe ich nie gesagt "Du darfst jetzt nicht schauen weil ich das so entschieden habe" sondern "es ist nicht gesund für dich so viel fernzusehen, deshalb machen wir das nicht den ganzen Tag". Das war für mich stimmiger ihm auch zu erklären warum. Klar entstehen dann wen die Kinder älter werden Diskussionen. Das ist aber ok und gut so. Ich finde es wichtig, daß Kinder lernen Dinge zu hinterfragen und zu argumentieren. Jetzt ist er 7, und mitunter diskutieren wir Regeln einfach aus bzw einigen uns auf was. Dann sind sie für ihn auch logischer, und man refelktiert selber nochmal warum man etwas möchte. Um nochmal auf den Fernseher zurückzukommen, er hat eine fixe Medienzeit. Die hatte er schon relativ früh, nur zeitlich hat sie sich mit der Zeit natürlich ausgedehnt. Außerhalb dieser Zeit gibt es für ihn weder Fernsehen noch Handy oder Tablet. Dadurch spart man dich halt die immer wiederkehrenden Diskussionen ob sie jetzt Fernsehen dürfen oder nicht. Ausnahmen gibt es nur wenn er gröber krank ist oder wenn wir Lernspiele zusammen machen (Anton App).
@melly210 wie hast du die medienzeit vereinbart und sodass es immer so ist oder er weiß wann und wann nicht? Vielleicht ist meine mit 4 noch zu klein, aber mit ihr Sachen aushandeln klappt noch nicht wirklich. Sie hält sich nicht daran bzw gibt's dann wieder Diskussion weil sie wieder alles ändern will.
@Murmel
Genau das was du beschreibst „endlich mal was allein fertig machen“ ist auch mein Ziel - mich machts zb narrisch, wenn jemand im Raum ist wenn ich Staubsaugen will und dann nur der Dreck verteilt wird.
Den Weg dahin such ich halt grad.
Für mich war das gestern schon ein rieseen Erfolg, dass sie sich mit meinem Mann beschäftigt hat, während wir im selben Raum waren. Sobald sie mich atmen hört geht sonst gefühlt gar nix, wenn sie jetzt grad eben hoch will zu mir.
Ob wir mit BO dahinkommen wo wir hinwollen weiß ich auch nicht (zumindest weiß ich, dass es definitiv nicht klappt, wenm ich nicht konsequent Wünsche und Bedürfnisse unterscheide und priorisiere)
- ich bin halt momentan noch so weit optimistisch, dass ich drauf hoffe, wenn wir respektvoll, geduldig, gleichwertig usw mit ihr sind kennt sie‘s irgendwann nur so und machts automatisch nach.
Weil ich merk schon, dass sie mich spiegelt, je grantiger ich bin, umso ärger ist sie.
Das mit dem „ich mach noch xy und dann mach ich xy mit dir“ hat heute wie immer nicht funktioniert- weder beim Frühstück, noch mittags beim Kaffee 🤷🏽♀️Sie stand daneben, hat geschrien , hat irgendwann ihren Kopf gegen das Küchenkastl gehaut - dass ich ihr erklärt habe, dass ich ihre Wut sehe und verstehe, aber jetzt Hunger hab, hat sie weder interessiert, noch hat sies in ihrem Anfall glaub ich wirklich gehört.
Ich hab sie auch gebeten die Einkaufstasche auszuräumen, um ihr eine Aufgabe zu geben -hat sie genau solange interessiert solange ich mitgeräumt habe.
Aber ja, eine Alternative wäre sie anzuschreien, aber auch das wird die Wut nicht mindern 🤷🏽♀️
Keine Ahnung, in Wahrheit bleibt mir eh nix übrig, als zu hoffen, dass sie irgendwann ruhig bleibt und akzeptiert worum ich sie bitte.
@fraudachs bei uns hat die immer um 18 Uhr gestartet. Ich hab ihm halt ggf gesagt "es ist noch nicht Zeit" und habe es ihm auf der Küchenuhr gezeigt. Natürlich hat er das mit der Uhr am Anfang noch nicht verstanden, aber nach und nach schon. Er konnte dann tatsächlich mit 3 schon die Uhr ablesen. Also so daß er gesehen hat wann die Stunde voll ist und wann er demnach schauen darf. Und wie meinst du "daran halten" ? Selber einschalten konnte er sich den Computer damals noch nicht, somit musste er sich auch "daran halten".
@melly210 aber jeden Tag und wie lange? Ich mein zb wir machen aus Dienstag und Freitag darf sie schauen. Aber dann jammert sie Montag schon rum sie will aber heute obwohl sie am Sonntag sich selber Dienstag ausgesucht hat.
Danke ☺️ Danke für deine Ideen und Tipps, für deine Erfahrungen und vor allem fürs Mut machen.
Ja, ich hoffe, dass sich vielleicht auch mit Kindergarten-Start nächstes Jahr vielleicht besser wird, wenn wir nicht mehr fast permanent aufeinander kleben.
Danke übrigens auch von meinem Mann- Zitat „endlich hab ich auch mal recht mit meiner Einschätzung“ 🤣😂
@fraudachs jeden Tag. Halt nicht zu lange. Es ist für kleinere Kinder denke ich besser nachvollziehbar so, "Dienstag" sagt ihnen noch nicht so viel und auch "in 3 Tagen" ist ein langer Zeitraum.
@melly210 deswegen haben wir einen kinderkalender. Wo sie miz Symbolen sieht wann TV ist und welcher Tag ist, Wieviele Tage dazwischen. Aber vielleicht ist jeden Tag kurz besser. Aber 1 folge paw patrol ist 23 min. Jeden Tag 1 wäre dann auf die woche mehr als an 2 Tagen. Da darf sie insgesamt 30 min.
@Murmel wie alt ist dein Sohn? Ich habe keine Ahnung von BO Erziehung bin aber der gleichen Meinung wie du, dass dein Kind das lernen kann mal 3 Minuten Pause zu machen. Das wird an manchen Tagen besser an anderen gar nicht funktionieren. Mein Sohn ist jetzt 5,5 Jahre alt. Klappt manchmal super, manchmal gar nicht. Und ja, er musste auch lernen meinen Frust auszuhalten. Ich bin ja keine Maschine...
@melly210 deswegen haben wir einen kinderkalender. Wo sie miz Symbolen sieht wann TV ist und welcher Tag ist, Wieviele Tage dazwischen. Aber vielleicht ist jeden Tag kurz besser. Aber 1 folge paw patrol ist 23 min. Jeden Tag 1 wäre dann auf die woche mehr als an 2 Tagen. Da darf sie insgesamt 30 min.
Wir haben mit einer Folge was auch immer am Tag angefangen, ja. Wenn dir das zu viel ist geht wohl wirklich nur mit Pausen. Vielleicht jeden 2. Tag ?
Und generell...ich glaube auch, man muss da sehr aufpassen, daß man den Absprung nicht verpasst was die Bedürfnisse der Kinder immer über die eigenen stellen angeht. Klar, ein Neugeborenes versteht noch nicht warum es warten muss und kann seine Bedürfnisse noch nicht aufschieben. Aber ein fünfjähriges Kind kann und muß sehr wohl lernen, daß es Rücksicht auf die Bedürfnisse Anderer nehmen muß. Abgesehen davon daß ich auch nicht glaube daß es für irgendein Kind, egal wie alt, von Vorteil ist wenn die Bezugsperson am Ende ihrer Kräfte ist weil sie ihre eigenen Bedürfnisse immer und kompromisslos untergeordnet hat. Ich weiß, wenn man richtig bedürfnisorientiert erzieht ist das auch nicht so. Aber in der Praxis wird es oft so verstanden.
Mein Mann ist der Ansicht, es müsse Konsequenzen geben, wenn unser Sohn sein Zimmer nicht aufräumt.
Nun wäre so eine "Konsequenz" von ihm, dass er ihm für ein paar Tage seine Hörbox wegnehmen würde. Nur so würde er es lernen meint er. 🤔🙈 Und er kündigt es ja vorher an. (somit ist es nicht so, wie bei ihm als Kind, wo dann einfach irgendwas von seinen Sachen weg genommen wurde)
Mit logischen Argumentationen komm ich da nicht weiter. Wie er das als Kind empfunden hat usw. Das ja das eine nichts mit dem andren zu tun hat, und es somit eine willkürliche Konsequenz ist (eine Strafe). Er würde dann nur aus Angst vor der Strafe kooperieren usw.
Mit dieser laut ihm "Waldorfpädagogik" kommen Menschen, wie die Jugendlichen heutzutage, dabei raus, die keine Grenzen mehr achten und sowieso nur tun was sie wollen.
Äh ja, was soll man da drauf sagen...
Wie handhabt ihr das Thema Aufräumen und vA was passiert, wenn es nicht gemacht wird, oder wenn ihr angelogen werdet etc?
Die logische Konsequenz wäre halt einfach meiner Ansicht nach, das es ausschaut in seinem Zimmer und er keinen Platz zum Spielen hat.
Ich räume abends oft gemeinsam mit ihm auf, so geht's schneller und wir helfen zusammen. So sieht er auch, dass man gemeinsam vieles schaffen kann.
Mein Mann besteht wiederum darauf, dass er das allein machen muss.
