Nach guten 7 Jahren praktisch pausenloser Rekrutierung von KinderbetreuerInnen bin ich mehr als nur desillusioniert und muß die Hauptschuld an falschen Wirklichkeitsvorstellungen in erster Linie den Matchingplatformen in die Schuhe schieben.
Mit dem Slogan 'Caring and loving childcare' bewirbt babysitter24 die Profile, Leute können gewünschte Stundensätze eingeben und ihnen wird dann vorgerechnet, was sie mit einem bestimmten Job so verdienen würden, ähnlich agieren auch die anderen Seiten, in denen man neben der PLZ auch den Umkreis für die Suche eingeben kann. Auf AuPair.com wird den potentiellen AuPairs der Job als Rolle einer großen Schwester / eines großen Bruders im Familienkreis beschrieben und die jungen Leute kommen mit dieser Erwartung auch allen Ernstes daher.
Damit wir uns in einer Sache klar sind - der Job einer Nanny ist es, die Mutter zu ersetzen und dafür bezahlt zu bekommen. Wenn man den ganzen Tag in der Mutterrolle verbringt, kann man sich definitiv nicht denselben Stundensatz erwarten wie eine Babysitterin, die für 1-2 Stunden wöchentlich kommt. AuPairs sind Haushaltsangestellte, die für die Ausübung ihres Jobs bezahlt bekommen, also keinesfalls Familienmitglieder, auch wenn sie im Haushalt ein Zimmer zugewiesen bekommen.
Seit der Gesetzesänderung kostet mich ein 'echtes' AuPair, also keine EU-BürgerInnen, die einfach nur im Ausland wohnen und arbeiten wollen, mehr als eine lokal rekrutierte Volllzeitnanny - zu berappen ist nicht nur das 'Taschengeld' von weit über 500€ monatlich für lächerliche 18 Wochenstunden Arbeitszeit (Achtung - an Feiertagen oder am Wochenende dürfen die armen AuPairs keinesfalls arbeiten!) und die Gebühren der Arbeitserlaubnis vom AMS, sondern mittlerweile auch eine Krankenversicherung, welche COVID-Aufenthalte im Krankenhaus abdeckt u.ä. Ausgaben. Abgesehen davon, daß man das Zimmer fürs AuPair in diesem Zeitraum nicht vermieten kann und für sie einkaufen und kochen muß. Immer wieder verlieren sie auch Räder oder machen irgendwelche Sachen im Haushalt kaputt. Seit ein solcher 4 Monate lang vollkommen unbrauchbar war, ich ihn jedoch aufgrund der wirlich hohen und absolut nicht rückerstattbaren Kosten für die Zusatzversicherung nicht wegschicken konnte, habe ich damit aufgehört, AuPairs zu rekrutieren und ziehe anstatt diesen Studierende heran, die gegen einen Beitrag zu den BK und ein wenig Babysitting günstig wohnen wollen.
Der Besagte ist übrigens nach 4 Monaten erst draufgekommen, daß er den Job bei mir nicht etwa als Visum in die EU verwenden konnte [was definitiv die Einstellung fast aller 'echten' AuPairs ist; es wimmelt nur so von Profilen aus Tadschikistan, Lateinamerika, Südafrika, dem Iran und von den Philipinen], sondern daß er in der EU keine Chance am Arbeitsmarkt hatte und daß sein Visum samt Aufenthaltsgenehmigung ausschließlich an die Familie gebunden war. Selbst wenn er also versucht hätte, die Familie zu wechseln (was er nie vorhatte - wo käme der denn hin, wenn er auch noch Kinder betreuen müßte!), hätte das ohne Unterbrechung seines Aufenthalts in Ö nicht geklappt.
