Bei meinem Geburtsvorbereitungskurs wurde darauf aufmerksam gemacht, dass es eine Neuerung in den S3 Leitlinien zur vaginalen Geburt gibt bezüglich der Plazenta. Diese ist in ganz Österreich anzuwenden.
Es geht darum, ob man prophylaktisch Oxytocin unmittelbar nach der Geburt gibt, um die Lösung/Geburt der Plazenta zu beschleunigen und das Risiko für postpartale Blutungen zu verringern.
Das aktive Management soll standardmäßig angewendet werden, außer die Mutter sagt vor der Geburt, dass sie das abwartende Management bevorzugt.
Mich würde interessieren, ob ihr davon gehört habt bzw vor der Geburt über die beiden Varianten informiert wurdet. Wurde bei euch prophylaktisch Oxytocin gegeben?
Das neue Vorgehen betrifft laut Leitlinie auch das Auspulsieren der Nabelschnur und den Zug an der Nabelschnur zur sanften Rausholen der Plazenta. Siehe Leitlinie ab S 163
https://register.awmf.org/assets/guidelines/015-083l_S3_Vaginale-Geburt-am-Termin_2021-03.pdf#page207
Von dem Podcast „Die friedliche Geburt“ gibt es eine aktuelle Folge zu dem Thema.
Kommentare
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Ich selbst werde das Thema proaktiv ansprechen beim Ambulanzgespräch damit ich hier nicht einfach das aktive Plazentamanagement „aufgedrängt“ bekomme.
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Mit meiner Hebamme (vor 3 Wochen zuhause entbunden) war sogar ausgemacht, dass wir die Nabelschnur auspulsieren lassen, die Plazenta wird ohne Eile geboren (war trotzdem sehr schnell dann da) und dann, nach einer Weile erst, wird abgenabelt.
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Vielleicht entscheiden sich doch einige Krankenhäuser gegen diese Empfehlung. Uns wurde jedenfalls im Geburtsvorbereitungskurs im Krankenhaus gesagt, dass wir das künstliche Oxytocin proaktiv ablehnen müssen in einem der Vorgespräche.
Vielleicht gut zu wissen für alle Schwangeren, dass man diesen Punkt zumindest kurz vorab mit dem Krankenhaus oder der Hebamme klärt.
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Wer besorgt ist, dass im Spital manches nicht nach den eigenen Wünschen gehandhabt wird, sollte, denke ich, einfach eine Patientenverfügung zur Geburt mitnehmen. Ich habe für den Fall, dass ins Krankenhaus verlegt werden müsste, auch eine.
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Blutungen waren nicht extrem ohne iwelcher Hilfsstoffe.
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Bei den anderen Geburtebn wurde gar nix gemacht, Plazenta hat sich jedes Mal problemlos selber auf den Weg gemacht.
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Im Vorfeld dazu gesagt hat niemand was und ich glaub auch nicht als sie mir den Tropf angehängt hat. Wobei da war ich so überwältigt von der Blitz Geburt, da hätte man mir vieles erzählen können 😬
Hatte aber dadurch keine Nebenwirkungen. Und die Gebärmutter hat sich extrem schnell zurück gebildet. Wobei das aber auch bei den ersten beiden schon ohne irgendwas so war. Also das kann man jetzt nicht unbedingt damit in Zusammenhang bringen.
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Ich hatte 4x vaginale Geburten und Plazenta ging jedes Mal sehr rasch und problemlos raus. Interessant aber mit den Nasentropfen, ich hab sie auch nur bei mei er Blitzgeburt bekommen. Da ging die Geburt nach einer halben Stunde los als wir im kh angekommen sind und er war 10 min später drsusseb da hat sie mir auch während den presswehen die Tropfen gegeben, ich hätte mir da auch alles geben lassen und hab sowieso nix mitbekommen.
Bei meinem 1. Kind hatte ich nen wehen tropf, ist mir jetzt wieder eingefallen, hat aber auch nicht viel gebracht. Aber sie war auch recht schnell auf der Welt. Ich bezweifle ja, dass man mit Nasentroofen&Co irgendwas beschleunigen kann und wozu soll das denn gut sein. Wenn ich im kh entbinde, gehe ich sowieso von einer individuellen Betreuung aus.
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...obwohl, ich hab tatsächlich vermutlich sowas bekommen. Mit einer spritze direkt in den venflon (den hatte ich quasi zur sicherheit, falls ich doch was brauchen würde aber esr damit einverstanden, weil sich bei mir viele beim venen finden schwer tun und es so die hebamme so gemacht hat wie zuvor mit mir besprochen; wenns dann schnell gehen muss und irgendwer hektisch heurmstochert, bekomm ich einen riesenbluterguss).