Alleine aufräumen in dem Alter ist vielleicht noch etwas viel verlangt. Manchmal macht N es von alleine an guten Tagen wo sie es als Spiel sieht. Zb schickt mich weg und räumt dann auf. In letzter Zeit mag sie eher weniger aufräumen. Selbst wenn ich gar nicht mitgemacht habe soll ich alles aufräumen. Das sehe ich nicht ganz ein. Versuche halt über ich hab auch keine Lust aufräumen, aber wir wohnen alle hier (sie spielt ja zu 95% in Wohnzimmer) und das kann man nicht alles so liegen lassen, ich fall da drüber. Frag sie ob es ihr auch gefallen würde wenn meine Sachen in ihrem Zimmer liegen würden. Hoffe dann, dass sie mir wenigstens bei ein paar Sachen hilft. Zb gestern hat sie höhle gebaut, mit vielen decken und Stühlen. Wollte dann nichts wegräumen helfen. Hab dann gesagt wenn du bei so einem aufwendigen Spiel mit vielen Sachen nicht mithilfst kann ich dir das das nächste mal nicht erlauben. Bzw sie wollte schon was neues spielen und dann gesagt wenn wir zusammen machen können wir danach noch das spiel machen sonst hab ich dafür keine zeit.
Ich glaub halt nicht, dass kinder in dem Alter verstehen das aufräumen mit dem wegnehmen der Box zusammenhängt.
Schwierig wenn du mit deinen Argumenten nicht weiter kommst. Oder du lässt ihn seine Methode mal probieren und dann sieht er vielleicht selber es bringt nichts. Weiß nicht wie dein Sohn reagiert wenn ihm die Box genommen wird. Ich hab ja manchmal die Spielsache die nicht aufräumt wurde zb Lego eine zeitlang in Keller gestellt. Das hat N überhaupt nicht interessiert, war ihr total egal.
@soso das nächste mal wenn du deinen Mann um etwas bittest und er es nicht macht dann droh was total irrationales an, und wenn er dich dann fragt was das soll, dann sag ihm so fühlt sich sein Sohn bei ihm.
Liest er Erziehungsliteratur? Vielleicht kannst du ihm was vom gewünschtesten Wunschkind geben, die erklären das sehr gut find ich.
Also bis zu einem gewissen Grad kann ich deinen Mann verstehen, wobei die Hörbox wegnehmen doch sehr willkürlich ist.
Unsere sind jetzt schon groß (7),also kann man gut mit ihnen reden. Ich sag zb immer, dass sie ihr Zeug halt auch wegräumen müssen, wenn sie was andere herräumen oder fernschauen wollen. Sie selbst steigen oft auf ihr Lego oder haben auch schon wichtige Teile verloren, da erklär ich dann halt, dass das nicht passiert, wenn mans wegräumt. Manchmal fragen sie, ob ich helfe und das tu ich dann auch. Wenn sie sich absolut sträuben (was aber eigentlich gar nicht mehr vorkommt), "droh" ich auch. Aber nicht mit irgendeiner Sache, sondern auf die Situation bezogen. Eben, dann kein Fernsehen oder Brettspiel oder ich sag, weil ich jetzt zusammenräumen muss, geht sich keine Geschichte am Abend aus, da sie das aber so gern wollen, kommen sie dann gleich und wir machen das gemeinsam.
Es ist auch schon mal vorgekommen, dass ich ihnen das Zeug, dass sie nicht wegräumen wollten, dann weggenommen hab. Ich glaub ein oder zweimal und das ist schon ewig her.
Ich weiß nicht, ob ich einfach Glück mit meinen Zwergen hab, aber sie sind so haglich mit ihren Sachen teilweise, dass sies freiwillig in die richtige Kiste räumen, damit sie es auch wieder finden. Also, eigentlich eh nur Lego. Oder ob es daran liegt, dass wir ihnen das so früh wie möglich erklärt und beigebracht haben. Weil sie gleich hysterisch werden, wenn sie was nicht finden und wir verbinden das halt immer mit dem zusammenräumen. Jetzt wissen sie immer genau wo welche Teile zu finden sind und das funktioniert einwandfrei. Und außerdem leben wir es halt auch vor. Wir sind beide sehr ordentlich, aber mein Mann ist fast schon übertrieben. Da machen wir drei uns manchmal sogar über ihn lustig 😂.
Es dem Kind immer abzunehmen oder gar nicht wegräumen find ich auch nicht richtig. Aber es kommt aufs Alter an und danach steigern und auch auf die Art und Weise wie man die "Konsequenzen" (ich mag das Wort nicht) bespricht und durchzieht. So beinhart irgendeine Sache wegnehmen find ich nicht in Ordnung.
@soso
Also zu den Gründen warum ich Bestrafung ablehne usw. sag ich jetzt nix. Da weißt du eh schon bestens Bescheid. Ich glaub, ehrlich gesagt, dass du deinen Mann nicht (mehr) davon überzeugen können wirst seine Haltung zu überdenken.
Ich glaube aber, dass euer Sohn es gut aushalten wird solange ihr es als Paar gut ausmachen könnt und nicht seinetwegen vor ihm streitet. Denn sonst hängt ihr ihm einen Rucksack um, der einfach viel zu schwer für ihn ist. Gibt für Kinder eigentlich fast nix schlimmeres als der Grund dafür zu sein das Papa und Mama sich dauern uneinig sind. Also daher: wenn ihr was zu streiten habt und es geht um die Erziehung eures Sohnes dann macht das, wenn er nicht anwesend ist.
Zum aufräumen allgemein:
1. Das mit dem nicht helfen find ich ehrlich gesagt eher problematisch. Warum? Kinder lernen durch das, was wir ihnen Vorleben. Wenn ich ihnen also beim aufräumen helfe dann lebe ich einerseits die Hilfsbereitschaft vor (wir helfen einander gern) und andererseits wird dadurch womöglich auch das Bedürfnis der Zugehörigkeit ("komm, wir machen das schnell gemeinsam") erfüllt.
2. Die Erwartungshaltung: ein ganzes Zimmer allein aufräumen ist für ein kleines Kind eine Mammut-Aufgabe. Damit ist das Kind schlichtweg überfordert. Helfen kann es, wenn wir die Aufgabe in kleine Teile brechen. Also z.B. "ich möchte, dass wir hier jetzt aufräumen. Ich Fang hier mit den Büchern an, räum du bitte die Stifte weg." Oder, wenn das Kind mehr Autonomie braucht "ich möchte, dass wir hier jetzt aufräumen. Womit willst du anfangen?". Sich einfach hinstellen und sagen "räum auf" wird nur an allen Enden zu Frust führen. Das ist für ein Kind in dem Alter schlichtweg nicht machbar und würde eeeewif dauern.
3. Versuchen zu verstehen warum das Kind gerade nicht aufräumen will/kann. Ich bleibe dabei, dass das Verhalten unserer Kinder immer einen Grund hat. In dem Fall könnte es vielleicht sein: Autonomie - da kann ich dann sagen "OK, sag mir bescheid wenn du bereit bist aufzuräumen". Oder
Verbindung - dann kann ich ein Spiel draus machen (z.B. die Kiste ist ein Spielzeug fressendes Monster und das Kind füttert das Monster mit Spielsachen oder es wird ein Lied abgespielt und bis das Lied aus ist haben wir alles aufgeräumt oder wir spielen verstecken und immer wenn ich dich gefunden habe, wird ein Spielzeug weg geräumt...)
Manchmal ist der Grund auch einfach "ich hab keine Lust". Dann kann ich das erst einmal so annehmen und akzeptieren, dass auch Kinder nicht ständig auf alles Bock haben und dann sagen "mhm. Ich auch nicht und ich möchte trotzdem, dass es gemacht wird. Du musst das nicht alleine machen, ich helfe dir."
Wenn das alles nicht der Grund ist kann ich natürlich auch nachfragen "was ist denn am aufräumen so blöd? Was würde es leichter machen?"
Und wenn das alles nix nützt, dann warte ich. Ich sitze die Situation aus. Fängt das Kind z.B. mitten in aufräumen zum spielen an, erinnere ich es daran, dass wir gerade dabei waren aufzuräumen. Werd ich ignoriert, schnappe ich mir ein Buch und fange an zu lesen. Es dauert normalerweise nie länger als 15min, dass die Kinder aufmerksam werden und irgendwas von uns wollen und dann sag ich "ah, gut das du aufgehört hast zu spielen, dann können wir ja jetzt aufräumen." Also aussitzen und geduldig sein! Es zählt sich wirklich aus!
Allerdings finde ich auch, dass Kinder (auch im Alter von 4 oder 5 Jahren) ein Recht auf Privatsphäre haben. Bei uns ist es zB so, dass sämtliche Spielsachen im Wohnzimmer sind. Im KiZi gibt es gar keine Spielsachen bei uns und ja, mir ist wichtig, dass das Wohnzimmer am Abend aufgeräumt wird. Wäre das Chaos aber im KiZi würde ich das Kind nicht zum aufräumen zwingen. Hier würd ich also die Verantwortung zum aufräumen an der Tür abgeben und sagen "schau, das ist dein Zimmer und die kannst entscheiden wie es hier aussieht. Ich werde hier nicht mehr für dich aufräumen. Wenn du willst, dass es hier ordentlich ist, dann musst du dich bitte selbst drum kümmern." Also wenn das wirklich nur das KiZi betrifft, würde ich das so handhaben.
Einen Sinn für Ordnung kann ich nämlich auch nur dann selber entwickeln wenn ich meine eigenen Grenzen dazu kenne. So, wie jeder von uns Erwachsenen auch einen anderen Sinn für Sauberkeit und Ordnung hat. Mit anderen Worten: wenn's ihm zu viel wird, wird er von selber in seinem Zimmer aufräumen. 🤷
Das mag nicht für jede Familie passen und das ist OK aber so sparst du dir halt auch die ewigen Diskussionen ums Zimmer aufräumen.
weil mir es gerade wegen Bedürfnisse eingefallen ist und ich das Bild noch immer gerne in meinem Kopf habe:
meine EX-Chefin hat mir mal erzählt ich solle mir meine Bedürfnisse (ihr Beispiel waren die von der Maslowsche Bedürfnishierarchie) so vorstellen wie ein Haus auf Pfählern. ein Pfahl darf fehlen, 2 eventuell dürfen eventuell auch ausfallen aber dann stürtzt das gesamte Haus ein und deshalb soll ich auf mich acht geben.
ich verstehe dich @jasmini_bambini unsere ist ähnlich alt und ähnlich aktiv
selbst merke ich am Ende des Tages oft das ich den ganzen Tag nichts getrunken habe und das Energie fehlt ab und an ist es auch wichtig sich Zeit zu gönnen und den Kleinen zu sagen: gib Mama 5 Minuten für den Kaffee und dann machen wir XY.