Die nächste Kategorie sind die lieben Leihomas - ja, sie sind kinderfreundlicher als pubertierende BabysitterInnen aus der Oberstufe und Studierende, man kann auch längerfristige Verhältnisse zu ihnen aufbauen. Das liegt aber keinesfalls daran, daß sie einen Sinn im Leben suchen, Ersatzenkelkinder haben wollen, es genießen, gestressten Müttern zu helfen oder gerne in die Familie eingebunden wären. Ich kann mich noch gut an den Sommer 2021 erinnern, in dem ich hochschwanger war, es aufgrund der Lockdowns monatelang keine AuPairs Visaausstellungen gab und ich weit über 150 Babysitterprofile und mindestens 25 Leihomas kontaktiert hatte, ob sie gewillt wären, meine beiden Älteren 2-3d lang zu betreuen, während ich im Krankenhaus wäre - exakt keine der Leihomas war bereit, das zu tun, die meisten antworteten gar nicht und der Rest hatte lächerliche Ausreden auf Lager. Heute ist übrigens einer dieser Damen seit weit über einem halben Jahr regelmäßig bei uns. Jetzt, wo ich nicht mehr hochschwanger bin! Von den BabysitterInnenprofilen haben wir übrigens exakt eine Studentin getroffen, die 50€ haben wollte (Cash oder mit Kreditkarte würde sie annehmen, meinte sie), dafür, daß sie mir 10' lang beim Kinderbetreuen zugesehen hatte und keinesfalls die Intention hatte, wiederzukommen.
Bei den älteren Damen geht einfach nur um die Alternativlosigkeit - natürlich können sie in diesem Alter nicht mehr kellern gehen, brauchen aber zusätzliches Geld.
Gelöst habe ich das um die Entbindung damals herum übrigens so, daß wir im Endeffekt doch eine Maturantin fanden, die 10€ pro Stunde verlangte und nicht erwähnt hatte, daß sie in wenigen Tagen einen Urlaub geplant hatte. Als könnte man den Entbindungstermin planen! Nach zwei Tagen Einschulung verlangte sie bereits 20€ pro Stunde und war dann am betreffenden Tag sogar Einsatzbereit - konkret wurden die beiden Älteren jedoch ad hoc von der einzigen Nachbarin betreut, die ich zu diesem Zeitpunkt im Wohnhaus antreffen konnte, danach kam die Babysitterin und blieb bei den Buben, bis meine Schwester sie abholte und zum Großvater brachte und am Folgetag brachte sie meine Schwester zu einer ehemaligen Nanny, bei der sie blieben, bis ich mit dem Jüngsten wiederkehrte. Die besagte Babysitterin fuhr übrigens am Tag nach meiner Entbindung auf Urlaub und wäre das Baby nicht rechtzeitig davor zur Welt bekommen, hätte sie sich lediglich 20€ pro Stunde in die Taschen gestopft, um familiär mit den Kindern zu werden. Ein Klassiker in diesem Milieu.
Umfragen im sogenannten Freundeskreis haben exakt nie etwas ergeben - alle glauben zu wissen, deren ehemaligen HelferInnen hätte ausgerechnet in diesem Zeitraum 'keine Zeit', die meisten können sich nicht an die Namen (!) der Tagesmütter ihrer Kinder erinnern, geschweige denn, daß sie Telephonnummern von diesen hätten, aber ich habe selten mal jemanden erlebt, der mich nicht groß nach Erfahrungen und Kontakten ausgefragte hätte.
Ich kann nur sagen, daß frau mit der Betreuung der Kinder mutterseelenallein ist und daß man sich unter keinen Umständen der Illusion hingeben darf, es würde sich irgendjemand besser um die Kinder kümmern wollen (nicht können!) als die Mutter.
Der nächste Punkt sind männliche Babysitter. Ich arbeite seit bald 5 Jahren fast ausschließlich nur noch mit männlichen AuPairs (bzw. mittlerweile sind das Studenten, die günstig wohnen wollen), es gab etliche Lehrer in der Vergangheit und auch aktuell haben meine Söhne einen Manny, also keine Nanny.
Der BabysitterInnenmarkt ist mittlerweile fast schon bei 50:50, d.h. junge Männer, die gewillt sind, auf Kinder aufzupassen, sind alles andere als rar, ich kann auch nicht behaupten, sie würden den Job wesentlich schlechter machen als gleichaltrige Mädels. Sie sind aber definitiv gröber und ignoranter zu den Kindern und im Regelfall haben sie kaum Durchhaltevermögen und hauen bei Trotzphasenausbrüchen u.ä. einfach ab.