Das war direkt nach der Geburt und ich hab natürlich schon nachgefragt, was das ist und ob das nun wirlich sein muss. Die Antwort war: ich bekomme das Mittel, damit ich nicht nach der Geburt zu starke Blutungen bekomme und ich dachte zunächst, das wäre weil ich bei der ersten Geburt recht viel Blut verloren und später dann ohnmächtig geworden bin. Es sagte dann aber eine hebamme, dass das "eh alle" bekommen würden. Im Vorfeld gab's keine Aufklärung dazu...
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Warum sollte dann nichts über die Plazentageburt drinnen stehen?
@avis was an dem Wort "Management" jetzt sooo schlimm sein soll, erschließt sich mir nicht
Man könnt genauso schreiben "Umgang mit der Plazentageburt"
Machts halt nur komplizierter
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Wenn sich die Mutter für ein passives Management entscheidet, soll sie dann auch darin unterstützt werden
Auch das steht in der Leitlinie
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Natürlich kann man diskutieren, ob dies oder das notwendig ist, jedoch sollte die Meinung dazu nicht die Fakten ersetzen. Eine Mutter hat 1-x Geburten erlebt. Ein Gynäkologe sieht Tausende.
Was bei all den Themen rund um die Geburt oft vergessen wird, dass die vielen Komplikationen gesammelt u aufgearbeitet werden, sodass langfristig Schäden u Komplikationen durch Geburt oder damit verbundene Ereignisse verhindert werden können.
Beispielsweise Antibiotikum bei positivem GBS-Abstrich. Hab schon viel Negatives dazu gehört. Ich seh hingegen, dass wir ungefähr alle 10 Geburten ein Neugeborenes mit Sepsis/Infekt haben. Teilweise könnte das mit der präventiven Gabe des AB verhindert werden. Gibt aber leider viele (werdende) Mütter/Eltern, die sagen, das wollten sie nicht, weil böses Antibiotikum.
Blutungen nach der Geburt und damit verbunden ein Aufenthalt auf der Intensivstation ist Gottseidank selten, aber kommt regelmäßig vor. Ich bin sehr dankbar, dass hier Methoden und Möglichkeiten geschaffen werden, um das zu minimieren. Es benötigt allerdings Aufklärung, sonst kommt das nicht an.
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Und zu dem Punkt mit den Blutungen bei Geburt - erstens war das Ergebnis nicht signifikant, was es für mich schon mal uninteressant macht, zweitens waren die Blutungen im Wochenbett dafür ärger. Hämoglobinwerte, glaub ich, waren bei beiden Gruppen gleich.
Und, so wie du richtig sagst @Mohnblume88 Blutungen sind sehr selten und kommen nicht immer von der Plazenta(lösung).
Man kann ja darüber aufklären (vielleicht schon bei der Besprechung oder Anmeldung, nicht unrer Wehen), die Mütter können dann ja selbst entscheiden. Leider wird das offenbar nicht so gehandhabt und das stößt mir sauer auf.
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Und deswegen die Leitlinie zu verteufeln ist einfach falsch
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Bitte nicht falsch verstehen, ich bin froh, das es soviele medizinische Möglichkeiten gibt, Frau und Kind wohlbehalten durch die Zeit rund um die Geburt durchzubringen. Gott sei Dank gibts diese und viele weitere Medikamente. Aber jede(r) soll aufgeklärt werden und selbst entscheiden. Und gewisse Wörter gehören besonders in der Geburtshilfe ins Museum (ich finde "Kreißsaal" und "entbinden" auch ziemlich schrecklich, wer kann sich in einem riesigen Saal entspannen und ggf sogar die Wellen/Wehen als ekstastisch erleben)
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Und die Medizin hat ihre Fachwörter und -begriffe
Und das mit dem Medikamenten bekommen ohne zu fragen scheitert an jeweiliger Person und dem ganzen Gesundheitssystem dahinter
Es ist schlichtweg nicht mehr möglich, sich individuell um jeden einzelnen zu kümmern und auf dessen Bedürfnisse einzugehen
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Wollen die KH mit der Gabe des Hormons „schneller zum Ende der Geburt“ kommen, weil dann die Plazenta „schneller“ kommt, durch das zusammenziehen der Gebärmutter?
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Anscheinend fängt es auch deswegen bei vielen nachts an weil man da entspannter is.
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Trotzdem sind die Dinge ja keine Geheimnisse, man kann sich erkundigen BEVOR man gebärt und zb. einen Geburtsplan oder sogar eine Verfügung abgeben. Ersteres wird leider oft belächelt und oft nicht eingehalten, bei zweiterem wird man sich wohl schon auf zähneknirschende Geburtshelfer einstellen können und als komplizierte Patientin betitelt werden.
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn das KH besser aufklären würde. Ich will jetzt nur darauf hinaus, dass die Verantwortung halt doch bei jedem selbst liegt und diesem Link zufolge ist es ja möglich, sich zu erkundigen.
Ich muss aber auch zugeben, die meisten Infos haben wir nicht vom GV-Kurs oder Internet, sondern von unserer Hausgeburtshebamme. Also es wird einem auch nicht gerade leicht gemacht.