Liebes Forum,
heute bin ich an einem Punkt in meinem Leben angekommen, dass ich nicht mehr weiß wohin ich gehe. Die Zeilen sind für mich sehr schwer, denn ich möchte nicht verurteilt werden über meine derzeit negativen Gefühle und Erlebnisse.
Ich bin 28 und meine Schwangerschaft war gewollt. Ich bin der Typ Frau die relativ aktiv, extrovertiert, Zielstrebig und immer einen Plan im Leben hat. Nun sitzt ich hier und weiß nicht wohin mit mir..
Vor der Schwangerschaft habe ich ein UNGLAUBLICHES Jobangebot bekommen in einer Leitenden Funktion für Westösterreich. Super Unternehmen, Team, Gehalt und Freiheiten. Aufgrund des positiven Tests musste ich aber das Angebot ablehnen, weil ich in der Probezeit bereits die Tätigkeiten nicht ausüben könnte (ich bin im Bauwesen tätig). Danach war das Angebot mal weg - ich brauchte eine schnelle alternative und nahm das nächste Angebot direkt an - Projektleiterin ebenfalls im Bau dafür aber im Büro.
Ich habe jetzt erfahren, dass ich das einkommensabhängige Gehalt NICHT bekomme, da ich vier Tage dazwischen beim AMS gemeldet war. Das wusste ich davor nicht.
Wir sind dann jetzt frisch ins Haus gezogen und mein Partner arbeitet unglaublich viel somit verbringen wir kaum zeit miteinander. Ich fühle mich einfach nur einsam.
Nun wurde ich im Job Freigestellt, weil ich ein großes Projekt übernehmen sollte, was in Deutschland wäre und ich dementsprechend "nicht mehr zu gebrauchen bin" - sitze also jetzt zuhause ohne Job, ohne anwesenden Mann, mitten im riesigen Haus alleine. Er versucht mich immer zu trösten mich zu überraschen aber mir ist derzeit alles zuviel und ich bin unglaublich unglücklich.
Ich fühl mich einsam, nutzlos und demnächst ohne Einkommen als eine total abhängige Frau vom Mann.
Mittlerweile weine ich jeden Tag und streite mit meinem Mann weil ich selber so unzufrieden mit mir selber bin. Ich freue mich weder auf das Baby, noch auf unsere Woche in drei Wochen. Ich will nur weinen und hasse mein leben gerade.
Ich weiß nicht wie ich aus dieser Phase rauskomme und schaue auch garnicht mehr auf mich..
Kommentare
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Das ist wirklich blöd gelaufen mit dem Job Aber man kann halt leider nicht alles im Leben optimal planen und wenn man ein Kind bekommt ordnet sich das Leben eh erstmal neu .
Ich kann es etwas nachvollziehen ich bin auch sehr gut ausgebildet und wollte auch nie abhängig und ohne Job sein Aber bei uns ist es auch so gekommen dass mein Mann jetzt viel arbeitet und ich erstmal zu Hause bin und nur das pauschale Kinderbetreuungsgeld beziehe. Ich hätte mir das vorher auch schwer vorstellen können aber hej es geht hier um 1 oder max 2 Jahre deines Lebens, den Rest kannst du dich ja beruflich noch immer ausleben und dein eigenes Geld verdienen. Und ihr seid eine Familie und bei und geht es jetzt zb weniger um "deines" und "meines" als vorher was ich auch schön finde. Und du kannst ja sicher das pauschale Kinderbetreuungsgeld beziehen. Das sind im Vergleich zum Maximalbetrag dann glaub ich 12k weniger. Ist echt blöd, aber auf dein ganzes Berufsleben gesehen jetzt auch kein Weltuntergang.
Dass du alleine zu Hause bist muss schwierig sein, das versteh ich aber vielleicht kannst du dir ja ne Aufgabe suchen? Mit Kind steht dann eh das Kind im Mittelpunkt. Gibt es etwas das du schon immer Mal machen wolltest? Keine Ahnung zb irgendwas bauen, nen Garten anlegen, bestimmtes Hobbie, ne Sprache oder programmieren lernen, was soziales/gemeinnütziges etc?