Allgemein ist die Einstellung zu Kindern bei InteressentInnen das größte Problem und ich verbringe 2-3 Wochen in der Anfangsphase damit, Leute anzutrainieren und ihnen Sachen zu erklären, von denen man meinen sollte, sie wären mit Hausverstand lösbar. Die Drop-Out-Quoten in dieser Einschulungszeit liegen bei 80% und das liegt definitiv beim Klientel.
Am schlimmsten sind (Kindergarten-)PädagogInnen und Mütter, bzw. Großmütter - sie alle denken, sie hätten alles richtig gemacht und haben nicht den blassesten Schimmer von Kinderrechten, der kindlichen Psychologie und deren Rolle in der Entwicklung von Kindern. Beim Kindergartenpersonal handelt es sich im Regelfall um rangniedere Positionen, die sich von einem Nannyjob mehr Verantwortung und vor allen Dingen eine bessere Bezahlung erhoffen. Weniger häufig, aber durchaus auch präsent sind KindergärtnerInnen, die vom Job enttäuscht wurden, bzw. ihn zu anstrengend finden, diese Desillusionierung keinesfalls auf deren pädagogische Ausbildung zurückführen und denken, sie würden bei der Betreuung von 2 Kleinkindern mehr Entspannung finden.
Bei Müttern und Großmüttern ist es genauso - sie haben in der Erziehung ihrer eigenen Kinder (welche sie im Regelfall recht rasch an irgendwelche Kollektivbetreuungsinstitutionen abgeschoben haben!) ja nie etwas falsch gemacht und jetzt würden sie für deren Haushaltstätigkeit auch noch Geld bekommen.
Beide Gruppen sind quasi nicht umlernbar.
Sehr leicht antrainierbar sind junge Leute, hier happert es jedoch an der Ausdauer. Sich mit 18 ein brüllendes Baby anzutun, den Hintern eines Kindes abzuwischen oder sich gar mit dem Kind beschäftigen müssen und gezwungen zu sein, ganze Stunden lang nicht zu chatten, ist für die wenigsten akzeptabel.
Ideal fürs Babysitting allgemein, bzw. für eine Tätigkeit als Kindermädchen, sind kinderlose Frauen ab 45, möglichst auch ohne Partner, deren Kinderwunsch nie erfüllt wurde, bzw. die ein Kinder verloren haben. Solche sind sowohl bereit, sich dem jeweiligen Kind zu widmen als auch zu lernen, wie man mit einem Kind umgeht.
Solche waren nicht nur imstande, den Einschulungsprozess ohne weiteres durchzuhalten, es entstanden dadurch auch sehr langfristige Arbeitsverhältnisse. Wobei es leider auch eine Sättigungsgrenze gibt - im Regelfall hatten sie nach 2-3 Jahren genug von kleinen Kindern und machten in vollkommen anderen Professionen weiter.
Was Leuten beigebracht werden muß, sind subtile Signale, welche Kinder ab dem Neugeborenenstadium aussenden. Wenn man diese sofort und richtig erkennt und rasch und richtig auf diese reagiert, hat man es den ganzen Tag über mit ausgeglichenen Kinder zu tun, die gut drauf sind und sich schön entwickeln. Es wird jedoch in keiner pädagogischen Ausbildung annährend auf diesen Punkt eingegangen - Kinder brauchen weder Grenzen gesetzt, noch müssen sie lernen, 'Bitte' und 'Danke' zu sagen und schon gar nicht braucht man ihnen beizubringen, daß Erwachsene Autoritäten sein sollen. Klar, von einer Kindergärtnerin zu verlangen, daß sie imstande ist, bei 20-30 auf alle Signale zu achten, ist zu viel verlangt und das liegt nicht an der zu geringen Bezahlung, sondern an ihren intellektuellen Kapazitäten bzw. an ihren körperlichen Fähigkeiten. Man kann aber ohne weiteres von einer Nanny verlangen, daß sie richtig erkennt, wann das Kind austreten möchte, ihm dabei hilft und daß sie dem Kind auf subtile Art und Weise gesunde Snacks in den Mund schiebt, während es wesentlich wichtigeren Tätigkeit nachgeht, wie bspw. Bücher lesen, spielen oder Tiere streicheln. Kinder brauchen keine Bespaßung, unterhalten können sie sich bestens selbst, sie brauchen Betreuung und Erwachsene, die erkennen, was sie ihnen zu kommunizieren versuchen.
