Frühkarenz durch Stress in der Arbeit?

Hallo ihr lieben. Ich hoffe mir kann hier jemand weiterhelfen. Ich arbeite im Tourismus an der Rezeption, wir sind ein Sommerbetrieb und haben wirklich wahnsinnig viel zu tun. Ich merke jetzt in der 17 ssw dass es mir mit den Stress einfach nicht gut geht. Des weiteren und das ist der Hauptgrund, werde ich von meinen Chef gemobbt, seit ich die Schwangerschaft verkündet habe. Ich bin jetz seit einer Woche im KS und ich kann nicht mehr in diesen Betrieb. Ich habe Schlafstörungen, weinkrämpfe, Bauchschmerzen und erbrechen nur wenn ich dran denke, dass ich dort wieder hin muss. Kann mir mein Frauenarzt hier weiter helfen mit einer Frühkarenz? Wie geht man das an. Ich bin verzweifelt und weiss nicht weiter.
cmone

Kommentare

  • mona123 schrieb: »

    Kommt ganz auf den Arzt an. Ist er sehr verständnisvoll, so kann er dich in den frühzeitigen Mutterschutz schicken, jedoch unter einem Vorwand (sonst stellt sich die Krankenkasse quer). Das bedeutet, er schreibt als offiziellen Grund irgendwas Medizinisches rein, das aber von der Kasse nicht kontrolliert werden kann im Nachhinein. Das machen sie auch gerne bei ganz schlimmem Erbrechen zum Beispiel, was skandalöserweise für die Kasse auch kein Grund ist, da es bei vielen innerhalb der ersten Monate wieder aufhört. Gerade Wahlärzte und Privatärzte helfen da sehr gut weiter, habe ich die Erfahrung gemacht. Aber auch engagierte Kassenärzte.

    Alternativ, falls das mit dem frühzeitigen Mutterschutz nicht klappt, kannst du dich allerdings auch immer weiter und weiter krankschreiben lassen. Hier wäre es dann gut, wenn du auch ein psychologisches Gutachten in der Hand hast, das dir bescheinigt, dass deine Arbeit dich extrem belastet und psychisch krank macht. Somit hast du einen triftigen Grund für den Krankenstand und kannst den auch vorlegen, wenn du zum Amtsarzt musst nach einiger Zeit. Kündigen kann dein AG dich ohnehin nicht, so hast du zumindest die Sicherheit einer Anstellung bis, ich glaube, 2 Monate nach Karenzende - nagel mich hier nicht fest, vielleicht bin ich da nicht ganz up to date. Und natürlich bekommst du auch das eaKBG ganz normal und bist weiterhin versichert.
    mona123
  • Oje, das klingt wirklich nach einem ganz furchtbaren Umfeld.

    Ich hatte das "Glück" dass mein Blutdruck in der Arbeit ständig zu hoch war - auch stressbedingt. Er sollte die 140 nicht übersteigen und das war bei mir aber 6 Stunden täglich quasi durchgehend weit drüber. Zuhause (früh und Abend )waren die Werte jedoch komplett normal.
    Die Betriebsärztin hat dann bestätigt, dass meine regelmäßigen Messungen in der Arbeit korrekt sind und hat mir eine Empfehlung auf vorzeitigen Mutterschutz geschrieben. Mein Gynäkologe ebenso (hat aber eine zweite Empfehlung gebraucht, weil es eben kein gynäkologischer Grund ist) und das hab ich dann beides beim zuständigen ärztlichen Amt eingereicht und wurde problemlos freigestellt.

    Ansonsten würde mir noch das Arbeitsinspektorat einfallen.

    Alles Liebe und ich hoffe, es geht dir bald besser.
    Ich hab vollstes Mitgefühl, ich hatte auch nur noch Schlafstörungen.
    Fitnessgirlmona123
  • Danke für eure lieben Worte.

    Ich habe jetzt Montag mal einen Termin bei meiner Hausärztin und danach bei meinen Frauenarzt. Ich werde Ihnen die Situation einfach erklären, vielleicht finden wir ja eine Lösung. Aber so kann ich nicht mehr.
    Und ich arbeite eigentlich gerne und hatte auch nie Probleme mit den Stress. War viele Jahre Saisonarbeiter in der Gastro. Aber das schlimmste im Moment ist das Mobbing von meinen Chef darum hab ich auch Angst mich beim Arbeitsinspektorat zu melden, weil falls da nix raus kommt, hat er mich noch mehr am Kicker uns für sowas hab ich keine Kraft..