Ja da bin ich ganz bei dir @Kaffeelöffel ich versuche es auch auf viele kreative Wege...
Mein Mann bleibt allerdings bei seinem Standpunkt. Er hilft ihm nicht. Das muss er allein machen, und zwar genau dann wenn mein Mann meint, jetzt müsse er es machen 🙈
Ich will eben dazu auch nicht jedes Mal Diskussionen. Mein Mann hat dann das Gefühl ich schlage mich auf die Seite unseres Sohnes... und fühlt sich in seiner Autorität untergraben, wenn ich dann zB helfe... 🤔
@soso ja schwierig.
Was sagt er denn, wenn du solche Argumente wie oben bringst? Er ist also generell einfach der Meinung, dass der autoritäre Erziehungsstil der einzige ist, der "ordentliche" Menschen hervorbringt?
Wie gestaltet ihr das allgemein im Alltag? Ich stell mir was wahnsinnig schwierig vor.
@soso hast du schon versucht in einem anderen, ruhigen Moment mit ihm drüber zu reden. So zb wenn ihr gut gelaunt (also kein Streit vorangegangen) und nur zu zweit seit, im Bett oder am Abend, wenn der kleine schläft?
Manchmal, wenn ich meinem Mann reingrätsche während er gerade den Kindern was sagt, reagiert er dann auch eher grantig. Oder auch wenn ichs ihm allein sag, aber dennoch unmittelbar nach oder noch während dem Geschehen. Wenn er also quasi noch "in Fahrt" ist.
Wenn ich später dann mit ihm drüber red, hat er aber immer Verständnis. Wobei ich sagen muss, dass wir uns immer sehr schnell einig sind und er nie etwas so derart anders macht, als ich bzw als ich es mir wünsche. Daher kann ich meine Situation gar nicht mit deiner vergleichen. Ich versuch mich nur hineinzuversetzen. Schwierig...
Wichtig ist auch, dass er versteht, ihr seid ein Team (weil er denkt, dass du dich auf die Seite des Sohnes stellst, was ein bisserl kindisch ist, find ich).
@soso wie ist es dann bei deinem Mann, wenn du ihn zB bittest etwas zu machen? Macht er es ohne Widerrede sofort oder später, wenn er Lust hat, vielleicht auch einmal gar nicht? Räumt er immer alles sofort/täglich ordentlich weg? Das könntest du ihm dann nur insoweit als Beispiel vor Augen führen…
Und wenn du seine Autorität untergräbst, was macht denn er, wenn er deine Herangehensweisen nicht akzeptiert? Wieso hat seine Meinung in diesem Fall mehr Gewicht - nur weil sie strenger ist? Warum will er nicht helfen, damit suggeriert er ja eigentlich, dass er zum Aufräumen auch keine Lust hat.
Vielleicht würde es auch helfen, wenn ihr Zonen festlegt, welche die sofort nach dem Spiel aufzuräumen sind, welche bis am Abend aufzuräumen sind (dann hat er klare Regeln aber auch etwas Autonomie) und welche wo auch etwas über Nacht/Tage liegen/stehen bleiben kann.. ich habe als Kind zB über Tage Playmobil Landschaften aufgebaut und das durfte auch solange bleiben wie ich damit gespielt habe…
@soso meine Kids sind 6 / 3.5 / 1 und richten dementsprechend immer Chaos an.
Die Kleinste räumt natürlich wild aus, hilft natürlich nicht wirklich mit, aber ich setze sie immer dazu und versuche sie zu animieren wenigstens 1-2 Sachen einzuräumen.
Der Mittlere hat gerade eine Anti Phase, da erkläre ich jedes Mal, dass wir unsere Sachen wegräumen, bevor wir neues Ausräumen, damit Platz ist und wir alles wieder finden (Ordnung ist mir unheimlich wichtig!)... Wenn er gar nicht will, dann erkläre ich nochmal, dass bei uns jeden Tag der Saugroboter fährt und Teile einsaugen wird... Wir machen es dann gemeinsam
Der Älteste räumt meist alleine auf, wenn sein Bruder aber so gar nicht will, dann will er natürlich auch nicht und dann packen wir einfach gemeinsam an.
Ich finde da nichts verkehr dran - andersrum räumen die Jungs auch alleine ihr Geschirr weg, helfen mir beim Geschirrspüler und Wäsche etc
Wir sind ein Team und helfen einander - mal mehr, mal weniger.
Wenn ich beschäftigt bin, dann machen sie es alleine, wenn ich nichts zu tun habe, was spricht dann dagegen mit anzupacken?
Bedürfnisorientierte Erziehung macht ja vor allem im 1 .Lebensjahr durchaus Sinn und entwickelte sich ja vom Attachment Parenting (bindungsorientierte Elternschaft)und das bezieht sich eben vorrangig auf Säuglinge. Da gibt es 7 Säulen für eine bindungsorientierte Elternschaft ( Bonding gleich nach der Geburt, wenn möglich stillen, Baby nicht schreien lassen, in der Nähe des Babys schlafen,..). Dinge, die wir trotz Schlafentzug und Erschöpfungszuständen alle machen ohne groß darüber nachzudenken ,ob es jetzt richtig ist oder nicht, weil die Bedürfnisse des Babys klarerweise im Vordergrund stehen.
Schwieriger wird es es dann schon im Kleinkindalter, weil es zu diesem Erziehungsstil so unzählige viele Meinungen und Interpretationen gibt und ständig neue Bücher auftauchen, die versprechen "die Lösung" zu sein und man einfach nur noch das Gefühl hat irgendwas falsch zu machen und immer unsicherer und unauthentischer im Umgang mit seinen Kindern wird oder ständig Konflikte mit seinem Partner hat deswegen.🤯
Daher picke ich mir daraus gerne gute Vorschläge und Tipps und kombiniere das auch mit anderen Erziehungsmethoden ( Montessori) und feinere es noch mit meinen eigenen Wünschen und Vorstellungen ab und nehme Rücksicht auf die anderen Familienmitglieder ,gesteh mir mal Fehler ein und höre auf mein Bauchgefühl😉
Und ja, ich bin mir sicher, dass man auch bindungsorientiert verziehen kann wenn man ständig seine eigenen Bedürfnisse als Mama oder Papa nicht ernst nimmt ( es geht um die Bedürfnisse aller Familienmitglieder)und man keine Grenzen aufzeigt.
Ich finde bo Erziehung aber sehr gut wenn man die Bedürfnisse von allen Familienmitgliedern Platz gibt und auch mal auf das Bauchgefühl hört anstatt strikt die Erziehungsratgeber abarbeiten und nicht so streng mit sich selber ist. Und 5 Minuten in Ruhe einen Kaffee trinken muss immer drinnen sein ohne dass das Kind einen Schaden davon trägt 😊
Und wenn der Partner bei so einer Kleinigkeit wie dem Aufräumthema mal nicht meiner Meinung ist oder 100% dem BO Ansatz übereinstimmt ist es jetzt auch kein Weltuntergang. Dann macht der Papa es halt anders als ich.
Ich find, dass das Gefühl sooft außer Acht gelassen wird. Jeder möchte sich nur mehr auf Bücher verlassen, aber die eigene Intuition wird unterdrückt. Eben wie bei dem Beispiel der Säuglinge, fast keine Mutter bringt es übers Herz das Kind schreien zu lassen, doch früher in den Büchern, wurde genau das geraten. Meiner Mama wurde auch noch diese Methode nähergebracht, doch sie konnte es nicht. Und heut wird das als absoluter Horror erkannt. Gut, dass meine Mama da so auf ihr Bauchgefühl gehört hat ☺️.
In meinem Umfeld gibt es ein derart abschreckende Beispiel, eine Mutter die unbedingt BOE oder eher den streng anti-autoritären Erziehungsstil praktizieren wollte und das ist in meinen Augen so dermaßen schiefgegangen, dass das Kind sehr verzogen ist. Das äußert sich dann auch so, dass alle richtig von ihm genervt sind und das ist total traurig. Und ehrlich, auch mir geht es am Nerv.
Schon im Kiga hatten die Pädagogen Probleme mit dem Kind, jetzt in der Schule ist es schlimmer geworden. Es kennt keine Grenzen, schlägt andere Kinder und ist schnell frustriert. Aus der Psychologie weiß ich wie wichtig es für ein Kind ist zu wissen wo eben diese Grenzen sind, sonst wird genau dieser Frust zu groß.
Die Kleinen brauchen unsere Anleitung, dafür sind wir da. Um ihnen zu zeigen, wie die Welt funktioniert und wie man sich darin verhält.
Das kann ich gar nicht unterschreiben. Intuitiv erzieht man sein Kind so wie man selbst erzogen wurde. Das kann gut oder schlecht sein.
Erziehungsratgeber etc. geben einem die Möglichkeit die eigene Erziehung bewusst wahrzunehmen, einzustufen, zu reflektieren und (falls gewünscht!) beim eigenen Kind was besseres zu probieren. Daran ist überhaupt nichts negatives, ich seh das sehr positiv.