Kommentare
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Oder war das hier dein Ventil, um anscheinend sehr großen und sehr viel Frust loszuwerden?
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Ich kann all das nichts unterstreichen.
Wir brauchen die zwar nur nach Bedarf , aber die ist absolut ein Traum. Und sie fällt in dir Kategorie "junge Studentin".
Sie bekommt 15€/h für 2 Kinder und geht absolut liebevoll und kompetent mit denen um.
Ich gebe gerne Trinkgeld, bezahle ihr zusätzlich ein Taxi nach Hause.
Ich hab mein Geld während des Studiums ebenso mit babysitten verdient und muss dazu sagen, dass einfach 75% aller Familien ein Frechheit sind 😂
Familien, die ungelogen 5 Tage die Woche das Kind gar nicht sehen. Dann den Babysitterinnen (mehrere, da eine alleine das Kontingent zeitlich nicht schaffen kann) die schuld gibt, wenn dir Kinder unausgeglichen sind.
Familien, mit denen ich diskutieren musste, dass ich um (2012/2013) 10€/h nicht auch noch putze wenn das Kind schläft ("Da hast ja eh nix zu tun!").
Familien, denen scheiß egal ist, wie du in Wien um 3:00 Früh von ihnen nach Hause kommst.
Familien, die dich bei einem 7h Dienst anfucken, man solle nicht so viel essen (Essen wurde nur für Kind gerichtet, ...als 'viel' wurden 2 Butterbrote und eine Banane bezeichnet die ich 'gestohlen' hab).
Familien, die sich einfach eine Scheißdreck um ihre Kinder kümmern, der Nanny null persönlichen Spielraum lassen, undankbar und unverschämt sind. Und Kinder, die tatsächlich extrem drunter leiden, dass ihre Eltern sie nur als Prestige in die Welt gesetzt haben.
Ich hab diese Kacke irgendwann nicht mehr ertragen und wurde stattdessen Ferienbetreuerin beim Jugendamt.
Da tun die Eltern wenigstens nedmal mehr so, als wären ihnen die Kinder was wert, sondern freuen sich einfach, dass man mit den Kids auf Urlaub fährt und sie eine Ruhe haben. Bisschen Selbstbestimmung meinerseits war da, viel bessere Bezahlung.
Was ich daraus mitnehme:
Unsere Babysitterin soll sich fühlen wie daheim.
Ich zahle der ein Taxi, sollte es Mal spät werden, ich verlange von der nichts außer liebevoll , geduldig sein, spielen, Spielzeug nach dem Ausräumen wieder einräumen.
Sie kann essen was sie will daheim.
Sie hat keine pädagogische Rolle bei uns in den wenigen Stunden, darf sie selbst sein, solange sie lieb ist zu meinem Beiden 💚
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"Kinder, heute kommt für 3h die A. (Babysitterin)!"
"Juhuuu, die malt so toll. Ich mag wieder maaaaalen mit ihr !!!" (Bub, 7)
"Zug wuiwui, Haus Bauen, Purzelbaum?" (Mädchen 2).
😂😂😂😂
Meine Kinder sehen das offensichtlich anders. Hahaha
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Und wenn Du bereits bei den Forderungen bist, wie ihr armen Haushaltshilfen zu behandeln seid, erklär mal, wie Du den folgenden Fall löst:
Es ist 18h, die Kinder müßten um diese Zeit im Bett sein, anstattdessen prügelt jedoch der 6-Jährige auf seinen 4-jährigen Bruder ein, das Baby hat kein Mittagsschläfchen gemacht und heult hysterisch daneben.
Wo siehst Du die Ursachen für diese Szene und bringst Du jetzt einen nach dem anderen ins Bett?
Was ich daraus mitnehme:
Unsere Babysitterin soll sich fühlen wie daheim.
Ich zahle der ein Taxi, sollte es Mal spät werden, ich verlange von der nichts außer liebevoll , geduldig sein, spielen, Spielzeug nach dem Ausräumen wieder einräumen.
Sie kann essen was sie will daheim.
Sie hat keine pädagogische Rolle bei uns in den wenigen Stunden, darf sie selbst sein, solange sie lieb ist zu meinem Beiden 💚[/quote]
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und das machen Deine Kinder den ganzen Tag über, also Haus bauen, malen und so? Oder siehst Du sie nie, weil sie im Kindergarten sind?
