Es fällt mir eigentlich sehr schwer den passenden Titel für dieses Thema zu finden. Ich hoffe, ihr habt Tipps für mich, wie ich reagieren soll bzw wie ich meine Kleine in dieser Situation begleiten kann.
Zur Vorgeschichte: ich habe heuer im Juni die Diagnose Brustkrebs erhalten. Eigentlich war meine Maus mein Schutzengel, da sie mir unabsichtlich in die Brust getreten hat und das so schmerzte, dass ich da erst genauer den Knoten ertastet habe.
Hab ein hartes halbes Jahr mit Chemotherapie hinter mir, letzte Woche hatte ich die letzte. Die guten Nachrichten, der Tumor ist komplett verschwunden. Im Jänner werde ich operiert, dann gibt es noch Bestrahlung und Antikörpertherapie. Hatte zu Beginn der Chemo Gespräche mit einer Psychoonkologin, die mir sehr gute Tipps gab, wie ich meiner 2,5 Jahre alten Tochter meine Krankheit und alles was dazugehört (wie Haarverlust etc) näherbringen und erklären kann. Die Kleine war/ist sehr interessiert am Thema Krankenhaus, geht mit mir mit zum Blutabnehmen, hat mir (auf Anraten der Psychologin) gemeinsam mit Papa die Haare abrasiert usw. Sie weiß auch, dass der Krebs verschwunden ist… sie stellt sich das halt so vor als wäre ein echter Krebs aus meiner Brust gekrabbelt.
Meine Tochter wird im März 3 und geht seit September brav in den Kindergarten. Wir hatten weder in der Eingewöhnung noch danach mit Verlustängsten zu kämpfen.
Seit letzter Chemo haben wir nun das Problem, dass sie nur mehr mich will. Sie ist gerne bei der Oma, hatte auch bislang kein Problem, dass sie sie hin und wieder vom Kindergarten abholt.
Ich bin immer ehrlich zu ihr und verschweige ihr nicht, wenn ich wieder ins Krankenhaus oder Arzt muss. Es war auch eigentlich nie ein Problem, fragte oft danach, was der Arzt gemacht hat.
Jedoch macht sie sich aktuell offenbar große Sorgen und ist traurig (sagt sie selbst), dass ich ins Krankenhaus muss. Im Kindergarten ist sie dann (wenn nicht ich sie hinbringe) total teilnahmslos, isst nichts und wenn Oma sie abholt speibt sie. Sie fängt sich erst, wenn ich wieder da bin, es ist auch egal, wenn der Papa da ist, auch er kann sie nicht beruhigen, obwohl sie ein totales Papa Mädi ist. Heute musste ich zum Arzt, wo ich sie nicht mitnehmen konnte. Hab sie zur Oma gebracht, weil mein Mann noch nicht von der Arbeit daheim war und sie hat sich hysterisch an mich geklammert, gebrüllt (laut Oma 30 min durch) und nach mir geschrien. Ich kann ihr 100 Mal sagen, dass ich wieder komme und dass sie nicht traurig sein muss, es ist ihr egal. Wenn ich da bin ist sie fröhlich, egal ob im Kindergarten oder zuhause. Ich bin mittlerweile wirklich am Ende meiner Kräfte, weil mich diese Situation sehr belastet und ich sehe wie sehr sie leidet. Mir graut schon vor Jänner, wenn ich operieren gehen muss. Es kann sein, dass ich im worst case über eine Woche im Krankenhaus bin. Eigentlich dachte ich, dass ich sie gut eingebunden und vorbereitet habe auf diese ganze Geschichte. Vorallem wundert mich, dass sie erst damit begonnen hat zu klammern, nachdem ich sagte, dass der Krebs weg ist.
Soll ich weiter ehrlich zu ihr sein oder ihr verschweigen, dass ich ins Krankenhaus muss? Wäre ein Kinderpsychologe eine Option? Funktioniert das eigentlich mit so kleinen Kindern?
Ich will ihr einfach nur beistehen und sie richtig begleiten. Sie tut mir so leid, dass sie das erleben muss mit ihren jungen Jahren.
Danke fürs Zuhören
Kommentare
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zunächst tut es mir schrecklich leid, was du durchmachen musstest und gleichzeitig freut es mich zu lesen, dass du auf dem Weg der Genesung bist und die Behandlung Wirkung gezeigt hat.
Ich finde, so wie du schreibst hast du schon sehr, sehr viel gemacht um deine Tochter in dieser Situation bestmöglich psychisch zu unterstützen und das was ich hier gelesen habe klingt danach, dass du eine sehr zugewandte, feinfühlige Mama bist die voraus denkt und der auch sehr bewusst ist, dass diese Erfahrung auch traumatische Spuren hinterlassen könnte, sofern sie nicht sehr vorsichtig und mit viel Empathie begleitet wird.