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Grundsätzlich solltet ihr die gemeinsamen Finanzen regeln und eine Lösung finden wo du dich nicht so abhängig fühlst aber trotzdem Zugang zu Geld hast.
Und du/ihr solltet umdenken. Ihr seid eine Familie und da gibt es gemeinsames Geld. Du arbeitest dann auch. Jedoch ist dein Job leider unbezahlt, deshalb aber nicht weniger anstrengend. Nach 2 Kindern kann ich dir sagen dass mein Job im Büro sich oft wie Urlaub anfühlt 😅
Ich und mein Mann haben seit unserer Hochzeit nur mehr ein gemeinsames Konto, Depot und Sparkonten, treffen alle finanziellen Entscheidungen gemeinsam und zum Glück ist genug da sodass jeder sich gönnen kann was er möchte. Kurz gesagt: das Geld hat kein Mascherl. Es kommen diverse Eingänge rein (kbg, FBH, Gehälter, etc) und wir bestreiten damit als Familie unser Leben. Wäre das vlt eine Lösung für euch?
Wegen daheim sitzen: mein Mann hat einen Job mit Schichtarbeit und da bin ich phasenweise auch mehr allein. Aber ich bin dran gewöhnt. Als ich vor dem 1. Kind daheim war (4 Monate vor der Geburt) hab ich halt so Projekte zuhause gemacht: Kinderzimmer einrichten und dekorieren, Baby Sachen besorgen, alles ausmisten und gründlich putzen, bissl was vorkochen und einfrieren (Gold wert im Wochenbett), Kontakte knüpfen beim Schwangerenyoga/gymnastik und Freunde/Bekannte wieder sehen wo wegen dem vielen arbeiten oft nicht genug Zeit war.
Mittagsschlaf, Serien schauen und faul sein war auch dabei.
Aber, ich hab meinen Mann jeden Tag mit einer Mahlzeit verwöhnt (je nachdem wie er daheim war) und oft Neues probiert, das hat ihn sehr gefreut und mir auch Spaß gemacht.
Bei einem neuen Haus ist doch bestimmt noch einiges zu besorgen, organisieren, ausräumen etc. Wenn du da eine Aufgabe hast fühlst du dich nicht so ‚nutzlos‘
Versuch diese Zeit als Geschenk zu sehen. Denn das kommt nie mehr wieder, dass du so viel Freizeit für dich hast. Beim 2. Kind ist der Mutterschutz ganz anders (quasi nicht vorhanden). Und im Berufsleben stehst du wieder schneller als gedacht und ich sag dir aus Erfahrung: es läuft dir nicht davon ;-)
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Schlaf und nutz die Zeit soviel me-time wie jetzt kommt so schnell nicht wieder.
Ich hab in den Tag gelebt bin spazieren hab hie und da ein tgtg Sackerl mit untertags Abholzeit geholt so was alles. 2021 waren da nicht groß Möglichkeiten.
Wenn du gern bastelst mach das, lesen viel Spaß, kochen und backen go for it.
Momentan bist du halt sehr hormonell da gingen die Gedanken mit mir auch durch.
Wenn du gern badest nimm lange Bäder wann du willst. Solang noch kein geweine oder "Mamaaaa" durchs Haus schallt sind die nämlich viel entspannender😉
Hoffe man verstehts bin bissi gehüpft mit den Gedanken.
Non mir sicher spätestens wenns Zwergi da is sind die Gedanken weg.
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Als jemand der immer einen Plan hat, ist es manchmal schwer zu verkraften, wenn gerade absolut nichts so läuft wie man es sich vorstellt. Aber verweile kurz im Moment, schau dich um... und geh weiter. In ein paar Monaten oder Jahren blickst du darauf zurück und denkst dir, es ist anders gekommen als geplant, aber es hat dich letztendlich auf einen spannenden anderen Weg gebracht.