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Ich hatte aber immer Glück und bin bei Familien gelandet, die mich genau so behandelt haben, wie du das beschreibst. ❤️ ich sag Mal stellvertretend Danke ❤️
Es war eine super schöne Zeit.
Aber ich kenne solche Familien wie du sie beschreibst, aus Erzählungen einer Freundin.
Naja, Elementarpädagogin bin ich dann auch noch geworden und Pfadfinder Leiterin bin ich auch seit meinem 18. Lebensjahr, also ich bin wohl das non plus ultra an Grauen für die Thread-Erstellerin.
Ach herrje, und Mutter werde ich demnächst auch noch 🤣
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nicht dann, wenn man im Beruf fast schon über Krieg und Frieden entscheidet. Solche Jobs gibt frau nicht auf.
Denkst Du, aus Kindern, die bei der Tagesmutter, Krippen u.ä. waren, werden eines Tages High Potentials? Ich fürchte, nein.
Als ich eingeschult wurde, waren die meisten Mütter Hausfrauen, heute findet man Hausfrauenmütter bestenfalls im Bereich der Migrantinnen bzw. unter den wenig gebildeten Schichten. Alle Kinder aus meiner Klasse, deren Mütter zu Hause waren, kamen später aufs Gymnasium. Von den Kindergartenkindern hingegen nur die wenigsten. Heutzutage sind 95% der Kinder in Kollektivinstitutionen, das war leider auch bereits vor der Einführung des verpflichtenden Kindergartenjahres der Fall und das gilt leider auch für Kinder, deren Mütter 2 Jahre auf Karenz gehen könnten, es aber nicht tun. Die Auswirkungen auf die Gesellschaft sieht man bereits heute.
Sagt Dir Mikhail Gorbachev noch etwas? In seinen Memoiren beschreibt er recht detailliert, wie '70 Jahre kollektiver Kindererziehung aus der sowjetischen Nation eine Armee arbeitsunfähiger Alkoholiker' gemacht haben. Es muß nicht nur Alkoholsucht sein, Handy etc. haben heute dieselbe Rolle - schau Dich mal in den Öffis um, was (junge) Leute so machen. Rußland hat heute übrigens 3 Jahre Karenz anstatt 1 Monats wie damals, auch Tschechien hat 3 Jahre, bspw.
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kollektive Betreuung und Tageseltern wären ja eine tolle Idee, wenn die BetreuerInnen auch eine Ahnung von Kindern hätten. Wie gesagt, brauchen Kinder keine Bespaßung - BetreuerInnen sind nicht Kinder, die den zu betreuenden Kindern Ideen vorgeben sollen, wie und wann sie sich womit beschätigen. BetreuerInnen sind Erwachsene und sollten sich auch wie Erwachsene benehmen, also Kinder verstehen, bzw. alles tun, um Kinder zu verstehen.
Schaut euch doch mal um, wie die Realität in Krippen, Kindergruppen, Kindergärten und selbst bei Tageseltern aussieht. Bekommen Kinder alles, was sie bräuchten? Nein. Weit davon entfernt. BetreuerInnen sehen deren Tätigkeit als Job und wollen aus diesem Job mehr für sich bekommen (vor allem Geld, aber auch Bemütterung, wie es Klumenstein so schön beschrieben hat!), als sie geben. Und das ist die falsche Einstellung.
Die derzeit so aktuellen Montessori-Techniken waren von allem Anfang an nichts anderes als eine Taktik, um extrem viele Kinder in einem engen Raum mit viel zu wenig Personal unter Kontrolle zu halten und darauf zu achten, daß aus ihnen zumindest ein wenig etwas wurde, auch wenn sich niemand mit ihnen wirklich beschäftigen wollte / konnte.
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Deine Einstellung ist sehr fragwürdig…
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Hab hier ein etwas trolliges Gefühl
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und wieso sollte das 'die anderen' nicht können können? Man kann immer dazulernen, man muß es nur wollen.
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Aber wie kannst du dich in so eine Situation bringen? Als reflektierter Mensch kannst du dir ja denken, dass du dich so von anderen anhängig gemacht hast.
