Ich weiß, zum Teil ist das Lügen, Geschichten erfinden usw ja eine normale Entwicklungsphase.
Zum Beispiel :
In letzter Zeit gab's ein paar Situationen mit unserem Sohn, wo es klar war dass er zB Kekse stibizit hat, es aber dann abstreiten, wenn man ihn darauf anspricht.
Wir legen Wert auf Ehrlichkeit, das betone ich dann auch ihm gegenüber. Ich möchte nicht, dass im Kinderzimmer gegessen wird usw.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen oder Tipps für den Umgang damit?
Kommentare
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Und als nächstes, muss man den Kindern dann erstmal erklären was eine Lüge überhaupt ist. Das ist nämlich ja nicht von vornherein klar,dass wir Lügen in unserer Gemeinschaft nicht dulden. Ich vergleiche es gern damit, dass wir in anderen Ländern auch nicht automatisch wissen, was dort Sitte ist und vielleicht unwissentlich etwas tun, was den Einheimischen total missfällt,bei uns aber ganz normal ist (ich denke da immer an Mr. Bean in Amerika, wo er allen Passanten den Stinkefinger zeigt weil er glaubt es sei ein Gruß). Also müssen wir erstmal erklären, was lügen überhaupt ist und was wir unter lügen verstehen und warum wir das nicht wollen. Und erst dann können wir davon ausgehen, dass unsere Kinder das auch unterlassen können. Wir können also nicht davon ausgehen, dass wir mit erhobenem Zeigefinger "lügen tut man nicht" sagen und die Kinder wissen was damit gemeint ist.
Trotzdem wird es natürlich Situationen geben, in denen die Kinder nicht die Wahrheit sagen. Meist aus Bequemlichkeit, vielleicht auch aus Scham oder sogar Angst. Das Beste was wir zu können ist, zu verstehen WARUM das Kind gerade nicht die Wahrheit gesagt hat und es, wenn wir es dabei ertappen, nicht bloß zustellen. In deinem Beispiel @soso hatte ich z.B. gesagt "mh, du sagst mir, dass du keine Kekse gegessen hast aber in deinem Zimmer sind Brösel am Boden... Für mich wirkt es so, als hättest du mir das jetzt nur gesagt damit du keinen Ärger bekommst. Stimmt das? OK. Beim nächsten Mal möchte ich bitte..."
Und von einer Strafe würde ich in dem Fall auch ganz klar absehen. Beim Schwindeln ertappt werden ist schon die Strafe. Das Schamgefühl, dass sich automatisch einstellt wenn man was getan hat, obwohl man weiß, dass es falsch war reicht völlig aus um dem Kind eine Lektion zu erteilen. Zumindest ist das meine Ansicht denn unsere Kinder sind gut und wollen mit uns kooperieren und ich glaub fest daran, dass es völlig ausreicht sie dabei zu ertappen und an ihre Moral (die sich aber auch erst entwickelt!) Zu appellieren.
Eine Strafe würde übrigens in dem Fall sicher nicht bewirken, dass das Kind nicht mehr schwindelt sondern nur, dass es beim nächsten Mal besser dabei wird es zu verstecken. Da hat das Kind dann auch was gelernt,aber in die negative Richtung...
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Strafe gibt es nicht.
Ich werd mal hinterfragen, wie mein Mann das handhabt, wenn ich nicht da bin. In der Regel ist er da strenger...
Momentan ist es eben zB auch oft der Fall, wenn mein Mann ihn fragt ob er XY schon gemacht hat (Zähne putzen, aufräumen etc). Er sagt dann JA, und wenn er nachsieht stimmt es nicht 🤔
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Sich dann hinzustellen und zum Kind zu sagen „lügen ist schlecht, ich erwarte mir dass du die Wahrheit sagst“ ist sehr unglaubwürdig.
Aus kleinen Lügen mache ich gar kein Thema, ich erwähne nur nebenbei dass ich das anders gesehen habe. Oder mach einen Scherz dazu.
Bei großen Lügen merken sie eh an der Reaktion dass das jetzt ein Problem war! Das muss man nicht allgemein thematisieren.
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@kaffeelöffel aber danke an das denkt man gar nicht, dass man erst erklären muß was eine Lüge ist, das man das in der Familie nicht möchte, das man Leuten die Lügen nicht vertrauen kann. Man geht da so automatisch davon aus weil man es selber seit 30 Jahren weiß.