    Danke danke
  • Muss ich eigentlich zu meinen Frauenarzt oder kann ich zu einer anderen Frauenärztin auch gehen für eine Freistellung ?
  • @Fitnessgirl das eaKBG wird bei Dauerkrankenstand problematisch, da man nicht ins Krankengeld fallen darf


    @mona123
    Am besten wendest du dich an einen Psychiater, der kann dir einen Befund für eine Freistellung schreiben.
    Die entgültige Freistellung wird dann über Arbeitsinspektionsarzt oder Amtsarzt ausgestellt
    Hab so selbst Anfang Juni in den vorzeitigen Mutterschutz gehen können
    Fallst du Fragen dazu hast, kannst dich gerne melden
    mona123Fitnessgirl
  • ParamedicGirl schrieb: »
    @Fitnessgirl das eaKBG wird bei Dauerkrankenstand problematisch, da man nicht ins Krankengeld fallen darf

    Ja stimmt, das hab ich nicht bedacht. War eher darauf bezogen, dass der AG ihr da keinen Strick drehen kann im Zuge der Mobbingattacken. Danke für den wichtigen Hinweis! Jedenfalls bei frühzeitigem Mutterschutz läuft alles ganz normal, nur beim Krankenstand muss man aufpassen.
    mona123
  • bearbeitet 3. 08. 2023, 21:10
    mona123 schrieb: »
    Muss ich eigentlich zu meinen Frauenarzt oder kann ich zu einer anderen Frauenärztin auch gehen für eine Freistellung ?

    Man darf pro Quartal nur zu einem Kassenarzt gehen, also wenn du jetzt bei nem Kassenarzt bist und zu nem anderen Kassenarzt willst, geht das erst ab Oktober. Aber Wahl- oder Privatärzte kannst du jeden Tag nen anderen aufsuchen, da kannst du direkt morgen ganz normal hingehen. Und für die Freistellung ist es auch vollkommen schnuppe, welcher Arzt das macht. Und auch komplett egal, ob du je zuvor bei dem warst. Geht die Kasse mal gar nichts an, von wem du dich behandeln lässt.
    mona123
  • Boah, lass mir wissen was dir den Artz sagt. Ich bin in der gleiche Lage (auch im Tourismus) 😭
    mona123
  • Es hibt iegendwo im internet eine liste wo ungefähr 10 gründe stehen um sich freistellen lassen zu können,sodass die kk das nicht kontrollieren kann. Habe mir bereits 2x vorzeitig freistellen ladsen, bin bei einer kassenärztin gewesen, ging ohne probleme beide male. Es besteht nun auch die möglichkeit sich durch den arbeitgeber freistellen zu lassen (bitte selbst informieren), da weiss ich leider nichts dazu.

    Ich wurde quasi mit freistellung in den mutterschutz frühzeitig geschickt, habe also alles ausbezahlt bekommen vom AG und dann anschließend Mutterschutzgeld monatlich höhe gehalt + zuschlag so 100-150€ ungefähr.

    Viel glück!
    mona123
  • @Kunaa die Freistellung durch den AG gibt es schon lange, das lässt der AG aber im seltensten Fall zu
    Bekommt man eigentlich nur, wenn man wegen den Mutterschutzbestimmungen in seinem Job nicht mehr arbeiten darf, und es auch keinen Ersatzarbeitsplatz gibt
  • @ParamedicGirl bei mir war es meine Kollegin die ständig nur am Klo hang wegen ihrer angaltenden übelkeit, irgendwann schickte er sie einfach nach hause unf hat sie freigestellt, aber da waren nur noch 1-2 monate bis zum tatsächlichen muschu. Ich war dad erste mal ab der 15.ssw und beim 2.mal auch eher gegen ende der ssw. Finde es nur seltsam wieso sich nicht viele FÄ trauen die Frau vorzeitig freizustellen, auch wenn keiner der medizinischen fälle zutrifft. Habe ich schon öfter mitbekommen, dass welche keine freistellung bekommen.
  • Kunaa schrieb: »
    Finde es nur seltsam wieso sich nicht viele FÄ trauen die Frau vorzeitig freizustellen, auch wenn keiner der medizinischen fälle zutrifft. Habe ich schon öfter mitbekommen, dass welche keine freistellung bekommen.