Allerdings muss man dazu die Erziehungsratgeber kritisch lesen und sich selbst Gedanken machen. Und mit Hausverstand vorgehen! Und der Hausverstand fehlt meiner Meinung nach viel zu oft.
Da kann ich dir nicht zustimmen. Ich wurde def. nicht BO erzogen, im Gegenteil. Trotzdem merke ich, vor allem wenn ich hier im Forum lese, dass ich in vielen schwierigen Situationen offenbar intuitiv BO reagiert habe. Nur mache ich mir nicht so viele Gedanken darüber. Natürlich gibt es Momente wo ich anstehe u. nicht sicher bin, welche Reaktion nun angemessen ist. Dann fraf ich nach, google mal oder dgl. Aber grundsätzlich reagiere ich einfach so, wie ich es richtig finde u. selbst behandelt werden möchte. Klappt mal besser, mal schlechter.
Ich denke, das weder nur das eine noch nur das andere "richtig" ist.
Wenn jemand einen Erziehungsratgeber als das non plus ultra ansieht und versucht nur danach zu agieren ist das nicht nur völlig unauthentisch (und somit für unsere Kinder nicht ernst zu nehmen), sondern auch einfach nicht möglich weil wir alle eigene Erfahrungen, Trigger, Werte usw. in uns tragen die es uns - selbst wenn wir wollen - unmöglich machen sich NUR so zu verhalten wie es im Buch steht.
Auf der anderen Seite finde auch ich es sehr bereichernd verschiedene Bücher mit teils unterschiedlichen Ansätzen lesen zu können. Dadurch lerne ich mehrere Wege kennen und kann mich dann für den entscheiden der sich für mich richtig anfühlt und zu meiner Familie passt.
Ich finde, wir Eltern sollten hier nicht in Selbstherrlichkeit verfallen wenn wir an Erziehung denken. Auch finde ich es tatsächlich fragwürdig, sich gar nicht damit auseinanderzusetzen (also weder mit Büchern, noch mit Podcasts noch durch den Austausch mit Personen hier im Forum). Ich konnte mir tatsächlich aus jedem Erziehungsratgeber den ich je gelesen habe (ich hab nachgerechnet - es müssten um die 30 sein) etwas mitnehmen. Manche hab ich auch nach 20 Seiten zur Seite gelegt und mir gedacht "was für ein Schrott". Dann passt es nicht zu mir und das ist ok.
Ich glaube aber, dass Erziehung ein Prozess ist an dem wir mindestens genauso wachsen wievunsere Kinder und ich finde nichts verkehrt daran, sich damit auseinandersetzen wie man diesen Prozess innerhalb seiner Familie gestalten will. Und auch ich habe bemerkt, dass ich Situationen (auch die, die ich hier im Forum geschildert habe) mit dem Wissen das ich heute habe, anders angehen würde. Ich finde das sehr positiv weil das heißt, dass ich mich weiterentwickle.
Und: auch wenn ich der Meinung bin, dass jedes Kind bo erzogen werden kann (ja, davon bin ich fest überzeugt) weiß ich auch, dass das nicht der Weg jeder Familie ist und es kein allgemein gültiges Rezept für jeden gibt.
Wir hatten diese Woche die Aufteilung, dass man Mann zuhause bleibt mit krankem Kind und ich arbeite. Abends war unser Sohn dann meist anhänglich und weinerlich, hat wieder Dinge hinterfragt die den ganzen Tag lt. meinem Mann kein Thema waren usw.
Mein Mann kommuniziert die Grenzen halt sehr klar. Die sind dann indiskutabel. Ich lass da eher mit mir reden und bin auch für Argumente zugänglich bzw. für Kompromisse oder Ähnliches. Er kann dann zB Dinge auch später erledigen oder wir machen sie zusammen.
Jetzt war heute die logische Konsequenz meines Mannes daraus, dass mein Erziehungsziel nicht so gut klappt wie seiner. Bei ihm kooperiert unser Kind viel besser. Sobald ich da bin, klappt das nicht mehr.
Wenn man quasi lt. ihm zu sehr auf die Bedürfnisse des Kindes eingehe werde es verzogen. Er kennt da angeblich genug Beispiele. Ich stimme dem so überhaupt nicht zu. Und wir haben wieder lange diskutiert, ohne auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Er will unserem Sohn durch diese Härte zu mehr Stärke verhelfen, so seine Erklärung.
@soso vielleicht wäre es ein Kompromiss wenn ihr ihm fixe Grenzen vorgebt innerhalb derer er sich frei bewegen kann ? Also quasi Deadlines. Wir haben das zb bei meinem Sohn mit den Hausübungen so. Die muss er gemacht haben bis um 18 Uhr seine Medienstunde beginnt. Wenn er bis dahin nicht fertig ist, verkürzt die sich oder fällt aus, je nachdem wie lange er braucht. Aber ob er sie direkt nach der Schule macht, irgendwann am Nachmittag oder kurz vor knapp um 17:30, ist ihm überlassen.
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Kommentare
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Hat super geklappt, schläft sogar fast ruhiger dadurch.
Fazit: ich hab mein lesen vorm Schlafen wieder, gehe dadurch etwas früher ins Bett, bin erholter da mich das total entspannt und er hat ein Nachtlicht bekommen (hatte sogar zufällig am sellben Tag ein Kleines mit Batterien besorgt).
Dafür schlafe ich jetzt teilweise (endlich) wieder so gut, dass mein Mann vor mir wach wird, wenn der Kleine raunzt 🤣😂
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Mein Ziel ist auch nicht alles „richtig“ zu machen, weil es halt gar nicht immer nur richtig und falsch gibt bzw halt einfach für jeden was anderes passt.
Ich finde auch man muss ja nicht alles oder jeden Ratschlag umsetzen oder leben, aber ich hab halt von Bo gelesen und fands interessant und will mich deshalb daran versuchen.
Nur hab ich da halt einfach noch ne Menge zu lernen 😊Deshalb bin ich wirklich sehr dankbar für die vielen Ideen und Erfahrungen hier ☺️
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Ich habe keine. Ich bin hier als Fragende, nicht als Expertin. Ich habe ein Problem (Ich möchte drei Handgriffe machen können ohne dass jemand etwas von mir verlangt oder zu schreien beginnt, weil ich nicht sofort alles stehen und liegen lasse. Drei Handgriffe. ich rede hier von 1-3 Minuten) und keine Lösung.
Erziehungsexpert:innen verschiedenster Erziehungsstile haben entweder Lösungen, die mir nicht gefallen oder bieten gar keine an. Ich muss also annehmen, dass mein Bedürfnis dort keine Priorität hat, und das greift mir dann als ganzheitliches Lebenskonzept für die ganze Familie zu kurz.
Man merkt es schon an deiner Antwort: "Was ist deine Alternative zur Begleitung von Frust." Es steht das Kind im Mittelpunkt, obwohl bei der Frage die Mutter und ihr Bedürfnis nach ungestörtem Arbeiten im Mittelpunkt stand. Also Frage ich dich zurück: Was ist deiner Meinung nach die Alternative zur Erfüllung meines Bedürfnisses, tagsüber drei Minuten meine Ruhe haben?
Richtig. Indem mein Kind lernt, dass es mich manchmal für wenige Minuten in Ruhe lassen muss.
Ich finde das nicht abwegiger, als dass es lernt, beim Essen zu sitzen.
Aus deiner Liste am ehesten "Das Kind mal 10 Minuten nicht bespaßen zu müssen. Wobei 10 Minuten wirklich ein Luxus sind, den ich jetzt gar nicht erwarte. Aber 5 Minuten alle 2 Stunden wären schön. Und wenn ich nur die Wahl habe zwischen Kind bespaßen oder Kind durch Wutanfall begleiten, dann ist das eine Lose:Lose Situation.
Ich möchte einen Gedanken fertig denken, oder einfach mal für eine Minute durchatmen, ohne reden oder zuhören zu müssen. Und da reicht es einfach nicht, wenn ich sage, das mache ich alles wenn das Kind schläft, mein Mann mich abends ablöst oder sonst etwas. Ich bin ein introvertierter Mensch, erhole mich durch alleine sein. Geht natürlich nicht mit Kind, eh klar. Aber zwischendurch nicht "on" sein zu müssen für wenige Minuten ist etwas, das keinen Aufschub duldet. Ich brauche das spätestens alle paar Stunden, nicht dann Abends oder sonntags alles auf einmal. Es führt nichts daran vorbei, dass mein Kind irgendwann einmal lernen muss (nur durch welche Methode weiß ich noch nicht), dass ich in Ruhe meinen Kaffee trinken werde und danach spielen wir weiter.
Klingt gut, aber hier haben wir wieder:
Also ich darf mir nur meine Ruheinseln schaffen, wenn das Kind bloß nicht drunter leiden muss. Also... nie. Weißt du, das ist deshalb ein ganz emotionales und heikles Thema für mich, weil ich unter dem Mangel an geistigen Ruhepausen wirklich sehr leide, und vor allem an dem fehlenden Ansatz, wie das künftig anders werden kann. Die wenigen Male, wo ich in meiner Erziehungs"karriere" wirklich versagt habe und losgebüllt habe, war das jedesmal das selbe Wort: "R U H E!!!"