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Ich kann dich total gut verstehen! Dieses Abhängigkeitsgefühl ist grässlich. Gerade, wenn man berufliche Ambitionen und eine gute Ausbildung hat, tut man sich besonders schwer. Es geht auch nicht darum, dass beim Kind sein einfach so anstrengend ist, dass es „auch“ Arbeit ist. Man hat einfach etwas anderes gelernt und einen Job gemacht, der einem getaugt und Erfüllung gegeben hat. Dann Kind da, Job weg. Stell dir vor ein Mann könnte plötzlich nicht mehr seinen Traumjob machen. Den würden alle bemitleiden. Du bist in einer blöden Situation finde ich, weil als Frau in einer Männerdomäne definiert man sich schon auch ein bisschen als etwas besonderes. Das fällt dann halt ganz weg wenn man in Karenz geht.
Gibt es denn nichts, was du irgendwie zuhause machen kannst? Ich denke da an Publikationen. Lehrmaterial. Vl kannst du Stundenweise wo unterrichten, WiFi oder Volkshochschule (sorry wenn das blöd klingt, aber von der Baubranche weiß ich zu wenig). Das ging bei mir recht einfach mit dem publizieren und spielt auch Geld ein. Jetzt kein eaKG aber das hilft, sich so zu fühlen als wäre man sich treu geblieben.
Ich war ein Jahr nach der Geburt wieder im Job und arbeite gern.
Heutzutage gibt es wirklich gute Kinderbetreuungsmölichkeiten. Ich konnte mir monatelang nicht vorstellen das Kind in Betreuung zu geben. Aber jetzt haben wir ein Modell, wo unser Kind trotz beide Vollzeit, weniger Stunden in Betreuung verbringt als manches von TZ arbeitenden Eltern. Think Big!
Mein Mann kann viel und muss viel übernehmen. Unsere Jobs sind beide gleich wichtig. Wir müssen aber nicht oft verreisen. Da kann ich nur raten, traut euch einen Weg zu finden! Du bist sicher nicht die einzige Frau, der es so geht! Du musst nicht gerne zuhause sein und den Chancen nachtrauern.
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Grade am Anfang einer Schwangerschaft kämpft man ja doch sehr mit den Hormonen.
Ich würde mir unbedingt eine Tagesstruktur erhalten, also nicht in den Tag hineinleben, ewig schlafen usw.
Mir hat das immer sehr geholfen.
Wenn du der Typ dafür bist, versuch es mit Kursen wie Schwangerschaftsgymnastik. Schau das du unter Leute kommst.
Vertreib dir deine Zeit mit Lesen, vorkochen usw. Genieß die Ruhe, du hast sie dann lange Zeit nicht mehr.
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ich kann verstehen, dass das gerade alles viel ist und du dich möglicherweise gerade "nutzlos" fühlst. Du hast in einigen Wochen/Monaten aber den wichtigsten Job der Welt und produziert gerade neues Leben. Meiner Ansicht nach ist das schon mehr als genug. Auch, wenn du es dir gerade anders wünscht.
Ich würde auch empfehlen, dass du deinem Tag eine Struktur gibst. Es klingt für mich nach einer depressiven Phase. Das haben viele Menschen im Laufe ihre Lebens. Das ist nichts für das man sich schämen muss und auch nix, womit man selbst fertig werden muss. Ich würde aber empfehlen, dass du dich da selbst ein bissl im Auge behältst und die gut um dich kümmerst.
Ich würde also schauen, dass du nicht einfach so in den Tag hinein lebst sondern auch aktiv bist. Also mindestens 1x am Tag an die frische Luft, soziale Kontakte pflegen (auch, wenn die nicht danach ist - gib die da selbst einen Ruck. Meist tut einem das dann doch gut) und dem Tag eine Struktur geben.
Und es ist auch ok sich Hilfe zu holen in Form von psychologischer Unterstützung! Du musst da nicht alleine durch! Du bist es wert, unterstützt zu werden.
Je nachdem wie weit du in der Schwangerschaft bist, könntest du auch einen Geburtsvorbereitungskurs (oder Hypno-Birthing Kurs, wenn das was für dich ist) besuchen und so Kontakte mit anderen werdenden Mamas knüpfen. Über die selben Wehwehchen und Probleme sprechen zu können hilft meist schon!