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Er erzählt aktuell immer wieder mal sehr glaubhafte Geschehnisse, die so aber nie passiert sind.
Zuletzt wars ein kleines Kuscheltier, das er angeblich im Kindergarten gewonnen hat beim Stationenbetrieb. Hab ich so hingenommen und nicht hinterfragt. Er hat sich so gefreut darüber.
Er wollte das Kuscheltier dann am übernächsten Tag mitnehmen in den KiGa. Da kam dann beim Abholen die Pädagogin auf mich zu und hat mich aufgeklärt.
Es gehörte einem anderen Kind. 😬Angeblich lag es auf dem Platz meines Sohnes (sagte er zu ihr; was es lt. Pädagogin eigentlich nicht geben kann 🤔). Er hat es also einfach genommen.
Nur wäre ich nie darauf gekommen, seine Geschichte überhaupt zu hinterfragen.
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1. Er kann schon gut in den Perskpektiveechsel gehen (also er weiß schon, dass andere Menschen nicht immer über den selben Wissensstand wie er verfügen) und
2. Er hat auch schon eine gute Portion Moral entwickelt. Also er weiß schon, dass es nicht ok ist wenn man einfach Sachen von anderen nimmt und deshalb hat er sich eine Geschichte ausgedacht.
In dem Alter ist es auch oft so, dass die Kinder sich diese Geschichten dann ausdenken, weil sie wünschten sie wären wahr. Also er wünscht sich, dass es so gewesen wäre weil ihm das Kuscheltier so gefallen hat.
Aber spannend, dass er das mit 5 von schon kann ☺️
Wie hast du darauf reagiert?
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Unsere ist jetzt 3,5 Jahre alt.
L hat geweint, weil sie nicht in den Kiga wollte.
Sie hat Angst, hat sie gesagt.
Hab sie dann gefragt, was los ist.
Und sie meinte, dass ein Kind ein Auto mit in den Kiga gebracht hat, das automatisch fährt und immer ihre Bauwerke zerstört.
Ich hab sie dann gefragt, ob ich mal mit der Pädagogin sprechen soll und sie meinte ja.
Dann wars gut, wir konnten problemlos hinfahren.
Vor Ort ist sie sogar mit mir zur Pädagogin, die mir dann erzählt hat, dass es gar kein Auto gibt.
Sie ist dann trotzdem noch auf L eingegangen, um mit ihr gemeinsam nach dem Auto zu schauen bzw. um ihr zu zeigen, dass keins da ist.
Wir haben solche Situationen mehrmals täglich.
Sie erzählt auch oft, dass sie das einzige Kind im Kiga war oder dass es nichts zu essen gegeben hat oder keine Getränke.
Zu Hause erzählt sie häufig, dass sie kein einziges Spielzeug hat oder halt sowas wie: sie war das nicht, das war der Papa (vor der Arbeit oder als er noch da war).
etc. etc.
Also unser Kind ist generell sehr kreativ, wir lesen so extrem viel und sie will so viel wissen.
Ich vermute schon, dass das auch damit einhergeht.
Sie träumt nachts ständig und redet auch im Schlaf.
Ich denke auch, dass sie sich an manches davon erinnert und nicht mehr trennen kann, ob das echt aus Fiktion ist.
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Habt ihr vielleicht Inputs auf die Reaktion? Da tu ich mir ein bisschen schwer, weil ich selber nicht gut lügen kann und das manchmal als Nachteil, in erster Linie gegenüber Fremden (oder den Schwigies 😜), empfinde. Ich möchte ihm ungern beibringen, dass man IMMER die Wahrheit sagen muss. Er ist 3.
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Kannst ein Beispiel geben zu einer unwahren Geschichte deines Kindes?
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Ich möchte halt künftig nicht ständig seinen Aussagen gegenüber misstrauisch sein.
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Jo e - wir lachen dann gemeinsam über den "Scherz" und dann lässt sie sich die Zähne e putzen.
Die klein scherzt mit ihren 2 Jahren auch schon. Wenn ihre Windel voll ist und "duftet", behauptet sie, das war der papa und grinst dabei.
Vom Kindergarten erzählen beide wenn, dann hauptsächlich erfundene Geschichten kommt mir vor. Warum das so ist, weiß ich nicht...
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Bei größeren Lügen/ernsteren Sachen red ich immer mit ihnen, aber sie sind halt auch schon 7 und verstehen, wenn ich ihnen von Vertrauen etc erzähl. Es würde mir jetzt aber gar nicht einfallen, dass es sowas überhaupt gegeben hat.