Darum klingt das jetzt viel mehr "anti" als ich es eigentlich meine. Ich finde es ganz toll, wie du für deine Familie so einen friedvollen Weg gefunden hast, und lese auch gerne in deinem Thread mit. Dadurch kann ich dir aber auch sagen, dass vor allem dein Sohn eine super-spitzen Ausnahme ist. Kannst du dich erinnern, wie du mal geschrieben hast, das du deine Tochter bei einem Sommerbesuch bei einer Freundin durch den Poolnudel (?) Anfall begleiten musstest? Und damit das ging, hast du deinen Sohn deiner Freundin ist Haus mitgegeben, und er hat das akzeptiert? Oder wie deine Tochter mal deine volle Aufmerksamkeit brauchte beim Abholen aus dem Kindergarten, und dein Sohn sich sicher 10 Minuten dort vor dem Haus mit Steinchen gespielt hat, während du das getan hast?
Mir sind fast die Tränen gekommen vor Neid.
Es gibt wesentlich, WESENTLICH intensivere Kinder, die Aufmerksamkeit so stark brauchen, dass du sie ihnen 24 Stunden am Tag geben könntest und wenn du mal aufs Klo gehen willst, bekämen sie trotzdem einen Anfall. Ich bitte dich, das im Hinterkopf zu behalten.
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Ich hab das aber immer schon so mit ihm gehandhabt daher versteht er es (meistens).
Er mag die Freche Freunde Drinks total gern und wenn er da kurz vorm Essen einen mag (sind halt im selben Kastl wie Glasal und co) sag ich ihm, erst wird gegessen und dann bekommt er einen.
Manchmal ist er dann nicht glücklich manchmal gehts ohne jammern.
Nur heute sind wir beide weich geworden, Papa hat am Boden Spekulatius gegessen und nebenbei News am Handy gelesen. Knirps hat in Lichtgeschwindigkeiz den Keks geschnappt und wäre abgedüst. Ich hab ihm den Keks abgenommen, weil er "normalen Süßkram" noch nicht bekommt. Er hat so herzzerreißend dreingeguckt und geweint, da hat er halt ausnahmsweise vorm Abendessen (war schon kurz vorm Brei machen) einen seiner Kekse bekommen hat den dann glücklich geknabbert.
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Wenn du meine Zeilen aufmerksam gelesen hast (wovon ich ausgehe da du zwei der Situationen von mir so genau im Gedächtnis behalten hast) dann weißt du wahrscheinlich auch, dass mein Sohn zwar der absolute Chiller, meine Tochter aber ein durchaus temperamentvolles, aktives und gefühlsbetontes Kind ist. Mittlerweile aber halt auch schon 4. Die Anfänge waren sau-hart. Ich erinnere mich noch sehr genau!. Ich glaube also nicht, dass meine Tochter da deinem Kind um so vieles nachsteht aber natürlich geht es um die subjektive Wahrnehmung und da bist du offenbar um einiges sensibler als ich - bitte diesen Satz jetzt nicht böse auffassen. ist eine Feststellung. Ist ja auch nichts, was sich so leicht abstellen lässt. Vielleicht geht es sogar schon in Richtung Hochsensibilität? (Musst du nicht beantworten, ist eine sehr persönliche Frage). Insofern ist es nicht verwunderlich, dass du da regelmäßig die Nerven schmeißt. Und hey, no judgement from me. Ich hab meine Kinder schon oft genug wegen den dümmsten Kleinigkeiten angebrüllt. Ich bin ja auch keine heilige.
"Man merkt es schon an deiner Antwort: "Was ist deine Alternative zur Begleitung von Frust." Es steht das Kind im Mittelpunkt, obwohl bei der Frage die Mutter und ihr Bedürfnis nach ungestörtem Arbeiten im Mittelpunkt stand." - Ja! Denn, es ist nunmal so: du bist die Erwachsene. Du verstehst Dinge und hast das große Ganze im Blick. Ein kleines Kind hat das nicht. Ein kleines Kind kann nicht differenzieren, dass es jetzt gerade still sein muss weil du einen Gedanken zu Ende formulieren musst (vor allem dann nicht, wenn du es ihm nicht sagst was im Übrigen eigentlich das einzige ist, was ich vorgeschlagen habe in der Situation mit dem kochen). In den ersten paar Jahren verläuft das Leben mit Kind Kind-zentriert weil Kinder eben noch sehr auf Hilfe angewiesen sind. Es geht schon auch darum, sich nicht komplett selbst aufzugeben. Nichts desto trotz wird das Kind mit seinem gesamten Dasein einen Großteil deines Tages einnehmen. Daran kann auch die bedürfnisorientierte Erziehung nichts ändern.
Du hast geschrieben: "Also ich darf mir nur meine Ruheinseln schaffen, wenn das Kind bloß nicht drunter leiden muss. Also... nie." Wer sagt denn, dass das Kind leidet wenn es warten muss, du es aber mit deinen Worten begleitest? Vielleicht haben wir ja unterschiedliche Vorstellungen zum Thema "leiden lassen"?! Ich weiß, dass diese Antwort dein aktuelles Problem nicht löst und es für dich auch nicht besser macht. Ich kann dir aber sagen, dass du bei der Begleitung von Wutanfällen und Frust vor allem, für die Zukunft vor arbeitest. Mit anderen Worten: das was du jetzt sähst, kannst du in der Zukunft als Früchte ernten. Ich sehe das bei meinen Kindern. Es geht wirklich vorbei. Genauso wie die beschissenen, schlaflosen Nächte vorbei gehen und die ausgelaufenen Windeln und was einem sonst noch so nervt am Mama-dasein. Und ich glaube schon, dass es einen Weg für dich geben kann wie du regelmäßig zu deinen Pausen kommst.
Hast du schonmal darüber nachgedacht, dir Hilfe im Rahmen einer Familienbegleitung zu suchen? Die schauen sich ganz gezielt eure individuelle Situation an und können dann viel gezielter Tipps geben.
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Ich brauche auch oft einen Moment zum Durchatmen und bin jedesmal froh, wenn er kurz alleine spielt.
Mir geelingt es ab und zu mehr und mal weniger, teilweise bin ich froh, wenn er am Tag schläft und ich etwas für mich oder in Ruhe machen kann.
Letztens wollte ich eine Email schreiben, als er munter wurde. Jetzt war die Entscheidung zwischen mit ihm arrangieren oder Faden komplett verlieren.
Da ich den Laptop sowieso so stehen hatte, dass ich am Boden sitzen konnte (mache ich generell gerne), konnte er zuschauen. Dann wollte er mit meinem Kuli malen (endlich fängt er damit an, hoffe er nimmt seine Stifte bald an), da habe ich ihm ein Stück Papier gegeben und ich konnte die Mail zumindest fertig schreiben.
Ich mag Unterbrechungen auch nicht, aber die hat man im Büro ja genauso.
Als ich was am Handy gecheckt hab, hab ich ihn halt am Laptop "tippen" lassen, er hat auch tatsächlich nur mit den Zeigefingern getippt, zwar wahllos aber dennoch.
Vielleicht kannst du für dich solche Miniarrangements finden, dachte bis dahin auch, dass ich es nicht schaffe in Ruhe eine Mail zu schreiben. Gimg aber zumindest halbwegs.
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329
Oh ja! Auf keinen Fall will ich sagen, dass dein Alltag weniger fordernd ist als meiner. Ich glaube nur, wir haben andere Baustellen.
Zum Beispiel dein Tipp, Knirps in den KiWa zu packen und eine Stunde spazieren zu gehen wäre bei uns nie und nimmer möglich. Er würde nach 5 Minuten quengeln, weil er raus (und auf mich rauf) will, und in aktive Interaktion treten.
Es geht ihm nämlich nicht um den Körperkontakt, sondern die Aufmerksamkeit. Er zeigt mir was, ich erzähl ihm was,.. etc. Ist seine Sprache der Liebe. Und ich passe mich natürlich, obwohl ich eigentlich eher ein Kuschler wäre.
Aber die Gelegenheit zum "Gehirn auslüften" wäre das dann halt wieder nicht.
Das ist glaub ich jedem hier bewusst. Und an 23,75 Stunden pro Tag ist es auch kein Problem und macht man es gerne. Aber die restlichen 15 Minuten, wenn ich zb Was heißes auf dem Herd habe oder kurz meinen Kaffee trinken möchte, dann wünsche ich mir, dass ich meinem Kind sagen kann "Du, erst mach ich das und dann xy was du gerade willst", ohne Wutanfall. Oder zumindest werde ich dann irgendwann seinen Wutanfall ignorieren und meine Sache trotzdem fertig mache, weil die Alternative so viel aufgestaute Wut meinerseits ist, dass was da rauskommt 100% noch viel schädlicher ist.
Wenn du sagst nach, keine Ahnung, 50 x Wutanfall begleiten oder ab 3 Jahren oder was auch immer wird das funktionieren, dann nehme ich das gerne hin. Aber ich habe (jetzt gar nicht mal nur von dir) aus der BO Szene oft das Gefühl, dass soll man gar nicht wollen. (Binde das Kind doch ein, etc. Ja. Das mach ich in den anderen Situationen eh. Aber manchmal will ich einfach etwas kurzes alleine und in Ruhe machen.)
ZB die Situation von @asmini_bambini . Freut mich total, dass das funktioniert hat mit dem Kasterl ausräumen mit Papa, so dass sie ihr Knopfloch fertig nähen konnte.
Mein Ziel ist, dass das auch funktioniert, wenn der Mann nicht zuhause ist. Weil in 99% der Fälle legt man seine Arbeit eh weg, wenn das Kind am Rockzipfel zieht. Aber ab und zu etwas fertig machen können wäre eine ein massiver Gewinn an Lebensqualität.