Wie kannst du erwarten, dass eine Person die keine Mutter ist, fühlt und handelt wie eine Mutter?
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Zudem sei gesagt: if you only pay Peanuts, you only get monkeys. Vielleicht ist ja die Bezahlung für das was du forderst auch nicht ganz angemessen.
Zu deiner Theorie mit "frühe Fremdbetreuung = schlechtere Ausbildung/Job in der Zukunft" würde mich interessieren wie du dann argumentierst, dass es in Skandinavien und den USA genauso sehr erfolgreiche Menschen gibt? Dort ist es Usus, dass die Kinder mit spätestens 1 Jahr in Fremdbetreuung kommen. Kleine Gruppengröße und was du alles forderst ist dort genauso wenig oder viel gegeben wie bei uns.
Und vielleicht müssen meine Kinder auch gar keine high potentials sein um meinen Ansprüchen zu genügen!
Ich bin völlig OK damit, wenn meine Kinder einen stinknormalen Job haben, WENN der sie erfüllt und ihnen Spaß macht und sie damit ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Das ist alles, was mich in dem Zusammenhang interessiert.
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Kind hat Idealfall ja mehrere wichtige Person in seinem/ihrem Leben , die verschiedene Bereiche abdecken und sich oft auch ergänzen.
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Und ich weiß immer noch nicht, was du von diesem Forum willst.
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Nein machen sie bei mir natürlich auch nicht den ganzen Tag spielen. Aber ich erwarte mir in meinem Fall nicht, dass die Babysitterin org pädagogische Ansprüche erfüllen muss.
Aber ich brauche sie eben auch nicht täglich, dass ist vielleicht ein Unterschied!
Ich erwarte mir, dass sie geduldig ist wenn die Kinder "auszucken" , ein offenes Ohr hat, liebevoll ist wenn jemand traurig ist usw.
Wenn die Kinder bei ihr aber wusselig sind und nicht beide wie bei mir um 19:00h im Bett sind, ist Ma das einfach egal 🫣💚
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ich habe genug Kollektivinstitutionen von Innen gesehen, Danke für Deinen Einwand und selbst hochangesehene katholische Institutionen schneiden im Vergleich zur Individualbetreuung schlecht ab.
Und von toll ausgebildeten Pädagoginnen habe ich in den letzten 7 Jahren auch schon etliche zu Gesicht bekommen - nichteinmal Signale für eine volle Windel waren diese imstande, von alleine zu erkennen. Aber wie man 'Grenzen setzt', das wissen sie alle bestens.
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kann man sich für Kinder, die aus irgendwelchen Gründe keine gute Kinderstube haben, nicht erwarten, daß sie von Erwachsenen gefördert, mit Liebe umgeben und versorgt werden? Man kann sich von Personen, die nicht die Mutter des jeweiligen Kinder sind, das alles sehr wohl erwarten.
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Ich erwarte mir, dass sie geduldig ist wenn die Kinder "auszucken" , ein offenes Ohr hat, liebevoll ist wenn jemand traurig ist usw.
und das alles konntest Du als Babysitterin nicht tun? Bei fremden Kindern, hm? Sind ja nicht die eigenen, gell?
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Daß alle nur unfähig sind, das stimmt einfach nicht. Die Nanny die wir hatten war sehr nett. Wir hatten dann im Laufe der Zeit noch 2 andere, waren auch beide ok. Ganz am Anfang hatten wir eine die ungut war. Die ist nach 3x einfach nicht mehr aufgetaucht. Super bei einem gerade frisch an sie gewöhnten Kleinkind. Solche Leute gibts aber wohl überall und in jedem Beruf ab und an.
Was allerdings stimmt ist das Au Pairs unattraktiv teuer geworden sind. Wir hatten damals überlegt ein Au Pair zu nehmen und haben es wegen der Kosten gelassen. Hätte mehr gekostet als unsere Babysitterin.
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Ähm, ein offenes Ohr bieten, liebevoll sein, zuhören....doch, dass konnte ich immer bieten und biete ich auch jetzt in meinem Job . Garantieren, dass ich alles wie Mama mache oder der Tagesablauf auf die Minute wie bei der eigenen Mutter abläuft hab ich aber nicht garantiert.
