Hallo!
Ich wende mich an diese große Community, weil ich mit meinem Latein am Ende bin.
Mein Sohn geht seit Jänner in die Krippe, er wurde da gerade 2.
Und er hasst es. Er geht von 8.30-11.30, also nur 3h. In diesen 3 Stunden spielt er nicht, jausnet nur sehr sporadisch mit, singt bei keinem Lied mit, macht quasi nichts. Am liebsten sitzt er am Schoß und schaut zu bzw. wartet bis diese 3h um sind und ihn wieder jemand abholt.
In der Früh sagt er mir schon, dass er nicht gehen will. In der Garderobe weint er dann bereits. Er geht zwar dann in die Gruppe rein, aber nur gezwungenermaßen eben.
Es war schon bei der Eingewöhnung so, er wollte immer nach Hause, auch als ich noch in der Gruppe dabei war. Auch da ist er von mir nicht weggegangen, er interagiert auch nicht mit den anderen Kindern.
Wenn wir bei Freunden sind, ist's überhaupt kein Thema. Da spielt er brav.
Es tut mir von Herzen weh, ihn so leiden zu sehen. Meine Tochter (mittlerweile 5) war und ist das komplette Gegenteil.
Er darf seine Kuscheltiere mitnehmen, darf mitbestimmen, was in die Jausenbox kommt, was er anziehen will etc.
Aber es wird und wird nicht anders bzw. besser. Die Pädagogen sagen immer nur, es wird schon werden oder er war eh tüchtig. Aber das stimmt nicht, er ist immer verweint und er sagt auch, dass es nicht schön war. Er kann mir aber nicht genau sagen, was ihn stört.
Bin über Tipps mehr als dankbar!
Kommentare
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Ich kann dir leider nur berichten bei uns hat es fast 6 Monate gedauert. Bis sie entweder nicht mehr beim bringen oder holen geweint hat, oder daheim sich nicht anziehen lassen wollte, dort nicht aussteigen. Meine konnte damals noch nicht sprechen (war erst 18 Monate). Leider kann ich dir auch keine Tipps geben. Außer wir haben daheim immer ein Buch angeschaut über krabbelstube was man dort macht usw. Hat er eine Bezugspädagogin? Was sagen die wenn sie ihn motivieren wollen zum mitmachen?
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Frag mal ob sie ein Video machen können wenn er „eh tüchtig ist“. Was heißt das?
Habt ihr privat Kontakt zu Kindern in der Gruppe?
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Mein erster Gedanke war auch, dass er eher beobachtet. Aber wenn du sagt, er weint jeden Tag beim Hinbringen, sagt, dass er nicht hin will, isst kaum etwas und ist beim Abholen verweint, würde ich das nicht damit abtun, zu sagen, er beobachtet halt.
Ein paar Fragen, die mir einfallen, für dich zum Überlegen oder auch gerne zum Beantworten hier:
Du schreibst, bei der Eingewöhnung war es auch schon so. Wie lange war denn die Eingewöhnung? Bei der ersten außerfamiliären Betreuung dauert es manchmal auch 2 Monate, bis eine sanfte Eingewöhnung abgeschlossen ist. Kann es sein, dass es ihm zu schnell gegangen ist und ihr nochmal einen Schritt zurück machen müsst?
Wenn ja, hast du die Möglichkeit, ihn nochmal für 2 Wochen komplett rauszunehmen und die Eingewöhnung von vorne, langsam, zu starten?
Hast du den Eindruck, er hat eine gute Bindung zu den Pädagoginnen aufgebaut? Lässt er sich trösten, wenn du gehst?
Wenn du da bist, geht er zu ihnen, wenn er etwas braucht, oder bleibt er wirklich nur bei dir? Und, wie schon gefragt wurde: Was tun sie, um ihn einzubinden?
Du sagst, bei Freunden ist es kein Problem, da spielt er - da bist du aber immer dabei, oder? Gibt es andere Situationen, in denen er ohne euch Eltern bzw. die engsten Bezugspersonen ist, z.B. mit dem Onkel am Spielplatz, bei einer befreundeten Familie etc.?