    Warum sollten sie auch? Sofern die Schwangerschaft normal und gesund verläuft ist man doch nicht arbeitsunfähig.
    MamaLamawölfinsuseweißröckchenBiancaa_
  • @ricz es sind zb belastung,psychischer druck und mobbing nicht als freistellungsgründe anzusehen - und das ist ein problem, finde ich zumindest! In der ersten ssw wurde ich gemobbt von meinem chef, ich hatte glück und eine tolle gyn die mir geholfen hat. Meine freundin hatte keine chance, weil ihr arzt sich mit all dem gar nicht beschäftigen wollte. Finde einfach es gibt viel mehr gründe die eine freistellung rechtfertigen würden als nur diese 10 medizinischen gründe.
    Oder ständige übelkeit mit erbrechen,kein grund,aber wer kann da noch normal arbeiten? Ist doch besser freistellen als jede zwei wochen krankenstand?
    dina0511Fitnessgirl
  • Mobbing und psychischer Druck sind aber Dinge, die sich „beheben“ lassen - medizinische Gründe wie eine Plazenta praevia bzw. GM Hals Verkürzung nicht.
    Keine Schwangere sollte gemobbt werden, aber nicht Schwangere genauso wenig, daher ist der frühzeitige Mutterschutz durch den Arzt hier der falsche Weg und es liegt am AG, tätig zu werden.
    wölfinJigsawdaniwinniericzsuseweißröckchensoso
  • Ich fände es ehrlich gesagt komisch, wenn Arbeitgeber die ihre Mitarbeiterinnen in der schwangerschaft mobben damit "belohnt" werden, dass die schwangeren früher in Mutterschutz gehen können. Vorzeitiger Mutterschutz ist denen mitunter lieber als sich um die Einhaltung der Mutterschutzbestimmungen zu halten.

    Bei Mobbing wäre erste Anlaufstelle eigentlich nicht der Gynäkologe sondern Betriebsrat (sofern vorhanden), arbeitsinspektorat,...
    itchifyriczMarleReyhaniaMamaLamaweißröckchenCarina2210
  • @Kunaa Mobbing ist natürlich nicht okay, aber ist jetzt kein schwangerschaftsspezifisches Problem. Wie die anderen schon erwähnt haben, gibt es da andere Anlaufstellen und Lösungswege. Die Schwangere ist deswegen ja nicht arbeitsunfähig.
    MamaLama
  • @Kunaa die Freistellung von dem Chef war dann aber eine riesen Ausnahme, und definitiv nicht die Regel

    Und wegen anderer Freistellungsgründe
    Man kann wegen jeder Diagnise, Fachrichtung ganz egal, in vorzeitigen Mutterschutz geschickt werden
    Der Weg dahin ist etwas länger als wenn man einen dieser Listengründe als Diagnose hat
    ABER man braucht definitiv eine Diagnose, und das muss ein Facharzt feststellen, und dieser kann eine Empfehlung für den vorzeitigen Mutterschutz aussprechen
  • Ich will es hiermit keinesfalls herunterspielen, aber bitte auch den Begriff Mobbing nicht ganz so inflationär verwenden. Es ist nicht jeder Konflikt oder jedes Wort, bei dem man sich mal persönlich angegriffen fühlt gleich in die Kategorie Mobbing einzuordnen.

    Mobbing erfolgt im Unterschied zu den „normalen“ Konflikten am Arbeitsplatz, gezielt und über einen längeren Zeitraum mit dem Ziel eine Person zu isolieren, zu schwächen oder aus­zu­grenz­en bzw. vom Arbeitsplatz zu vertreiben.

    Als allererstes wäre es noch eine Möglichkeit, ein offenes Gespräch zu suchen. Vor allem, wenn man nachher auch wieder in den Betrieb zurückkehren möchte. Vielleicht hat auch der Arbeitgeber schon negative Erfahrungen mit Schwangeren im Betrieb gesammelt, und ist daher distanziert oder ähnliches, und meint das gar nicht als persönlichen Angriff.
    riczReyhaniaMohnblume88itchifyMamaLamaThessiKaffeelöffelwinniesusemaria1712
  • @soso 💯👍🏻
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