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In Schweden sind es 480 Tage (also knapp 16 Monate)
In Finnland sind es 14 Monate.
Kann schon sein, dass es irgendwo 4 Jahre Karenz gibt. Dann aber unbezahlt und somit in der Praxis fix nicht umsetzbar weil nicht leistbar.
Bin gespannt, was du Mal sagst wenn eines deiner Kinder "nur" Bäcker werden will. Oder Krankenschwester. Oder - oh mein Gott - Pädagogin 🤭
Und jetzt bin ich weg. Ich genieße den Nachmittag mit meinen Kindern und entscheide mich aktiv dazu, mich hier nicht provozieren zu lassen. ✌️
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Und als ehemalige Babysitterin mal die Sicht der anderen Seite:
Man 'klickt' nicht mit jeder Familie, ohne Klick geht es aber nicht. Denn als Babysitter kannte ich die Familie bis in die Details der Ehe umgebenden Familie. Ich wurde auf Urlaube mitgenommen, hab Tauffeiern vorbereitet und dran teilgenommen, bin gesprungen wenn Notfälle waren, hab Muffins für den KiGa gebacken, das WC entstopft usw.. Und ja, das hatte seinen Preis. Aber dafür gabs glückliche Kinder, Eltern und ich hab es auch geliebt. Jedoch ist es tausendmal intimer als Regale einschlichten. Vl hast du dich damit einfach bisher schwergetan. Denn das fremde Kindermädchen sitzt halt direkt bei einem daheim und passt auf das wertvollste auf was du hast. Da
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Aber ja, wenn alle Falschfahrer sind, würd ich mich fragen, ob das Problem nicht vl doch bei mir liegt.
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Eine normale Mutter erwartet das auch nicht. Mein jüngstes Aufpasskind nannte mich 'Kinderspielfrau', weil ich exakt das war. Ich hatte andere Ideen und kam immer ausgeschlafen daher. Wenn man selbst kinderlos ist und dazu U 25, gabs Unmenge an Action. Was ich immer klargestellt habe was ich nicht bin, ist pädagogische Fachkraft.
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genau das müssen BabysitterInnen jedoch tun - es gibt kaum etwas schlimmeres für Kinder als ständig wechselnde Erziehungsstile. Woran sollen sie sich denn orientieren? Das ist einer der Punkte, weshalb Kollektivinstitutionen so dermaßen schädlich sind und zu Resultaten führen, wie von Gorbatchev (oder eventuell einem seiner Ghostwriter!) so treffend beschrieben.
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Du verdrehst sehr dilletantisch Sachen. Hauptsache gemotzt, gell? Etwas nicht auf die Minute gleich machen, heisst nicht dass der Erziehungsstil anders ist.
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man muß unterscheiden zwischen bezahlter Kindererziehungsszeit und einer Jobgarantie. Sogar von EU-Ebene aus sind 20 Monate empfohlen - an diese Empfehlung halten sich nur die wenigsten EU-Ländern. Finanziert wird bspw. in DE und Ö je nach Modell nur ein Jahr. Frau kann jedoch in DE auch erst 3 Jahre nach der Geburt des Kindes wieder an den Arbeitsplatz zurückkommen.
Alles ist leistbar, man muß halt nur Prioritäten setzen und nicht davon ausgehen, daß Löhne und Gehälter dafür da sind, um sich tolle Autos, eine schöne Einrichtung, teure Urlaubsreisen u.ä. zu kaufen. Natürlich fehlt's dann dort, wo man das Geld wirklich braucht.
Es geht nicht nur um Berufsperspektiven von Kindern - es geht um Altenpflege für die Eltern etc. Es ist Dir vielleicht noch nicht bewußt, aber noch werden die meisten Hochaltrigen zu Hause versorgt mit absteigender Tendenz. Warum? Weil die Kinder und Enkelkinder lieber (internationale) Karrieren machen, als einige Monate oder gar Jahre ihres Lebens dazu verwenden, denen beizustehen, denen sie ihre Existenz zu verdanken haben. Gleichzeitig ist aber eine derartige Einstellung auch verständlich - wo waren denn die Eltern damals, als die Kinder selbst noch in der Entwicklung waren?