Normalerweise gebe ich in solchen Szenarien - wenn es um die Erziehung geht - gerne Tipps und wage zu behaupten, dass diese meist auch gut funktionieren.
Hier finde ich aber ganz klar: das Thema ist nicht nur sehr speziell sondern auch sehr heikel. Ich würde dir daher dringend ans Herz legen, dir Hilfe bei einer Familienbegleitung zu holen. Nicht, weil ich glaube, dass ihr damit nicht alleine fertig werden könnt sondern weil ihr nicht müsst! Es gibt ausgebildete Menschen, die genau auf solche Themen spezialisiert sind und die sich genau ansehen wie es eurer Tochter aktuell geht (und sie auch tatsächlich sehen, was wir hier ja nicht können) und dir somit nicht nur gezielte Tipps geben können sondern auch sagen können ob ihr aktuelles Verhalten mit deiner Erkrankung oder anderen Dingen zu tun hat. Geh nicht davon aus, dass das ein Thema wird, das in einer Sitzung erledigt sein wird sondern stell dich vielleicht auf eine längere Begleitung ein. Eine vertraute Person, zu der du Kontakt halten kannst und die dich und eine gesamte Familie bei der Verarbeitung dieses Schicksalsschlags unterstützt.
Wenn du sagst wo ihr wohnt, kann dir vielleicht jemand aus dem Forum eine Familienberatungsstelle empfehlen.
Ich wünsche dir ganz, ganz viel Gesundheit und Kraft.
Liebe Grüße
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Vielleicht weiß im kiga jemand bescheid ob sowas unter den Kindern Thema war?
Alles gute euch und alles gute für die OP das du schnell fit bist!
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Ich kann dir nur einen Tipp geben als Kind einer betroffenen (ich war aber schon einiges Älter), akzeptiere wenn sie sich zum Selbstschutz abkapseln möchte und schau in dem Fall (oder besser generell) unbedingt, dass sie jemanden zum Reden hat (am Besten extern, also keine Angehörigen).
So kann sie sich ihre Sorgen von ihrer kleinen Seele sprechen.
Beachte bitte auch, dass du eine Post-Op Gewichtsgrenze beim Heben hast.
Alles Gute für die nächste Zeit.
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@sara2709 stimmt, nach der OP darf ich ja nix heben, soweit hab ich noch gar nicht gedacht. Ich muss da noch einiges organisieren 🙈
Ich denke mittlerweile auch, dass sie entweder im Kindergarten oder daheim was mitbekommen hat, was sie zum Nachdenken gebracht hat.
Die Pädagogen als auch die Eltern wissen im Kindergarten über meine Situation Bescheid, aber es kann natürlich sein, dass darüber gesprochen wurde. Sie versteht ja mittlerweile alles, das vergessen viele.
@Kaffeelöffel Denke auch, dass wer externer zum Reden vielleicht wirklich nicht schlecht wäre. Ich mein, ob sie dann redet ist die andere Geschichte 🙈 Aber ich hatte gerade eben wieder so eine Situation. Bring sie zur Oma, weil ich jetzt einen Termin bei der Gebietskrankenkasse hab. Wieder dieser ängstliche, weinerliche Blick und fragt mich: Mama, Doktor oder Krankenhaus?
Ich: nein, nein, ich hab woanders einen Termin. Man sah ihr die Erleichterung an und es war ok für sie. Hat auch nicht geweint oder sonst was. Es löst definitiv das Krankenhaus oder Arzt bei ihr was aus. Sie steigert sich dann so rein, dass sie wirklich kränklich wird. Muss sich dann jedesmal übergeben.
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Vielleicht seid ihr ja in der Nähe oder habt eine ähnliche Stelle in eurer Umgebung...
Alles Gute euch!
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Tut mir auch sehr leid, was du da mitmachen musst und schick dir auch viel Kraft. In unserer Familie ist Brustkrebs auch ein Thema und finde es wichtig, dass man öfter darüber redet weil es jede betreffen kann!
Wegen der Situation mit deiner Tochter, verstehe, dass dich das so belastet und Kinder haben so ein feines Gespür, da kann man unmöglich so etwas verheimlichen. Du hast auf jeden Fall alles richtig gemacht und hättest sie da auch nicht irgendwie schützen können. Kinderpsychologe ist sicher eine gute Idee!, vielleicht gibt es auch in deinem Krankenhaus eine Beratung.
Am wichtigsten ist, dass es dir jetzt wieder besser geht und daher alle schlechten Gedanken ganz schnell weg und nicht zu sehr Sorgen machen.
Verbring einfach eine schöne Zeit mit ihr und lenkt euch ab mit lustigen Dingen machen. Jetzt sind die Feiertage, da tut es ihr sicher gut, dass ihr Zeit miteinander verbringt.