Als sie kleiner waren hab ich sie oft mit dem Schmäh gepackt, wenn ich gemerkt hab, dass sie schwindeln und wir konnten drüber lachen.
Strafe oder Schimpfer gibt es nie, weil ich vermeiden will, dass sie mir dann entweder gar nichts mehr erzählen bzw es von sich aus auflösen oder eben besser lügen (lernen).
Ich hab ihnen auch gesagt, dass es Notlügen gibt, zb wenn man jemanden nicht verletzen will oder mit jemanden nucht diskutieren/streiten will (kleinere Ausreden zb)
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Bei manchen früher, bei manchen später.
Ich geh auf erfundene Geschichten nur bedingt ein. Erkenne den unterschied zwischen Wunsch\Fantasie oder echter Schwindelei. Manchmal machen wir uns gemeinsam lustig drüber. Manchmal erklär ich das es andere Kinder glauben könnten und das nicht so schön ist. Manchmal sag ich nichts dazu.
Ist Situationsabhänging.
Unsere Kinder haben zum Beispil keine Angst daheim die Wahrheit zu sagen. Wenn was angestellt wurde. Da betone ich auch das ich nicht schimpfe wegen dem "Vergehen" sondern wenn ich angelogen werde, weil das schlimmer ist als das Meiste das man anstelken kann.
Zum Beispiel Zahnpastatube ausquetschen, Mehl und Duschgel zusammenrühren usw.
Es gab mit 3/4 eine Zeit da ist R angerannt- der S hat das gemacht. R wusste das es falsch war, wollte sagen was passiert ist, hat aber nicht von sich sondern von seinem Bruder gesprochen. 🤷
Es hat sich von allein gegeben.
Hab das ohne Drama angenommen, nur teilweise was dazu gesagt und gut wars. Jetzt mit 5,5 ist es kein Thema mehr. Vor allem, weil die Jungs wissen das ich sie durchschaue😅.
Ich weiss wer was anstellt oder erzählt.
Meine Grosse (8) kann gar nicht lügen.
Sie erfindet sehr wohl tolle Geschichten aber wirklich offensichtlich Märchen. Wenns mir da zu bunt wird sag ich schon klipp und klar was sie verraten hat und dies und jenes eben nicht möglich ist. Das glaubt kein Mensch.
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Das macht mir ein bisschen Sorgen 😅
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Aber gut, wir sind mittlerweile das 6. Jahr im Kindergarten. Da hab ich Vorteile da ich die Gepflogenheiten von der Grossen kenne und die hat halt nie was angestellt.
Sachen aus dem Kindergarten hinterfrage ich immer und müssen zurückgegeben werden.
Es sind da dinge wie 2 "Bohnen" , also kleine Bohnenförmige Steinchen oder 3 Bügelperlen im Hosensack oder so. Da gehts mir oder dem Kindergarten nicht um den materiellen Wert. Sondern ums Prinzip.
Da meine auch sehr bedacht auf die eigenen Kuscheltiere sind, nehmen sie da keine anderen. Hab da früher mal erklärt das ein anderes Kind dann nicht schlafen kann und wahrscheinlich weint. Da war R knapp 3 und wollte in meinem Beisein eins von der Garderobe mitnehmen. Stand tatsächlich vor seinem Platz, ist aber wohl verrutscht beim Schuhe anziehen.
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Hätte es vielleicht vom Kind "allein" zurückgeben lassen, damit sie sich das merkt.
Ich hab immer gelesen das man Kinder nicht nach dem Warum fragen soll. Wüsste sie warum, hätte sie es nicht getan. Da gibts irgendeinen psychologischen Hintergrund. Ich versuche warum-Fragen zu vermeiden und stell sie anders.
Wolltest Du das unbedingt haben? Hast du vergessen das man es zahlen muss?
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Ich frag bei meinem ab und zu nach, wenn er sehr lebhaft erzählt, ob er sich das wünscht, ob er es geträumt hat etc.
Ich hab bei meinem Sohn den Eindruck, er erzählt solche erfunden Geschichten manchmal, um auch was besonders "tolles" zu erzählen zu haben. Vielleicht erhofft er sich dadurch besondere Aufmerksamkeit. Passiert ab und zu, wenn mein Mann und ich grad über unseren Tag reden, und er möchte quasi auch mitreden.
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