Ich wünsch dir alles Gute!
Kopf hoch! Nach Regen kommt Sonnenschein. Und der kommt aus deinem Bauch, direkt in deine Arme 🥰
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Wow, da kommt ja echt gerade einiges zusammen bei dir. In so einer Situation sind solche Gefühle nichts ungewöhnliches. Das Leben ist nunmal ein ständiges auf und ab, niemand ist durchgehend happy, verliebt, was auch immer. Gefühle ändern sich ständig und das ist menschlich. Wenn du traurig bist - sei traurig. Lass es raus, lass es zu. Auch negative Gefühle dürfen da sein und müssen nicht sofort versteckt/zurückgehalten werden. Dafür musst du dich nicht entschuldigen, niemand wird dich verurteilen!
Ich kann deine Situation sehr gut verstehen. Für mich war/ist es auch schwierig, nicht mehr "mein" Einkommen zu haben. Wenn man es ein Leben lang gewohnt ist, unabhängig zu sein und sein eigenes Geld zu haben, ist diese Umstellung manchmal echt hart. Aber hier muss man tatsächlich einfach umdenken. Wie meine Vorrednerinnen schon gesagt haben: du/ihr müsst von "meins und seins" zu "euer" übergehen. Sprich mit deinem Partner darüber, was dich belastet, dann werde ihr gemeinsam bestimmt eine Lösung finden.
Und was ganz wichtig ist: Diese aktuelle Situation ist nicht für immer. Das Leben ändert sich durch ein Kind um 180 Grad, in diesem neuen Lebensabschnitt muss man sich erstmal zurechtfinden, und vorallem sich selbst (als Mama UND Frau ) und auch als Paar oft erst wieder neu finden. Eventuell kommen bei dir dann gerade auch noch jede Menge Hormone hinzu, was alles gerade noch viel intensiver macht (ich weiß wovon ich rede, bin aktuell auch gerade schwanger ) Irgendwann wirst du wieder Vollzeit arbeiten gehen und wer weiß, welche Chancen dann auf dich warten.
Nütze die Zeit, die dir jetzt gegeben wurde. Es ist tatsächlich so, dass man soviel Freizeit dann so gut wie niewieder im Leben hat Also mach worauf du Lust hast. Vielleicht ein neues Hobby beginnen? Oder gibt es Orte/Städte die du unbedingt mal sehen wolltest? Vllt kannst du ja eine Freundin fragen, ob sie sich für 1-2 Tage frei nehmen kann um dich zu begleiten? Und falls nicht: Alleine reisen kann auch sehr spannend sein. Oder wenn dir das zuviel ist, einfach kleinere Ausflüge machen. In ein Museum, Zoo, etc. Neue Dinge ausprobieren die man sonst nur vor sich herschiebt, weil einem die Zeit fehlt. Und selbst wenn du mal nen Tag nur auf der Couch liegst und dir 3 Weihnachtsfilme in Folge ansiehst, ist das ja auch ok. Gerade bei dem aktuellen Wetter ist es oft schwierig, sich zu etwas zu motivieren.
Ich habe mich in meiner 1. SS sehr viel mit dem Thema Geburt auseinandergesetzt, weil ich einfach wissen wollte, was da auf mich zukommt. Ich habe Meditationen gemacht, Bücher gelesen. Vllt wäre das ja auch etwas für dich. Finde raus was dir Spass macht und versuche die Zeit zu genießen.
Ich wünsche dir alles Liebe und lass dich nicht unterkriegen!
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Aber bezüglich eaKBG
Du hast geschrieben, dass du beim AMS gemeldet warst, hast du auch Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung bezogen?
Meines Wissens nach gehts beim eaKBG nur darum, ob Leistungen bezogen wurden.
Wenn nicht, dann könnte das eaKBG trotzdem möglich sein für dich, weil eine 14 tägige Unterbrechung (also auch gemeldet beim AMS ohne Leistungsbezug) der Erwerbstätigkeit erlaubt ist