Oder anderes Beispiel. Mein Sohn möchte wirklich 24/7 am Tag Aufmerksamkeit. Er mag es nicht, wenn ich mich mit seinem Papa unterhalte statt mit ihm. Er bekommt dann, auch wenn es nur ganz kurz ist, einen riesen Wutanfall, weil er genau dann Ansprache möchte, wenn mein Mann mir grade was sagen will. Wir machen am Wochenende zB nichts gemeinsam deswegen sondern nur getrennt, was sehr schade ist. Wenn er weg muss und mir wir nur ganz kurz ein "Übergabegespräch" machen wollen, stört das meinen Sohn sehr. Und ihn liebevoll durch den Wutanfall begleiten fühlt sich in dem Moment erstens nicht richtig an, aber von mir aus, aber vor allem kann ich ja dann erst wieder nicht mein Gespräch führen.
Es hat für mich also einfach eine riesen Priorität, dass mein Sohn (eine höflich und wertschätzend ausgedrückte Version) von DU HAST JETZT SENDEPAUSE erlernt.
Denkst du, wenn ich das der Familienbegleitung erzähle, werden sie eine besonders BO freundliche Lösung für uns finden?
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Habt ihr Lesetipps/Podcasts die einem den Einstieg in bindungsorientierte Erziehung erleichtern?
Leitwölfe von Jesper Juul hab ich mir schon notiert.
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Wens interessiert: familylab Podcast Folge 80: gelassen erziehen!
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Mir geht es da wie dir. Ich bin ein Mensch der viele Allein-Phasen braucht. Und ja, das habe ich meinem Sohn schon auch beigebracht. Das heißt um Gottes Willen nicht, daß ich ihn hungrig habe länger warten lassen oder was in der Art. Es waren mehr kleine Dinge. Zum Beispiel daß er genau wusste, wenn ich esse stehe ich nicht auf und er kann auch nicht auf meinen Schoß. Sitzen bleiben musste er nicht, er durfte gerne rumlaufen und spielen wenn er mit dem essen fertig war - aber eben für sich allein, weil ich einfach auch mal 10 Minuten Pause brauche. Mit mir reden , mir was bringen/zeigen durfte er aber natürlich. Hat er aber selten getan, meist ist er wirklich einfach spielen gegangen.
Oder auch wenn ich mit seinem Vater rede. Da war auch klar, ich spreche gerade mit jemand anderem und er muss bitte kurz warten.
Im Gegensatz zu dem was @Kaffeelöffel beschrieben hat habe ich aber schon immer sehr viel begründet und erklärt. Also zb habe ich nie gesagt "Du darfst jetzt nicht schauen weil ich das so entschieden habe" sondern "es ist nicht gesund für dich so viel fernzusehen, deshalb machen wir das nicht den ganzen Tag". Das war für mich stimmiger ihm auch zu erklären warum. Klar entstehen dann wen die Kinder älter werden Diskussionen. Das ist aber ok und gut so. Ich finde es wichtig, daß Kinder lernen Dinge zu hinterfragen und zu argumentieren. Jetzt ist er 7, und mitunter diskutieren wir Regeln einfach aus bzw einigen uns auf was. Dann sind sie für ihn auch logischer, und man refelktiert selber nochmal warum man etwas möchte. Um nochmal auf den Fernseher zurückzukommen, er hat eine fixe Medienzeit. Die hatte er schon relativ früh, nur zeitlich hat sie sich mit der Zeit natürlich ausgedehnt. Außerhalb dieser Zeit gibt es für ihn weder Fernsehen noch Handy oder Tablet. Dadurch spart man dich halt die immer wiederkehrenden Diskussionen ob sie jetzt Fernsehen dürfen oder nicht. Ausnahmen gibt es nur wenn er gröber krank ist oder wenn wir Lernspiele zusammen machen (Anton App).
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Genau das was du beschreibst „endlich mal was allein fertig machen“ ist auch mein Ziel - mich machts zb narrisch, wenn jemand im Raum ist wenn ich Staubsaugen will und dann nur der Dreck verteilt wird.
Den Weg dahin such ich halt grad.
Für mich war das gestern schon ein rieseen Erfolg, dass sie sich mit meinem Mann beschäftigt hat, während wir im selben Raum waren. Sobald sie mich atmen hört geht sonst gefühlt gar nix, wenn sie jetzt grad eben hoch will zu mir.
Ob wir mit BO dahinkommen wo wir hinwollen weiß ich auch nicht (zumindest weiß ich, dass es definitiv nicht klappt, wenm ich nicht konsequent Wünsche und Bedürfnisse unterscheide und priorisiere)
- ich bin halt momentan noch so weit optimistisch, dass ich drauf hoffe, wenn wir respektvoll, geduldig, gleichwertig usw mit ihr sind kennt sie‘s irgendwann nur so und machts automatisch nach.
Weil ich merk schon, dass sie mich spiegelt, je grantiger ich bin, umso ärger ist sie.
Das mit dem „ich mach noch xy und dann mach ich xy mit dir“ hat heute wie immer nicht funktioniert- weder beim Frühstück, noch mittags beim Kaffee 🤷🏽♀️Sie stand daneben, hat geschrien , hat irgendwann ihren Kopf gegen das Küchenkastl gehaut - dass ich ihr erklärt habe, dass ich ihre Wut sehe und verstehe, aber jetzt Hunger hab, hat sie weder interessiert, noch hat sies in ihrem Anfall glaub ich wirklich gehört.
Ich hab sie auch gebeten die Einkaufstasche auszuräumen, um ihr eine Aufgabe zu geben -hat sie genau solange interessiert solange ich mitgeräumt habe.
Aber ja, eine Alternative wäre sie anzuschreien, aber auch das wird die Wut nicht mindern 🤷🏽♀️
Keine Ahnung, in Wahrheit bleibt mir eh nix übrig, als zu hoffen, dass sie irgendwann ruhig bleibt und akzeptiert worum ich sie bitte.
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Danke ☺️ Danke für deine Ideen und Tipps, für deine Erfahrungen und vor allem fürs Mut machen.
Ja, ich hoffe, dass sich vielleicht auch mit Kindergarten-Start nächstes Jahr vielleicht besser wird, wenn wir nicht mehr fast permanent aufeinander kleben.
Danke übrigens auch von meinem Mann- Zitat „endlich hab ich auch mal recht mit meiner Einschätzung“ 🤣😂
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Wir haben mit einer Folge was auch immer am Tag angefangen, ja. Wenn dir das zu viel ist geht wohl wirklich nur mit Pausen. Vielleicht jeden 2. Tag ?
Und generell...ich glaube auch, man muss da sehr aufpassen, daß man den Absprung nicht verpasst was die Bedürfnisse der Kinder immer über die eigenen stellen angeht. Klar, ein Neugeborenes versteht noch nicht warum es warten muss und kann seine Bedürfnisse noch nicht aufschieben. Aber ein fünfjähriges Kind kann und muß sehr wohl lernen, daß es Rücksicht auf die Bedürfnisse Anderer nehmen muß. Abgesehen davon daß ich auch nicht glaube daß es für irgendein Kind, egal wie alt, von Vorteil ist wenn die Bezugsperson am Ende ihrer Kräfte ist weil sie ihre eigenen Bedürfnisse immer und kompromisslos untergeordnet hat. Ich weiß, wenn man richtig bedürfnisorientiert erzieht ist das auch nicht so. Aber in der Praxis wird es oft so verstanden.
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Nun wäre so eine "Konsequenz" von ihm, dass er ihm für ein paar Tage seine Hörbox wegnehmen würde. Nur so würde er es lernen meint er. 🤔🙈 Und er kündigt es ja vorher an. (somit ist es nicht so, wie bei ihm als Kind, wo dann einfach irgendwas von seinen Sachen weg genommen wurde)
Mit logischen Argumentationen komm ich da nicht weiter. Wie er das als Kind empfunden hat usw. Das ja das eine nichts mit dem andren zu tun hat, und es somit eine willkürliche Konsequenz ist (eine Strafe). Er würde dann nur aus Angst vor der Strafe kooperieren usw.
Mit dieser laut ihm "Waldorfpädagogik" kommen Menschen, wie die Jugendlichen heutzutage, dabei raus, die keine Grenzen mehr achten und sowieso nur tun was sie wollen.
Äh ja, was soll man da drauf sagen...
Wie handhabt ihr das Thema Aufräumen und vA was passiert, wenn es nicht gemacht wird, oder wenn ihr angelogen werdet etc?
Die logische Konsequenz wäre halt einfach meiner Ansicht nach, das es ausschaut in seinem Zimmer und er keinen Platz zum Spielen hat.
Ich räume abends oft gemeinsam mit ihm auf, so geht's schneller und wir helfen zusammen. So sieht er auch, dass man gemeinsam vieles schaffen kann.
Mein Mann besteht wiederum darauf, dass er das allein machen muss.
Da kommen wir einfach auf keinen grünen Zweig.
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Ich glaub halt nicht, dass kinder in dem Alter verstehen das aufräumen mit dem wegnehmen der Box zusammenhängt.
Schwierig wenn du mit deinen Argumenten nicht weiter kommst. Oder du lässt ihn seine Methode mal probieren und dann sieht er vielleicht selber es bringt nichts. Weiß nicht wie dein Sohn reagiert wenn ihm die Box genommen wird. Ich hab ja manchmal die Spielsache die nicht aufräumt wurde zb Lego eine zeitlang in Keller gestellt. Das hat N überhaupt nicht interessiert, war ihr total egal.
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Liest er Erziehungsliteratur? Vielleicht kannst du ihm was vom gewünschtesten Wunschkind geben, die erklären das sehr gut find ich.