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es geht nicht um 'Klicks' - es geht um Signale von Kindern, die bei allen gleich sind und die man als erwachsene Person ohne weiteres lernen kann. Voraussetzung ist aber eine gewisse individuelle Reife, viel Selbstreflexionsvermögen und vor allem Lernbereitschaft!
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wie geschrieben, es gibt auch Kinder, die aus irgendwelchen Gründen ohne Mütter aufwachsen. Sind diese dann auch des eigenen Glückes Schmid? Haben die kein Anrecht darauf, sich unter korrekten Bedingungen entwickeln zu können?
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Vl überlässt du das Urteil was eine gute Babysitter/Familien-Beziehung ausmacht, denen die bereits eine hatten.
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Ich mag Eis.
Quelle:https://image.essen-und-trinken.de/11951976/t/Z5/v10/w960/r1/-/erdbeer-eisbecher-jpg--64858-.jpg
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Schon mal probiert, die Kinder im Wald auszusetzen und von Wölfen erziehen zu lassen? Verlangen kein Geld und funktioniert laut Disney und Co. ganz gut…
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Mehr Zeit die Kinder !
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vielleicht solltest Du Dir mal den ursprünglichen Post durchlesen!
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Wenn du dir Studenten oder Jugendliche als babysitter nimmst kannst nicht davon ausgehen das diese auf irgendwelche Signale deiner Kinder eingehen können oder mit trotzphasen etc. Umgehen können. Meist geht es bei solche babysitter um Menschen im Alter von ca. 16-20 Jahren, und da befinden sie sich gerade selbst in einer Entwicklung die dies gar nicht erst zulässt 🤷♀️ egal ob männlich oder weiblich. Es sind babysitter, sie wollen sich Geld dazu verdienen und haben keinerlei Ausbildung in diesen Beruf. Sensitive Räsponsivität bekommt man nicht einfach mal so, das ist Jahre lange Übung. Als Mutter ist es was anderes als wenn man für fremde Kinder verantwortlich ist.
Auch wenn es angehende Pädagoginnen und Pädagogen sind, es ist für sie ein neben job, fertig aus.
Wenn du so erzürnt darüber bist das Männer verschwinden wenn es ums trotzen geht,... warum nimmst du sie dann?
Anscheinend suchst du einen zweiten elternteil,... oder dich selbst ein zweites mal 🤷♀️ anders kann ich es mir nicht erklären.
Und zum Thema Kindergarten,...
Hast du schon einmal im Kindergarten gearbeitet? Weißt du was mittlerweile alles zu den Aufgaben von Pädagoginnen und Pädagogen gehört? Es ist einfach zu schreiben "die sind alle schlecht" als sich einmal wirklich zu informieren! Die heutige Pädagogik hat absolut nichts mehr damit zu tun was es noch vor 30 Jahren war!
Und zu guter letzt frage ich noch einmal (ich gebe nicht auf) was willst du eigentlich?
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In der Einzelbetreuung haben Kinder viel bessere Jobperspektiven
Gleichzeitig ists aber auch blöd, dass sie dann gute Perspektiven haben, weil sie sich dann später nicht mehr um die eigenen Eltern kümmern können?
Und aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass der Großteil der Pflegebedürftigen in keinster Weise von der Verwandtschaft versorgt wird, schon garnicht in der Stadt (am Land noch eher)
Alles was über 1x/Woche einkaufen oder ein bisschen im Haushalt helfen hinausgeht, wird fast immer von externen Helfer*innen und Pfleger*innen übernommen, wenn die betreffende Person noch in keinem Pflegeheim ist
Und das liegt keinesfalls daran, dass die Älteren von heute die Kinder damals alle in den Kindergarten gegeben haben, da war die Mutter normalerweise zuhause und Hausfrau, und war rund um die Uhr für die Kinder abrufbereit
Zu deinem Eingangspost möcht ich auch fragen, ob du es für intelligent hälst, dass eine Nanny oder dergleichen dem Kind ganz unauffällig und subtil Essen in den Mund steckt?
Da kann man keine gesunde Beziehung zum Essen aufbauen.
Und ein "Bitte" und "Danke" müssen Kinder auch nicht lernen, wenn sie sehen, dass es bei Erwachsenen selbstverständlich ist, dass man sich für etwas bedankt, oder um etwas bittet
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