Ich wünsch dir alles Gute für die OP und es wird alles gut werden 👍🍀
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@tweety85 Ja in meiner Familie ist Brustkrebs auch sehr präsent, bei mir wurde der genetische Test gemacht, der aber (Gott sei Dank) negativ ausfiel.
Was mich aber wirklich jedesmal schockiert, wenn ich auf der Onko auf die Chemo warte, dass ich mit meinen 37 bei weiten nicht die jüngste dort bin.
Die Feiertage sind jetzt sicher nicht schlecht, von dem ganzen Abstand zu gewinnen, wir fahren auch weg, das tut uns sicher allen gut.
Ich dachte mir schon, dass ich die Psychoonkologin im AKH vielleicht fragen werde, sie gab mir ja schon gute Tipps. Vielleicht gibt dort auch eine Anlaufstelle dafür.
Gestern war ich ehrlich gesagt wirklich überfordert mit der Situation. Irgendwie konnte ich gar keinen klaren Gedanken fassen, weil ich mir so Sorgen um meine Kleine gemacht hab. Heute geht es mir schon besser. Die ganze Chemozeit war ich sehr positiv, hatte keine negativen Gedanken. Nur das aktuelle Verhalten meiner Maus macht mich wirklich fertig.
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Ist ja sehr verständlich, dass du dir Gedanken um sie machst, das würd mir auch keine Ruhe lassen. Positive Denken ist auch manchmal gar nicht so einfach. Am besten ist es, sich so oft
Wie nur geht in eine positive Stimmung bringen mit was immer dir dabei hilft. Musik oder irgendwelche schönen Düfte, schöne Bilder oder Fotos zu betrachten hilft gut. Es gibt ja den Spruch "Sich Sorgen zu machen ist wie eine Schuld bezahlen, die du nicht hast" (Worrying is like paying a debt you don't own) Du machst das eh so großartig und ich finde es wunderschön, dass du deine kleine Tochter als deinen Schutzengel siehst, was sie definitiv ist! Das wird sie später bestimmt wahnsinnig stolz machen wenn du ihr es mal erzählst🤗
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Diese Phase der Verlustängste gibt es in der Entwicklung ja öfter und sind normal.
Natürlich ist eure Situation eine besondere, es ist Verständlich wenn man sich Sorgen macht.
Meine Tochter ist aus anderen Gründen selbst von Baby an oft im akh. Auch stationär. Die ersten 2, 3 Jahre war es kein Problem für sie. Aber je älter sie wurde desro mehr Angst hatte sie, weil sie einfach alles besser verstanden hat.
Ich wünsch Dir viel Kraft.
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Zum eigentlichen Thema: abgesehen davon, dass das alles eine Sondersituation ist, möchte ich nur kurz erzählen, dass mein Sohn (wird nächste Woche 3) auch seit einigen Monaten eine extreme Mama Phase hat. Wenn ich da bin muss ich alles machen und wenn Papa kommt wird gebrüllt. Es wird jetzt langsam besser.
Da deine Maus aber körperliche Symptome zeigt und sich auch nicht gut beruhigt wenn du weg bist würde ich auf jeden Fall Familienhilfe in Anspruch nehmen oder vl eine Kinderpsychologin aufsuchen. Das ist keine Schande.
Von Herzen alles Gute euch ❤️
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Ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest ❤️
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Wie geht's dir denn aktuell?
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Josefin hat das erstaunlicherweise echt echt echt gut überstanden. Sie war mich mit Papa 3 Mal besuchen und sehr tapfer. Bei mir hat sie keine Träne vergossen. Gorr sei Dank
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Gott sei Dank ist die OP gut überstanden🙏 1 Woche ist lang, die Kleine ist echt tapfer! Ich drück euch die Daumen, dass es weiterhin bergauf geht✊
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@sara2709 Ja das hoffe auch, das alles sauber ist. Am kommenden Montag hab ich Besprechung mit meinem Arzt, da erfahr ich auch, was beim Tumor Board Meeting rausgekommen ist bzw bekomme ich die Histologie vom Gewebe und Lymphknoten
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Und nimmst du irgendwelche vitamine? Ich hab mich jetzt such über das Thema informiert weil eine gute Freundin von mir die gleiche Diagnose hat und kurz vor der chemo ist😔
Hab gelesen, dass Arginin alpha ketoglutarat helfen kann
Und wichtig ist auch Ascorbinsäure und Eisen ( also die Eisensättigung nicht der reine Wert im Blut)
Drück für die Daumen für Montag!
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Aber du hast recht man muss keine Angst davor haben, meiner Mama ging es bis auf Müdigkeit und den Geschmack auch "gut" sofern man das da halt sagen kann.
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Müde war ich auch so sehr. Aber das ist zum aushalten
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