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Unsere sind jetzt schon groß (7),also kann man gut mit ihnen reden. Ich sag zb immer, dass sie ihr Zeug halt auch wegräumen müssen, wenn sie was andere herräumen oder fernschauen wollen. Sie selbst steigen oft auf ihr Lego oder haben auch schon wichtige Teile verloren, da erklär ich dann halt, dass das nicht passiert, wenn mans wegräumt. Manchmal fragen sie, ob ich helfe und das tu ich dann auch. Wenn sie sich absolut sträuben (was aber eigentlich gar nicht mehr vorkommt), "droh" ich auch. Aber nicht mit irgendeiner Sache, sondern auf die Situation bezogen. Eben, dann kein Fernsehen oder Brettspiel oder ich sag, weil ich jetzt zusammenräumen muss, geht sich keine Geschichte am Abend aus, da sie das aber so gern wollen, kommen sie dann gleich und wir machen das gemeinsam.
Es ist auch schon mal vorgekommen, dass ich ihnen das Zeug, dass sie nicht wegräumen wollten, dann weggenommen hab. Ich glaub ein oder zweimal und das ist schon ewig her.
Ich weiß nicht, ob ich einfach Glück mit meinen Zwergen hab, aber sie sind so haglich mit ihren Sachen teilweise, dass sies freiwillig in die richtige Kiste räumen, damit sie es auch wieder finden. Also, eigentlich eh nur Lego. Oder ob es daran liegt, dass wir ihnen das so früh wie möglich erklärt und beigebracht haben. Weil sie gleich hysterisch werden, wenn sie was nicht finden und wir verbinden das halt immer mit dem zusammenräumen. Jetzt wissen sie immer genau wo welche Teile zu finden sind und das funktioniert einwandfrei. Und außerdem leben wir es halt auch vor. Wir sind beide sehr ordentlich, aber mein Mann ist fast schon übertrieben. Da machen wir drei uns manchmal sogar über ihn lustig 😂.
Es dem Kind immer abzunehmen oder gar nicht wegräumen find ich auch nicht richtig. Aber es kommt aufs Alter an und danach steigern und auch auf die Art und Weise wie man die "Konsequenzen" (ich mag das Wort nicht) bespricht und durchzieht. So beinhart irgendeine Sache wegnehmen find ich nicht in Ordnung.
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Also zu den Gründen warum ich Bestrafung ablehne usw. sag ich jetzt nix. Da weißt du eh schon bestens Bescheid. Ich glaub, ehrlich gesagt, dass du deinen Mann nicht (mehr) davon überzeugen können wirst seine Haltung zu überdenken.
Ich glaube aber, dass euer Sohn es gut aushalten wird solange ihr es als Paar gut ausmachen könnt und nicht seinetwegen vor ihm streitet. Denn sonst hängt ihr ihm einen Rucksack um, der einfach viel zu schwer für ihn ist. Gibt für Kinder eigentlich fast nix schlimmeres als der Grund dafür zu sein das Papa und Mama sich dauern uneinig sind. Also daher: wenn ihr was zu streiten habt und es geht um die Erziehung eures Sohnes dann macht das, wenn er nicht anwesend ist.
Zum aufräumen allgemein:
1. Das mit dem nicht helfen find ich ehrlich gesagt eher problematisch. Warum? Kinder lernen durch das, was wir ihnen Vorleben. Wenn ich ihnen also beim aufräumen helfe dann lebe ich einerseits die Hilfsbereitschaft vor (wir helfen einander gern) und andererseits wird dadurch womöglich auch das Bedürfnis der Zugehörigkeit ("komm, wir machen das schnell gemeinsam") erfüllt.
2. Die Erwartungshaltung: ein ganzes Zimmer allein aufräumen ist für ein kleines Kind eine Mammut-Aufgabe. Damit ist das Kind schlichtweg überfordert. Helfen kann es, wenn wir die Aufgabe in kleine Teile brechen. Also z.B. "ich möchte, dass wir hier jetzt aufräumen. Ich Fang hier mit den Büchern an, räum du bitte die Stifte weg." Oder, wenn das Kind mehr Autonomie braucht "ich möchte, dass wir hier jetzt aufräumen. Womit willst du anfangen?". Sich einfach hinstellen und sagen "räum auf" wird nur an allen Enden zu Frust führen. Das ist für ein Kind in dem Alter schlichtweg nicht machbar und würde eeeewif dauern.
3. Versuchen zu verstehen warum das Kind gerade nicht aufräumen will/kann. Ich bleibe dabei, dass das Verhalten unserer Kinder immer einen Grund hat. In dem Fall könnte es vielleicht sein: Autonomie - da kann ich dann sagen "OK, sag mir bescheid wenn du bereit bist aufzuräumen". Oder
Verbindung - dann kann ich ein Spiel draus machen (z.B. die Kiste ist ein Spielzeug fressendes Monster und das Kind füttert das Monster mit Spielsachen oder es wird ein Lied abgespielt und bis das Lied aus ist haben wir alles aufgeräumt oder wir spielen verstecken und immer wenn ich dich gefunden habe, wird ein Spielzeug weg geräumt...)
Manchmal ist der Grund auch einfach "ich hab keine Lust". Dann kann ich das erst einmal so annehmen und akzeptieren, dass auch Kinder nicht ständig auf alles Bock haben und dann sagen "mhm. Ich auch nicht und ich möchte trotzdem, dass es gemacht wird. Du musst das nicht alleine machen, ich helfe dir."
Wenn das alles nicht der Grund ist kann ich natürlich auch nachfragen "was ist denn am aufräumen so blöd? Was würde es leichter machen?"
Und wenn das alles nix nützt, dann warte ich. Ich sitze die Situation aus. Fängt das Kind z.B. mitten in aufräumen zum spielen an, erinnere ich es daran, dass wir gerade dabei waren aufzuräumen. Werd ich ignoriert, schnappe ich mir ein Buch und fange an zu lesen. Es dauert normalerweise nie länger als 15min, dass die Kinder aufmerksam werden und irgendwas von uns wollen und dann sag ich "ah, gut das du aufgehört hast zu spielen, dann können wir ja jetzt aufräumen." Also aussitzen und geduldig sein! Es zählt sich wirklich aus!
Allerdings finde ich auch, dass Kinder (auch im Alter von 4 oder 5 Jahren) ein Recht auf Privatsphäre haben. Bei uns ist es zB so, dass sämtliche Spielsachen im Wohnzimmer sind. Im KiZi gibt es gar keine Spielsachen bei uns und ja, mir ist wichtig, dass das Wohnzimmer am Abend aufgeräumt wird. Wäre das Chaos aber im KiZi würde ich das Kind nicht zum aufräumen zwingen. Hier würd ich also die Verantwortung zum aufräumen an der Tür abgeben und sagen "schau, das ist dein Zimmer und die kannst entscheiden wie es hier aussieht. Ich werde hier nicht mehr für dich aufräumen. Wenn du willst, dass es hier ordentlich ist, dann musst du dich bitte selbst drum kümmern." Also wenn das wirklich nur das KiZi betrifft, würde ich das so handhaben.
Einen Sinn für Ordnung kann ich nämlich auch nur dann selber entwickeln wenn ich meine eigenen Grenzen dazu kenne. So, wie jeder von uns Erwachsenen auch einen anderen Sinn für Sauberkeit und Ordnung hat. Mit anderen Worten: wenn's ihm zu viel wird, wird er von selber in seinem Zimmer aufräumen. 🤷
Das mag nicht für jede Familie passen und das ist OK aber so sparst du dir halt auch die ewigen Diskussionen ums Zimmer aufräumen.
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meine EX-Chefin hat mir mal erzählt ich solle mir meine Bedürfnisse (ihr Beispiel waren die von der Maslowsche Bedürfnishierarchie) so vorstellen wie ein Haus auf Pfählern. ein Pfahl darf fehlen, 2 eventuell dürfen eventuell auch ausfallen aber dann stürtzt das gesamte Haus ein und deshalb soll ich auf mich acht geben.
ich verstehe dich @jasmini_bambini unsere ist ähnlich alt und ähnlich aktiv
selbst merke ich am Ende des Tages oft das ich den ganzen Tag nichts getrunken habe und das Energie fehlt ab und an ist es auch wichtig sich Zeit zu gönnen und den Kleinen zu sagen: gib Mama 5 Minuten für den Kaffee und dann machen wir XY.
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Mein Mann bleibt allerdings bei seinem Standpunkt. Er hilft ihm nicht. Das muss er allein machen, und zwar genau dann wenn mein Mann meint, jetzt müsse er es machen 🙈
Ich will eben dazu auch nicht jedes Mal Diskussionen. Mein Mann hat dann das Gefühl ich schlage mich auf die Seite unseres Sohnes... und fühlt sich in seiner Autorität untergraben, wenn ich dann zB helfe... 🤔
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Was sagt er denn, wenn du solche Argumente wie oben bringst? Er ist also generell einfach der Meinung, dass der autoritäre Erziehungsstil der einzige ist, der "ordentliche" Menschen hervorbringt?
Wie gestaltet ihr das allgemein im Alltag? Ich stell mir was wahnsinnig schwierig vor.
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Manchmal, wenn ich meinem Mann reingrätsche während er gerade den Kindern was sagt, reagiert er dann auch eher grantig. Oder auch wenn ichs ihm allein sag, aber dennoch unmittelbar nach oder noch während dem Geschehen. Wenn er also quasi noch "in Fahrt" ist.
Wenn ich später dann mit ihm drüber red, hat er aber immer Verständnis. Wobei ich sagen muss, dass wir uns immer sehr schnell einig sind und er nie etwas so derart anders macht, als ich bzw als ich es mir wünsche. Daher kann ich meine Situation gar nicht mit deiner vergleichen. Ich versuch mich nur hineinzuversetzen. Schwierig...
Wichtig ist auch, dass er versteht, ihr seid ein Team (weil er denkt, dass du dich auf die Seite des Sohnes stellst, was ein bisserl kindisch ist, find ich).