Gibt es die Option, ihn rauzunehmen und nach einer Pause eine andere Krippe zu probieren? Oder Tagesmutter, Familiengruppe mit älteren Kindern?
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Ich hab eh schon nachgefragt, ob er mit den anderen Kindern spielt, aber sie meinen nur, er sitzt lieber und schaut zu. Oder er weint, wenn man ihn anredet. Er muss sich oft so bemühen nicht zu Weinen, das kostet ihm viel Kraft. Es ist sehr schwierig.
@kea Ja, wir haben privat Kontakt zu 2 anderen Kindern aus der Gruppe (da hier die jeweils älteren Geschwister mit meiner Tochter befreundet sind, und ich auch mit den Mamis). Wenn sie bei uns sind, spielen sie gemeinsam, auch Mal alleine im Zimmer und wir sitzen in der Küche. Auch mit den älteren Geschwistern gemeinsam, oder dann auch mit uns. Er spielt auch am Spielplatz mit anderen Kindern und hat kein Problem, wenn ein fremdes Kind mit ihm wippen will etc.
Was die Pädagoginnen machen? Keine Ahnung, die sind immer gestresst. Sie meinen eben, er schaut lieber zu, als das er spielt. Und das ist lt. ihnen ok. Das Beobachten ist anstrengend meinen sie. Aber ob sie im aktiv etwas anbieten oder ihn fragen? Keine Ahnung.
@paul_ina Wir hatten ca. 6 Wochen Eingewöhnung, also dass er wirklich 3h ohne mich dort bleibt, ist noch nicht lang her. Inzwischen waren wir 2x krank, dann 1x auf Urlaub. Danach war's aber nicht unbedingt schwieriger, es ist eh immer so, dass er nicht will. Letztens war der Zauberer da, das hat ihm eh gefallen meint er, er hat mir davon auch erzählt. Oder wie sie im Turnsaal waren, das fand er schön, meinte er. Ich hab ihn aber beim Abholen beobachtet, er stand nur um und hat sein Kuscheltier ganz fest gehalten, den Tränen nahe. Und wenn er mich dann sieht, wird's ganz emotional. Da brechen alle Dämme und er weint ganz bitterlich los.
Einen Schritt zurückmachen bzw. ihn ganz rausnehmen, das möchte ich keinesfalls. Und auch die Pädagogen sehen das nicht gerne. Und nach ihm sind jetzt bereits 2 weitere Kinder zur Eingewöhnung gekommen, er ist jetzt quasi schon fertig und kein "Neuer" mehr.
Er lässt sich trösten und beruhigen, wenn ich gehe, ja, das schon. Er weint aber immer wieder mal, in verschiedenen Situationen, meinen sie. Aber er ist halt sensibel und anders, als die große Schwester, kommt von ihnen dann. Das ist auch ok, ist ja nicht jedes Kind gleich.
Andere Krippe ist kein Thema, wir wohnen in einen kleinen Dorf, und das ist unsere Krippe und unser Kindergarten, wo alle aus unserem Dorf gehen. In die Familiengruppe kommt er dann mit 3 (Jänner 24).
Er war früher oft bei Oma und Opa, auch mit ihnen unterwegs, das war überhaupt kein Problem. Jetzt geht das im Moment gar nicht, er weint auch dort. Bis ich wieder komme und er mich sieht, dann ist alles gut und er ist wie ausgewechselt.
Ich glaub schön langsam, es geht ihn gar nicht um den Kindergarten, sondern einfach, dass er nicht bei mir ist.
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Würde einfach noch Zeit geben. Bei meiner Tochter hat es viel länger gedauert bis sie mal 1 stunde dort war. Ging alles sehr langsam. Erst jetzt im Kindergarten hat das angefangen, dass sie mit den Kindern spielt. Also mit 3 war das.
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Du sagst, er ist fast 2. Also wirklich noch sehr, sehr klein. Das bedeutet, er hat noch überhaupt keine Strategien um sich selbst zu regulieren und braucht dafür (fast) immer Hilfe von Außen. Zudem hat er sicher auch noch nicht so sehr ein Zeitgefühl. Er hat wahrscheinlich die Erfahrung gemacht, dass du wiederkommst und "sitzt die Zeit ab", fühlt sich dort aber scheinbar nicht so sicher und nicht so wohl, dass er sich loslösen und spielen kann.