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Und wenn du seine Autorität untergräbst, was macht denn er, wenn er deine Herangehensweisen nicht akzeptiert? Wieso hat seine Meinung in diesem Fall mehr Gewicht - nur weil sie strenger ist? Warum will er nicht helfen, damit suggeriert er ja eigentlich, dass er zum Aufräumen auch keine Lust hat.
Vielleicht würde es auch helfen, wenn ihr Zonen festlegt, welche die sofort nach dem Spiel aufzuräumen sind, welche bis am Abend aufzuräumen sind (dann hat er klare Regeln aber auch etwas Autonomie) und welche wo auch etwas über Nacht/Tage liegen/stehen bleiben kann.. ich habe als Kind zB über Tage Playmobil Landschaften aufgebaut und das durfte auch solange bleiben wie ich damit gespielt habe…
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Die Kleinste räumt natürlich wild aus, hilft natürlich nicht wirklich mit, aber ich setze sie immer dazu und versuche sie zu animieren wenigstens 1-2 Sachen einzuräumen.
Der Mittlere hat gerade eine Anti Phase, da erkläre ich jedes Mal, dass wir unsere Sachen wegräumen, bevor wir neues Ausräumen, damit Platz ist und wir alles wieder finden (Ordnung ist mir unheimlich wichtig!)... Wenn er gar nicht will, dann erkläre ich nochmal, dass bei uns jeden Tag der Saugroboter fährt und Teile einsaugen wird... Wir machen es dann gemeinsam
Der Älteste räumt meist alleine auf, wenn sein Bruder aber so gar nicht will, dann will er natürlich auch nicht und dann packen wir einfach gemeinsam an.
Ich finde da nichts verkehr dran - andersrum räumen die Jungs auch alleine ihr Geschirr weg, helfen mir beim Geschirrspüler und Wäsche etc
Wir sind ein Team und helfen einander - mal mehr, mal weniger.
Wenn ich beschäftigt bin, dann machen sie es alleine, wenn ich nichts zu tun habe, was spricht dann dagegen mit anzupacken?
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Vielleicht kommen wir noch auf eine gute Lösung.
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Schwieriger wird es es dann schon im Kleinkindalter, weil es zu diesem Erziehungsstil so unzählige viele Meinungen und Interpretationen gibt und ständig neue Bücher auftauchen, die versprechen "die Lösung" zu sein und man einfach nur noch das Gefühl hat irgendwas falsch zu machen und immer unsicherer und unauthentischer im Umgang mit seinen Kindern wird oder ständig Konflikte mit seinem Partner hat deswegen.🤯
Daher picke ich mir daraus gerne gute Vorschläge und Tipps und kombiniere das auch mit anderen Erziehungsmethoden ( Montessori) und feinere es noch mit meinen eigenen Wünschen und Vorstellungen ab und nehme Rücksicht auf die anderen Familienmitglieder ,gesteh mir mal Fehler ein und höre auf mein Bauchgefühl😉
Und ja, ich bin mir sicher, dass man auch bindungsorientiert verziehen kann wenn man ständig seine eigenen Bedürfnisse als Mama oder Papa nicht ernst nimmt ( es geht um die Bedürfnisse aller Familienmitglieder)und man keine Grenzen aufzeigt.
Ich finde bo Erziehung aber sehr gut wenn man die Bedürfnisse von allen Familienmitgliedern Platz gibt und auch mal auf das Bauchgefühl hört anstatt strikt die Erziehungsratgeber abarbeiten und nicht so streng mit sich selber ist. Und 5 Minuten in Ruhe einen Kaffee trinken muss immer drinnen sein ohne dass das Kind einen Schaden davon trägt 😊
Und wenn der Partner bei so einer Kleinigkeit wie dem Aufräumthema mal nicht meiner Meinung ist oder 100% dem BO Ansatz übereinstimmt ist es jetzt auch kein Weltuntergang. Dann macht der Papa es halt anders als ich.
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Ich find, dass das Gefühl sooft außer Acht gelassen wird. Jeder möchte sich nur mehr auf Bücher verlassen, aber die eigene Intuition wird unterdrückt. Eben wie bei dem Beispiel der Säuglinge, fast keine Mutter bringt es übers Herz das Kind schreien zu lassen, doch früher in den Büchern, wurde genau das geraten. Meiner Mama wurde auch noch diese Methode nähergebracht, doch sie konnte es nicht. Und heut wird das als absoluter Horror erkannt. Gut, dass meine Mama da so auf ihr Bauchgefühl gehört hat ☺️.
In meinem Umfeld gibt es ein derart abschreckende Beispiel, eine Mutter die unbedingt BOE oder eher den streng anti-autoritären Erziehungsstil praktizieren wollte und das ist in meinen Augen so dermaßen schiefgegangen, dass das Kind sehr verzogen ist. Das äußert sich dann auch so, dass alle richtig von ihm genervt sind und das ist total traurig. Und ehrlich, auch mir geht es am Nerv.
Schon im Kiga hatten die Pädagogen Probleme mit dem Kind, jetzt in der Schule ist es schlimmer geworden. Es kennt keine Grenzen, schlägt andere Kinder und ist schnell frustriert. Aus der Psychologie weiß ich wie wichtig es für ein Kind ist zu wissen wo eben diese Grenzen sind, sonst wird genau dieser Frust zu groß.
Die Kleinen brauchen unsere Anleitung, dafür sind wir da. Um ihnen zu zeigen, wie die Welt funktioniert und wie man sich darin verhält.
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💯💯💯👍🏻
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Erziehungsratgeber etc. geben einem die Möglichkeit die eigene Erziehung bewusst wahrzunehmen, einzustufen, zu reflektieren und (falls gewünscht!) beim eigenen Kind was besseres zu probieren. Daran ist überhaupt nichts negatives, ich seh das sehr positiv.
Allerdings muss man dazu die Erziehungsratgeber kritisch lesen und sich selbst Gedanken machen. Und mit Hausverstand vorgehen! Und der Hausverstand fehlt meiner Meinung nach viel zu oft.
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Da kann ich dir nicht zustimmen. Ich wurde def. nicht BO erzogen, im Gegenteil. Trotzdem merke ich, vor allem wenn ich hier im Forum lese, dass ich in vielen schwierigen Situationen offenbar intuitiv BO reagiert habe. Nur mache ich mir nicht so viele Gedanken darüber. Natürlich gibt es Momente wo ich anstehe u. nicht sicher bin, welche Reaktion nun angemessen ist. Dann fraf ich nach, google mal oder dgl. Aber grundsätzlich reagiere ich einfach so, wie ich es richtig finde u. selbst behandelt werden möchte. Klappt mal besser, mal schlechter.
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Wenn jemand einen Erziehungsratgeber als das non plus ultra ansieht und versucht nur danach zu agieren ist das nicht nur völlig unauthentisch (und somit für unsere Kinder nicht ernst zu nehmen), sondern auch einfach nicht möglich weil wir alle eigene Erfahrungen, Trigger, Werte usw. in uns tragen die es uns - selbst wenn wir wollen - unmöglich machen sich NUR so zu verhalten wie es im Buch steht.
Auf der anderen Seite finde auch ich es sehr bereichernd verschiedene Bücher mit teils unterschiedlichen Ansätzen lesen zu können. Dadurch lerne ich mehrere Wege kennen und kann mich dann für den entscheiden der sich für mich richtig anfühlt und zu meiner Familie passt.
Ich finde, wir Eltern sollten hier nicht in Selbstherrlichkeit verfallen wenn wir an Erziehung denken. Auch finde ich es tatsächlich fragwürdig, sich gar nicht damit auseinanderzusetzen (also weder mit Büchern, noch mit Podcasts noch durch den Austausch mit Personen hier im Forum). Ich konnte mir tatsächlich aus jedem Erziehungsratgeber den ich je gelesen habe (ich hab nachgerechnet - es müssten um die 30 sein) etwas mitnehmen. Manche hab ich auch nach 20 Seiten zur Seite gelegt und mir gedacht "was für ein Schrott". Dann passt es nicht zu mir und das ist ok.
Ich glaube aber, dass Erziehung ein Prozess ist an dem wir mindestens genauso wachsen wievunsere Kinder und ich finde nichts verkehrt daran, sich damit auseinandersetzen wie man diesen Prozess innerhalb seiner Familie gestalten will. Und auch ich habe bemerkt, dass ich Situationen (auch die, die ich hier im Forum geschildert habe) mit dem Wissen das ich heute habe, anders angehen würde. Ich finde das sehr positiv weil das heißt, dass ich mich weiterentwickle.
Und: auch wenn ich der Meinung bin, dass jedes Kind bo erzogen werden kann (ja, davon bin ich fest überzeugt) weiß ich auch, dass das nicht der Weg jeder Familie ist und es kein allgemein gültiges Rezept für jeden gibt.
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Mein Mann kommuniziert die Grenzen halt sehr klar. Die sind dann indiskutabel. Ich lass da eher mit mir reden und bin auch für Argumente zugänglich bzw. für Kompromisse oder Ähnliches. Er kann dann zB Dinge auch später erledigen oder wir machen sie zusammen.
Jetzt war heute die logische Konsequenz meines Mannes daraus, dass mein Erziehungsziel nicht so gut klappt wie seiner. Bei ihm kooperiert unser Kind viel besser. Sobald ich da bin, klappt das nicht mehr.
Wenn man quasi lt. ihm zu sehr auf die Bedürfnisse des Kindes eingehe werde es verzogen. Er kennt da angeblich genug Beispiele. Ich stimme dem so überhaupt nicht zu. Und wir haben wieder lange diskutiert, ohne auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Er will unserem Sohn durch diese Härte zu mehr Stärke verhelfen, so seine Erklärung.
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