Das die Krippe nicht für ihn als Betreuungseinrichtung geeignet ist, kann mehrere Gründe haben:
- er ist mit der Anzahl der Kinder und der Größe der Gruppe bzw. den Aktivität einfach überfordert
- er bekommt dort zu wenig von dem was er braucht (von den anwesenden Erwachsenen)
Das es primär etwas damit zu tun hat, dass er nicht von dir getrennt sein will, glaube ich eher nicht weil du geschrieben hast, dass er davor auch Problemlos bei OmaOpa war. Das er dort aktuell auch nicht hin will, hat sicher damit zu tun, dass er ganz, ganz, ganz viel kompensieren und Nähe tanken muss weil er weiß, dass er die kommenden Vormittage wieder irgendwie überstehen muss.
Meine Tochter war auch ein Kind, dass mehr beobachtet und nicht wirklich viel selbst gespielt hat. Sie hat beim abgeben aber nicht geweint, sich auch auf gemeinsame Aktivitäten eingelassen und dort gern mit den Pädagoginnen Bücher gelesen. Die Pädagoginnen haben mir aber auch erzählt, dass sie eben nicht viel mit anderen Kindern spielt sondern eher zuschaut und das für sie ok ist. Trotzdem hatte ich insgesamt den Eindruck, dass es ihr dort gut ging. Wenn ich das bei dir so lese, hab ich diesen Eindruck eher nicht.
Ich kann einerseits verstehen, dass du ihn nicht aus der Betreuung nehmen willst. Andererseits würde ich vielleicht trotzdem die Augen und Ohren offen halten ob sich nicht irgendwie was anderes ergibt. Tagesmutter, Krippe in einem anderen Ort (auch wenn das mehr Fahrtzeit heißt), Betreuung innerhalb der Familie,...
Wenn das alles nicht möglich ist, kannst du nur schauen, dass du ihm versuchst mehr Strategien an die Hand gibst wie er sich sicherer machen kann. Sicherheit können Kinder durch verschiedene Dinge erlangen:
- Vorhersehbarkeit durch Routinen
- feste Strukturen und klare Verhältnisse
- ein Übergangsobjekt (ein Kuscheltier etc.) kann auch helfen. Das könnte auch ein Spielkamerad sein, wenn er gerade mit keinem anderen Kind spielen will
- viel darüber sprechen, wie er sich dort fühlt und was es besser machen könnte. Ihn in seinen Gefühlen ernst nehmen aber auch nicht "mit ihm traurig sein". Vielleicht immer wieder Dinge finden, die er doch gut findet dort und auf die er sich freuen kann.
- gerade wenn er unsicher ist, wird er sich an dir orientieren. Das bedeutet, dass du in diesem Fall sehr viel Klarheit und Führung zeigen solltest damit er weiß woran er ist.
Sag mir gern deine Gedanken dazu.
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Ich weiß, jedes Kind ist verschieden. Das seh ich ganz deutlich bei meinen zwei. Und ich bin davon ausgegangen, der Kleine wird genauso, wie die Große (was den Krippenstart angeht). Aber nun ja, so war es nun Mal nicht und es ist ok. Ich spreche jeden Tag mit ihm, es geht ihm seit ein paar Tagen besser, er fühlt sich wohler, legt auch Mal sein Kuscheltier beiseite und setzt sich dazu (auch wenn er nicht mitspielt, aber immerhin ist er mit in der Runde). Er weint seit ein paar Tagen auch nicht mehr in der Früh. Heute sagte er gar "Und, fahrma schon?", ganz was Neues 😅
Ich geb ihm die Zeit, die er braucht.
Danke jedenfalls 😊
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Zur Eingewöhnung: manchmal kann es Monate dauern bis ein Kind in KiGa ankommt. Ob es jetzt an der Situation in der Gruppe, den Personal oder generell an den neuen Lebensabschnitt abhängt - ist schwer abzuschätzen.
Ich würde einwach den Buben Zeit geben und kein Druck ausüben.
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